-
Schaltungsanordnung für selbsttätige Ablaufstellwerke Die Erfindung
bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung für selbsttätige Ablaufstellwerke mit
einem elektronischen Zugspeicher, der aus Speicherzeilen mit mehreren ohne Informationsverlust
abfragbaren Speicherelementen besteht, die das nachträgliche Ändern beliebig häufig
gespeicherter Ablaufinformationen ohne sieh wiederholende Bedienungshandlungen ermöglicht.
-
In Ablaufanlagen großer Rangierbahnhöfe dient bekanntlich ein Ablaufberg
dazu, die Wagen bzw. Wagengruppen eines zu zerlegenden Zuges, kurz Abteilungen genannt,
über ein durch Weichen gebildetes Gleisverzweigungssystem in verschiedene Richtungsgleise
zu verteilen. Die zum selbsttätigen Einstellen der zu den
Laufzielen
führenden Fahrwege für jede Abteilung erforderlichen Ablaufinformationen, die zusammengefaßt
das Ablaufprogramm für einen ganzen Zug ergeben, können auf Lochstreifen, Lochkarten,
insbesondere in einem elektronischen Zugspeicher, des Ablaufstellwerkes gespeicher!
werden. Das Eingeben dieser Ablaufinformationen in den Zugspeicher kann durch Betätigen
von Tasten oder z. B. mittels Lochstreifen erfolgen. Die Ausgabe und vor allen Dingen
die Weiterverarbeitung der Informationen kann je nach Stellwerkstyp auf verschiedene
Art und Weise durchgeführt werden. Allgemein veranlassen die im selbsttätigen Ablaufbetrieb
ablaufenden Abteilungen durch Betätigen von Gleisschaltmitteln, daß jeweils die
im Laufweg voraus liegende Weiche rechtzeitig in eine durch ein Weichenlagekennzeichen
der betreffenden Ablaufinformation vorgegebene Lage gesteuert wird. Wenn dies ordnungsgemäß
für alle im Laufweg liegenden Weichen geschieht, so erreicht die Abteilung ihr Laufziel
und gelangt in das ihr zugewiesene Richtungsgleis.
-
Die Praxis hat gezeigt, daß oft Laufzieländerungen vorgenommen werden
müssen, nachdem die Laufziele aller Abteilungen eines zu zerlegenden Zuges bereits
als Abl-ufinformationen in den Zugspeicher eingegeben worden sind. Derartige Laufzieländerungen
müssen beispielsweise immer dann vorgenommen werden, wenn ein oder mehrere Richtungsgleise
bereits gefüllt sind und der zu zerlegende Zug noch nicht vollständig auf die Richtungsgleise
verteilt ist. Die für die bereits gefüllten Richtungsgleise vorgesehenen Abteilungen
müssen dann in ein anderes Richtungsgleis umgeleitet werden. Da Laufzieländerungen
wegen vorzeitig gefüllter Richtungsgleise häufig vorgenommen werden müssen kund
die Änderung der Ablaiif'-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Äblaufstellwerkenj
mit einem elektronischen Zugspeicher Laufzieländerungen durch einfache Bedienungshandlungen
ohne großen Aufwand an Schaltmitteln vor bzw. während des Ablaufbetriebes zu ermöglichen.
-
Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, i daß
mindestens zwei gesonderte Speicherzeilen für eine im Zug-Speicherfeld zu suchende
und eine diese zu ersetzende Ablaufinformation vorgesehen sind und die erste gesonderte
Speicherzeile mit einem Verglei eher verbunden ist, der beim Abfragen dieser Speicherzeile
und der einzelnen Speicherzeilen des Zugspeicherfeldes die beiden jeweils vorliegenden
Ablaufinformationen vergleicht und bei Übereinstimmung ein Steuerkennzeichen für
nachgeschaltete Einrichtungen auslöst, die das Löschen der Speicherzeile .und das
Eingeben der Ablaufinformation aus der zweiten gesonderten c Speicherzeile in die
gelöschte Speicherzeile steuern.
-
Durch wenige, einfache Bedienungshandlungen, die neben der Betätigung
einer Korrekturtaste nur das Einspeichern der zu I ändernden und der neuen Ablaufinformation
umfassen, kann der Rangiermeister mit dieser Schaltungsanordnung, die zum Ändern
der Abl?ufinformation erforderlichen Maßnahmen einleiten. Das Vergleichen, Löschen
sowie die Eingabe der neuen Ablaufinformation i geht dann selbsttätig in kürzestem
Zeitraum unabhängig von der durch den Betriebsablauf bestimmten Ablaufprogrammsteuerung
vonstatten. Der Rangiermeister kann - sofern erforderlich - sofort nach dem Verarbeiten
der für die erste Änderung eingegebenen beiden Ablaufinformationen die nächsten
eingeben, ohne daß Wartezeiten entstehen.
