DE1537952C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung des Abbildes einer Szene - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung des Abbildes einer SzeneInfo
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- DE1537952C3 DE1537952C3 DE1537952A DEJ0035676A DE1537952C3 DE 1537952 C3 DE1537952 C3 DE 1537952C3 DE 1537952 A DE1537952 A DE 1537952A DE J0035676 A DEJ0035676 A DE J0035676A DE 1537952 C3 DE1537952 C3 DE 1537952C3
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Abbildes einer
Szene, die aus einer Anzahl sichtlich begrenzter Flachen unterschiedlicher Leuchtdichten wenigstens für
einen betrachteten Spektralbereich zusammengesetzt ist, wobei das Abbild für den Betrachter subjektiv als
originalgetreu erscheint.
Alle Bildwiedergabesysteme, die mit einer punktweisen Abtastung des Originals und punktweiser Reproduktion
arbeiten, beruhen ebenso wie kinematographische Systeme auf der Trägheit des menschlichen
Auges. Um ein zusammengesetztes visuell erkennbares Bild zu erhalten, muß der Aufnahmegegenstand
bzw. der Bildschirm mit einer Geschwindigkeit abgetastet werden, die größer ist als die Zeitverzögerung
des Auges. Jedesmal wenn der Schirm abgetastet wird, dann wird ein Bild des Gegenstandes reproduziert,
und dies wird infolge der Trägheit des Auges nicht erkennbar. Auf diese Weise lassen sich Standbilder
und auch bewegte Bilder reproduzieren unter Voraussetzung, daß die Abtastgeschwindigkeit und die
Bildwechselgeschwindigkeit groß genug sind.
Bei allen bisher bekannten Systemen dieser Art wurden bei der punktweisen Abtastung Signale erzeugt,
die proportional zu der Helligkeit bzw. Leuchtdichte des betreffenden Bildpunkts waren, und ebenso
erfolgte die Wiedergabesteuerung unter punktweiser Wiedergabe der Helligkeitsinformation. Dabei kann/
je nach der Wiedergabemöglichkeit der Helligkeits,-^
umfang der Aufnahmeszene bei der Wiedergabe komprimiert werden.
Bedingt durch die Kompression und auch durch das begrenzte Auflösungsvermögen des Auges bzw. seiner
Unterscheidbarkeit hinsichtlich geringer Helligkeitsunterschiede werden bei den herkömmlichen Bilderzeugungssystemen
die Möglichkeiten, die aus der punktweisen Helligkeitsinformationssteuerung herrühren,
gar nicht ausgenutzt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bilderzeugungssystem für stehende oder bewegte
Bilder zu schaffen, das bei schaltungstechnisch vereinfachtem Aufbau in jeder Weise befriedigende, kontrastreiche
Bilder liefert.
Verfahrensmäßig wird die gestellte Aufgabe gelöst durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale. Anstelle der sonst üblichen punktweisen Abtastung der Helligkeitsunterschiede
werden nach der Erfindung demgemäß nur jene Intensitäten benachbarter Bildpunkte zur Kenntnis ge-
nommen, die hinsichtlich ihrer Helligkeit um einen(f<
vorbestimmten Verhältniswert unterschieden sind, wobei selbstverständlich jeweils die gesamte Fläche
abgetastet werden muß, um festzustellen, wo ein solcher Gradient auftritt, der die Bildinformation liefert.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ergeben sich aus
den Unteransprüchen 2 bis 4.
Es ist zwar durch die US-PS 2801279 bereits bekannt,
bei der Abtastung eine Änderung der Information aus dem Gradienten der Helligkeiten benachbarter
Bildpunkte zu verarbeiten. Hier wird jedoch angestrebt, einen mit scharfen Konturen versehenen
Gegenstand von einem verschwommenen oder verwaschenen Gegenstand zu unterscheiden. Im typi-
ho sehen Fall soll ein Aufnahmegegenstand im Vordergrund,
der scharfe Umrisse hat und durch das Objektiv einer Kamera scharf abgebildet wird, für die Bilderzeugung
herangezogen werden, während der infolge der begrenzten Schärfentiefe unscharfe Hintergrund
h5 wegfallen soll.
Beim Anmeldungsgegenstand werden demgegen- ;
über vollständige Bildinformationen auch bei der Wiedergabe geliefert, wobei über die verarbeiteten
multiplizierten Verhältniswerte ein dem Aufnahmegegenstand bezüglich seiner gesamten Helligkeitsverteilung
entsprechendes Bild erzeugt wird.
Die Erfindung beruht demgemäß auf der Erkenntnis, daß bei einer normal empfindenden Person, die
den visuellen Eindruck vermittelnden Organe, die die Bilder registrieren und interpretieren;, nicht in erster
Linie durch die absoluten Helligkeiten verschiedener Flächenelemente des betrachteten Gegenstandes geleitet
oder beeinflußt werden. So soll beispielsweise eine Szene betrachtet werden, die eine weiße Katze
und eine schwarze Katze aufweist. Die schwarze Katze wird im hellen Sonnenlicht betrachtet, während die
weiße Katze im Schatten ausgestreckt liegt. Wenn vergleichende fotometrische Messungen des Lichtes
vorgenommen werden, das von den beiden Katzen ausgeht, dann zeigt es sich, daß mehr Licht von der
schwarzen Katze ausgeht als von der weißen. In anderen Worten ausgedrückt bedeutet dies, daß die
schwarze Katze heller ist als die weiße Katze. Trotzdem wird die schwarze Katze als schwarz empfunden
und die weiße Katze als weiß.
Es soll nunmehr eine andere Bildsituation betrachtet werden. Eine ebene weiße Oberfläche, die auf einem
komplexen und buntgefärbten Hintergrund ausgebreitet ist, wird von der Seite her durch eine
benachbarte Lichtquelle beleuchtet derart, daß ein Helligkeitsgradient über der Oberfläche auftritt. Fotometrische
Messungen zeigen, daß eine diskrete Fläche an der Oberfläche, die der Lichtquelle am nächsten
liegt, etwa lOmal soviel Licht reflektiert wie eine
gleiche Fläche der gleichen Oberfläche, die der Lichtquelle abgewandt ist. Trotzdem scheint die weiße
Oberfläche allgemein ganz gleichförmig weiß. Außerdem kann, wie bei dem Beispiel der Katzen, der weniger
hell beleuchtete Teil der weißen Oberfläche weniger Licht nach dem Augen reflektieren, als von
äquivalenten Flächen eines dunklen Objektes nahe der Lichtquelle reflektiert wird. Die weiße Oberfläche
erscheint in allen Teilen noch heller als der dunkle Gegenstand.
