DE1520867B1 - Verfahren zur Herstellung von AEthylenpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AEthylenpolymerisatenInfo
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Description
1 2 ' .
Es ist bekannt, Äthylen oder eine Mischung von Äthylen mit a-Olefinen und/oder Dienen oder Ace-Äthylen
und einem a-Olefin zu polymerisieren. Ins- tylenen wird in Gegenwart eines Katalysators durchbesondere
wurden seit der Entdeckung der Ziegler- geführt, dessen Polymerisationsaktivität besser ist
Katalysatoren zahlreiche brauchbare Polymerisations- als die der bekannten Katalysatorsysteme. Dadurch
verfahren unter Verwendung solcher Katalysatoren 5 kann man die Menge der Katalysatorbestandteile,
bei niedrigen Drücken vorgeschlagen. Von diesen insbesondere der Ubergangsmetallverbindung, auf
Katalysatoren sind Kombinationen einer Verbindung einen äußerst geringen Wert reduzieren. Die so erhaleines
Ubergangsmetalls der IV. bis VI. Gruppe des tenen Polymerisate weisen eine wesentlich engere
Periodensystems mit einem Reduktionsmittel am Molekulargewichtsverteilung auf als andere mit hergebräuchlichsten.
Als Reduktionsmittel wurden Alu- io kömmlichen Ziegler-Katalysatoren hergestellte PoIyminiumtrialkylverbindungen,
Dialkylaluminiumhalo- olefine. Das in Gegenwart von Ziegler-Katalysatoren genide, metallorganische Verbindungen von Zink hergestellte Polyäthylen hat eine weite Molekularoder
Magnesium, Metalle der I. bis III. Gruppe oder gewichtsverteilung. Da das einzelne Molekül ein
ihre Hydride, Bleialkylverbindungen und viele andere lineares, praktisch unverzweigtes Polymer ist, ist es
Verbindungen genannt. Die wirksamen Verbindun- 15 leicht kristallisierbar und hat ein hohes spezifisches
gen der Übergangsmetalle der IV. bis VI. Gruppe Gewicht. Diese Art von Polymerisaten hat den Nachdes
Periodensystems sind jedoch in der Praxis be- teil, daß sie weniger beständig gegen Spannungsrißgrenzt,
und die einzigen, die praktisch wertvoll sind, bildung ist und eine schlechtere Schlagzähigkeit und
sind die des Titans und Vanadins. Insbesondere Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen hat als Hoch-Halogenverbindungen
dieser Metalle sind besonders 20 druck-Polyäthylen, das verzweigt ist und ein niedriges
wirkungsvoll. Zur Herstellung von kristallinem Poly- spezifisches Gewicht besitzt.
äthylen oder einem PoIy-a-Olefin eignen sich Titan- Das Verfahren nach der Erfindung ergibt PoIy-
halogenide; Vanadin verbindungen wurden gegenüber merisate, die hinsichtlich dieser charakteristischen
Titanhalogeniden als weniger geeignet angesehen. Eigenschaften überlegen sind. Die Überlegenheit hin-Im
allgemeinen sind nämlich Vanadinverbindungen 25 sichtlich dieser Eigenschaften scheint in gewissem
teuer und weniger aktiv als Titanverbindungen. Da- Ausmaß von der engen Molekulargewichtsverteilung
gegen sind sie zur Herstellung von nicht kristallinen abhängig zu sein.
Polymeren, wie amorphen Äthylen-Propylen-Misch- Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
polymerisaten, geeignet. Kombinationen einer dieser von Äthylenpolymerisaten durch Polymerisation von
Verbindungen mit einer Alkylaluminiumverbindung, 30 Äthylen oder Gemischen von Äthylen mit a-Olefinen
die gegebenenfalls noch ein Halogenatom enthält, und/oder Dienen oder Acetylenen in Gegenwart von
sind für diesen Katalysatortyp am gebräuchlichsten. Katalysatoren aus Organoaluminiumhalogeniden und
Da Ziegler-Katalysatoren als Bestandteile Metall- Vanadinverbindungen ist dadurch gekennzeichnet,
verbindungen enthalten, ist es schwierig, die erzeug- daß man einen Katalysator einsetzt, bei dessen Herten
Polymerisate von den Katalysatorbestandteilen 35 stellung zusätzlich eine Schwefelverbindung der allzu
befreien. Häufige Schwierigkeiten, die bei der gemeinen Formel Handhabung der Polymerisate auftreten, sind die ,
Erniedrigung des elektrischen Widerstandes und der ^U«Y
Stabilität gegen thermische Oxydation, Verfärbung
u. dgl. Es ist bekannt, daß insbesondere geringste 40 verwendet worden ist, in der R" ein Halogenatom
Mengen der Ubergangsmetallverbindung, die im Poly- oder eine Hydroxy-, Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkarylmerisat
verbleiben, unerwünschte Effekte hervor- oder Cycloalkylgruppe mit bis zu 20 Kohlenstoffrufen.
Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten muß atomen oder ihre Derivate bedeutet, Y ein Halogenman
die Katalysatorbestandteile aus dem erzeugten atom ist und η einen Wert von 1 oder 2 hat.
Polymerisat vollständig abtrennen, doch gibt es eine 45 Katalysatoren aus Organoaluminiumhalogeniden,
Grenze bei der Entfernung solcher Bestandteile. die mindestens ein Halogenatom enthalten, sowie
Wenn man die Menge des Katalysators gegenüber Vanadinverbindungen wurden im allgemeinen gegendem
eingesetzten Monomeren auf einen sehr niedrigen über Katalysatoren aus Aluminiumtrialkylverbindun-Wert
verringern könnte, ohne die Polymerisations- gen und Titanverbindungen hinsichtlich der PoIygeschwindigkeit
zu verringern, könnte man diese 5° merisationsaktivität als unterlegen angesehen. Weiter-Schwierigkeiten
auf anderem Wege ebenfalls lösen. hin ist es bekannt, daß Schwefelverbindungen im
Dementsprechend ist es erwünscht, die Polymerisat- allgemeinen als Polymerisationsinhibitoren bei den
ausbeute, bezogen auf die eingesetzte Mengeneinheit herkömmlichen Ziegler-Katalysatoren wirken. Beides
Katalysators, zu erhöhen. Leider erfolgt jedoch spielsweise zeigen nach K. V e s e 1 y et al, Journal
selbst bei der Kombination von Triäthylaluminium 55 of Polymer Science, Bd. 55, S. 25 (1961), Schwefelmit
Titantetrachlorid als Katalysator, die als eine verbindungen, wie Kohlenoxysulfid, Schwefelkohlender
besten Katalysatorsysteme zur Polymerisation stoff, Dimethylthioäther, Methylmercaptan, Schwefelangesehen
wird, durch Verringerung der Katalysator- wasserstoff od. dgl., eine ausgeprägt verzögernde Wirmenge
eine Verringerung der Aktivität. Wenn die kung bei der Polymerisation von Propylen mit Tri-Konzentration
des Katalysators über einen bestimm- 60 äthylaluminium und Titantrichlorid als Katalysator,
ten Grenzwert weiter verringert wird, kann das selbst wenn diese Schwefelverbindungen in äußerst
Polymere praktisch nicht erzeugt werden. Es ist geringen Mengen zugegeben werden. In den USA.-somit
ersichtlich, daß es für die Polymerisations- Patentschriften 2 996 459 und 3 009 908, die die
aktivität, bezogen auf die Mengeneinheit des Kataly- Polymerisation von Äthylen betreffen, ist beschrieben,
sators in herkömmlichen Katalysatorsystemen, eine 65 daß die Aktivität der Ziegler-Katalysatoren verringert
Grenze gibt. wird, wenn diesen Alkylmercaptane oder Thiophenole
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung zugesetzt werden. Es gibt noch zahlreiche andere
von Polymerisaten von Äthylen oder Gemischen von Hinweise in der Literatur, welche die polymerisations-
ORtGINAL INSPECTED
hemmende Wirkung von Schwefelverbindungen betreffen. Somit ist der Befund unerwartet und überraschend,
daß die Polymerisationsaktivität des Katalysatorsystems aus mindestens einer Organoaluminiumhalogenidverbindung
und einer Vanadinverbindung in Gegenwart einer Schwefelverbindung der vorstehend genannten allgemeinen Formel erheblich
höher ist als ohne diese Verbindung. Besonders bemerkenswert ist, daß die Menge dieser Schwefelverbindung
nicht so niedrig ist wie in den vorgenannten Veröffentlichungen, sondern genügend groß ist,
um eine überlegene Polymerisationsaktivität hervorzurufen. Weiterhin ist bemerkenswert, daß das erfindungsgemäß
eingesetzte Katalysatorsystem eine überlegene Polymerisationsaktivität bei Verwendung nur
einer sehr geringen Menge des Ubergangsmetallbestandteils zeigt. Dies ist eine der vorteilhaften
Eigenschaften des erfindungsgemäßen Verfahrens, die mit den bekannten Katalysatorsystemen unter Verwendung
der üblichen Titanverbindungen nicht erzielt werden konnte. Auf Grund dieser Tatsache sind
Katalysatorbestandteile, insbesondere die Vanadinbestandteile, im erhaltenen Polymerisat nur in praktisch
unmerklichen Mengen enthalten. Auf diese Weise werden einige der vorstehend erwähnten Nachteile
der Polyolefmherstellung mit Hilfe der herkömmlichen Ziegler-Katalysatoren überwunden.
