DE1539894B1 - Verfahren zur Herstellung von Thermolumineszenz-Dosimetern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Thermolumineszenz-Dosimetern

Info

Publication number
DE1539894B1
DE1539894B1 DE19661539894 DE1539894A DE1539894B1 DE 1539894 B1 DE1539894 B1 DE 1539894B1 DE 19661539894 DE19661539894 DE 19661539894 DE 1539894 A DE1539894 A DE 1539894A DE 1539894 B1 DE1539894 B1 DE 1539894B1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
thermoluminescent
dosimeters
pressure
minutes
fluoride
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19661539894
Other languages
English (en)
Inventor
Gerald E Blair
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
PerkinElmer Inc
Original Assignee
Edgerton Germeshausen and Grier Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Edgerton Germeshausen and Grier Inc filed Critical Edgerton Germeshausen and Grier Inc
Publication of DE1539894B1 publication Critical patent/DE1539894B1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01TMEASUREMENT OF NUCLEAR OR X-RADIATION
    • G01T1/00Measuring X-radiation, gamma radiation, corpuscular radiation, or cosmic radiation
    • G01T1/02Dosimeters
    • G01T1/10Luminescent dosimeters
    • G01T1/11Thermo-luminescent dosimeters

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • High Energy & Nuclear Physics (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
  • Luminescent Compositions (AREA)