Derartige Situationen veranschaulichen, daß visuelle Betrachtungen nicht in erster Linie auf der Helligkeit
von Gegenständen in einem Sichtfeld beruhen. Gewöhnliche visuelle Eindrücke führen Informationen
betreffend die Charakteristiken eines Gegenstandes, die völlig unabhängig von der Lichtmenge sein
können, welche von diesen Gegenständen empfangen wird. Die Erfindung beruht weiter auf der Erkenntnis,
daß die Natur eines empfangenen Bildes durch die Beziehung aller Verhältnisse zwischen Helligkeitspegeln
auf entgegengesetzten Seiten wichtiger visueller Grenzen oder Kanten bestimmt wird. Derartige Ränder
erscheinen allgemein in großer Zahl in jeder Szene. Bei dem oben angegebenen Beispiel der
schwarzen und weißen Katzen sind die Elementarflächen, die den Hintergrund einer Katze bilden, bezogen
auf den Hintergrund der anderen Katze durch eine Folge visuell wichtiger Grenzflächen.
Der visuelle Mechanismus, der es dem Betrachter ermöglicht, die weiße Katze heller zu sehen als die
schwarze Katze trotz der objektiven fotometrischen Daten, die beweisen, daß die schwarze Katze heller
ist als die weiße Katze, spricht auf die Randinformation zwischen allen Flächen des Gesamtgegenstandes
an. Der visuelle Mechanismus der Betrachtungsperson benutzt Verhältnisse von Helligkeiten über diesen
visuell wichtigen Grenzen oder Rändern, und auf der
Basis sämtlicher Randverhältnisse wird den verschiedenen
Flächen des Gegenstandes eine Rangfolge bzw. eine Helligkeitsskala aufgeprägt. Diese Helligkeitsskala entspricht nicht allgemein der Folge von Ausdrücken
der Helligkeit der verschiedenen Flächen. Um die Helligkeitsordnung auf die sichtbaren Gegenstände
zu übertragen, kann der visuelle Mechanismus graduelle Helligkeitsgradienten auf der Oberfläche
ignorieren, wie im Falle der nicht gleichförmig beleuchteten weißen Oberfläche, und der visuelle Mechanismus
kann auf den Rand oder die Grenzinformation ansprechen. Es ist, als ob eine Grenze oder
ein Rand zwischen helleren und dunkleren Flächen dem visuellen Mechanismus eine Instruktion liefert,
durch welche der Betrachter die relativen Helligkeiten der Flächen in einer Weise aufnimmt, die völlig unabhängig
von der Helligkeit des Lichtes ist, das tatsächlich von irgendwelchen Punkten der Fläche ausgeht.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Fernsehsende- und Empfangssystems, das nach dem erfindungsgemäßen
System arbeitet,
Fig. 2 eine graphische Darstellung, die die Beziehung zwischen den Wellenformen an verschiedenen
Punkten des Systems nach Fig. 1 erkennen läßt,
Fig. 3 eine bildliche Darstellung der Abbildung einer
Szene, welche verschiedene Erfindungsprinzipien erkennen läßt,
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer anderen Fernsehsendeanordnung, die in Verbindung mit einem Empfänger
nach Fig. 1 anwendbar ist,
Fig. 5 ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform eines Fernsehsenders,
Fig. 6 ein Blockschaltbild eines weiteren Fernsehsystems für Farbwiedergabe.
Das in Fig. 1 dargestellte Fernsehsystem weist einen Sender 10 und einen Empfänger 11 auf. Der Sender
besitzt eine Fernsehkamera 12 in Gestalt eines Bildorthikons 14, auf dessen Bildfläche der Gegenstand
durch ein Objektiv 16 abgebildet wird. Das Bildorthikon 14, welches von herkömmlicher Bauart
sein kann, wird gemäß einem vorbestimmten Zeilenprogramm unter Steuerung einer Zeitablenkschaltung
18 abgetastet, um ein programmiertes Signal zu erzeugen, das eine kontinuierliche Aufzeichnung der
Helligkeit aufeinanderfolgender Bildelemente des Aufnahmegegenstandes darstellt. Vor der Bildfläche
des Bildorthikons kann ein Filter 20 angeordnet werden.
Die Zeitablenkschaltung 18 wird von einer Synchronisierstufe 22 gesteuert, die Tastimpulse mit der
Ausgangswellenform des Bildorthikons kombiniert, um eine Synchronisation des reproduzierten Bildes zu
bewirken.
Das durch das Bildorthikon 14 erzeugte Video-Signal ist eine kontinuierliche Aufzeichnung der Helligkeit
des Gegenstandes, wie er während der Zeilenabtastung bestimmt wird. Nach Verstärkung in einem
Video-Verstärker 24 läuft das Video-Signal zunächst über einen logarithmischen Verstärker 26, um den dynamischen
Bereich des Signals in eine logarithmische Skala zusammenzudrängen. Das resultierende, logarithmische
Video-Signal wird durch die Kurve A in Fig. 2 dargestellt. Die fast vertikalen Abschnitte der
Wellenform A treten auf, wenn das System plötzliche
Übergänge in Helligkeitspegeln feststellt, wenn der Abtaststrahl durch eine erkennbare Grenzlinie im
Originalgegenstand hindurchläuft. Die schräg verlaufenden Abschnitte zwischen den fast vertikalen Abschnitten
der Kurve A stellen die Helligkeitsgradienten dar, die das Bildorthikon zwischen den Grenzübergängen
feststellt.
Das Ausgangsvideosignal des logarithmischen Verstärkers 26 wird einem Differentiator 28 zugeführt.