Dieser Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens wird deutlich, wenn die Versuchsergebnisse der Polymerisation von Äthylen in Gegenwart des erfindungsgemäß eingesetzten Katalysatorsystems verglichen werden mit der Polymerisation in Gegenwart herkömmlicher Katalysatorsysteme. In Tabelle I sind Beispiele für solche Vergleichsversuche angegeben. Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich, daß bei dem Katalysatorsystem aus Triäthylaluminium und Titantetrachlorid bei einer Titantetrachloridkonzentration unterhalb 0,1 mMol/Liter, selbst in Gegenwart einer genügenden Menge von Triäthylaluminium, praktisch kein Polymerisat entsteht. Dagegen zeigt das erfindungsgemäß eingesetzte Katalysatorsystem selbst bei einer Vanadintetrachloridkonzentration von 3 χ 10~4 mMol/Liter eine überlegene Polymerisationsaktivität. Wie nachstehend erläutert wird, kann man auch noch bei wesentlich niedrigeren Konzentrationen Polyäthylen herstellen.
Dieser Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens wird deutlich, wenn die Versuchsergebnisse der Polymerisation von Äthylen in Gegenwart des erfindungsgemäß eingesetzten Katalysatorsystems verglichen werden mit der Polymerisation in Gegenwart herkömmlicher Katalysatorsysteme. In Tabelle I sind Beispiele für solche Vergleichsversuche angegeben. Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich, daß bei dem Katalysatorsystem aus Triäthylaluminium und Titantetrachlorid bei einer Titantetrachloridkonzentration unterhalb 0,1 mMol/Liter, selbst in Gegenwart einer genügenden Menge von Triäthylaluminium, praktisch kein Polymerisat entsteht. Dagegen zeigt das erfindungsgemäß eingesetzte Katalysatorsystem selbst bei einer Vanadintetrachloridkonzentration von 3 χ 10~4 mMol/Liter eine überlegene Polymerisationsaktivität. Wie nachstehend erläutert wird, kann man auch noch bei wesentlich niedrigeren Konzentrationen Polyäthylen herstellen.
Polymerisation von Äthylen Polymerisationstemperatur: 250C; |
Al(C2Hs)3 | (20) | in Gegenwart verschiedener Druck: Atmosphärendruck, |
(1,6) | O | Katalysatorsysteme Lösungsmittel: n-Heptan |
Mittlere Polymerisations geschwindigkeit g Polymer. mMol B,h |
|
Versuch | A | Al(C2H5I3 | (20) | Katalysator. mMol Liter B |
(0,1) | O | C | 250 |
1*) | Al(C2H5I3 | (20) | TiCl4 | (0,02) | Ό | — | 15 | |
2*) | Al(C2H5I3 | (20) | TiCl4 | (0,04) | — | 0 | ||
3*) | AlC2H5Cl2 | (20) | TiCl4 | (3,2) | — | 0 | ||
4*) | AlC2H5Cl2 | (20) | TiCl4 | (1,6) | -SO2Cl (2,0) | 0 | ||
5*) | AlC2H5Cl2 | (10) | TiCl4 | (0,00032) | — | 0 | ||
6*) | AlC2H5Cl2 | (10) | TiCl4 | (0,008) | -SO2Cl (80) | 73 400 | ||
7 | VCl4 | -SO2Cl (10) | 7 500 | |||||
8 | VOCl3 | -SO2Cl (0,4) | ||||||
*) Vergleichsversuche.
Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal des erfindungsgemäß eingesetzten Katalysators besteht darin, daß
der Katalysator in einen homogenen oder feinverteilten Zustand gebracht werden kann, der dem des
homogenen Zustande sehr nahe kommt. Wenn der Katalysator in konzentrierter Form vorhanden ist,
existiert er im allgemeinen in einem heterogenen Zustand. Jedoch kann er bei der zur Polymerisation
verwendeten Konzentration praktisch als homogenes System gehandhabt werden. Ein derartig fein dispergierter
Zustand des Katalysators scheint für die hohe Aktivität des Katalysators von entscheidender Bedeutung
zu sein. Die Tatsache, daß der Katalysator in äußerst homogen dispergiertem Zustand vorliegt,
erhöht nicht nur die Polymerisatausbeute je Mengeneinheit des Katalysators, sondern sie ist auch
sehr vorteilhaft für das Verfahren in technischer Hinsicht. Katalysatorsysteme, die in homogenem Zustand
oder in einem Zustand vorliegen, der diesem homogenen Zustand sehr nahe kommt, und die
außerordentliche katalytische Aktivität besitzen und eine äußerst hohe Polymerisatausbeute je Mengeneinheit
des Ubergangsmetallelementes ergeben, sind bekannt. Beispiele für solche Systeme wurden von
W. L. C a r r i c k et al, J. Am. Chem. Soc, Bd. 82, S. 3883 (1960), beschrieben, z. B. das System Tetraphenylzinn
- Aluminiumtribromid - Vanadinhalogenid, und das System Aluminiumtrialkyl-Aluminiumtrihalogenid-Vanadinhalogenid,
das in J. Am. Chem. Soc, Bd. 80, 6455 (1958), beschrieben ist. Die von C a r r i c k et al entwickelten Katalysatorsysteme
haben mit den erfindungsgemäß eingesetzten Katalysatoren das gemeinsam, daß die erforderliche Menge
des Vanadinhalogenids sehr gering ist und die Molekulargewichtsverteilung der erhaltenen Polymerisate
eng ist. Sämtliche Katalysatorsysteme von Car-
rick haben jedoch den Nachteil, daß sie ein AIuminiumhalogenid
enthalten. Da z. B. Aluminiumtrichlorid praktisch unlöslich in gewöhnlichen Kohlenwasserstofflösungsmitteln
ist, ist es schwierig, die gemischten Katalysatorbestandteile vollständig auszunützen.
Obwohl Aluminiumtribromid in Kohlenwasserstofflösungsmitteln leicht löslich ist, neigt es
leicht zur Zersetzung, ist schwierig zu handhaben und darüber hinaus teuer und in seiner Aktivität
unterlegen. Außerdem ist Tetraphenylzinn ein fester Stoff, unpraktisch in der Handhabung, z. B. bei der
Auflösung u. dgl. Andererseits sind sämtliche Katalysatorbestandteile, die im erfindungsgemäß eingesetzten
Katalysator verwendet werden, flüssig und leicht löslich in Kohlenwasserstofflösungsmitteln. Sie
sind daher nicht nur leicht zu handhaben, sondern sie haben auch unter anderem den Vorteil, daß die
Bestandteile wirkungsvoll ausgenützt werden können. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht ist das erfindungsgemäß
eingesetzte Katalysatorsystem den bekannten Katalysatorsystemen überlegen. Weiterhin
haben die erfindungsgemäß eingesetzten Katalysatorsysteme eine äußerst hohe Aktivität, und sie behalten
selbst bei niedrigen Temperaturen, z. B. unterhalb 00C, diese überlegene Aktivität bei.