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Thermolumineszenz-Dosimetern, bei dem ein Thermolumineszenz-Material in einer durch ein inertes Gas gebildeten Atmosphäre durch mechanischen Druck zusammengepreßt wird.
  • Bei einem bekannten Verfahren dieser Art muß das aus einem losen Pulver bestehende thermolumineszente Material in umständlicher Weise, nachdem es bei Drücken von 0,1 bis 10 kg/cm2 zusammengepreßt wurde, in einem besonderen Druckbehälter ständig unter diesem Druck gehalten werden, was seine Anwendung wegen des Gewichts und der Unhandlichkeit des benötigten Druckbehälters erschwert.
  • Bekannt sind ferner Dosimeter mit thermolumineszenten, auf einem Träger aufgebrachten Schichtmaterialien, die z. B. durch Mischen von thermolumineszentem Pulver mit temperaturbeständigen, durchsichtigen Bindemitteln hergestellt wurden, wobei mit dieser Mischung anschließend Heizelemente überzogen wurden, die dann z. B. in einer Glasröhre eingeschlossen sein können. In dieser Weise hergestellte Dosimeter ermöglichen zuverlässige Ablesungen für geringe Dosen bis herab zu 50 mr mit nur geringer oder gar keiner unerwünschten Störlumineszenz. Wiederholtes Erwärmen auf Temperaturen über 3000 C während der Ablesung führt jedoch zum Abblättern und Aufbrechen der thermolumineszenten Überzüge. ähnliche Feststellungen gelten auch für bekannte Dosimeter mit auf einem metallischen, z. B. aus Kupfer bestehenden Träger aufgebrachten thermolumineszenten Materialien, wozu auch Lithiumfluorid in Pulverform verwendet wurde.
  • Andere frühere Bemühungen, praktisch brauchbare Personendosimeter mit thermolumineszenten Phosphorstoffen zu konstruieren, waren nicht erfolgreich, weil diese Dosimeter unempfindlich gegen niedrige Dosisleistungen oder instabil waren und ein gefangene Elektronen bei Raumtemperatur im Laufe der Zeit spontan freigaben. Fortgesetzte Anstrengungen, für die Dosimetrie geeignete thermolumineszente Stoffe zu entwickeln, führten zur Herstellung von Dosimetern mit manganaktiviertem Calciumfluorid, das fast ausschließlich tiefe Haftstellen aufweist, als Thermolumineszenz-Material. Ein schwerwiegender Nachteil des manganaktivierten Calciumfluorids ist seine unerwünschte chemische Aktivität bei der Herstellung. Andere thermolumineszente Stoffe mit tiefen Haftstellen kommen in der Natur in begrenzten Mengen vor und können auch künstlich hergestellt werden. Dazu gehören Lithiumfluorid, Calciumsulfat und einige organische Stoffe.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur billigen Herstellung mechanisch widerstandsfähiger, leicht zu handhabender, empfindlicher Strahlungsdosimeter anzugeben, wobei die vorerwähnten Nachteile der bekannten Verfahren vermieden werden.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das Thermolumineszenz-Material bei erhöhter Temperatur unter Anwendung eines Druckes von mindestens 2110 kg/cm2, bei gleichzeitigem Überleiten des trockenen inerten Gases zum Zweck des Entfernens absorbierter Gase und anderer Verunreinigungen, zu einem kompakten Körper gepreßt wird.
  • Im Interesse einer besonders gründlichen Ent- fernung absorbierter Gase läßt sich das Verfahren zweckmäßig dahingehend ausgestalten, daß das Thermolumineszenz-Material und die damit in Berührung stehenden metallischen Oberflächen anfänglich etwa 10 Minuten lang mit dem inerten Gas überspült werden und daß anschließend das Thermolumineszenz-Material unter Fortsetzung des Spülvorganges etwa 5 Minuten lang auf eine Temperatur von etwa 3000 C vorgewärmt wird.
  • Als besonders geeignet zur Erzielung der erstrebten Wirkungen hat es sich erwiesen, wenn der Preßvorgang bei einer Temperatur zwischen 700 und 9000 C durchgeführt wird.
  • Im einzelnen hat es sich ferner bewährt, wenn die für den Preßvorgang erhöhte Temperatur etwa 15 Minuten lang aufrechterhalten wird und innerhalb dieses Zeitraums etwa 5 Minuten lang ein Druck im Bereich zwischen 2110 und 8790 kg/cm2 angewandt wird.
  • Für die letzten Schritte des Verfahrens empfiehlt es sich, im einzelnen so vorzugehen, daß der durch das Pressen hergestellte Körper aus Thermolumines zenz-Material anschließend gekühlt und in eine Mehrzahl von Thermolumineszenz-Dosimetern zerschnitten wird, von denen jedes eine Dicke im Bereich von 0,76 bis 1,27 mm aufweist.
  • Im einzelnen ist es für den Anfangsteil des Verfahrens zweckmäßig, in der Weise vorzugehen, daß das Thermolumineszenz-Material anfänglich in einem als Preßform dienenden Stahlring mit einem Druck von etwa 700 kg/cm2 kalt vorgepreßt wird.
  • Als besonders zweckmäßig ist es anzusehen, wenn als Thermolumineszenz-Material in zur Herstellung von Thermolumineszenz-Dosimetern bekannter Weise Lithiumfluorid benutzt wird.