Das Ausgangssignal des Differermätors 28 ist schematisch als Kurve B in Fig. 2 dargestellt. Die
Kurve B stellt die erste Ableitung des modifizierten Video-Signals dar. Die scharfen positiven und negativen
Extremwerte in der Kurve B kennzeichnen die visuellen Grenzwerte der Helligkeit des Originalgegenstandes,
während die mit geringerer Abflachung versehenen Abschnitte der Kurve auf beiden Seiten
der Nullinie den Helligkeitsgradienten zwischen visuell deutlich sichtbaren Grenzen des Gegenstandes
darstellen. Das differenzierte Signal wird dann einem Schwellwertbegrenzer 30 zugeführt, um die abgeflachten
Abschnitte der Kurve zu entfernen. Hieraus ergibt sich ein Signal mit den Charakteristiken der
Kurve C.
Die Kurve C ist durch positive und negative Impulse veränderlicher Amplituden charakterisiert, die
durch Abschnitte mit einem Signalwert von Null getrennt sind. Die Amplitude jedes Impulses der
Kurve C stellt ein Randverhältnis zwischen der Helligkeit einer Fläche auf einer Seite der visuellen
Grenzlinie und der Helligkeit einer anderen dichtbenachbarten Fläche auf der anderen Seite der Grenzlinie
dar. Die Polarität eines jeden Impulses entspricht der Richtung der Helligkeitsänderung, wenn der
Strahl über die Grenzlinie hinwegläuft. Wenn der Strahl z. B. eine visuelle Grenzlinie von einer dunkleren
Fläche nach einer helleren Fläche überschreitet, dann ist der durch die Kurve C repräsentierte resultierende
Impuls positiv, während bei Abtastung von einer helleren nach einer dunkleren Fläche über eine
Sichtgrenze hinweg ein negativer Impuls erzeugt werden kann. Die Länge des Intervalls zwischen den Impulsen
wird durch die Zeit bestimmt, die erforderlich ist, um den Originalgegenstand von einer merklichen
Grenze nach einer anderen abzutasten.
Es ist wichtig, die volle Bedeutung des Grenzverhältnissignals zu erfassen, das durch die Kurve C repräsentiert
wird. Die im Abstand zueinander liegenden positiven und negativen Impulse, die dieses Signal
bilden, repräsentieren nicht die absoluten Helligkeitswerte der verschiedenen Bildflächen, sondern liefern
statt dessen eine Information hinsichtlich der relativen
Helligkeit von Bildkomponenten beidseits einer markanten Grenzlinie. Wegen der Helligkeitsinformation,
die diese Randverhältnissignale führen, können die getrennten Grenzflächen des Originalgegenstandes in
einer Ordnung in Gestalt einer Helligkeitsskala angeordnet werden.
In dem beschriebenen Bildformierungssystem wird das Randverhältnissignal, das durch die Kurve C repräsentiert
wird, als Grundbefehlssignal bei der Erzeugung eines Bildes benutzt, das den Originalgegenstand
reproduziert. In diesem Beispiel wird das Randverhältnissignal dem Bilderzeugungsabschnitt
eines Systems über einen Sender 32 zugeführt, der auf eine Antenne 34 arbeitet. Das von der Antenne
34 ausgesandte Signal wird von einer Empfangsantenne 36 aufgenommen und durch einen Empfänger
38 demoduliert, um es wieder in eine Gestalt zu bringen, die durch die Kurve C repräsentiert ist. Der Sender
32 und der Empfänger 38 sollen gemäß diesem Ausführungsbeispiel mit ihren zugeordneten Antennen
34 und 36 einen Übertragungskanal bekannter Art darstellen.
Das demodulierte Randverhältnissignal wird von dem Empfänger 38 zunächst einem Integrator 40 zugeführt,
um ein Signal zu erzeugen, welches der Kurve D in Fig. 2 entspricht. Die Kurve D, die aus
einer Reihe von getrennten Amplitudensignalen besteht, repräsentiert auf einer logarithmischen Skala
eine aufeinanderfolgende Multiplikation von Randverhältnissen, die in Intensitäten in dem zu reproduzierenden
Bild umgeformt werden. Die Gestalt der Kurve D entspricht nicht jener der Kurve A. Die
Kurve A stellt die Aufnahmehelligkeiten dar, während die Kurve D die Wiedergabehelligkeiten repräsentiert.
Das Signal, das durch die Kurve D repräsentiert wird, wird in eine weitere Gruppe von
Helligkeiten bei der Reproduktion des Bildes umgesetzt, aber die Bedeutung der Helligkeiten im reproduzierten
Bild unterscheidet sich von jener der Helligkeiten des Originalgegenstandes. Die graduellen
Helligkeitsänderungen oder Gradienten zwischen sichtbaren Rändern des Originalgegenstandes werden-vernachlässigt.
Es ist die Randinformation selbst inf* Originalgegenstand, die die Flächenhelligkeit des reproduzierten
Bildes bestimmt.
Zu diesem Zweck wird das Ausgangssignal vom Integrator 40 durch einen antilogarithmischen Verstärker
42 geschickt, um einen breiten dynamischen Bereich des Signals wiederherzustellen. Dann tritt das
Signal durch den Video-Verstärker 44 nach dem Bildschirm 46 und steuert die Helligkeit des Bildes, das
auf dem Bildschirm aufgezeichnet wird. Die Zeitablenkschaltung 48 bewirkt, daß der Elektronenstrahl
im Kineskop ein Raster auf dem Schirm gemäß dem gleichen Zeilenabtastprogramm bewirkt, das im Orthikon
14 benutzt wird. Dei Zeitablenkschaltung 48 wird durch eine Synchronisierstufe 50 gesteuert, die
aus dem Video-Verstärker 44 Synchronisierimpulse entnimmt, um eine Bildbeziehung zwischen hellen und
dunklen Flächen zu gewährleisten, die in dem reproduzierten Bild hergestellt werden.
Auf diese Weise wird ein Bild auf dem Bildschirm 46 gemäß den Randverhältnissignalen erzeugt,
die vom Originalgegenstand abgeleitet und nach dem Bildreproduktionsteil des Systems übertragen
werden. Die Randverhältnissignale repräsentieren das Maß von Kontrast zwischen Helligkeitspegeln
so an dichtbenachbarten Punkten auf entgegengesetzten Seiten visuell markanter Grenzen, die sich zwischen
unterschiedlichen Flächen des Originalgegenstandes erstrecken. Die Helligkeiten der verschiedenen begrenzten
Flächen des Bildes entsprechen einer Hierarchie von Helligkeiten, die auf der Basis merklicher
sichtbarer Grenzen des Originalgegenstandes erzeugt werden.