Die folgende Tatsache ist ebenfalls als charakteristische Eigenschaft der erfindungsgemäß eingesetzten
Katalysatoren bemerkenswert. Es kommt nämlich sehr auf die Katalysatorbestandteile an. Mit
anderen Worten, nur wenn ein Organoaluminiumhalogenid, eine Vanadinverbindung und eine Schwefelverbindung
der allgemeinen Formel
IO
R"SO„Y
in der R", η und Y die vorgenannte Bedeutung
haben, miteinander vereinigt werden, erhält man einen Katalysator mit überlegener Polymerisationsaktivität. Wenn z. B. eine aluminiumorganische Ver-
bindung verwendet wird, die kein Halogen enthält, oder wenn eine andere Ubergangsmetallverbindung
als eine Vanadinverbindung verwendet wird, ist der Zusatz der Schwefelverbindung der allgemeinen Formel
R"SOnY
nicht nur wertlos, sondern auch schädlich. Dies i geht aus den in Tabelle II angegebenen Versuchs- '
ergebnissen hervor.
Herstellung eines Äthylen-Propylen-Mischpolymerisats
Lösungsmittel: n-Heptan; Polymerisationstemperatur: 250C; Druck: Atmosphärendruck;
Polymerisationszeit: 10 Minuten
Katalysatorsystem | Relative Polymerisations geschwindigkeit*) |
AIC2H5CI2-VOCl3**) | 100 |
AIC2H5CI2-VOCl3 —\^/— S°2C1 | 750 |
AlC2H5Cl2—VOCl3—S O2Cl2 | 1390 |
AlC2H5Cl2- VOCI3—(CH3)2SO **) | 64 |
AIC2H5CI2-VOCI3-Ch3COCI**) | 37 |
AlC2H5Cl2 — TiCl4 -^Λ—SO2Cl**) | 0 |
Al(C2Hs)3-VOCl3**) | 100 |
Al(C2Hs)3-VOCl3—/"V-SO2Cl**) | 18 |
*) Die relative Polymerisationsgeschwindigkeit wird ausgedrückt durch den relativen Wert für das zum Vergleich verwendete Katalysatorsystem
(Polymerisationsgeschwindigkeit = 100).
**) Vergleichsversuche.
**) Vergleichsversuche.
Im erfindungsgemäßen Polymerisationsverfahren wird Äthylen oder eine Mischung von Äthylen und
einem a-Olefin und/oder einem Dien oder Acetylen polymerisiert. Das verfahrensgemäß gegebenenfalls
eingesetzte a-01efin hat die allgemeine Formel
R CH == CH2
in der R eine Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl- oder
Cycloalkylgruppe mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen ist. Beispiele für solche α-Olefine sind Propylen,
Buten-1, Penten-1, Hexen-1, Hepten-1, Octen-1,
- Methylbuten -1, 4-Methylpenten-l, 4-Methylhexen-1,
4-Phenylbuten-l, Styrol, p-Methylstyrol,
Vinylcyclopentan und Vinylcyclohexan. Von diesen α-Olefinen werden Propylen, Buten-1 und Styrol
am häufigsten verwendet.
Die im verfahrensgemäß eingesetzten Katalysator verwendete Organoaluminiumverbindung, die mindestens ein Halogenatom enthält, ist eine einzelne Verbindung oder eine Mischung von Verbindungen, besonders solcher, deren Zusammensetzung durch die allgemeine Formel
Die im verfahrensgemäß eingesetzten Katalysator verwendete Organoaluminiumverbindung, die mindestens ein Halogenatom enthält, ist eine einzelne Verbindung oder eine Mischung von Verbindungen, besonders solcher, deren Zusammensetzung durch die allgemeine Formel
wiedergegeben wird, in der R' eine Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl- oder Cycloalkylgruppe mit bis zu
20 Kohlenstoffatomen bedeutet, X ein Halogenatom ist und m einen Wert von 1 bis 2 hat. Beispiele für
solche Verbindungen sind Äthylaluminiumdichlorid, Isopropylaluminiumdichlorid, n-Hexylaluminiumdichlorid,
Phenylaluminiumdichlorid, Cyclohexylaluminiumdichlorid, Cyclopentadienylaluminiumdichlorid.
Äthylaluminiumdibromid, Äthylaluminiumdijodid, p-Chlorphenylaluminiumdichlorid, Äthylaluminiumsesquichlorid,
Phenylaluminiumsesquichlorid, Tolylaluminiumsesquibromid, Diäthylaluminiumchlorid,
Di-n-butylaluminiumjodid, Diphenylaluminiumchlorid, Dicyclopentadienylaluminiumchlorid oder
ein Gemisch der vorgenannten Verbindungen.
Zu den Verbindungen der allgemeinen Formel
Zu den Verbindungen der allgemeinen Formel
R"SO„Y
in der R" ein Halogenatom oder eine Hydroxyl-, Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl- oder Cycloalkylgruppe
mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder ihre Derivate bedeutet, Y ein Halogenatom, z. B. ein
Chlor-, Brom- oder Jodatom, ist und η einen Wert von 1 oder 2 hat, gehören z. B. Benzolsulfonylchlorid,
Benzolsulfinylchlorid, Benzolsulfonylbromid, Benzolsulfonyljodid, p-Toluolsulfonylchlorid, m-Xylolsulfonylchlorid,
Benzylsulfonylchlorid, a-Naphthalinsulfonylchlorid,
p-Chlorbenzolsulfonylchlorid, m-Chlorbenzolsulfonylchlorid,
p-Brombenzolsulfonylchlorid,
p-Nitrobenzolsulfonylchloridjp-Aminobenzolsulfonylchlorid,
2-Aminotoluolsulfonylchlorid, 4-Aminophenolsulfonylchlorid,
^-Naphthylamin-S-sulfonylchlorid,
β - Naphthol - 3,6 - disulfonylchlorid, 1,2 - Dioxyanthrachinon-7-sulfonylchlorid,
Cyclohexansulfonylchlorid, Methylcyclohexansulfonylchlorid, Propansulfonylchlorid,
Äthansulfonylchlorid, Chloräthansulfonylchlorid, Sulfurylchlorid, Thionylchlorid, Thionylbromid
und Chlorsulfonsäure. Beispiele für die im verfahrensgemäß eingesetzten Katalysator verwendeten
Vanadinverbindungen sind die Halogenverbindungen und die Alkoholate, Acetylacetonate, Salicylate
und Cyclopentadienylverbindungen.
Es bestehen keine Beschränkungen hinsichtlich der Art der verwendeten Vanadinverbindung. Beispiele
für solche Verbindungen sind Vanadintetrachlorid, Vanadinoxytrichlorid, Vanadinoxydichlorid,
Vanadintriacetylacetonat, Chlorvanadylacetylacetonat, Dichlorvanadylmonoacetylacetonat, Dicyclopentadienylvanadindichlorid,
Triäthyl-orthovanadat, Di - η - butylmonochlor - orthovanadat, Äthyldichlororthovanadat,
n-Butyldichlor-orthovanadat, n-Hexyldichlor-orthovanadat,
Cyclohexyldichlor-orthovanadat, Vanadintetrabromid, Vanadintetrajodid, Vanadinoxytribromid,
Vanadinoxytrijodid, Dibromvanadylmonoacetylacetonat, Dimethylmonobrom-orthovanadat
und Dichlorvanadylsalicylat.
Für die Konzentration der Organoaluminiumverbindung, die mindestens ein Halogenatom enthält,
im Reaktionsmedium gibt es keine spezielle Grenze, doch ist eine Konzentration unterhalb eines bestimmten
Wertes nicht bevorzugt, da dann die Polymerisationsgeschwindigkeit verringert wird. Im allgemeinen
verwendet man vorzugsweise eine Konzentration von mindestens 0,1 mMol/Liter, vorzugsweise von 1
bis 20 mMol/Liter. Es spielt keine Rolle, wenn die Konzentration diesen Bereich übersteigt.