  • Dabei empfiehlt es sich, das Verfahren so durchzuführen, daß die beim Preßvorgang angewandte erhöhte Temperatur ungefähr gleich der Hälfte der Schmelztemperatur des Lithiumfiuorids ist.
  • Eine andere, bewährte Ausführungsmöglichkeit des Verfahrens besteht darin, daß das Thermolumineszenz-Material in zur Herstellung von Thermolumineszenz-Dosimetern bekannter Weise aus manganaktiviertem Calciumfluorid besteht.
  • Dabei wird zweckmäßig so vorgegangen, daß das Thermolumineszenz-Material aus einem durch Kopräzipitation hergestellten Gemisch von Calciumfluorid und Manganfluorid besteht.
  • Im einzelnen hat es sich beim Verfahren unter Verwendung von Calciumfluorid praktisch bewährt, wenn die beim Preßvorgang angewandte erhöhte Temperatur etwa 7750 C beträgt.
  • Ferner ist es bei der Verarbeitung des bereits erwähnten manganaktivierten Calciumfiuorids zweckmäßig, wenn der Preßdruck etwa 2950 kg/cm2 beträgt.
  • Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen erläutert: Fig. 1 zeigt in auseinandergezogener Darstellung einige Bauteile einer Warmpreßvorrichtung zur Herstellung von Werkstücken, aus denen Thermolumineszenz-Dosimeter herstellbar sind; Fig. 2 ist eine Teilschnittansicht eines Teils der Warmpreßvorrichtung; Fig. 3 ist eine Teilschnittansicht eines Teils der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung in für die Herausnahme des gepreßten Werkstücks veränderter Stellung; F i g. 4 zeigt die Verwendung einer Säge mit Diamantschneide beim Abschneiden eines Thermolumineszenz-Dosimeters von dem fertigen, gepreßten Werkstück; F i g. 5 ist eine perspektivische Ansicht eines fertigen Thermolumineszenz-Dosimeters ; Fig. 6 ist eine Teilschnittansicht eines Teils der Warmpreßvorrichtung, die ihre Verwendung bei der Herstellung eines anderen Thermolumineszenz-Dosimeters zeigt, und Fig. 7 ist eine perspektivische Ansicht eines anderen Thermolumineszenz-Dosimeters.
  • Es wurde bereits ein Verfahren zur Herstellung von mangan aktiviertem Calciumfluorid vorgeschlagen, das darin besteht, daß ein nasser Schlamm aus Calciumcarbonat und 4 bis 6 0/o seines Gewichts Mangancarbonat mit einer konzentrierten Lösung aus Flußsäure gemischt werden. Die Reaktion ist sehr heftig, und nach 2 oder 3 Minuten bildet sich ein Niederschlag aus Calciumfluorid und Manganfluorid. Dann hört die Bildung des Niederschlags auf; er wird entweder mit entionisiertem oder destilliertem Wasser drei- oder viermal gewaschen, um die gesamte Flußsäure und andere Nebenprodukte der Reaktion zu entfernen. Dann erfolgt die Trocknung bei etwa 950 C, wodurch ein pulverförmiges Gemisch aus Calciumfluorid und Manganfiuorid entsteht. In diesem Zustand ist der Niederschlag noch nicht als thermolumineszentes Material verwendbar, weil er nur eine geringe Thermolumineszenz aufweist. Der pulverige Niederschlag wird dann in einen Platintiegel eingebracht und in einem trockenen Inertgas für 30 Minuten auf eine Temperatur von etwa 12000 C erhitzt. Während dieser Erwärmung wird aus dem Niederschlag ein Kuchen aus manganaktiviertem Calciumfluorid, das hochgradig thermolumineszent ist. Nach dem Abkühlen kann der Kuchen zur Herstellung von Thermolumineszenz-Dosimetern zerbrochen und pulverisiert werden. Der letzte Verfahrensschritt, nämlich die Erhitzung auf 12000 C, wird als » Aktivierung « bezeichnet, weil man der Meinung ist, daß eine derartige Ausheizung viele weitere Manganionen in das Kristallgitter des Calciumfluorids hineinzwingt und viele weitere tiefe Haftstellen entstehen läßt, wodurch das Material hochgradig thermolumineszent wird.
  • Es wurde festgestellt, daß der Verfahrensschritt der Ausheizung bei 12000 C und die weiteren Verfahrensschritte der Dosimeterherstellung, die darin bestehen, einige Substrate mit mangan aktiviertem Calciumfluorid zu überziehen, miteinander kombiniert werden können. Insbesondere ergab sich, daß Warmpreßverfahren angewandt werden können, um den Niederschlag von Calciumfluorid und Manganfluorid gleichzeitig zu aktivieren und zu bilden. In den F i g. 1 und 2 ist mit 20 ein Teil der verwendeten Warmpreßvorrichtung bezeichnet. Der Bodenkolben 23 wird in die zylindrische Form 21 eingeführt, und die gewünschte Menge des Niederschlags aus Calciumfiuorid und Manganfiuorid wird in den durch die zylindrische Form 21 und den Bodenkolben 23 begrenzten Hohlraum eingefüllt. Dann wird der obere Kolben 22 in die zylindrische Form 21 ein, geführt. Die zylindrische Form 21, der obere Kolben 22 und der Bodenkolben 23 sind aus einer von der General Electric Company hergestellten hochfesten Nickellegierung gefertigt. Diese Legierung hat die folgende chemische Zusammensetzung: Stoffe Gewichtsprozent Kohlenstoff .. ........ . 0,09 Chrom.. 19,0 Cobalt .......... .......... 11,0 Molybdän . ..... ............. 10,0 Titan .......... ....... 3,1 Aluminium . .......... ..... 1,5 Nickel ................. . 55,31 Die mit dem Niederschlag in Berührung kommenden Oberflächen werden zuerst mit feinkörniger Siliziumcarbidleinwand poliert und dann mit Methyläthylketon gespült, um sie gründlich zu reinigen. Um beispielsweise ein thermolumineszentes Werkstück von 16 mm Durchmesser und 3 mm Dicke herzustellen, wurden 2 g des kopräzipitierten Calciumfluorids und Manganfluorids verwendet. Das thermolumineszente Pulver 40, der obere Kolben 22, der Bodenkolben 23 und die zylindrische Form 21 wurden auf dem Amboßaufsatz 24 angeordnet. Zwischen dem Amboßaufsatz 24 und dem Hochfrequenzschirm 26 ist eine Wärmedämmscheibe 25 aus Tonerde (Al2O3) angeordnet. Eine weitere Wärmedämmscheibe 25 ist zwischen dem Hochfrequenzschirm 26 und dem Hauptamboß 27 vorgesehen, wie F i g. 2 zeigt.
  • Auf dem Hochfrequenzschirm 26 ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich, ein Quarzglaszylinder 32 mit einem Gaseinlaßstutzen 33 angeordnet. Um den Glaszylinder 32 ist eine Hochfrequenzinduktionsheizspule 31 in der Weise vorgesehen, daß Wärme in dem Pulver 40, dem Bodenkolben 23, dem oberen Kolben 22 und der zylindrischen Form 21 induziert wird.
  • Eine Silicon-Gummidichtung 29 ist um den Stempelfortsatz 28 herum vorgesehen, der axial auf dem oberen Kolben 22 angeordnet ist. Eine andere Wärmedämmscheibe 25 ist zwischen dem Hauptstempel 30 und dem Stempelfortsatz 28 vorgesehen. Der restliche Teil der Presse ist nicht dargestellt, weil er für die Erfindung nicht wesentlich ist und die Übersichtlichkeit nur beeinträchtigen würde. Der Amboßaufsatz 24 und der Stempelfortsatz 28 sind aus Inconel-X, einer von der Intercontinental Nickel Company hergestellten hochfesten Nickellegierung, hergestellt. Diese Legierung hat folgende chemische Zusammensetzung: Stoffe Gewichtsprozent Kohlenstoff . . 0,04 Chrom ............... . 15,0 Cobalt . ..... ..... 1,0 Titan .................... 2,5 Aluminium . ................. 0,7 Nickel . ....... ..... . 73,0 Eisen ... ..... ....... 7,0 Mangan ..... 0,7 Silizium .. ............ .... 0,4 Es ist zu beachten, daß alle mechanischen Elemente genau axial ausgerichtet sein müssen; andernfalls könnte der Turm der aufeinander angeordneten Metallteile zusammenstürzen, wenn ein Druck längs seiner Achse ausgeübt wird, wodurch Teile beschädigt werden könnten.
  • Zwischen dem Gaseinlaßstutzen 33 und einer Quelle trockenen Inertgases sind Schlauchverbindungen vorgesehen. Das verwendete Gas war Helium.
  • Die Durchflußrate in dem Zylinder 32 wird bei etwa 56,65 lih gehalten. Die Aufgabe des Inertgases ist es, die Luft in der Anordnung zu ersetzen und Sauerstoff und andere etwa absorbierte Gase herauszuspülen.
  • Das Gas entweicht aus der Anordnung an der Abdichtung zwischen dem Dichtungsring29 und dem Stempelfortsatz 28 sowie zwischen dem Quarzglaszylinder 32 und dem Hochfrequenzschirm 26. Nach einer Spülung von etwa 10 Minuten Dauer wird dem thermolumineszenten Pulver 40, dem Bodenkolben 23, dem oberen Kolben 22 und der zylindrischen Form 21 durch die Hochfrequenzinduktionsheizspule 31 Wärme zugeführt. Die Temperatur wird auf etwa 3000 C gebracht und ungefähr 5 Minuten lang gehalten. Dadurch kann das Gas weiteren Sauerstoff und andere gasförmige Verunreinigungen aus der Anordnung entfernen. Selbstverständlich können an Stelle der Induktionsheizung auch andere Heizmittel verwendet werden. Sodann wird die Temperatur erhöht, bis die zylindrische Form 21 rotwarm wird.
  • Von da an wird die Temperatur geregelt, um etwa 15 Minuten lang eine konstante Temperatur zwischen 700 und 9000 C aufrechtzuerhalten. Der Hochfrequenzschirm26 verhindert einen Verlust von HF-Energie an die Presse. Während dieser Zeit kann für 5 Minuten ein zwischen 21,1 und 87,9 kg/mm2 liegender Druck ausgeübt werden, um das Pulver 40 zu einer Dicke von etwa 3 mm zusammenzupressen.
  • Nach der Druckentlastung und der Beendigung der Erwärmung kann der thermolumineszente Preßling 41 unter Verwendung des dickwandigen Rings 34 und der Platte 35 (F i g. 3), die beide aus hochfestem Stahl bestehen, aus der Form herausgenommen werden.
