DE1526457B1 - Aufgeladene Kolbenbrennkraftmaschine - Google Patents
Aufgeladene KolbenbrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine aufgeladene Kolbenbrennkraftmaschine mit mindestens einer Turboladegruppe
und einem direkt unter Ausschluß eines Übersetzungsgetriebes an die Welle der Turboladegruppe
gekuppelten hydraulischen volumetrischen Motor, dessen Antriebsmittel das Schmieröl der
Brennkraftmaschine ist.
Turboladegruppen von Kolbenbrennkraftmaschinen haben unter Umständen in bestimmten Arbeitsbereichen,
wie z. B. bei Teillast oder stoßweiser Belastung der Maschine einen Mangel an Luft. Es ist
daher in diesen Fällen vorteilhaft, wenn den Turboladegruppen zusätzliche Antriebsenergie zugeführt
werden kann.
Bei der genannten Kolbenbrennkraftmaschine, die aus der USA.-Patentschrift 2 968 914 oder aus der
britischen Patentschrift 488 396 bekannt ist, wurde vorgeschlagen, für diesen Antrieb eine Turbine, und
zwar eine Freistrahlturbine, zu verwenden. Ein derartiger Antrieb hat sich jedoch nicht bewährt, da das
zum Antrieb der Turbine verwendete Öl rasch zum Schäumen kommt. Auch die bisher für diese Antriebe
in Betracht gezogenen Kolbenmotoren, die in der britischen Patentschrift erwähnt sind, waren nicht imstande,
mit den erforderlichen hohen Drehzahlen zu laufen.
Andererseits ist es aus der britischen Patentschrift 623 615 bekannt, für den Zusatzantrieb einer Turboladegruppe
eine Schmierpumpe des Schraubentyps zu verwenden, die als hydraulischer Motor wirken kann.
In diesem Falle hat man jedoch ein Getriebe zwischen der als Motor dienenden Pumpe und dem Rotor
der Turboladegruppe vorgesehen. Derartige Getriebe sind jedoch kostspielig und bilden in der Regel bei
den erforderlichen hohen Drehzahlen eine unerwünschte Geräuschquelle, was der Grund ist, daß
sich diese Anordnung ebenfalls nicht durchsetzen konnte.
Die Erfindung hat die Schaffung eines Zusatzantriebes der Turboladegruppe bei einer aufgeladenen
Kolbenbrennkraftmaschine zum Ziel, welcher die erwähnten Nachteile nicht aufweist, einfach ist,
dauernd mit der Welle der Turboladegruppe gekoppelt sein kann, so daß die bei lösbaren Kupplungen
bei den hohen Drehzahlen entstehenden Schwierigkeiten entfallen.
Die erfindungsgemäße Kolbenbrennkraftmaschine, durch welche dieses Ziel erreicht wird, ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Motor eine Schraubenmaschine mit mehreren parallelen Läufern ist.
Es hat sich nämlich überraschenderweise erwiesen, daß hydraulische Kolbenmaschinen des Schraubentyps,
die bisher überwiegend als Pumpen verwendet wurden, fähig sind, mit den hohen Drehzahlen der
Turboladegruppen zu arbeiten bzw. mitzulaufen. Es ist bei diesen Maschinen möglich, auf ein Übersetzungsgetriebe
zwischen dem hydraulischen Motor und der Welle der Turboladegruppe vollständig zu
verzichten und diese fest miteinander zu verbinden.
Die Erfindung wird an Hand einer in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein Schema einer erfindungsgemäßen
Kolbenbrennkraftmaschine mit Turbolader und Zusatzantrieb,
F i g. 2 einen Ausschnitt aus der F i g. 1 mit einer gegenüber der F i g. 1 abgeänderten Ausführung.
In der F i g. 1 der Zeichnung ist ein längsgespülter Zweitaktmotor 1 mit einer Turboladegruppe 2 versehen.
Die Turboladegruppe enthält eine Abgasturbine 3, die an eine Abgasleitung 4 des Motors angeschlossen
ist. Die Abgasturbine 3 treibt über eine S Welle 5 einen Turbokompressor 6 an, welcher Luft
durch eine Luftleitung 7 in einen Luftaufnehmer 8 am Motor fördert. Die Welle 5 der Turboladergruppe
ist über eine Kupplung 10 mit einer hydraulischen volumetrischen Maschine 11 verbunden, die in diesem
ίο Fall eine Schraubenmaschine nach der Art der
Schraubenpumpen mit parallelen schraubenförmigen Läufern 12,13 ist, welche in einem Gehäuse 14 untergebracht
sind. Die Schraubenmaschine 11 ist über eine Druckleitung 15 an eine Hochdruckpumpe 16
angeschlossen, die vom gleichen Typ sein kann wie die Maschine 11. Die Pumpe 16 wird im vorliegenden
Fall über ein Getriebe 9 von der Kurbelwelle des Motors 1 angetrieben. Der Antrieb der Pumpe 16
kann jedoch auch von einem besonderen Motor erfolgen. Das Gehäuse 14 der Schraubenmaschine 11
ist über eine Abströmleitung 17 mit einem Behälter 18 eines hydraulischen Mediums verbunden, welches
in diesem Fall das Schmieröl der Kolbenbrennkraftmaschine ist. Dem Behälter 18 wird das Öl durch
eine Zubringerpumpe 20 entnommen, an deren Druckleitung 21 die Hochdruckpumpe 16 angeschlossen
ist.