Die Schwefelverbindung der allgemeinen Formel
R"SOnY
trägt zur Polymerisationsreaktion selbst bei Gegenwart sehr geringer Mengen bei. Dementsprechend ist es nicht erforderlich, diese Verbindung in zu großer Menge zuzugeben. Im allgemeinen wird die Schwefelverbindung in einer Menge von 0,001 bis 20 Mol je Mol der Organoaluminiumhalogenidverbindung verwendet. Insbesondere bei Verwendung in etwa äquivalenten Mengen können die besten Ergebnisse erwartet werden. Diese Ergebnisse stehen im krassen Gegensatz zu den bekannten Ergebnissen der polymerisationshemmenden Wirkung von Schwefelverbindungen, selbst wenn sie in geringen Mengen anwesend sind.
trägt zur Polymerisationsreaktion selbst bei Gegenwart sehr geringer Mengen bei. Dementsprechend ist es nicht erforderlich, diese Verbindung in zu großer Menge zuzugeben. Im allgemeinen wird die Schwefelverbindung in einer Menge von 0,001 bis 20 Mol je Mol der Organoaluminiumhalogenidverbindung verwendet. Insbesondere bei Verwendung in etwa äquivalenten Mengen können die besten Ergebnisse erwartet werden. Diese Ergebnisse stehen im krassen Gegensatz zu den bekannten Ergebnissen der polymerisationshemmenden Wirkung von Schwefelverbindungen, selbst wenn sie in geringen Mengen anwesend sind.
Der dritte Bestandteil der erfindungsgemäß eingesetzten Katalysatoren, nämlich die Vanadinverbindung,
trägt zur Polymerisationsaktivität bei, selbst wenn sie in sehr geringen Mengen anwesend ist.
Bereits bei Konzentrationen im Reaktionsmedium von 10 ~6 bis 10~2 mMol/Liter erhält man eine überlegene
Polymerisationsaktivität. Im allgemeinen wird eine Konzentration im Bereich von 10 ~~4 bis
10"1 mMol/Liter bevorzugt. Man kann natürlich
auch bei einer Konzentration von 1 bis 10 mMol/Liter arbeiten, welche der übliche Bereich im Falle der
herkömmlichen Ziegeler-Katalysatoren ist. Für den bevorzugten Bereich, ausgedrückt durch das Mengenverhältnis
zum Organoaluminiumhalogenid, eignet sich ein Anteil von 10~6 bis 10"1 Mol/Mol. Selbstverständlich
kann man auch andere Mengenverhältnisse verwenden.
Wie aus dem Vorstehenden hervorgeht, sind das Organoaluminiumhalogenid und die Schwefelverbindung
der allgemeinen Formel
R"SO„Y
die Hauptbestandteile im erfindungsgemäß eingesetzten Katalysator, während die Vanadinverbindung
bereits in sehr geringen Mengen genügt. Dies steht im Gegensatz zu den herkömmlichen Ziegler-Katalysatoren,
deren maximale Aktivität bei einem Molverhältnis der Aluminiumverbindung zur Ubergangsmetallverbindung
in der Nähe von 1:2 liegt. Dies deutet darauf hin, daß die erfindungsgemäß verwendeten
Katalysatoren und die herkömmlichen Ziegler-Katalysatoren sich wesentlich unterscheiden.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Katalysatoren spielt die Reihenfolge der Zugabe
der Katalysatorbestandteile keine wesentliche Rolle. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Katalysatorbestandteile
vorbehandelt werden, indem man sie in konzentrierter Form miteinander vermischt und dann in das Reaktionssystem einführt. Ihre Polymerisationsaktivität
ist jedoch im allgemeinen besser, wenn die Katalysatorbestandteile getrennt in das
Reaktionssystem eingeführt werden. Allgemein gesprochen scheint das Verfahren bessere Ergebnisse
zu liefern, bei welchem die Schwefelverbindung der allgemeinen Formel
R"SOnY
mit dem Organoaluminiumhalogenid vorher zusammengebracht wird, als das Verfahren, bei welchem
diese Schwefelverbindung zunächst mit der Vanadinverbindung vermischt wird.
Im erfindungsgemäßen Polymerisationsverfahren kann der Katalysator manchmal seine Polymerisationsaktivität
in verhältnismäßig kurzer Zeit einbüßen. Entsprechend den Bedingungen kann daher
die Polymerisation beendet sein, bevor sich eine
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genügende Menge des Polymerisats im Lösungsmittel gebildet hat. Bei einem solchen Katalysator
ist es vorteilhaft, die Katalysatorbestandteile, insbesondere die Vanadinkomponente, kontinuierlich
oder in Zeitabständen zuzugeben. Durch diese Maßnahmen ist es möglich, die Polymerisatausbeute je
Volumeinheit Lösungsmittel zu erhöhen und den Katalysator wirkungsvoll auszunutzen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Polymerisationsverfahrens kann der Arbeitsdruck
für Äthylen oder des Gemisches von Äthylen mit einem a-Olefin beliebig gewählt werden. Allgemein
gesprochen verläuft die Umsetzung selbst bei Atmosphärendruck heftig, da die Aktivität des erfindungsgemäß
eingesetzten Katalysators beachtlich hoch ist. Gegebenenfalls kann man die Polymerisation bei
vermindertem Druck durchführen oder die eingesetzten Monomeren mit einem Inertgas verdünnen.
Selbstverständlich kann man die Polymerisation erforderlichenfalls auch bei erhöhtem Druck durchführen.
Die Polymerisation bei Atmosphärendruck scheint im Hinblick auf die erforderlichen Vorrichtungen
und die Durchführung des Verfahrens vorteilhaft zu sein. Im allgemeinen steht der Partialdruck
Verfahren fällt, erhält man im allgemeinen ein Polymeres mit sehr niedrigem Molekulargewicht. Beispielsweise
fallen bei der Polymerisation von Propylen flüssige oder halbfeste Polymerisate an.
Im erfindungsgemäßen Verfahren können auch Molekulargewichtsregler verwendet werden. Beispielsweise
kann man durch Zusatz von Wasserstoffgas ein Polymeres mit geregeltem Molekulargewicht herstellen.
Wasserstoff kann in einer Menge von wenigen Prozent bis mehr als 100%, bezogen auf das Monomere,
verwendet werden. Man kann Wasserstoff in einer Menge bis zu 95 Molprozent, bezogen auf die
Gesamtmischung, einsetzen. Wenn das Reaktionssystem mit einer großen Menge Wasserstoff verdünnt
wird, erhält man ein Polymerisat, das ausgezeichnet dispergiert ist.
Auch die Polymerisationstemperatur kann in einem verhältnismäßig breiten Bereich gewählt werden, z. B.
bei einer Temperatur von etwa —100° C bis zu einer verhältnismäßig hohen Temperatur von etwa +150° C.
Im allgemeinen werden Arbeitstemperaturen von —78 bis +70° C, insbesondere Temperaturen von
etwa Raumtemperatur, angewandt. Bei zu hoher Arbeitstemperatur erfolgt eine rasche Verringerung
des Monomeren oder der Monomeren-Mischung im 25 der Aktivität des Katalysators. Deshalb wird im all-Reaktionssystem
in enger Beziehung nicht nur zur gemeinen die Polymerisation bei niedrigeren Tem-
als
Polymerisationsgeschwindigkeit, sondern auch zum mittleren Molekulargewicht der erhaltenen Polymerisate.
In dieser Beziehung spielt er eine wichtige Rolle.
Wenn der Partialdruck des Monomeren, z. B. von Äthylen, niedrig ist, ist das Molekulargewicht des
erhaltenen Polymeren verringert, und es neigt dazu, in homogenem und gut dispergiertem Zustand anzufallen.
Es muß beachtet werden, den Partialdruck des Monomeren, z. B. von Äthylen, nicht zu hoch
einzustellen. Wenn der Partialdruck zu hoch ist, kann örtliche überhitzung auf Grund einer allzu
hohen Polymerisationsgeschwindigkeit erfolgen, und peraturen durchgeführt als bei Verwendung herkömmlicher
Ziegler-Katalysatoren. Die niedrigere Arbeitstemperatur ist günstig zur wirkungsvollen
Herstellung von Polymerisaten mit hohem Molekulargewicht in einem System mit hoher Monomerenkonzentration.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Polymerisationsverfahrens ist es günstig, ein inertes
Medium zu verwenden, um den Katalysator und das erzeugte Polymere zu dispergieren und leichter
die Wärme abführen zu können. Als derartiges Medium eignet sich ein Kohlenwasserstoff oder ein
halogenierter Kohlenwasserstoff. Beispiele für solche
es bilden sich häufig große Polymerklumpen. Zur 40 Verbindungen sind Äthan, Propan, Butan, Pentan,
Verringerung des Partialdruckes des Monomeren kann man dieses mit einem Intergas, wie Stickstoff,
Argon, Helium, Kohlendioxyd, Methan, Äthan, Propan oder Butan, verdünnen, oder vorzugsweise setzt
Hexan, Heptan, Octan, Nonan, Ligroin, Petroläther oder andere Lösungsmittel auf Erdölbasis, Benzol,
Toluol, Xylol, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Tetrachlorkohlenstoff, Chloro
man ein Lösungsmittel mit geringer Löslichkeit für 45 form, Dichloräthylen, Dichloräthan, Trichloräthan,
das Monomere ein. Selbstverständlich können auch andere Maßnahmen angewandt werden, beispielsweise
kann man bei verringertem Druck arbeiten.