  • Dazu werden zunächst der Stempelfortsatz 28 und der Dichtungsring 29 und dann die Heizspule 31 und der Glaszylinder 32 abgenommen. Der aus der zylindrischen Form 21, dem oberen Kolben 22, dem thermolumineszenten Preßling 41 und dem Bodenkolben bestehende Aufbau wird hochgehoben, und der dickwandige Ring 34 und die Platte 35 (die beide auf etwa 8000 C erwärmt wurden, um bei dem thermolumineszenten Preßling einen Wärmeschock zu vermeiden) werden axial zwischen diesen Aufbau und den Hochfrequenzschirm 26 gebracht. Der Stempelfortsatz 28 und der Stempel 30 werden mit dem oberen Kolben 22 wieder axial ausgerichtet, und dann wird Druck ausgeübt, bis der Bodenkolben 23 und der thermolumineszente Preßling 41 in die zylindrische Bohrung42 des dickwandigen Rings 34 fallen. Das Ganze kann dann an der Luft auf Raumtemperatur abkühlen, worauf der thermolumineszente Preßling herausgenommen wird.
  • Bei dem oben beschriebenen Beispiel ist der thermolumineszente Preßling etwa 3 mm dick und etwa 16 mm im Durchmesser. Er kann durchscheinend bis klar sein, d. h., er kann hindurchtretendes Licht entweder zerstreuen oder Licht durchlassen, ohne es zu zerstreuen. Mit einer Säge mit Diamantschneide können aus dem thermolumineszenten Preßling 41 Thermolumineszenz-Dosimeter hergestellt werden.
  • Dies ist in der Fig. 4 teilweise und schematisch dargestellt, die zeigt, wie die diamantbesetzte Kreissäge 38 von dem thermolumineszenten Preßling 41 eine Scheibe absägt. Das Endprodukt, nämlich das Thermolumineszenz-Dosimeter 36, ist in F i g. 5 dargestellt. Seine Stärke kann zwischen 0,76 und 1,27 mm liegen, und es kann fast durchsichtig sein.
  • Dann kann es in einen nicht dargestellten Dosimeter- halter eingelegt werden. Versuche haben gezeigt, daß die Ansprechempfindlichkeit von nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Dosimetern aus manganaktiviertem Calciumfluorid doppelt so groß wie die eines bekannten Dosimeters ist, das von dem United States Naval Research Laboratory verwendet wird.
  • Nach dem beschriebenen Verfahren kann auch ein anderes Thermolumineszenz-Dosimeter (s. F i g. 7) hergestellt werden. Wie aus F i g. 6 ersichtlich ist, liegt ein Stahlring 39 auf der oberen Stirnfläche des Amboßaufsatzes 24. Der Stempelfortsatz 28 und die Presse werden dann verwendet, um thermolumineszentes Pulver 40 in dem Ring 39 bei Raumtemperatur mit einem Druck von etwa 7 kg/mm2 zu verdichten. Es können auch andere Verfahren der Kaltverdichtung angewandt werden. Darauf folgen die oben beschriebenen Verfahrensschritte des Spülens, Vorwärmens und Verdichtens. Nach dem Abkühlen kann der thermolumineszente Preßling in scheibenförmige Themolumineszenz-Dosimeter geschnitten werden, und zwar, wie oben beschrieben, unter Verwendung der Diamantsäge. In diesem Fall weist das Thermolumineszenz-Dosimeter 37 einen gepreßten äußeren Stahlring 39' auf, der verdichtetes thermolumineszentes Pulver41' enthält. Diese Ausführung kann ebenfalls in einem nicht dargestellten Halter befestigt werden.
  • Nach dem beschriebenen Verfahren wurden auch Lithiumfiuoridpreßlinge hergestellt, aber in diesem Fall bei einer Warmpreßtemperatur von etwa 4000 C.
  • Im Falle der Verwendung von mangan aktiviertem Calciumfluorid kann dieses nach dem obenerwähnten Kopräzipitationsverfahren oder nach einem anderen bekannten Verfahren hergestellt sein. Bisher durchgeführte Versuche zeigen, daß die Ansprechempfindlichkeit dieser letztgenannten Dosimeter nicht so groß wie die der aus kopräzipitiertem Calciumfluorid und Manganfluorid hergestellten Dosimeter ist.
  • In dem oben beschriebenen Beispiel wurden 2 g kopräzipitierten Calcium- und Manganfluorids verwendet, um den thermolumineszenten Preßling 41 herzustellen, der einen Durchmesser von 16 mm und eine Stärke von 3 mm hatte. Die Wichte betrug 3,18 g/cm3. Bei Verwendung größerer Formen und verschieden ausgebildeter Kolben können größere Preßlinge hergestellt werden. Als Faustregel kann dienen, daß das Verhältnis der Länge zum Durchmesser oder der Länge zum kleinsten Querschnitt nicht größer als 1 : 3 sein sollte. Bei diesem Beispiel erfolgte das Warmpressen bei einer Temperatur von 7750 C unter einem Druck von 29,53 kg/mm2. Bei Anwendung dieser Daten ist es verhältnismäßig einfach, die Ausgangsmenge an kopräzipiertem Calciumfluorid und Manganfluorid zu bestimmen, die zur Herstellung eines Preßlings bestimmter Form und Größe erforderlich ist. Dieselben Kriterien gelten auch für manganaktiviertes Calciumfluorid. Doch liegt noch kein durch Versuche erhärtetes Material über die optimalen Kriterien für Lithiumfluoridpulver und für andere thermolumineszente Stoffe vor.
  • Eine Methode zum Ablesen bzw. Auswerten bestrahlter Dosimeter der in F i g. 5 und 7 dargestellten Form besteht darin, sie auf eine heiße Platte zu legen und ihre Temperatur gleichmäßig auf etwa 3500 C zu erhöhen, während die Ausheizkurve mittels einer gegen infrarote Strahlung abgeschirmten Photoelektronen-Vervielfacherröhre aufgezeichnet wird.