Da in modernen taktgesteuerten
Zugspeichern fiär'd'3e Ein- und Ausgabe der Ablaufinformationen Zeilensteuerregister
vorhanden sind, w. B. Schieberegister, die das folgerichtige Anschalten der Speicherteilen
steuern, wird d.as bereits vorhandene Zeilensteuerregister für die Schaltungsanordnung
gemäß der Erfindung mit verwendet. Eine vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildung
der Erfindung wird darin gesehen, d.aß eine vom Stand. des Zeilensteuerregisters
unabhängige, mit dem Auslösen der Änderung der Ablaufinformationen einschaltbare
Zählvorrichtung vorgesehen ist, die ein Zählvolumen hat, das d.er Anzahl von Speicherzeilen
im Zugspeicherfeld entspricht, und die nach dem Abfragen aller Speicherzeilen des
Zugspeicherfeldes ein Grund.stellungskennzeichen für nachgeschaltete Einrichtungen
abgibt. Hierdurch ist es in einfacher Weise möglich, nach einmaligem Umlauf des
für die Laufzieländ.erung beanspruchten Zeilensteuerregisters unabhängig von dessen
Ausgangsstellung das Grundstellungskennzeichen auszulösen.
-
Die Erfindung wird. nachstehend anhand- der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt ein Zugspeicherfeld 1 zum Speichern von Ablaufinformationen
in einer Ablaufanlage mit fünf Weichenstaffeln. Meistens enthält das Zugspeicherfeld
1 bis zu 50 Speicherzeilen; im Beispiel sind wegen einer besperen Übersichtlichkeit
der Zeichnung nur die beiden ersten Speicherzeilen dargestellt. Jeder Ablaufinformation
ist dabei eine Speicherzeile und jeder Weichenstaffel eine Speicherspalte des Zugspeicherfeldes
1 zugeordnet. Die Ablaufinformation hat in dem gewählten Beispiel fünf Stellen für
fünf Weichenlagekennzeichen, von denen das erste vom Ablaufberg aus gesehen der
Weiche in der ersten Weichenstaffel, das zweite den Weichen der zweiten Weichenstaffel
usw. zugeordnet
sind. Da jedes Richtung$gleis nur über
einen einzigen x.rllüfweg zu erreichen ist, ist für jede Abteilung
mit der als Laufziel vorgegebenen Richtungsgleisnummer der Ablaufweg
durch einer fünfetellige Binärinformation, die Ablaufinformation,
eindeutig
gekennzeichnet.
-
Jede der Speicherzeilen des Zugspeicherfeldes 1 enthält
entsprechend.
der Anzahl von fünf Weichenstaffeln fünf ohne
Informationsverlust
abfragbare Speicherelemente 111 bis 115-bzw. 121 bis 125. Außerdem ist
für jede Speicherzeile ein zusätzliches
Speicherelement, für die dargestellten
Speicherzeilen ein Speicher-
element 110 bzw. 120, vorgesehen, das den Frei-
bzw. Belegtzustand der betreffenden Speicherzeile kennzeichnet. Jeder Speicherzeile
ist
zum Löschen, Eingeben und Abfragen von Informationen ein
Zeilenschalter
01 bzw. 02 zugeordnet, der mit Hilfe eines Zeilen-steuerregisters 7 betätigt
werden kann. Das Zeilensteuerregister 7
erhält über eine geöffnete Torschaltung
71 Taktimpulse von ein-Impulsgeber 11.
-
Die Ausgänge
aller in einer Speicherspalte vorhandenen Speiche
elemente
sind über eine gemeinsame Ausgangsleitung an einen
Schalter angeschlossen,
z. B-. die Speicherelemente 111 und 121
an den Schalter 101. Für die anderen
Ausgangsleitungen sind die
Schalter 102 bis 106 vorgesehen. Diese Schalter 101
bis 106
schließen den dargestellten Ausgangsstromkreis
beim Abfragen
einer
Ablaufinformation aus einer Speicherzeile kurzzeitig. Über
die zugehörigen
Ausgangsleitungen
werden die aus einer Speicher-
zeile abgefragten
Weichenlagekennzeichen
der betreffenden Ablauf-
information nachgeschalteten
Einrichtungen
zur weiteren Verarbeitung
zugeleitet. Hier können auch Einrichtungen
zur optischen .