Die Druckleitung 15 ist mit der Abströmleitung 17 durch eine Umgehungsleitung 22 mit einem Ventil 23
verbunden. Das Ventil 23 wird von einem Servomotor 24 betätigt, und zwar in Abhängigkeit von einer Betriebsgröße
der Kolbenbrennkraftmaschine oder der Turboladegruppe. In der Zeichnung ist beispielsweise
eine Signalleitung 25 dargestellt, welche einer Betätigung des Ventils 23 in Abhängigkeit vom Druck im
Luftbehälter 8 der Maschine dient.
In der Abströmleitung 17 ist ein federbelastetes Druckhalteventil 28 angeordnet. Die Hochdruckpumpe
16 ist mit einer Umgehungsleitung 30, die ein Rückschlagventil 31 enthält, versehen. Die Leitungen
15,17 sind durch ein Überdruckventil 26 verbunden, welches so eingestellt ist, daß es einen gefährlichen
Anstieg des Druckes in der Leitung 15 verhindert. Wenn die Kolbenbrennkraftmaschine mehrere Turboladegruppen
enthält, so können die diesen zugeordneten hydraulischen Schraubenmaschinen an abzweigende
Leitungen 15', 17' angeschlossen sein.
Im Betrieb fördert die Zubringepumpe 20 öl aus dem Behälter 18 in die Leitung 21. Die Hochdruckpumpe
16 entnimmt ihrerseits das Öl dieser Druckleitung und fördert es über die Druckleitung 15 in
die Schraubenmaschine 11. Die Schraubenmaschine 11 arbeitet als Motor und führt die mechanische
Energie über die Kupplung 10 der Welle 5 zu. Das abströmende Öl gelangt über das Druckhalteventil 28
in den Behälter 18 zurück. Da durch das Gegendruckventil 28 im ganzen System ein Überdruck
gegenüber der Atmosphäre gehalten wird, wird dadurch ein Schäumen des Öles im System bzw. eine
Kavitation in der Schraubenmaschine verhindert oder erschwert. Das Ventil 28 kann jedoch auch weggelassen
werden, wenn keine derartige Gefahr besteht. Dadurch wird der zum Überwinden des Widerstandes
des Ventils 28 erforderliche Energieaufwand vermieden.
Wenn bei höherer Leistung der Kolbenbrennkraftmaschine ein Zusatzantrieb der Turboladegruppe
nicht mehr benötigt wird, da z. B. der Luftdruck im
Luftaufnehmer 8 ausreichend hoch ist, kann durch ein Signal der Signalleitung 25 das Ventil 23 mehr
oder weniger geöffnet werden. In diesem Fall wird die Umführungsleitung 22 der Schraubenmaschine 11
geöffnet und das von der Hochdruckpumpe 16 ge förderte Öl strömt durch diese Leitung und die Leitung
17 in den Behälter zurück. Wenn andererseits die ölmenge, welche die Schraubenmaschine 11
durchströmt, größer ist als die von der Hochdruckpumpe 16 geförderte Menge, so arbeitet die
Schraubenmaschine 11 als Pumpe und saugt zusätzliches Öl durch die Leitung 30 und das Rückschlagventil
31 an.
Je nach der Auslegung und Dimensionierung der Hochdruckpumpe 16 und des hydraulischen Motors
11 sind somit verschiedene Arbeitsweisen der erfindungsgemäßen Anordnung möglich. So kann z. B. bei
genügend großer Pumpe 16 die Zufuhr des Öles zum hydraulischen Motor 11 dauernd erfolgen, d. h. es
braucht keine zusätzliche Strömung durch die Lei- zo
tung30 und auch keine Umführung durch die Leitung 22 und das Ventil 23 zu erfolgen. Es ist jedoch
auch möglich, wie bereits erwähnt, die Pumpe 16 nur für einen niedrigeren Drehzahlbereich auszulegen und
bei höheren Drehzahlen der Turboladegruppen den hydraulischen Motor 11 selbst Öl ansaugen zu lassen.
Dabei kann die Hochdruckpumpe 16 ihren Antrieb entweder von der Kurbelwelle der Kolbenbrennkraftmaschine
erhalten, oder es kann für den Antrieb dieser Pumpe ein besonderer Motor, z. B. ein Elektromotor,
vorgesehen sein. Der Motor kann mit konstanter oder mit veränderlicher Drehzahl laufen.