Es ist zweckmäßig, an dieser Stelle zunächst einmal einige theoretische und experimentelle Grundlagen zu
betrachten, auf die sich die Erfindung gründet. In Fig. 3 ist eine tatsächliche experimentelle Anordnung
dargestellt, die von einem abstrakten Muster-grauer Flächen Gebrauch macht. Die verschiedenen Flächen
des Musters werden dadurch hergestellt, daß graues Papier unterschiedlicher lumineszierender Reflektivität
ausgeschnitten und aufgeklebt wird, das je eine matte Oberfläche hat. Die Lichtreflektivität ist in
Fig. 3 durch den Grad der Punktierung repräsentiert,
der auf den Flächen A bis F in der Zeichnung angewendet
wurde. Die stärker punktierten Flächen repräsentieren jene Abschnitte des Musters, die eine relativ
niedrigere Reflektivität aufweisen. Jede Fläche ist von einem willkürlichen Hintergrund umgeben. Bei
gleichförmiger Beleuchtung erkennt der Betrachter leicht die helleren Flächen aus den dunkleren Flächen
heraus und unterscheidet diese. $~-
Dieses Muster wird nun durch eine einzige Lichtquelle 51 beleuchtet, die unten derart angeordnet ist,
daß mehr Licht auf die unteren Abschnitte des Musters auffällt als auf die oberen. Wenn die Lichtmenge,
die von der dunklen Fläche F am unteren Teil ausgeht, mit der Lichtmenge verglichen wird, die von der Fläche
A an der Oberseite ausgeht, zeigt sich, daß beide Flächen die gleiche Lichtmenge nach dem Auge des
Betrachters hin reflektieren. Tatsächlich ist bei dieser experimentellen Anordnung die einzige Lichtquelle
51 in einem solchen Abstand von den oberen und unteren Abschnitten angeordnet, daß gewährleistet ist,
daß die gleiche Lichtmenge vom Mittelpunkt der Fläche A reflektiert wird wie vom Mittelpunkt der Fläche
F. Trotzdem erscheint die Fläche A noch hell, und die Fläche F erscheint noch dunkel.
Das Auge muß gewisse unveränderbare Eigenschaften des Gegenstandes kennen, den es sieht, insbesondere
die Wirksamkeit, mit der jene Gegenstände das einfallende Licht reflektieren. Diese Wirksamkeit
soll als »lichtausstrahlende Reflektanz« bezeichnet werden. Das Auge hat nur geringen Nutzen zum Erkennen
der Natur der Umgebungshelligkeit, da diese in unvorhersehbarer Weise mit Zeit und Raum variiert.
Die Beleuchtung in einer natürlichen Umgebung ist fast nie gleichförmig über dem Gesichtsfeld. Schatten
werden durch eine Vielzahl von Einflüssen einschließlich Wolken, Bäumen und dergleichen erzeugt.
Diese Schatten resultieren häufig in einem extremen Sprenkeln der Beleuchtung, die auf Gegenstände einfällt,
die im Sichtfeld liegen.
Das visuelle System muß ein konsistentes Bild der Umgebung präsentieren. Das spezielle Problem des
Auges war, einen Mechanismus zu entwickeln, der Konstruktionen liefert, die der optischen Natur des
Objektes selbst entsprechen, während gleichzeitig ein Kommunikationsmedium, d. h. Licht, benutzt wird,
das in unvorhersehbarer Weise in der Wellenlängenzusammensetzung und in der Energie sich ändert. Es
scheint daher, daß der visuelle Mechanismus notwendigerweise eine Hierarchie von Helligkeiten haben
müßte, die der lumineszenten Reflektanzcharakteristik der Gegenstände selbst entspricht. Diese Information,
die zu der Ordnung von Helligkeiten innerhalb einer Bildfläche führt, kann durch direkten
Vergleich der Lichtenergien erhalten werden, die von Punkten empfangen werden, die unmittelbar gegenüberliegend
an diesen Sichtgrenzen liegen.
Eine weitere Erklärung der Natur der visuellen Konstruktion eines empfangenen Bildes kann dadurch
erklärt werden, daß betrachtet wird, was in einem einzelnen Flächenabschnitt des Musters nach Fig. 3 zu
geschehen scheint. Da die auf das Muster fallende Lichtmenge von unten nach oben kontinuierlich zunimmt,
muß die Lichtmenge, die von Punkten am unteren Teil einer einzigen Fläche ausgeht, größer sein
als die Lichtmenge, die von gleichen Punkten an der oberen Seite der Fläche ausgeht. Die Ablesungen eines
Fleckfotometers beim Bestreichen eines derart beleuchteten Musters haben gezeigt, daß die Lichtintensität
von einem Punkt in der Mitte der Fläche A 118 Einheiten (absolute Größen sind unwichtig) und
140 Einheiten im unteren Teil der Fläche A beträgt. Es ist bekannt, daß die Reflexionsfähigkeit der gesamten
Fläche A gleich ist. Trotzdem ergaben sich weite Intensitätsabweichungen der Beleuchtungsenergie über der Fläche A. Dagegen zeigt eine visuelle
Betrachtung, daß die Fläche A vom Auge als gleichmäßig beleuchtet empfunden wird. Dies führt zu dem,
ίο was als Grundbedingung bezeichnet werden kann:
Jede umgrenzte Region eines Bildes scheint in der Helligkeit gleich zu sein, d. h. es ist ein Ganzes unabhängig
von den Lichtenergieschwankungen innerhalb dieser Region.
Wenn durch irgendein Verfahren der Bildwiedergabe die Lichtintensität punktweise in der Fläche A
reproduziert wird, dann erscheint die Gesamtausdehnung der Fläche A wiederum in gleichförmiger Helligkeit,
trotz der bestehenden Schwankungen der Lichtenergie in dem reproduzierten Bild. Demgemäß
ist zur Reproduktion des Bildes eine Information über die Helligkeit aller Punkte in den verschiedenen Bildflächen
erforderlich, die zu reproduzieren sind. Die Grundbedingung fordert jedoch, daß die Lichtmenge
an jeden Punkt innerhalb der begrenzten Fläche nicht reproduziert zu werden braucht, um eine ähnliche
Bildwirkung zu erzielen. Es ist möglich, die Fläche A als einen Bereich gleichförmiger Helligkeit zu reproduzieren,
und dies ist möglich mit einer wesentlich
jo geringeren Gesamtinformation, als sie sonst erforderlich wäre.