Das Molekulargewicht der erhaltenen Polymerisate hängt auch noch von anderen Polymerisationsbedingungen
ab, z. B. der Temperatur und der Katalysatorkonzentration. Je höher die Polymerisationstemperatur liegt und je höher die Katalysatorkonzentration
ist, insbesondere die Konzentration der Vana-Trichloräthylen, Tetrachloräthan, Tetrachloräthylen,
Hexachloräthan, Äthylchlorid, Butylchlorid, Dibromäthan oder Brombenzol.
Andererseits sind polare Lösungsmittel, die Sauerstoff-, Stickstoff- oder andere Heteroatome enthalten,
ungeeignet. Zum Beispiel werden die erfindungsgemäß eingesetzten Katalysatoren durch Tetrahydrofuran,
Diäthyläther, Dioxan, Dimethylformamid, Äthylacetat u. dgl. stark inaktiviert, oder man erhält
dinverbindung, um so größer ist die Verringerung 55 praktisch kein Polymerisat.
des Molekulargewichtes des erhaltenen Polymerisats. Auch die Katalysatorzusammensetzung hat einen
gewissen Einfluß. Im allgemeinen verringert die Schwefelverbindung der allgemeinen Formel
R"SOnY
das Molekulargewicht der Polymerisate, wenn sie in größerer Menge verwendet wird als die anderen
Bestandteile. Wenn die Konzentration des a-Olefins größer ist im Vergleich zu Äthylen, wird das Molekulargewicht
niedrig. Bei Verwendung eines a-Olefins
allein, was nicht unter das erfindungsgemäße Die erfindungsgemäß eingesetzten Katalysatoren
haben meist gute dispergierende Eigenschaften. Abgesehen von Lösungsmitteln, welche Polymerisate
auflösen können, ist es häufig der Fall, daß die erfindungsgemäß eingesetzten Katalysatoren Polymerisate
in gequollenem Zustand oder in kolloidal dispergiertem Zustand liefern, der einem gequollenem Zustand
sehr nahe kommt. In diesem Zustand wird die Diffusion des Monomeren in das Polymere die
geschwindigkeitsbestimmende Stufe. Dies ist jedoch für den Fortgang der Polymerisation nicht günstig.
Solche Schwierigkeiten können überwunden werden, wenn man von einem Lösungsmittel auf ein anderes
mit einer geringeren Affinität zum Polymeren übergeht. Wenn z. B. die Anzahl der Kohlenstoffatome
im Kohlenwasserstofflösungsmittel geringer wird, wird die Neigung zur Quellung des Polymeren verringert.
Mit anderen Worten, Hexan ist besser als Octan, und Pentan ist besser als Hexan bei der Bildung
fein dispergierter bzw. koagulierter Polymerisate.
Im erfindungsgemäßen Polymerisationsverfahren ist es erforderlich, daß Lösungsmittel, die Monomeren
und das gesamte Reaktionssystem durch Befreien von Feuchtigkeit, Sauerstoff und anderen
Bestandteilen, welche die Aktivität des Katalysators beeinträchtigen können, zu reinigen.
Nach beendeter Polymerisation muß man das erhaltene Polymerisat durch Waschen von restlichen
Katalysatorbestandteilen mit einem Medium waschen, das Wasser, einen Alkohol, wie Methanol, Äthanol,
Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, 2-Äthylhexanol
oder Glykol, oder eine Mineralsäure, wie Salzsäure, enthält, oder mit Ammoniak oder einer anderen
wäßrig-alkalischen Lösung oder mit einem Komplexbildner behandeln, der einen Komplex mit dem
Katalysator bilden kann, wie Acetylaceton oder Acetessigsäureester. Für diese Nachbehandlung können
bekannte herkömmliche Verfahren angewandt werden.
Bei der erfindungsgemäßen Polymerisation von Äthylen oder einer Monomerenmischung, die im
wesentlichen aus Äthylen besteht, z. B. einer Mischung, die mehr als 75 Molprozent Äthylen enthält,
erhält man ein kristallines festes Polymerisat mit hohem Molekulargewicht. Insbesondere im Falle von ■
Polyäthylen haben die Polymerisate nur sehr wenige Methylgruppen in der Seitenkette, und sie sind
linear und homogen. Im Gegensatz zu dem nach herkömmlichen Verfahren erzeugten Polyäthylen,
das eine äußerst weite Molekulargewichtsverteilung hat, ist es ein charakteristisches Merkmal des erfindungsgemäß
hergestellten Polyäthylens, daß dessen Molekulargewichtsverteilung äußerst eng ist. Als
Index für die Molekulargewichtsverteilung wird häufig das Verhältnis des Gewichtsmittels des Molekulargewichts
zum Zahlenmittel des Molekulargewichts MJMn verwendet. Dieser Index liegt für
herkömmliches Polyäthylen im Bereich zwischen 5 und 10, während er für das erfindungsgemäß hergestellte
Polyäthylen im Bereich zwischen 1, 2 und 3, im allgemeinen bei etwa 2, liegt. Die Molekulargewichtsverteilung
für herkömmliche Polymerisate, z. B. die nach dem Ziegler-Verfahren erhaltenen
Polymerisate, steht in guter Übereinstimmung mit der Wesslauschen Verteilungsfunktion, während die
Verteilung für das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte Polyäthylen der Tungschen Verteilungsformel
entspricht. In dieser Beziehung besteht ein beachtlicher Unterschied zwischen den beiden
Methoden. Dementsprechend kann der vorstehende Unterschied als ein Beweis dafür angesehen werden,
daß das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren nach einem neuen Mechanismus verläuft, der sich
wesentlich unterscheidet von dem Mechanismus einer Polymerisation in Gegenwart eines bekannten Ziegler-Katalysators.
Wegen der vorgenannten charakteristischen Eigenschaften der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzeugten Polymerisate gibt es in gewissem Ausmaß Unterschiede bei verschiedenen anderen physikalischen
Eigenschaften zwischen dem erfindungsgemäß hergestellten Polyäthylen sowie anderen Polyäthylenen,
die bei mittlerem oder niedrigem Druck erzeugt wurden.
Zunächst ist das erfindungsgemäß hergestellte Polyäthylen verhältnismäßig schwierig kristallisierbar.
Deshalb hat es im allgemeinen eine niedrigere Dichte. Die Dichte für Mitteldruck- oder Niederdruck-Polyäthylen
liegt zwischen 0,95 und 0,96, während die Dichte des erfindungsgemäß hergestellten
Polyäthylens zwischen 0,93 und 0,95 liegt.
Wie bereits erwähnt, hat das erfindungsgemäß hergestellte Polyäthylen überlegene Eigenschaften
hinsichtlich der Beständigkeit gegen Spannungsrißbildung, der Schlagfestigkeit und der Tieftemperatureigenschaften.
In Tabelle III sind verschiedene physikalische Eigenschaften des erfindungsgemäß hergestellten
Polyäthylens mit dem nach dem Ziegler-Verfahren und dem Phillips-Verfahren hergestellten
Polyäthylen verglichen, die jeweils etwa das' gleiche Molekulargewicht haben. Obwohl die Werte für den
Sprödigkeitspunkt keinen Unterschied zeigen, konnte deutlich beobachtet werden, daß das' erfindungsgemäß
hergestellte Polyäthylen den niedrigsten Sprödigkeitspunkt besitzt.