Auch ist es möglich, anstatt einer festen Kupplung 10 eine im Betrieb lösbare Kupplung vorzusehen. Die
Kupplung kann z. B. eine Uberholkupplung sein, welche eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der
Schraubenmaschine und der Welle 5 der Turboladegruppe unterbricht, sobald die Turboladegruppe eine
höhere Drehzahl erreicht als die Schraubenmaschine. Die Schraubenmaschine kann sich nach der Unterbrechung
der Verbindung zwischen beiden Wellen weiter frei drehen, oder sie kann z. B. durch Ausschalten
des Antriebs der Pumpe 16 oder durch Öffnen des Ventils 23 zum Stillstand bzw. in den Zustand
eines stark verlangsamten Leerlaufes gebracht werden. Die lösbare Kupplung kann jedoch z. B. eine an
sich bekannte elektromagnetische Kupplung sein, die in Abhängigkeit von einer Betriebsgröße der Kolbenbrennkraftmaschine
oder der Turboladegruppe betätigt wird. So kann z. B. die Kupplung beim Erreichen
eines bestimmten Druckes im Luftbehälter 8 der Kolbenbrennkraftmaschine oder beim Überschreiten
einer bestimmten Drehzahl der Kolbenbrennkraftmaschine oder des Turboladers ausgeschaltet
werden. Wie bereits erwähnt, kann bei ausgeschalteter Kupplung der hydraulische Motor 11
zum Stillstand gebracht werden oder mit voller bzw. verminderter Drehzahl weiterlaufen. Die Kupplung
10 kann jedoch auch eine mechanisch betätigte Reibungskupplung sein, deren Betätigung in Abhängigkeit
von den erwähnten Größen erfolgen kann. Schließlich kann die Kupplung auch eine hydraulische
Kupplung sein, z. B. eine Strömungskupplung, welche nach Bedarf gefüllt oder entleert wird.
In der F i g. 2, die einen Ausschnitt aus der F i g. 1
bildet, ist eine abgeänderte Schaltung des hydraulischen Kreislaufs der Pumpe 16 und der Schraubenmaschine
11 dargestellt. Bei dieser Anordnung wird als Zubringerpumpe die normale Schmierpumpe 40
der Kolbenbrennkraftmaschine verwendet, welche das öl einem Schmierölbehälter 41 der Kolbenbrennkraftmaschine
1 entnimmt. Die Hochdruckpumpe 16 ist in diesem Fall an die Schmierleitung 42 der
Kolbenbrennkraftmaschine angeschlossen, welcher sie das Öl unter dem normalen Schmierdruck, d. h.
einem Druck von 3 bis 6 atü, entnimmt. Von den Schmierstellen der Brennkraftmaschine strömt das
Öl durch eine Leitung 43 in den Behälter 41 zurück. Die Abströmleitung 17 mündet in diesem Fall ebenfalls
in die Schmierleitung 42. Bei dieser Anordnung erübrigt sich ein Gegendruckventil 28, da der Gegendruck
durch den Schmierdruck gebildet wird. Das Druckniveau des durch die Schraubenmaschine führenden
hydraulischen Kreislaufs ist um den Förderdruck der Pumpe 20 erhöht, was für die Funktion
der Anlage vorteilhaft ist. Dabei entfallen die mit der Drosselung in einem Gegendruckventil verbundenen
Verluste. Es ist jedoch auch möglich, bei der Anordnung nach der Fig. 1 eine Zubringepumpe vorzusehen,
welche die hydraulische Flüssigkeit in den Behälter 18 fördert und diesen unter Überdruck
gegenüber der Atmosphäre hält. Der Behälter 18 muß in diesem Fall ein Druckbehälter sein. Andererseits
kann auch bei der Anordnung nach der Fig. 1 als Zubringepumpe 20 die normale Schmierpumpe der
Kolbenbrennkraftmaschine dienen. In diesem Fall würden dann die Schmierstellen der Brennkraftmaschine
an eine Leitung 21' angeschlossen sein.
In den Zeichnungen wurde aus Gründen der Einfachheit jeweils eine Anordnung mit einer Pumpe 16
und einem hydraulischen Motor 11 dargestellt. Es versteht sich jedoch, daß bei einer Kolbenbrennkraftmaschine
mit mehreren Turboladegruppen eine Pumpe 16 auch mehrere, den einzelnen Turboladegruppen
zugeordnete hydraulische Motoren 11 mit Drucköl beliefern kann, wie dies in der F i g. 1 durch
die Leitungen 15' und 17' angedeutet ist.
Claims (2)
1. Aufgeladene Kolbenbrennkraftmaschine mit mindestens einer Turboladegruppe und einem
direkt unter Ausschluß eines Übersetzungsgetriebes an die Welle der Turboladegruppe gekuppelten
hydraulischen volumetrischen Motor, dessen Antriebsmittel das Schmieröl der Brennkraftmaschine
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor eine Schraubenmaschine mit
mehreren parallelen Läufern ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmittelausgang der
Schraubenmaschine direkt, der Eingang über eine Hochdruckpumpe an die Förderleitung einer
Schmierpumpe der Brennkraftmaschine angeschlossen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen GOPY
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