Um ein Bild des in Fig. 3 gezeigten Musters zu reproduzieren, bei welchem die verschiedenen Flächen
durch jeweils eine Fläche gleichförmiger Leuchtintensität repräsentiert werden, ist es wichtig, Leuchtintensitäten
zu wählen, die sämtliche Randverhältnisse zwischen entsprechenden Flächenteilen des Originals
reproduzieren. Die Information, die erforderlich ist, um die Helligkeit zu bestimmen, wird von der Folge
von Lichtintensitätsverhältnissen erlangt, die von gegenüberliegenden Seiten visuell sichtbarer Grenzen
ankommen. Beim Ausmessen der Grenzen zwischen den Flächen A und B in Fig. 3 kann sich zeigen, daß
eine Fotometerablesung von 140 Einheiten von einem Punkt der Fläche A gerade über dieser Grenze erhalten
wird und eine Ablesung von 80 Einheiten von einem Punkt der Fläche B gerade unterhalb der Grenze
(dabei sollen die Begriffe »über« und »unter« sich auf die Darstellung nach Fig. 3 beziehen). Bei Ver-
gleich dieser fotometrischen Ablesungen mit der Lichtreflektivität der Oberfläche der Flächenteile A
und B hat es sich gezeigt, daß das Verhältnis von 140 zu 80 gleich dem Verhältnis der bekannten Reflexionsfähigkeit
der Flächen A und B ist. Der Grund hierfür liegt darin, daß die Beleuchtung, die auf eine
Seite aber sehr nahe am Rand auffällt, im wesentlichen
die gleiche sein muß wie auf der anderen Seite, aber ebenfalls dicht an diesem Rand. Allgemein kann angenommen
werden, daß die Beleuchtung auf gegen-
fco überliegenden Seiten einer deutlich sichtbaren Grenze
im wesentlichen die gleiche ist. Wenn Messungen an benachbarten Punkten auf gegenüberliegenden Seiten
der Grenze zwischen den Flächen B und C durchgeführt werden, dann repräsentiert dieses Verhältnis
wiederum die relative Reflexionsfähigkeit der Flächen B und C. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieses Verhältnis 118 zu 150. So ist es in
der Tat möglich, auf diese Weise die Beziehung zwi-
030 109/3
sehen den Flaschen A und B, den Flächen B und C,
den Flächen C und D, den Flächen D und E und den Flächen E und F zu bestimmen. Ungeachtet der Tatsache,
daß innerhalb irgendeiner gegebenen Fläche die tatsächlichen Messungen der Beleuchtungsintensität
großen Schwankungen unterworfen sind, ist es trotzdem möglich, mit einem hohen-Grad von Genauigkeit
die Beziehung zwischen den Lichtreflexionen der Flächen A und F an gegenüberliegenden Seiten
des beleuchteten Musters zu bestimmen. Dies kann geschehen, indem die Randhelligkeitsverhältnisse
aufeinanderfolgend multipliziert werden. Dieses Randhelligkeitsverhältnis soll im folgenden als
»Randverhältnis« bezeichnet werden. Wenn das Randverhältnis zwischen den Flächen A und B mit
jenem zwischen den Flächen B und C und jedem folgenden Randverhältnis über den Flächen D, E, F
multipliziert wird, ergibt sich aus den tatsächlichen Messungen nach Fig. 3, daß ein Verhältnis von 6,4:1
erlangt wird. Dieses Verhältnis repräsentiert die relativen Helligkeiten der Flächen A und F und dies ist
ein Ergebnis, das sehr dicht an dem tatsächlichen Verhältnis der Helligkeitsreflexionen dieser Flächen liegt.
In gleicher Weise ist es möglich, längs irgendeines Pfades von einer Fläche nach einer anderen fortzuschreiten
und dabei Grenzen der Muster nach Fig. 3 zu überschreiten und eine Zahl hierbei zu bestimmen,
die gleich ist dem Verhältnis der Lichtreflexionen der ersten und letzten Fläche. Bei der Herstellung einer
Rangordnung von aufeinanderfolgenden Randverhältnissen zum Zwecke der Erlangung einer Rangordnung
von Helligkeiten hat sich experimentell gezeigt, daß lange Grenzen nicht wichtiger als kurze Grenzen
sind. Auch bei der Herstellung von Helligkeiten sind große Flächen nicht wichtiger als kleine. Die Flächenausdehnung
hat also überhaupt keinen Einfluß. Dagegen ist die Randinformation für das Auge wichtig und
die Grenzen oder Ränder, gleichgültig ob sie kurz oder lang sind, müssen erkennbar, d.h. deutlich sichtbar
sein, um die notwendige Information zu erhalten.
Ein Signal, das die Randverhältnisse charakterisiert und das durch aufeinanderfolgende Multiplikation der
Randverhältnisse zum Zwecke der Reproduktion von Helligkeiten unterschiedlicher Bildflächen geeignet
ist, kann auch auf andere Weise als durch Verwendung des in Fig. 1 dargestellten Differentiators erlangt
werden. Ein Beispiel einer anderen Ausführungsform zur Erlangung eines Randverhältnissignals ist in dem
in Fig. 4 dargestellten Blockschaltbild eines Senders dargestellt. In dieser Schaltung nach Fig. 4 sind jene
Schaltungsgruppen, die die gleichen Funktionen wie jene nach Fig. 1 haben, mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Bei dieser Ausführungsform ist kein Differentiator zwischen dem Ausgang des logarithmischen Verstärkers 26 und dem Eingang der Schneidstufe
30 vorgesehen. Statt dessen werden die Ausgangssignale des logarithmischen Verstärkers 26 über
eine Abzweigleitung einer Verzögerungsleitung 52 und einem Inverter 54 zugeführt. Sowohl die Eingangsenden
als auch die Ausgangsenden der Verzögerungsleitung 52 und des Inverters 54 sind miteinander
verbunden. Demgemäß werden die. Ausgangssignale dieser beiden Stufen algebraisch summiert und dem
Schwellwertbegrenzer 30 zugeführt.
