DE1531202C - Hebe- und Kippvorrichtung für Blechwickel und dergleichen - Google Patents
Hebe- und Kippvorrichtung für Blechwickel und dergleichenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Hebe- und Kippvorrichtung für Blechwickel od. dgl.,
bestehend aus einem in einen Kranhaken einhängbaren Gehäuse und aus einer mittels zumindest eines
langgestreckten, flexiblen Traggliedes daran aufgehängten Klemmzange, an deren beiden gelenkig
miteinander verbundenen Armen, deren jeder mit einer von zwei Greifbacken in Verbindung steht, je
ein Ende des flexiblen Traggliedes festgelegt ist, wobei das Tragglied mittels eines Antriebes in dem
Gehäuse zum Kippen der Klemmzange gegenüber dem Gehäuse längsbeweglich ist.
Hebe- und Kippvorrichtungen dieser Art sind in verschiedenen Ausführungsformen für Blechwickel
unterschiedlichen Gewichtes seit langem in der Metallindustrie bekannt. Sie haben den Vorteil, daß
sie lediglich an vorhandene Krananlagen angehängt zu werden brauchen und damit im Wirkungsbereich
des Kranes jederzeit einsetzbar sind.
Hebe- und Kippvorrichtungen dieser Art kommen insbesondere dort zum Einsatz, wo es notwendig ist,
die aus dem Walzwerk in etwa horizontaler Ebene auslaufenden und um eine horizontale Achse aufgewickelten
und anschließend gebündelten Blechbahnen aus dem Bereich der Fertiguiigsanlage abzutransportieren.
Mit diesen Vorrichtungen ist es weiter möglich, die Wickel um 1X) zu kippen, also
mit senkrechter Wickelachse für die Weiterbearbeitung oder den Versand in vom Produktionsort
entfernten Lagerstätten abzusetzen und in dieser Lage zu stapeln.
In der Regel werden in modernen Fertigungsanlagcn
Bleche verschiedener Breite hergestellt. Dies hat zur Folge, daß die gebündelten und abzutransportierenden
Wickel eine sehr unterschiedliche Länge aufweisen können. Da die liebe- und Kippvorrichtungen
die Wickel von der Seite her erfassen, kann es besonders bei Wickeln großer Länge vorkommen,
daß der Schwerpunkt des abzutransportierenden Wickels so weit außerhalb des lindes (()
des zu den Backen parallel ausgerichteten Zangen;
armes zu liegen kommt, daß das auf die Vorrichtung einwirkende Kippmoment zu groß wird und der
Antrieb im Gehäuse der Vorrichtung zum Kippen der Klemmzange den auftretenden Belastungen nicht \5
mehr gewachsen ist. Dies hat zur Folge, daß entweder die Antriebsleistung für die Kippbewegung
erhöht oder die gesamte Vorrichtung ilurch eine für den entsprechenden Fall gesondert anzufertigende
Vorrichtung ersetzt werden muß.
Ziel der vorliegenden Eriindiing ist es, eine
Hebe- und Kippvorrichtung zu .schallen, die an verschiedene ,Schwerpunktlagen der Wickel angepaßt
werden kann und dadurch universell einsei/· bar ist. .-),<;
Dies wild crlindiiiigsgeniäß dadiiich erreicht, daß
einer dev beiden Anne der Kleminzaiige, der parallel
zu den beiden gegenüberstehenden (ireilbacken vei läuft, längenverstellbar ist.
Durch diese Merkmale wird eine HcbewHiichtimg 6»
geschaffen, die auf einfache Weise Dlcchwickeln verschiedener
Länge jederzeit angepaßt werden kann, ohne daß hierzu umfangreiche Umhauten voigenommen
werden müssen.
nine gegen Störungen besonders unanfällige Anpassung
an Blechwickel verschiedener Länge wird dadurch erreicht, daß in dem längenverstellbaren
Arm ein langgestrecktes, ausziehbares Glied geführt ist, das in verschiedenen Positionen mittels eines
Bolzens festlegbar ist.
Durch diese Maßnahme wird eine auch im rauhen Hüttenbetrieb jederzeit einsatzbereite Vorrichtung
geschaffen, deren Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten gewährleistet ist.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in den Zeichnungen näher beschrieben
und erläutert.