Tabelle III
Physikalische Eigenschaften verschiedener Polyäthylene
Physikalische Eigenschaften verschiedener Polyäthylene
Polyäthylen | MJM„ | Dichte | Zugfest A kg cm2 |
D | igkeitsp B kg cm2 |
rüfung Deh nung |
Steifheit kg, cm2 |
Sprödigkeits punkt |
C C |
Spannungsrißkorrosionsfestigkeit a: bis zum Beginn der Rißbildung, b: bis zur Vollendung der Rißbildung. |
Fp. C |
D. a |
Std. b |
Nach dem Ver fahren der Erfindung .... |
1,9 | 0,939 | 213 | 443 | 720 | 5000 | <-73 | 129 | 141 | 6 bis 22 | 30 | ||
Nach dem Phillips- Verfahren .... |
8,8 | 0,96 | 256 | 385 | 930 | 6600 | <-73 | 126 | 136 | 4 | 6 bis 22 | ||
Nach dem Ziegler- Verfahren .... |
6,0 | 0,949 | 233 | 320 | 950 | 6200 | <-73 | 124 | 136 | 2 | 6 bis 22 | ||
A: Streckgrenze. B: Zerreißfestigkeit. C: Erweichungsprodukt nach Vicat. Fp.: Schmelzpunkt. |
13 14
Eine weitere charakteristische Eigenschaft des tigen festen Mischpolymerisate sind bisher wenig
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß es bekanntgeworden, und sie können auf Grund ihrer
Polyäthylen mit äußerst hohem Molekulargewicht überlegenen Durchsichtigkeit sowie anderer wertliefert.
Es ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren voller Eigenschaften für die verschiedensten Zwecke
nicht schwierig, Polymerisate mit einem Molekular- 5 verwendet werden. Weiterhin können Polymerisate
gewicht von 1 bis 3 Millionen herzustellen. Diese mit niedrigem Molekulargewicht, die eine fettähn-Polymerisate
haben eine äußerst hohe Schlagzähig- liehe bis flüssige Beschaffenheit haben, auf ähnlichen
keit und sind in zahlreichen anderen mechanischen Gebieten verwendet werden wie die herkömmlichen
Eigenschaften überlegen. Weiterhin kann man nach Polyisobutylene oder andere Polyolefine. Hinsichtdem
erfindungsgemäßen Verfahren Polymerisate mit io Hch solcher Eigenschaften, wie Sättigungsgrad, Durchjedem
gewünschten Molekulargewicht herstellen. sichtigkeit, Stabilität, elektrische Eigenschaften und
Zur Herstellung von Polyäthylen nach dem Mittel- Beständigkeit gegen Feuchtigkeit haben sie überdruck-
oder Niederdruckverfahren ist es üblich, legene Eigenschaften. Auf Grund ihrer hohen isoÄthylen
mit bestimmten anderen a-Olefinen, wie lierenden Eigenschaften, ihres niedrigen Leistungs-Propyl
oder Buten-1, gemeinsam zu polymerisieren, 15 faktors (Verlustfaktor) und ihrer thermischen Stabilium
Produkte mit besserer Beständigkeit gegen Span- tat können sie in der Elektrotechnik weite Anwendung
nungsrißkorrosion, Dehnung, Weichheit u. dgl. zu finden, z. B. als Imprägnieröl für Isolierzwecke, als
erhalten. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Massen zur Abdichtung gegen Feuchtigkeit, als
kann man ein kristallines Polymerisat herstellen, das Schmieröle, Compoundiermaterial für Kautschuk,
zur Hauptsache aus Äthylen besteht, und das in ver- 20 Verarbeitungsöl, Wachs oder Trennmittel,
schiedener Hinsicht verbesserte Eigenschaften besitzt, . -I1
wenn man Äthylen in Gegenwart von weniger als B e 1 s ρ 1 e 1 1
25 Molprozent, vorzugsweise weniger als 20 Mol- Ein 21 fassender Vierhalskolben wird zunächst prozent, a-Olefinen polymerisiert. evakuiert, dann mit Stickstoff gespült und in einen Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren her- 25 Thermostaten bei 250C eingehängt. In den Kolben gestellten Polyäthylene oder Polymerisate, die zur werden 980 ml gereinigtes n-Heptan gegeben. In das Hauptsache aus Äthylen bestehen, haben als Form- Heptan wird Äthylen in einer Geschwindigkeit von körper, durch Strangpressen hergestellte Gebilde, 3 l/min eingeleitet. Das Heptan wird auf diese Weise Folien und Fasern überlegene Eigenschaften, so daß mit Äthylen gesättigt. Dann werden 10 mMol Äthylsie auf den verschiedensten Gebieten eingesetzt wer- 30 aluminiumdichlorid und 10 mMol Benzolsulfonylden können. Chlorid in dieser Reihenfolge zugegeben. Nach ZuWenn man den Anteil der «-Olefine, wie Propylen gäbe von 0,03 mMol Vanadintetrachlorid und 20 ml und Buten-1, bei der Mischpolymerisation erhöht, Heptan setzt unter Wärmeentwicklung eine heftige beispielsweise wenn der Äthylengehalt unter 75 Mol- Polymerisationsreaktion ein. Der Druck im Reakprozent in der Gesamtmischung beträgt, erhält man 35 tionssystem sinkt auf unter Atmosphärendruck ab, amorphe Polymerisate, die in Lösungsmitteln, wie und es bildet sich innerhalb kurzer Zeit eine große Heptan, löslich sind. In diesem Fall hängen die Eigen- Menge Polyäthylen.
schiedener Hinsicht verbesserte Eigenschaften besitzt, . -I1
wenn man Äthylen in Gegenwart von weniger als B e 1 s ρ 1 e 1 1
25 Molprozent, vorzugsweise weniger als 20 Mol- Ein 21 fassender Vierhalskolben wird zunächst prozent, a-Olefinen polymerisiert. evakuiert, dann mit Stickstoff gespült und in einen Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren her- 25 Thermostaten bei 250C eingehängt. In den Kolben gestellten Polyäthylene oder Polymerisate, die zur werden 980 ml gereinigtes n-Heptan gegeben. In das Hauptsache aus Äthylen bestehen, haben als Form- Heptan wird Äthylen in einer Geschwindigkeit von körper, durch Strangpressen hergestellte Gebilde, 3 l/min eingeleitet. Das Heptan wird auf diese Weise Folien und Fasern überlegene Eigenschaften, so daß mit Äthylen gesättigt. Dann werden 10 mMol Äthylsie auf den verschiedensten Gebieten eingesetzt wer- 30 aluminiumdichlorid und 10 mMol Benzolsulfonylden können. Chlorid in dieser Reihenfolge zugegeben. Nach ZuWenn man den Anteil der «-Olefine, wie Propylen gäbe von 0,03 mMol Vanadintetrachlorid und 20 ml und Buten-1, bei der Mischpolymerisation erhöht, Heptan setzt unter Wärmeentwicklung eine heftige beispielsweise wenn der Äthylengehalt unter 75 Mol- Polymerisationsreaktion ein. Der Druck im Reakprozent in der Gesamtmischung beträgt, erhält man 35 tionssystem sinkt auf unter Atmosphärendruck ab, amorphe Polymerisate, die in Lösungsmitteln, wie und es bildet sich innerhalb kurzer Zeit eine große Heptan, löslich sind. In diesem Fall hängen die Eigen- Menge Polyäthylen.
schäften der erhaltenen Polymerisate von der Art und Unter den gleichen Bedingungen, jedoch unter
der Zusammensetzung der Monomeren sowie der Zu- Verwendung von einem Zehntel der Menge, d. h.
sammensetzung des Katalysators ab. Wenn der An- 40 0,003 mMol Vanadintetrachlorid, wird die Polymeri-
teil der Schwefelverbindung der allgemeinen Formel sation wiederholt. 10 Minuten nach Beginn der Umsetzung
wird die Polymerisation durch Zugabe einer
R"SOBY Mischung von Methanol und Salzsäure abgebrochen.