Die Wirkung der Verzögerangsleitung 52 und des Inverters 54 besteht darin, das logarithmisch verstärkte
Video-Signal von einem verzögerten Gegenstück seiner selbst zu subtrahieren. Bei einem Fernsehsystem
dieser Art, wobei das Video-Signal eine zeitmäßig codierte Stellungs- und Helligkeitsinformation
repräsentiert, ist dies äquivalent zu einem Vergleich zweier sich kontinuierlich bewegender Punkte,
die um einen vorbestimmten Abstand distanziert sind. Wegen des logarithmischen Charakters dieser Signale
stellt die algebraische Summe des verzögerten und unverzögerten Signals ein wahres Verhältnis der Helligkeiten
zwischen den beiden Punkten dar und nicht
ίο nur eine Differenz der Helligkeit.
Die Kombination der in dieser Schaltung durch die Verzögerungsleitung 52, den Inverter 54 und die
Schneidstufe 30 erzeugten Wirkungen definieren für das System die Charakteristiken eines Randes, d. h.
einer Grenzlinie, die das System als visuell bedeutsam behandelt. Visuell markante Grenzlinien sind durch
eine wesentliche Änderung in der Helligkeit zwischen zwei im Abstand zueinanderliegenden Punkten gekennzeichnet.
Die Amplitude, über der der Schwellwertbegrenzer 30 Signale hindurchtreten läßt, wird
bestimmt durch das, was das System als »visuell bedeutsame Änderung der Helligkeit« empfindet. Ein
weiterer Weg, durch den das System nur auf visuell bedeutsame Änderungen der Helligkeit ansprechend
gemacht werden kann, besteht darin, den Schwellwertbegrenzer 30 wegzulassen und ein Hochpaßfiltei*
zwischen Verstärker 26 und der Abzweigung von Verzögerungsleitung 52 und Inverter 54 einzufügen.
Ein solches Filter würde gegenüber niederfrequenten Signalen sperren, die graduellen Helligkeitsänderungen
entsprechen, und das Filter würde Hochfrequenzsignale hindurchlassen, die plötzlichen Übergängen an
den Grenzen entsprechen. Der Abstand zwischen den Vergleichspunkten bestimmt die Steilheit der Grenzlinie
und damit den Helligkeitsgradienten, den das System als visuell bedeutend verarbeitet.
Der Abstand zwischen den beiden Punkten des Bildes, zwischen denen die Helligkeitsverhältnisse abgenommen
werden, ist eine Funktion der Lineargeschwindigkeit des Abtaststrahls in der Kamera 12 und
der Absolutdaucr des Zeitintervalls, das durch die Verzögerungsleitung 52 eingeführt wird. Die Verzögerungsleitung
52 kann einstellbar sein, um die wirksame Distanz zwischen zwei Punkten ändern zu können.
Wenn der Betrag der Zeitverzögerung auf Null vermindert wird, dann wird der Signalausgang des Systems
ebenfalls Null, da dann die den Inverter 54 aufweisende Schaltung einfach das logarithmisch verstärkte
Video-Signal von sich selbst abziehen würde.
Wenn die Verzögerungsleitung 52 eine merkliche, aber noch sehr kurze Zeitverzögerung erzeugt, dann
nimmt das kombinierte Signal am Eingang des Schwellwertbegrenzers 30 in Fig. 3 die Form des Signals
B nach Fig. 2 an. Wenn jedoch die Zeitverzögerung, die durch die Verzögerungsleitung 52 erzeugt
wird, in unzweckmäßiger Weise verlängert wird, was eine vergleichsweise lange Entfernung, die die Punkte
trennt, zwischen denen das Helligkeitsverhältnis abgenommen werden soll, zur Folge hat, dann beginnt
bo der Signaleingang an dem Schwellwertbegrenzer 30
beträchtliche Differenzen anzunehmen. In der Praxis enthalten die als Differentiator oder Verzögerungsleitung wirksamen Stufen induktive und kapazitive
Schaltungselemente, die in einem einfach ausgelegten System unbeabsichtigte Wirkungen haben könnten.
So sollte z. B. der in dem System nach Fig. 1 enthaltene Differentiator nicht in erster Linie auf die Steigung
bzw. Änderungsgeschwindigkeit des Hellig-
keitssignals ansprechen, wenn das Bild abgetastet wird. Die Änderungsgeschwindigkeit der Helligkeit
über einer Grenzlinie ist eine Funktion der Schärfe der Grenzlinie und nicht der Verhältnisse der Helligkeit
auf gegenüberliegenden Seiten der Grenzlinie. Bei einem praktischen System dieser Art sollte daher
die Zeitkonstante des Differentiators- so proportioniert werden, daß die Schaltung in ejster Linie auf
Änderungen der Signalpegel über einem geeigneten Intervall anspricht und nicht auf die Änderungsgeschwindigkeit
zwischen Signalpegeln.
Eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung, durch welche die Abschwächung des Randverhältnissignals
durch Blindwiderstände vermindert wird, zeigt Fig. 5. Bei diesem Ausführungsbeispiel
wird weder eine Verzögerungsleitung noch ein Differentiator zur Ableitung eines Randverhältnissignals
benutzt. Anstelle einer herkömmlichen Fernsehkamera zur Abtastung eines Originalgegenstandes wird
ein Kamerasystem mit einer optischen Bilderzeugungs- und Abtasteinrichtung 60 benutzt. Das Objektiv
62 entwirft ein Bild des Gegenstandes, der durch die Kombination von Vertikalabtastspiegel 64 und
Horizontalabtastspiegel 65 abgetastet wird, um aufeinanderfolgende Abschnitte des Originalbildes auf
zwei Fotosensoren 66 und 67 zu entwerfen, die um einen Abstand dx zueinander angeordnet sind. Die
Abtastbewegungen der Spiegel 64 und 65 werden durch Motore 68 und 69 unter der Steuerung von Vertikal-
und Horizontalkippstufen 70 und 71 bewirkt. Die Fotosensoren sind vorzugsweise von einer Bauart,
bei welcher ein Signal mit logarithmischer Charakteristik erzeugt wird. Wenn die Fotosensorsignale nicht
logarithmisch auf die Lichtintensität ansprechen würden, die auf die Sensoren einfällt, könnten sie in geeigneter
Weise verstärkt werden, um eine logarithmische Charakteristik zu erzielen. Die Polarität eines der
Dektoren wird umgekehrt in bezug auf diejenige des anderen Inverters 72, und die Ausgänge beider werden
summiert. Eine logarithmische Brückenschaltung ist das Ergebnis. Da diese Brücke eine Abtastung über
eine Fläche bewirkt, die gleichförmig beleuchtet ist und eine gleichförmige Reflexionsfähigkeit hat, besteht
kein resultierender Ausgang der Brückenschaltung, da beide Signale gleich sind und das eine das
negative Signal des anderen ist. Wenn die beiden Detektoren eine visuell bedeutende Grenzlinie zwischen
zwei Flächen erreichen und beginnen darüber wegzulaufen, dann liest ein Detektor die Lichtmenge auf
der einen Seite der Grenzlinie und der andere die Lichtmenge auf der anderen Seite ab. Der Ausgang
der Brückenschaltung ist dann äquivalent dem Verhältnis der Randhelligkeiten der beiden Flächen.