werden soll. Ein der=.rtige haufzieländerung wir: l durch Betätigen einer Taste
o' eingeleitet. Durch die Tastenbetätigung wird von einem Einschaltspeicher rüber
die Zeitung
81 ein Impuls abgegeben, der die Torschaltung 9 einstellt, die
Torschaltung 71 sperrt und dos zweistufige Schieberegister 10 vorbereitet. Der Impulsgeber
11 sendet nun durch die eingestellte, also geöffnete Torschaltung 9 über die Zeitung
91 Taktimpulse, die den 1-ichalter 21c) schließen. Nun kann, (JG alle anderen Sehalter
310, 01, 02 geöffnet Pind, in die Speicherzeile 2 über die unteren fünf Leitungen
4 eine Ablaufinformation eingegeben werden, die zum Suchen von denjenigen Speicherzeilen
des Zugspeicherfeldes 1 (i:ent, in denen die2elbe Ablaufinformation eingespeichert
ist, und die durch eine andere Ablaufinformation ersetzt werden soll.. Unmittelbar
nach jedem Eingeben einer Ablaufinform-tion gibt die Codierschaltung (nicht dargestellt)einen
Impuls ab, der unter anderem auf den Eingang 12 des Schieberegisters 10 wirkt. Dabei
kommt aun dem Schieberegister 10 über die Zeitung 13 ein Impu=ls, der die Torschaltung
9 sperrt und die Torschaltung 14,
die gleichfalls Taktimpulse vom
Impulsgeber "1 erhält, öffnet. Von diesem Zeitpunkt an gelfingen die Taktimpulse
des Impulsgebers 11 durch die Torschaltung 14 über die Leitung 15 nach dem Schalter
310, der entsprechend die angeschlossenen Stromkreise schließt. Da. außer dem Schalter
310 keiner der Schalter 210, 01, 02 geschlossen ist, kann über die unteren fünf
Zeitungen 4 in die Speicherzeile 3 diejenige Ablaufinformation eingegeben werden,
die als Ersatz für die zu ändernde Ablaufinformation in eine oder mehrere Speicherzeilen
d.es Zugspeicherfeldes 1 eingegeben werden soll. Nach d.er Eingabe in die Speicherzeile
3 gibt die Codierschaltung auf den Eingang 12 des Schieberegisters 10 einen weiteren
Impuls. Dieser löst im Schieberegister 10 einen.Impuls aus, d:er über d:ie Zeitung
16 einerseits die Torschaltung 14 sperrt und andererseits die Torschaltung 17 öffnet.
Damit ist der Schalter 310 wieder geöffnet, und die beiden für die Laufzieländerung
erforderlichen Ablaufinformationen stehen in den gesonderten Speicherzeilen
' und 3. Es folgen anschließend. solche Schaltvorgänge, mit denen die Änderung
der Ablaurinformationen in den betroffenen Speicherzeilen des Speicherfeldes 1 bewirkt
wird.
-
Die geöffnete Torschaltung 17 gibt die ihr vom Impulsgeber 11 zugeführten
Taktimpulee über die Zeitung 18 aus zum Öffnen der Torschaltung 71, über d.ie dann
das Zeilensteuerregister 7.fortgeschaltet wird. Außerdem steuern die Taktimpulse
auf der Zeitung 18 eine Zählschaltung 19. Diese hat ein Zählvolumen, das der Anzahl
von Speicherzeilen des Zugspeicherfeldes 1 entspricht, und hat die Aufgabe, nach
d.em Abfragen aller Speicherzeilen des Zugspeicherfeldes 1 ein Grundstsllungskennzeichen
abzugeben, das alle nachgeschalteten Einrichtungen auf Normalbetrieb umstellt.
131.e
von der Tors(@hal tung 17 ausgegebenen Taktimpulse gelangen ber die Zeitung 20 auf
die Abfrageeingänge der Speicherelemente der Speicherzeile 2 sowie auf die Abfrageeingänge
der Speicherzeile, deren Stromkreise mit Hilfe des zugehörigen Zeilenschalters 01,
02 usw. nacheinander eingeschaltet sind. Zur Informationsausgabe vom Speicherfeld
1 an die Vergleichsschaltung 5 werden gleichzeitig mit dem Impuls aus der Torscheltung
17 die Schalter 101 bis 106 kurzzeitig geschlossen. D=:e Weichenlagekennzeichen
der sich entsprechenden Speicherelemente der Speicherzeile 2 und der gerade angeschalteten
Speicherzeile des Zugspeichers 1 gelangen auf die zugeordneten Vergleicher 51 bis
55 der Vergleichsschaltung 5. Bei Übereinstimmung der einzelnen Weichenlagekennzeichen
gibt keiner der Vergleicher 51 bis 55 über die Sammelleitung 21 auf des Sperrgatter
22 Sperrspannung In diesem Fall gelangt der über die Torschaltung 17 vom Impulsgeber
11 noch wirksame Taktimpule auch auf den Speicher 23 und löst hier auf seiner Rückflanke
einen weiteren Impuls aus, der zeitlich gesehen zwischen dem zugehörigen Taktimpuls
und dem folgenden Taktimpuls des Impulsgebers 11 liegt. Dieser Impuls löscht über
die Leitung 24 die Ablaufinformation der gerade abgefragten Speicherzeile des Zugspeicherfeldes
1. Außerdem löst der Impuls auf seiner Rückflanke im Speicher 25 einen Impuls aus,
der zeitlich gesehen auch noch vor dem nächsten vom Impulsgeber 11 abzugebenden
Taktimpuls liegt. Der vom Speicher 25 über die Leitung 26 abgegebene Impuls fragt
die Speicherelemente der Speicherzeile 3 ohne Informationsverlust ab. Die dabei
von den Ausgängen dieser Speicherelemente ausgegebenen Weichenlagekennzeichen der
in dieser Speicherzeile vorliegenden Ablaufinformation werden in die zugeordneten
Speicherelemente der zuvor gelöschten Speicherzeile eingegeben. Außerdem wird die
Speicherzeile wieder als belegt markiert.