Das erhaltene Polymerisat wird mit einer Mischung
verhältnismäßig gering ist und der des Äthylens 45 von Methanol und Salzsäure und hierauf mit Metha-
verhältnismäßig groß ist, erhält man Mischpoly- nol gründlich gewaschen und dann unter vermin-
merisate mit verhältnismäßig hohem Molekular- dertem Druck getrocknet. Man erhält 16,3 g weißes
gewicht. Diese Mischpolymerisate haben eine kau- Polyäthylen. Die Intrinsic-Viskosität, bestimmt bei
tschukähnliche Elastizität und überlegene Eigen- 1200C in Xylol, beträgt 10,7. Bei der Durchführung
schäften als kautschukähnliche Elastomere. Ihre 50 der Polymerisation unter den gleichen Bedingungen
gehärteten Produkte können für die verschiedensten ohne Zusatz von Benzolsulfonylchlorid werden nur
Zwecke verwendet werden. Man kann Produkte her- 0,5 g Polymerisat erhalten,
stellen, die wie Naturkautschuk und Synthesekau- . -19
tschuk vulkanisierbar sind, wenn man dem Poly- Beispiel -
merisationsansatz Diene oder Acetylene zugibt und 55 Unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1,
hierdurch in das Molekül ungesättigte Gruppen ein- jedoch unter Verwendung von 10 mMol Äthylalu-
baut. miniumsesquichlorid, 10 mMol Benzolsulfonylchlorid
Wenn die Schwefelverbindung der allgemeinen und 0,003 mMol Vanadintetrachlorid als Katalysator
Formel wird Äthylen polymerisiert. Es werden innerhalb
R"SO Y 6o 10 Minuten 4,5 g Polyäthylen erhalten.
im Überschuß oder ein «-Olefin zusammen mit Beispiel 3
Äthylen in genügender Menge verwendet wird, ist
das Molekulargewicht der erhaltenen Polymerisate Unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1,
weiter verringert, und man erhält glasähnliche oder 65 jedoch unter Verwendung von 10 mMol Diäthyl-
wasserglasähnliche, durchsichtige feste oder halb- aluminiumchlorid, 10 mMol Benzolsulfonylchlorid
feste fettähnliche oder flüssige Polymerisate. Diese und 0,0016 mMol Vanadinoxytrichlorid als Kataly-
glasähnlichen oder wasserglasähnlichen durchsich- sator sowie 1 1 Benzol, wird Äthylen polymerisiert.
Es werden innerhalb 4 Minuten 11,4g weißes Polyäthylen
erhalten.
Unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1, jedoch unter Verwendung von 10 mMol Diäthylaluminiumdichlorid,
10 mMol Benzolsulfonylchlorid und 0,0016 mMol Vanadinoxytrichlorid als Katalysator
sowie 11 Tetrachlorkohlenstoff als Lösungsmittel, wird Äthylen polymerisiert. Es werden innerhalb
4 Minuten 6,6 g Polyäthylen erhalten. Unter den gleichen Bedingungen, jedoch mit Chloroform
als Lösungsmittel, werden 6,5 g Polymerisat erhalten.
Ein 2 1 fassender Behälter aus korrosionsbeständigem Stahl, der mit einem Rührwerk versehen ist,
wird zunächst evakuiert, dann mit Stickstoff gespült und mit 1 1 Methylcyclohexan versetzt und auf 50° C
erwärmt. Bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 600 U/min des Rührers wird der Behälterinhalt mit
einer Gasmischung aus 50,5 Volumprozent Wasserstoff und 49,5 Volumprozent Äthylen beschickt. Nach
Zugabe von 10 mMol Äthylaluminiumdichlorid und 10 mMol Benzolsulfonylchlorid wird der Druck im
Behälter auf 2 kg/cm2 durch Einleiten des gleichen Gasgemisches erhöht. Dann wird in den Behälter
eine Methylcyclohexanlösung von 0,008 mMol Vanadintetrachlorid gegeben. Die Reaktion wird unter
konstantem Druck 30 Minuten bei 5O0C durchgeführt. Nach dem Abbrechen der Polymerisation
mit einer Mischung von Salzsäure und Methanol wird das erhaltene Polymerisat mit Methanol gewaschen,
und man erhält nach dem Trocknen 28,1 g schneeweißes Polyäthylenpulver. Die Intrinsic-Viskosität
bei 1200C in Xylol beträgt 1,9.
Ein 5 1 fassender Autoklav wird zunächst evakuiert, dann mit Stickstoff gespült und mit 3,5 1 technischem
Heptan beschickt, das 23 Gewichtsprozent n-Heptan enthält. Hierauf wird in das Heptan eine Gasmischung
aus Äthylen und Wasserstoff, die 29,8 mMolprozent Wasserstoff enthält, eingeleitet und das Heptan gesättigt.
Dann werden Äthylaluminiumdichlorid, Benzolsulfonylbromid und Vanadinoxytrichlorid in dieser
Reihenfolge in einer Konzentration von jeweils 2,0, 2,0 und 0,0032 mMol/Liter zugegeben. Das Gasgemisch
aus Wasserstoff und Äthylen wird in einer Geschwindigkeit von 3 l/min eingeleitet und die
Polymerisation 2V2 Stunden durchgeführt. Man
erhält 88,5 g Polyäthylen mit einer Intrinsic-Viskosität von 2,53.
Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1. jedoch unter Verwendung von 2 mMol Äthylaluminiumdichlorid,
2 mMol Benzolsulfonylchlorid und 0,0032 mMol Vanadinoxytrichlorid als Katalysator
sowie 11 n-Heptan als Lösungsmittel, wird Äthylen 30 Minuten bei 25° C polymerisiert. Man erhält
16,5 g Polyäthylen mit einer Intrinsic-Viskosität von
11,02. Unter den gleichen Bedingungen, jedoch unter Verwendung von Gasgemischen, die 50 bzw. 80 Molprozent
Stickstoff enthalten, werden Polyäthylene mit einer Intrinsic-Viskosität von 6,13 bzw. 2,81
erhalten. In diesen Fällen ist der Zustand der Teilchen der Dispersion der erhaltenen Polymerisate
verbessert. Bei Verwendung von Äthan, Methan, Argon, Helium oder Kohlendioxyd an Stelle von
Stickstoff als Verdünnungsmittel für das Äthylen beobachtet man die gleichen Effekte.
Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 7, jedoch unter Verwendung von n-Pentan als Lösungsmittel,
wird Äthylen 90 Minuten bei 00C polymerisiert. Man erhält 38,3 g feines Polyäthylenpulver. Die
Polymerisatausbeute je Volumeinheit Lösungsmittel ist höher als bei Verwendung von n-Heptan. Bei
Verwendung von η-Butan wird die Polymerisation von Äthylen bei — 300C durchgeführt. Man erhält
in guter Ausbeute feinpulveriges Polyäthylen.
Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 7, jedoch unter Verwendung einer Gasmischung, die neben
Äthylen 50 Molprozent Stickstoff enthält, und wobei jeder Katalysatorbestandteil kontinuierlich durch einzelne
voneinander getrennte Leitungen 2 Minuten nach Beginn der Polymerisationsreaktion zugegeben
wird, erhält man nach 52 Minuten Polymerisationszeit 33,2 g Polyäthylen mit einer Intrinsic-Viskosität
von 4,90. Hierdurch wird bestätigt, daß der Katalysator genügend aktiv gehalten werden kann, wenn
man die Katalysatorbestandteile fortwährend ergänzt. Ohne Ergänzung der Katalysatorbestandteile sinkt
die Aktivität des Katalysators plötzlich innerhalb einer Zeit von 10 bis 20 Minuten ab.
Ein 21 fassender Vierhalskolben wird mit Äthylen gespült, mit 11 Tetrachloräthylen beschickt und in
einem Thermostat bei 25° C eingestellt. Nach Zugabe von 20 mMol Äthylaluminiumsesquibromid, 10 mMol
p-Toluolsulfonylchlorid und 0,04 mMol Vanadintriacetylacetonat
wird Äthylen 5 Minuten polymerisiert. Es werden 4,7 g Polymerisat erhalten. Bei Verwendung
von Dichlorvanadinacetylacetonat an Stelle von Vanadintriacetylacetonat erhält man innerhalb
10 Minuten 13,9 g Polymerisat.
Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 10, jedoch unter Verwendung von 11 n-Heptan als Lösungsmittel
und 20 mMol Äthylaluminiumdichlorid, 5 mMol p-Chlorbenzolsulfonylchlorid und 0,003 mMol
Äthyldichlor-orthovanadat der Formel
VO(OC2H5)Cl2
als Katalysator wird Äthylen 10 Minuten polymerisiert. Man erhält 6,5 g Polyäthylen.
Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 10, jedoch unter Verwendung von 10 mMol Äthylaluminiumdichlorid,
10 mMol Thionylchlorid und 0,005 mMol Vanadintetrachlorid als Katalysator sowie 11 Benzol
als Lösungsmittel wird Äthylen polymerisiert. Man erhält innerhalb 5 Minuten 13,1 g Polyäthylen.