Claims (12)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Thermolumineszenz-Dosimetern, bei dem ein Thermolumineszenz-Material in einer durch ein inertes Gas gebildeten Atmosphäre durch mechanischen Druck zusammengepreßt wird, da d arc h gek e n n -z e i c h n e t, daß das Thermolumineszenz-Material bei erhöhter Temperatur unter Anwendung eines Druckes von mindestens 2110 kg/cm2, bei gleichzeitigem Überleiten des trockenen inerten Gases zum Zweck des Entfernens absorbierter Gase und anderer Verunreinigungen, zu einem kompakten Körper gepreßt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermolumineszenz-Material und die damit in Berührung stehenden metallischen Oberflächen anfänglich etwa 10 Minuten lang mit dem inerten Gas überspült werden und daß anschließend das Thermolumineszenz-Material unter Fortsetzung des Spülvorganges etwa 5 Minuten lang auf eine Temperatur von etwa 3000 C vorgewärmt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßvorgang bei einer Temperatur zwischen 700 und 9000 C durchgeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die für den Preßvorgang erhöhte Temperatur etwa 15 Minuten lang aufrechterhalten wird und daß innerhalb dieses Zeitraums etwa 5 Minuten lang ein Druck im Bereich zwischen 2110 und 8790 kg/cm2 angewandt wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der durch das Pressen hergestellte Körper aus Thermolumines- zenz-Material anschließend gekühlt und in eine Mehrzahl von Thermolumineszenz-Dosimetern zerschnitten wird, von denen jedes eine Dicke im Bereich von 0,76 bis 1,27 mm aufweist.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermolumineszenz-Material anfänglich in einem als Preßform dienenden Stahlring mit einem Druck von etwa 700 kg/cm2 kalt vorgepreßt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Thermolumineszenz-Material in zur Herstellung von Thermolumineszenz-Dosimetern bekannterWeise Lithiumfluorid benutzt wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Preßvorgang angewandte erhöhte Temperatur ungefähr gleich der Hälfte der Schmelztemperatur des Lithiumfluorid ist.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermolumineszenz-Material in zur Herstellung von Thermolumineszenz-Dosimetern bekannter Weise aus manganaktiviertem Calciumfluorid besteht.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermolumineszenz-Material aus einem durch Kopräzipitation hergestellten Gemisch von Calciumfluorid und Manganfiuorid besteht.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Preßvorgang angewandte erhöhte Temperatur etwa 7750C beträgt.
  12. 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßdruck etwa 2950 kg/cm2 beträgt.
DE19661539894 1965-02-15 1966-02-14 Verfahren zur Herstellung von Thermolumineszenz-Dosimetern Pending DE1539894B1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US43280465A 1965-02-15 1965-02-15