Wenn die beiden Detektoren veranlaßt werden, über der Grenze eine Abtastung der zweiten Fläche vorzunehmen,
dann· fällt der Brückenausgang wieder auf Null ab. Das Ergebnis ist eine Reihe von Randverhältnissignalen
in Gestalt von Impulsen, ähnlich wie bei dem Beispiel der Kurve B in Fig. 2.
Diese Signale werden weiter im Schwellwertbegrenzer 30 behandelt, um Randverhältnissignale zu
erhalten, die nicht der graduellen Veränderung der Bildhelligkeit entsprechen bzw. nicht an Grenzen oder
Ränder gebunden sind, sondern das Helligkeitsverhältnis zwischen dicht benachbarten Elementarflächen
auf beiden Seiten visuell bedeutsamer Grenzlinien darstellen, die verschiedene Flächen im Sichtfeld
des Kamerasystems umgrenzen.
Diese logarithmischen Randbegrenzungssignale können wiederum aufeinanderfolgend in einer Operation
summiert werden, die infolge des logarithmischen Charakters der Signale eine aufeinanderfolgende
Multiplikation aufeinanderfolgender Randverhältnisse darstellen. Das Ergebnis der aufeinanderfolgenden
Multiplikation der ermittelten Randverhältnisse ist eine Erzeugung von Helligkeitssignalen, die
eine Ordnungsfolge von Helligkeiten der aufeinanderfolgenden Flächen innerhalb des Sichtfeldes der
Kamera repräsentieren, wobei die Rangfolge der Ordnung von Helligkeiten entspricht, die visuell beobachtbar
sind. Die Randverhältnissignale laufen zunächst durch den Verstärker 73, wo außerdem Synchronisiersignale
vorhanden sind, um die Randverhältnissignale auf das Zeilenabtastprogramm abzustimmen,
das durch die Abtastspiegel 64,65 bestimmt wird. Die durch den Verstärker 73 hinzugefügten
Synchronisiersignale werden auch zur Steuerung der Kippschaltungen 70 und 71 benutzt. Wie bei dem vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiel kann eine aufeinanderfolgende Multiplikation von Randverhältnissen
im Empfängerteil wie bei der Schaltung nach Fig. 1 bewerkstelligt werden. Dort erzeugt der Integrator 40
durch Summierung der logarithmischen Randverhältnissignale weitere Signale, die die Helligkeiten der
Grenzflächen im Sichtfeld darstellen.
Es wurde weiter oben schon in Verbindung mit der Beschreibung der Fig. 1 erwähnt, daß die Erfindung
jo auch zweckmäßig anwendbar ist bei einem System zur Reproduktion farbiger Bilder. In Fig. 6 ist ein Farbsystem
dargestellt, das in der Weise arbeitet, daß aufeinanderfolgend Randverhältnisse in jedem von drei
gewählten Spektralbereichen festgestellt und aufeinanderfolgend diese Randverhältnisse multipliziert
werden, um den Farbgehalt des reproduzierten Bildes zu bestimmen. Hierbei kann die Farbfernsehkamera
75 drei herkömmliche Bildröhren 76, 77 und 78 aufweisen. Das Objektiv 79 richtet die Bilder der Szene
durch eine Spiegelanordnung 81 nach den Bildaufnahmeröhren.
Vor der Röhre 76 befindet sich ein Rotfilter 85. Vor der Röhre 77 befindet sich ein Grünfilter 86,
und ein Blaufilter 87 ist vor der Röhre 78 angeordnet. Die Kippsysteme, die im einzelnen nicht dargestellt
sind, bewirken, daß die Bilder synchron abgetastet werden, um ein rotes Videosignal auf der Leitung 88,
ein grünes Video-Signal auf der Leitung 89 und ein blaues Video-Signal auf der Leitung 90 zu erzeugen.
Diese Signale laufen nach entsprechenden Randverhältnis-Signalstufen 91, 92 und 93. Die Stufe 91 erzeugt
an ihrem Ausgang ein Signal, das die roten Randverhältnisse darstellt, d. h. die Randverhältnisse
des Originalbildes abgetastet im langwelligen Bereich des sichtbaren Spektrums. Die Stufe 92 erzeugt grüne
Randverhältnissignale mittlerer Wellenlänge, und die Stufe 93 erzeugt blaue oder kurzwellige Randverhältnissignale.
Jede der Stufen 91,92,93 kann das Randverhältnissignal
in der gleichen Weise, wie z. B. in Fig. 4 dargestellt, erhalten.