F i g. 1 zeigt eine teilweise schematische Seitenansicht
der Vorrichtung, in der ein Blechwickel in eine Lage gekippt ist, in der seine Achse vertikal
verläuft;
F i g. 2 zeigt eine Seitenansicht der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung, in der der Blechwickel in
eine Lage gekippt ist, in der seine Achse horizontal verläuft;
F i g. 3 zeigt einen Schnitt durch eine Klemmzange der Vorrichtung in einer Lage, wie sie in F i g. 1
dargestellt ist;
F i g. 4 zeigt eine Vorderansicht einer an einem Kranhaken einhängbaren Aufhängevorrichtung für
die Klemmzange, und
Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht der in Fig. 4 dargestellten
Aufhängevorrichtung.
Wie insbesondere aus..den F i g. 1 und 2 hervorgeht,
besteht die Hebe- und Kippvorrichtung im wesentlichen aus einer Aufhängevorrichtung 74 und
einer Klemmzange 10. Die Aufhängevorrichtung 74 ist an ihrem oberen Ende derart ausgebildet, dall sie
in einen Krauhaken 83 eingehängt werden kann. Sie steht über flexible Tragglieder 105, 107, wie beispielsweise
Ketten oder Drahtseile, mit der Klemmzange 10 in Verbindung, die mit ihren Greifbacken
16 und 17 einen Wickel 18 erfassen kann.
Wie neben den Fig. 1 und 2 auch der Schnittdarstellung
der F i g. 3 zu entnehmen ist, bestellt die Klemmzange K) im wesentlichen aus einem
L-förmigen Arm 57, dessen einer Schenkel 59 die
feste Greifbacke 16 des Greifbackenpaares 16, 17 trägt. Der andere Schenkel 60 ties Armes 57 besitzt
an seinem Ende einen Befestigungsbolzen 70, in dem ein Ende des flexiblen Traggliedes 105, 107 eingehängt
ist. Das andere Ende des flexiblen Traggliedes 105,107 wird von einem Befestigungsbolzen 52 gehalten,
der an dem freien Ende eines zweiten L-förinigeii Armes 50 befestigt ist. Dieser Arm 50
steht mit seinem dem Befestigungsbolzen 52 entgegengesetzten Ende mit der bewegbaren Greifbacke
17 in Verbindung. Die beiden Arme 57 und 50 sind
über einen Schwenkbolzen 53 beweglich miteinander verbunden. Die Bewegungsmöglichkeit der beiden
Arme 57 und 50 zueinander wird durch eine mit Laiiglocli 55 versehene Begrenzungslasclie 54 begrenzt,
die mit ihrem einen Einde an dem Schenkel 5') des Annes 57 und mit ihrem anderen Ende zwischen
ilen Bolzen 53 und 52 an dem Arm 50 angelenkt
ist.
Wie insbesondere aus I1'ig..I hervorgeht, besieht
der Ann 57 aus zwei im Abstand voneinander angeordneten Platten 58. Im Bereich des Schenkels 60
besitzen diese beiden !Malten auf ihrer Innenseite Nuten 63, in denen ein zwischen den Platten 58 angeordnetes
ausziehbares Glied 66 versi hiebbar gelagert
ist. Dieses in den Nuten 63 der Platten 58 geführte ausziehbare Glied 66 gestattet es, den Schenkel.
60 des Armes 57 zu verlängern bzw. zu verkürzen. Die Lagefixicrung des ausziehbaren Gliedes 66 in
I 531
dem Schenkel 60 des Armes 57 wird durch einen Bolzen 68 übernommen, der in Querbohrungen 67,
die sich sowohl durch die Platten 58 als auch durch das ausziehbare Glied 66 hindurch erstrecken, eingeschoben
werden kann.