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1539894B1 true DE1539894B1 (de) 1969-11-13

Family

ID=23717655

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19661539894 Pending DE1539894B1 (de) 1965-02-15 1966-02-14 Verfahren zur Herstellung von Thermolumineszenz-Dosimetern

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE1539894B1 (de)
GB (1) GB1136983A (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2849705A1 (de) * 1977-11-21 1979-05-23 Gen Electric Scintillatoren und verfahren zu deren herstellung
DE2907974A1 (de) * 1978-06-05 1980-01-03 Inst Fiz An Latvssr Detektor telde fuer thermolumineszenzdosimetrie und deren herstellungsverfahren

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1115373B (de) * 1959-09-15 1961-10-19 Manuf Belge De Lampes Et De Ma Vorrichtung zur Dosimetrie ionisierender Strahlungen
US3141973A (en) * 1962-09-11 1964-07-21 Metcom Inc Thermoluminescent dosimeter

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1115373B (de) * 1959-09-15 1961-10-19 Manuf Belge De Lampes Et De Ma Vorrichtung zur Dosimetrie ionisierender Strahlungen
US3141973A (en) * 1962-09-11 1964-07-21 Metcom Inc Thermoluminescent dosimeter

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2849705A1 (de) * 1977-11-21 1979-05-23 Gen Electric Scintillatoren und verfahren zu deren herstellung
DE2907974A1 (de) * 1978-06-05 1980-01-03 Inst Fiz An Latvssr Detektor telde fuer thermolumineszenzdosimetrie und deren herstellungsverfahren

Also Published As

Publication number Publication date
GB1136983A (en) 1968-12-18

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2909858C2 (de) Verfahren und Gerät zur Erzeugung von Oxydpulver für die Herstellung von Nuklearbrennstoffpellets
DE2849705C2 (de)
DE1142346B (de) Verfahren zur Synthese von Diamanten
DE3709054A1 (de) Wiederverwendbarer tieftemperatur-wasserstoffgetter
DE1286650B (de) Verfahren zur Herstellung von dichten, verhaeltnismaessig nichtporoesen, spaltstoffbeladenen Kohlenstoffkoerpern fuer Kernreaktoren
DE1422135B1 (de) Verfahren zum Herstellen von infrarotdurchlaessigen optischen Elementen
DE1539743B1 (de) Thermolumineszenz-Dosimeterelement und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2127096C3 (de) Verfahren zum Borieren von Metallen, insbesondere von Stahl und Eisen
DE1539894B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Thermolumineszenz-Dosimetern
DE1539894C (de) Verfahren zur Herstellung von Thermolumineszenz-Dosimetern
DE1696715B1 (de) Verfahren zur Herstellung dichter Kohlenstoffkoerper
DE1639331B1 (de) Thermolumineszenz stoff fuer strahlungsdosimeter mit beryl liumoxid enthaltendem frundmaterial sowie verfahren zu seiner herstellung
DE2327884A1 (de) Verfahren zur herstellung von poroesen metallkeramiken und metallkoerpern
DE3514507C2 (de)
DE762089C (de) Verfahren zur Herstellung von oxydationsempfindlichen Sinterkoerpern
DE2852356C2 (de) Oxidkathode, Verwendung dieser Oxidkathode und Verfahren zur Herstellung eines Kathodenträgers für eine solche Oxidkathode
DE2300547C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines keramischen Werkstoffs
DE2062664A1 (de) Verfahren zum Anbringen dunner Schich ten aus binaren Verbindungen von Titan und Sauerstoff auf eine Unterlage und Vorrich tung zur Durchfuhrung dieses Verfahrens
DE1792454C3 (de) Verfahren zum Herstellen eines polykristallinen Diamantkörpers
AT218476B (de) Verfahren zur Synthese von Diamanten
DE2913820A1 (de) Vorrichtung zur waermeuebertragung
DE2712463C3 (de) Anwendung des Verfahrens der Hochfrequenz-Sinterung auf die Herstellung poröser Sinterkörper
CH450374A (de) Verfahren zur Herstellung eines Presslings
DE2147057A1 (de) Thermolumineszenz-dosimeter in tablettenform
DE397641C (de) Reinigen von Tantalmetall