DE1530871C3 - Druckmittelbeaufschlagte Kippvorrichtung für Fahrerhäuser von Lastkraftwagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine druckmittelbeaufschlagte Kippvorrichtung für Fahrerhäuser von Lastkraftwagen mit einem Hubzylinder, dessen Zylinderende am Fahrzeugrahmen und dessen Kolbenstange mit ihrem freien Ende am Fahrerhaus angelenkt ist.

Bei einer bekannten Kippvorrichtung dieser Bauart (amerikanische Patentschrift 2 939 541, amerikanische Patentschrift 2 912 057 und amerikanische Patentschrift 2 306 348) wird das Fahrerhaus jeweils über den ganzen Kippbereich durch die aus Kolben· und Zylinder bestehenden hydraulischen Hubcinrichtungen bewegt. Zur Erzielung großer Hublängen und Hubkräfte sind bei den bekannten Einrichtungen die Hubzylinder sehr groß und sperrig und bereiten .Schwierigkeiten bei der Unterbringung und dem Einbau zwischen dem Fahrerhaus und dem Fahrgestell.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln bei Fahrerhäusern der eingangs genannten Bauart eine Kippvorrichtung zu schaffen, weiche sich möglichst raumsparend und ohne großen mechanischen Aufwand zwischen Fahrerhaus und Fahrgestell einschalten läßt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Hubzylinder in an sich bekannter Weise mehrstufig ausgebildet sowie durch Druckluft beaufschlagbar ist und daß die Kolbenstange in der zugeordneten letzten Stufe des Hubzylinders innerhalb eines Leerlaufweges druckmittelunabhängig bewegbar ist, derart, daß das Fahrerhaus über den Totpunkt ausschließlich von Hand kippbar ist.

Durch diese erfindungsgemäße Anordnung und Ausbildung kann das Kolbenzylinderaggregat, d. h. der Hubzylinder, sehr klein und kompakt gehalten werden, was für den Einbau zwischen dem Fahrerhaus und dem Fahrgestell von großem Vorteil ist. Dadurch, daß das Fahrerhaus durch das Druckmittel nur bis kurz unterhalb des Totpunktes gekippt zu werden braucht, kann der Hubzylinder auch entsprechend klein bemessen werden. Da die Endphase

ίο des Kippens über den Totpunkt hinaus bis zum Anschlag ohne Kraftaufwand von Hand erfolgen kann, kann beim Hubzylinder die Beaufschlagung der letzten Kolben-Zylinderstufe durch das Druckmittel wegfallen, wobei lediglich in der letzten Stufe eine Fiihrungsstange vorgesehen ist, welche die ausfahrbaren Kolben-Zylinderstufen mit dem Anlenkpunkt am Fahrerhaus verbindet.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Dabei zeigt

zo F i g. 1 in Seitenansicht die zwischen dem kippbaren Fahrerhaus und dem Fahrgestell eines Fahrzeuges eingeschaltete Kippvorrichtung und

F i g. 2 in einer Schnittdarstellung den mehrstufig ausgebildeten Hubzylinder.

Zwischen einem Festpunkt 2 des Fahrzeugrahmens 1 und einem Festpunkt des Fahrerhauses 5 greift gelenkig der Hubzylinder 3 an. Das "Fahrerhaus 5 ist um die Drehpunktachse 4 gegenüber dem Fahrzeugrahmen 1 kippbar. Mit S ist der Schwerpunkt des Fahrerhauses 5 in der Betriebstellung bezeichnet. Sj ist die Lage des Schwerpunktes genau senkrecht über der Drehachse 4 für das Fahrerhaus 5, während S., die Stellung des Fahrerhauses 5 darstellt, bei der dieses in der aufgekippten und festgehaltenen Stellung steht. Die gestrichelt eingezeichnete Stellung des teleskopartig ausgefahrenen Hubzylinder 3 zeigt eine Stellung, bei der der Schwerpunkt des Fahrerhauses 5 kurz vor dem Totpunkt in der Lage S₁ steht. Der Hubzylinder 3 besteht in an sich bekannter Weise aus mehreren, teleskopartig ausschiebbaren Zylinderstufen 3', 3", 3'". In der letzten Zylinderstufe 3'" ist die verschiebbare Kolbenstange 7 gelagert, die oben ein Gelenkauge 6 und unten einen Teller 9 zur Führung der Kolbenstange 7 in der Zylinderstufe 3'" hat. Die erste Zylinderstufe 3 ist über das Lagerauge 8 am Fahrzeugrahmen 1 angelenkt. Die Kolbenstange 7 steht- nicht" unter dem Druck der Druckluft, sondern wird durch das Schwenken des Fahrerhauses 5, von Hand in der letzten Kippphase bewegt. Diese Kippphase ist in F i g. 1 mit dem gestrichelt angedeuteten Fahrerhaus 5' gekennzeichnet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Druckmittelbeaufschlagte Kippvorrichtung für Fahrerhäuser von Lastkraftwagen mit einem Hubzylinder, dessen Zylinderende am Fahrzeugrahmen und dessen Kolbenstange mit ihrem freien Ende am Fahrerhaus angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubzylinder (3) in an sich bekannter Weise mehrsiufig ausgebildet sowie durch Druckluft beaufschlagbar ist und daß die Kolbenstange (7) in der zugeordneten letzen Stufe (3) des Hubzylinders innerhalb eines Leerlaufweges druckmittelunabhängig bewegbar ist, derart, daß das Fahrerhaus (5) über den Totpunkt (S₁) ausschließlich von Hand kippbar ist.