w) Danach werden die Randverhältnis-Farbsignale
der Stufen 91, 92 und 93 zur weiteren Behandlung über irgendein Übertragungsverfahren den Multiplikationsstufen
94, 95 bzw. 96 zugeführt. Diese Stufen behandeln die Randverhältnisfarbsignale in gleicher
Weise wie bei der aufeinanderfolgenden Multiplikation der Randsignale. Den Ausgangsleitungen 97, 98
und 99 werden Ausgangssignale geliefert, die den Helligkeiten in jedem der drei gewählten Abschnitte
des Spektrums entsprechen, wie sie beobachtbar sind. Jede der aufeinanderfolgenden Multiplikationsstufen
94,95 und 96 kann eine Summierungsstufe oder einen Integrator aufweisen (ζ. B. wie im Empfängerteil von
Fig. 1 dargestellt), um die Serien positiver und negativer Randverhältnissignale aufzuspeichern, die darin
behandelt wurden, wobei ein ^ptilogarithmischer Verstärker den dynamischen Bezieh der Signale in
geeigneter Form wiederherstellt. Die. Helligkeitssignale, die durch die Schaltung 94 erzeugt werden und ι ο
auf der Leitung 97 erscheinen, repräsentieren somit die Reihenfolge der Helligkeit jeder der entsprechenden
Flächen innerhalb des Lichtfeldes in Ausdrücken der roten Wellenlängen. Die Ausgangssignale der
Stufen 95 und 96, die auf den Leitungen 98 und 99 erscheinen, repräsentieren eine gleiche Information
in bezug auf die grünen und blauen Bereiche sichtbarer Wellenlängen. Diese Helligkeitssignale können
nunmehr zur Steuerung der Lichtintensitäten dreier Farbbilder benutzt werden, die auf einem Bildschirm
100 erzeugt werden. Wenn der Bildschirm 100 von einer herkömmlichen Schattenmaskenröhre gebildet
ist, dann kann das Rot-Helligkeitssignal direkt die Intensität des durch die Strahlquelle 101 erzeugten
Elektrodenstrahls modulieren, um die roten Leuchtmassen anzuregen. In gleicher Weise können die grünen
und blauen Helligkeitssignale unmittelbar die grüne Strahlquelle 102 bzw. die blaue Strahlquelle
103 steuern, um die entsprechenden Leuchtmassen zu erregen. :
Mit einem solchen System sind einige hochinteressante Ergebnisse zu erhalten. So ist z. B. die Farbqualität
des am Bildschirm 100 erzeugten Bildes fast unabhängig von der Farbbalance der Beleuchtung der
Originalszene. Änderungen der Qualität der Beleuchtungder Originalszene beeinträchtigen nicht die Qualität
des erzeugten Bildes, das eine stabile, konstante und zuverlässige Reproduktion der Farbcharakteristiken
der Originalszene bietet, unabhängig von der Art der Beleuchtung. Dieses System kann als Farbreproduktionssystem
großer Breite in jedem Farbbereich betrachtet werden. Wenn z. B. die Beleuchtung der
Originalszene abnimmt oder z. B. blaue Wellenlängen annimmt, dann braucht sich die Farbqualität des auf
dem Bildschirm 100 erzeugten Bildes nicht zu ändern, da die Randverhältnisse, die innerhalb jedes Spektralbereichs
abgetastet werden, immer die gleichen bleiben. Dieses erwünschte Ergebnis ist eine Folge der
aufeinanderfolgenden Multiplikation der Randverhältnissignale, die ihrerseits nicht abhängig sind von
der absoluten Intensität der Originalhelligkeit in jedem Spektralbereich, in welchem die Szene beleuchtet
wird.
Vorstehend wurde die Erfindung und verschiedene Verfahren zur Verwirklichung beschrieben, und zwar
in Verbindung mit Fernsehsystemen, und dies ist die augenblicklich bevorzugte Anwendung. Es ist jedoch
klar, daß die erfindungsgemäßen Prinzipien auch auf andere Arten von Bilderzeugungssystemen anwendbar
sind. So kann z. B. die Bilddarstellung, die auf der Oberfläche eines Kineskops erhalten wird, photo^
graphisch abgenommen werden, um ein photographisches Bild des Originalgegenstandes zu erhalten. Im
breitesten Sinne stellt ein Fernsehsystem ein Mittel dar, welches Randverhältnisse feststellt und diese aufeinanderfolgend
multipliziert, um ein sichtbares Bild zu erhalten, wobei die Lichtintensität, die einem Beobachter
von jeder Bildfläche übermittelt wird, nicht durch die tatsächlich verfügbaren Lichtintensitäten
bestimmt wird, sondern durch die Rangfolge der Helligkeiten, die ein Beobachter der Szene wahrnehmen
kann.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Erzeugung eines Abbildes einer Szene, die aus einer Anzahl sichtlich begrenzter
Flächen unterschiedlicher Leuchtdichten wenigstens für einen betrachteten Spektralbereich
zusammengesetzt ist, wobei ias Abbild für den Betrachter subjektiv als originalgetreu erscheint,
dadurch gekennzeichnet, daß die durch punktförmige Abtastung der Szene gewonnenen,
die örtliche Leuchtdichte repräsentierenden Abtastwerte derart weiter verarbeitet werden, daß die
daraus resultierenden Signale ein Maß für das jeweilige Verhältnis der beiden, zweier geringfügig
voneinander beabstandeter Punkte der Szene zugehöriger Abtastwerte darstellt, daß von diesen
Signalen lediglich jene Teile zur Weiterverarbeitung verwendet werden, welche den sprunghaften
Änderungen der Leuchtdichte an den Flächenrändern entsprechen, während die dynamischen Signalmuster,
die dem Flächeninneren entsprechen, unterdrückt werden und daß aus den so umgeformten
Signalen andere Signale, die zur Bildwiedergabe geeignet sind und unmittelbar die Bildhelligkeitsverteilung
der Szene darstellen, erzeugt werden, indem nacheinander die Signale multipliziert
werden, die den abrupten Helligkeitsänderungen zwischen dicht benachbarten Punkten auf
gegenüberliegenden Seiten des Randes zwischen sichtbar unterscheidbaren Flächen entsprechen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß folgende Schaltstufen vorgesehen sind:
a) eine Stufe zur Erzeugung eines Signals, welches die Aufnahmeszene in Ausdrücken der
Leuchtdichte der Flächen darstellt,
b) eine Stufe (30), die die Signale in der Weise modifiziert, daß nur die Verhältnisse der
Leuchtdichten zwischen dicht benachbarten Punkten auf gegenüberliegenden Seiten visuell
markanter Grenzen zwischen den Flächen dargestellt werden, -
c) eine Stufe (40) zur Modifizierung der Randverhältnissignale, um die Flächen in Ausdrücken
ihrer Helligkeiten zu definieren,
d) eine Stufe zum Umformen der Helligkeitssignale in ein sichtbares Bild.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe zur Modifizierung des
Signals, welches die Leuchtdichtenverhältnisse wiedergibt, von einem Schwellwertbegrenzer (30)
gebildet ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe zur Modifizierung
des Verhältnissignals und zur Definition der Helligkeiten von einem Integrator (40) gebildet
ist.
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