Die Funktionsweise der Hebe- und Kippvorrichtung
ist folgende:
Soll beispielsweise, wie in Fig. 2 dargestellt, ein fertiggestellter und gebündelter Wickel 18 mit
horizontaler Wickelachse aus dem Bereich der Fertiglingsanlage abtransportiert werden, so wird die
Vorrichtung mit ihren Backen 16 und 17 derart seitlich auf den Wickel aufgeschoben, daß die feste
Greifbacke 16 in den Wickelinnenraum hineinragt und die bewegliche Greifbacke 17. auf der Wickeloberfläche
zu liegen kommt. Da die hergestellten .Wickel naturgemäß verschiedene Stärke aufweisen,
muß eine Einrichtung vorgesehen sein, die es ermöglicht, die beiden Backen 16 und 17 der jeweiligen
Wandstärke des Wickels 18 anzupassen. Dies wird mittels einer Backenverstelleinrichtung 34
bewerkstelligt, die als Antrieb einen Elektromotor 35 besitzt, der über ein Getriebe 38 und einen Kettentrieb
40 eine Stellspindel 25 antreibt. Auf der Stellspindel 25 ist eine Mutter 23 geführt, die mit der
losen Greifbacke 17 verbunden ist. Durch Betätigung des Elektromotors 35 kann daher die bewegliche
Greifbacke 17 der Wandstärke des abzutransportierenden Wickels 18 entsprechend auf die feste
Greifbacke 16 zu oder von dieser weg bewegt werden.
Ist nun der Greifbackenabstand durch die Backenverstelleinrichtung
34 der entsprechenden Wickelwanclstärke angepaßt worden, so kann als nächster
Schritt auf einfache Weise die Vorrichtung der entsprechenden Wickellänge angepaßt werden. Hierzu
muß lediglich das ausziehbare Glied 66 so weit aus dem Schenkel 60 des Annes 57 herausgezogen werden,
bis der Wickelschwerpunkt innerhalb des Lotes durch den Befestigungsbolzen 70 ties ausziehbaren
Gliedes 66 zu liegen kommt. Anschließend wird das ausziehbare Glied 66 durch Einschieben des Bolzens
68 in eine Querbohrung 67 des Schenkels 60 fixiert und die gesamte Vorrichtung mit dem Wickel 18
durch den Kranhaken 83, wie iii F i g. 2 dargestellt,
angehoben. Im Moment des Anhebens kommt Zug auf die Tragglieder 105, 107, wodurch der Arm 50
auf Grund der Umlenkung der Tragglieder über den Umlenkbolzen 71, der außerhalb des Schwenkbolzens
53 liegt, vom Wickel weg bewegt wird. Damit wird eine vom jeweiligen Wickelgewicht abhängige Greifkraft
zwischen den Backen 16 und 17 erzeugt, die den Wickel 18 sicher festhält.
Wie aus den Fig. 4 und 5 hervorgeht, besteht die Aufhängevorrichtung 74 aus einem Gehäuse 76, in
dem mehrere Paare von je drei Umlenkrädern gelagert sind, über die die Tragglieder 105, 107 laufen.
Außer diesen Umlenkrädern besitzt die Aufhängevorrichtung 74 in ihrem Gehäuse 76 noch einen Antrieb
85, über den das den größten Umschlingungswinkel aufweisende Rad in Drehung versetzt werden
kann. Wird nun der Antrieb 85 in Tätigkeit gesetzt, so wird eines der beiden Trume der Tragglieder 105,
107 verlängert und das andere entsprechend verkürzt. Auf Grund dieser Längenveränderiing der
Trume der Tragglieder 105, 107 beginnt die Klemmzange 10 zusammen mit dem Wickel 18 zu kippen.
Ist dann eine Kippstellung erreicht, in der die Wickelachse vertikal steht, so kann der Wickel an
dem vorgesehenen Lagerplatz zum Stapeln abgesetzt werden.
Claims (2)
1. Hebe- und Kippvorrichtung für Blech wickel od. dgl., bestellend aus einem in einen Kranhaken
einhängbaren Gehäuse und aus einer mittels zumindest eines langgestreckten, flexiblen
Traggliedes daran aufgehängten Klenmizange, an deren beiden gelenkig miteinander verbundenen
Armen, deren jeder mit einer von zwei Greifbacken in Verbindung steht, je ein Ende des
flexiblen Traggliedes festgelegt ist, wobei das Tragglied mittels eines Antriebes in dem Gehäuse
zum Kippen der Klemmzange gegenüber dem Gehäuse längsbeweglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß einer (57) der beiden
Arme (50, 57) der Kleminzange (10), der parallel zu den beiden gegenüberstehenden Greifbacken
(16, 17) verläuft, längenverstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem längenverstellbaren
Arm (57) ein langgestrecktes, ausziehbares Glied (66) geführt ist, das in verschiedenen Positionen
mittels eines Bolzens (68) festlegbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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