Besonders zweckmäßig
ist es, die Ausgänge Jer Sceichere'.emente 110, 120 usW., die zur Kennzeichnung
der Belegung der jeweiliger. Speicherzeile mit einer Ablaufinformation dienen, ebenfalls
dem Sperreingang des Sperrgatters 22 zu verbinden. Ba das zugehörige Speicherelement
beim Abfragen einer nicht belegten 'peicherzei-e stets ein Sperrkennzeichen ausgibt,
wird auf e.rfache Weise vermieden, dati diese Speicherzeile irrtümlich mit der "neuen"
Ablaufinformation belegt wird. Dieser Fall könnte z. B. dann eintreten, wenn i .r3
der betreffenden Speicherzeile des Zugspeichers ? eine iziformatic=n "00000" enthalten
ist, die sowohl eine Ablaufinformation sein als auch dem Inhalt einer nicht
belegten Speicherzeile entsprechen kann. Beim nächsten und allen folgenden vom Impulsgeber
11 ausgelösten Taktimpulsen werden die nächste und alle restlichen Speicherzeilen
des Zugspeichers 1 abgefragt und gegebenenfalls mit der Ablaufinformation aus der
gesonderten Speicherzeile 3 versorgt. Nach dem Abfragen aller Speicherzeilen des
Zugspeichers 1 gibt die Zählschaltung 19 das Grundstellungskennzeichen über die
Leitung ;'7 ab. Dieses Grundstellungskennzeichen sperrt die Torschaltung 17, stellt
die Grundstellung des Einschaltspeichers 8 wiede:- her und löscht die Ablaufinformationen
der beiden gesonderten Speicherzeilen 2 und 3: Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt. Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung kann auch
in vorteilhafter Weise für einen Lochstreifen-Korrekturplatz verwendet werden,
um Ablaufinformationen eines auf Lochstreifen gespeicnerten Programmas in der gewünschten
Weise selbsttätig zu ändern. Bei diesem Anwendungsfall wird mit Hilfe des zu ändernden
Lochstreifens, der mit einem Lochstreifenleser abgetastet wird, ein neuer Lochstreifen
gestanzt.
Die abgetasteten Informationen werden - gegebenenfalls über eine Codiereinrichtung
- von der Vergleichsschaltung 5 mit der Ablaufinformation der gesonderten Speicherzeile
2 verglichen und nur dann von dem Lochstreifenstanzer auf den neuen Lochstreifen
übertragen, wenn keine Übereinstimmung der Abl=aufinformationen festgestellt wurde.
Stellt die Vergleichsschaltung 5 dagegen eine Übereinstimmung fest, so wird dem
Lochstreifenstanzer anstelle der ausgelesenen die in der gesonderten Speicherzeile
3 befindliche Ablaufinformation Zugeführt.
-
Ferner ist es zweckmäßig, Einrichtungen vorzusehen, die das Ändern
der Ablaufinformationen auf die Speicherzeilen des Speicherfeldes 1 beschränken,
die bei der betreffenden Zugzerlegung noch nicht zur Informationsausgabe für Weichenstellzwecke
abgefragt wurden.
-
Für_ den in der Praxis vorkommenden Fall, d;313 eine Laufzieländerung
für mehrere zu zerlegende Züge Gültigkeit behält, kann die Erfindung auch in der
Weise abgewandelt werden und ergänzt werden, daB das Löscrien der beiden gesonderten
Speicherzeilen nicht nach Abschluß der Programmänderung erfolgt, sondern erst dann,
wenn die betreffende h":@3fzieländerung nicht mehr erforderlich ist. Der