Ein 21 fassender Vierhalskolben wird zunächst evakuiert, dann mit Stickstoff gespült und mit 11
n-Heptan beschickt und bei 25°C gehalten. Nach dem Einleiten einer Gasmischung aus 95 Molprozent
109527/379
17 18
Äthylen und 5 Molprozent Propylen in einer Ge- dinoxytrichlorid als Katalysator wird eine Gasschwindigkeit
von 3 l/min während 40 Minuten wer- mischung aus 40 Molprozent Äthylen und 60 MoI-den
10 mMol Äthylaluminiumdichlorid, 10 mMol prozent Buten-1 polymerisiert. Nach einer PoIy-Benzolsulfonylchlorid
und 0,003 mMol Vanadinoxy- merisationszeit von 7 Minuten werden 7,1 g eines trichlorid in dieser Reihenfolge in den Kolben ge- 5 Mischpolymerisats mit einer Intrinsic-Viskosität von
geben. Nach 10 Minuten Polymerisation wird eine 1,5 erhalten. Das Polymerisat ist ein farbloses ProMischung von Salzsäure und Methanol zugegeben dukt mit sehr guter Lichtdurchlässigkeit,
und das ausgefällte Polymerisat mit Methanol gründ- R . .
lieh gewaschen. Nach dem Trocknen unter vermin- Beispiel 18
dertem Druck erhält man 13,2 g weißes festes Poly- io Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 13, jedoch
merisat. Beim Vergleich mit Polyäthylen, das auf die unter Verwendung von Methylcyclohexan als
gleiche Weise hergestellt wurde, kann man fest- Lösungsmittel sowie 20 mMol Äthylaluminiumdistellen,
daß die Beständigkeit des Polymeren gegen chlorid, 10 mMol Sulfurylchlorid und 0,02 mMol
Spannungsrißkorrosion erheblich verbessert ist. Bei Vanadinoxytrichlorid als Katalysator wird eine Gasder
Durchführung der Polymerisation unter den 15 mischung aus 30 Molprozent Äthylen und 70 Molgleichen Bedingungen wie vorstehend beschrieben, prozent Propylen polymerisiert. Nach einer PoIyjedoch
unter Weglassung von Benzolsulfonylchlorid, merisationsdauer von 10 Minuten werden 27 g eines
erhält man nur 0,6 g Polymerisat. flüssigen Polymers mit gelbstichigoranger Farbe und
„ . . , , . hoher Viskosität erhalten.
B e 1 s ρ 1 e 1 14 20
Die Polymerisation wird auf die gleiche Weise Beispiel 19
wie im Beispiel 13, jedoch unter Verwendung von Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 13, jedoch
Benzol als Lösungsmittel sowie 10 mMol Äthylalu- unter Verwendung von n-Heptan als Lösungsmittel
miniumdichlorid, 10 mMol Benzolsulfonylchlorid und sowie 20 mMol Äthylaluminiumdichlorid, 10 mMol
0,005 mMol Vanadintetrachlorid als Katalysator 25 Chlorsulfonsäure und 0,2 mMol Vanadinoxy-
durchgeführt, wobei in das Polymerisationsgefäß trichlorid als Katalysator wird ein Monomeren-
eine Gasmischung aus 90 Molprozent Äthylen und gemisch aus 20 Molprozent Äthylen und 80 MoI-
10 Molprozent Propylen eingeleitet wird. Man erhält prozent Propylen polymerisiert. Wegen der
nach 6 Minuten 18,7 g weißes festes Polymerisat. heftig verlaufenden Polymerisationsreaktion wird das
. 30 Polymerisationssystem unter vermindertem Druck
Beispiel gehalten. Nach einer Reaktionsdauer von 4 Minuten
Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 13, jedoch werden 46 g öliges Polymerisat erhalten,
unter Verwendung von Tetrachlorkohlenstoff als
Lösungsmittel sowie 20 mMol Äthylaluminium- Beispiel 20
sesquichlorid, 0,4 mMol Benzolsulfonylchlorid und 35
0,008 mMol Vanadintetrachlorid als Katalysator Ein 21 fassender Vierhalskolben wird mit 11
wird die Polymerisation 10 Minuten lang durch- n-Heptan beschickt, das bei 25° C mit einer Mischung
geführt. Die Zusammensetzung der in gasförmigem von 30 Molprozent Äthylen und 70 Molprozent Pro-Zustand
verwendeten Monomeren beträgt 30 Mol- pylen gesättigt wird. Die erhaltene Mischung wird
prozent Propylen und 70 Molprozent Äthylen. Es 40 mit 5 mMol Dicyclopentadien, 10 mMol Äthylaluwerden 12,2 g eines in n-Heptan löslichen amorphen miniumdichlorid, 10 mMol Benzolsulfonylchlorid und
Polymerisats erhalten. Das Polymerisat hat bei 120°C 0,01 mMol Vanadinoxytrichlorid versetzt. Die PoIyin
Xylol eine Intrinsic-Viskosität von 3,5. Aus dem merisation wird 15 Minuten durchgeführt. Während
Ultrarotspektrum ergibt sich, daß es 13% Propylen- dieser Zeit wird durch den Polymerisationsansatz
Einheiten enthält. 45 ein Äthylen-Propylen-Gasgemisch hindurchgeleitet. R . . , 1fi Es werden 7,12 g eines in n-Heptan löslichen amor-Beispiel
lö phen poiymerisats erhalten. Der Propylengehalt des-Auf
die gleiche Weise wie im Beispiel 13, jedoch selben beträgt 30,8%. Es hat eine Jodzahl von 10,3.
unter Verwendung von 11 Benzol als Lösungsmittel Bei der Durchführung der Polymerisation unter den
sowie 10 mMol Diäthylaluminiumchlorid, 0,4 mMol 50 gleichen Bedingungen, jedoch ohne Benzolsulfonyl-Benzolsulfonylchlorid
und 0,015 mMol Vanadinoxy- chlorid, werden nur 0,01 g Polymerisat erhalten,
trichlorid als Katalysator wird die Polymerisation Das Polymerisat kann auf die nachstehend geschilbei
Atmosphärendruck durchgeführt. Die Mono- derte Weise in der Presse mit Schwefel vulkanisiert
merenbeschickung ist ein Gasgemisch aus 35 Mol- werden,
prozent Äthylen und 65 Molprozent Propylen. Nach 55 . .
einer Polymerisationsdauer von 10 Minuten werden Mischungsrezeptur Gewichtsteile
prozent Äthylen und 65 Molprozent Propylen. Nach 55 . .
einer Polymerisationsdauer von 10 Minuten werden Mischungsrezeptur Gewichtsteile
6,9 g in n-Heptan lösliches amorphes Polymerisat Polymer 100
mit einer Intrinsic-Viskosität von 2,3 und einem Hochabriebfester Ofenruß 50
Gehalt an Propylen-Einheiten von 35 Molprozent Zinkoxyd 5
erhalten. Bei der Vulkanisation dieses Mischpoly- 60 Schwefel 1,5
merisats mit Dicumylperoxyd und Schwefel erhält Stearinsäure 1,0
man einen Gummi mit sehr guten Eigenschaften. Mercaptobenzthiazol 0,5
_ . . , ._ Tetramethylthiuramsulfid 1,5
Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 13, jedoch 65 Die Mischung wird in einem Banbury-Mischer
unter Verwendung von 11 n-Heptan als Lösungs- gemischt. Proben der Mischung werden in einer
mittel sowie 20 mMol Äthylaluminiumdichlorid, Formpresse unter Druck 40 Minuten bei 160° C
mMol Benzolsulfonylchlorid und 0,02 mMol Vana- vulkanisiert.
Claims (19)
1. Verfahren zur Herstellung von Äthylenpoly- »
merisaten durch Polymerisation von Äthylen oder 1:1 beträgt.
Gemischen von Äthylen mit «-Olefinen und/oder 5.
Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
Dienen oder Acetylenen in Gegenwart von Kata- gekennzeichnet, daß die Konzentration der Vana-
lysatoren aus Organoaluminiumhalogeniden und 30 dinverbindung 10~4 bis 10"1 mMol/Liter Reak-
Vanadinverbindungen, dadurch gekenn- tionsmedium beträgt.
zeichnet, daß man einen Katalysator ein- 6.
Verwendung der nach dem Verfahren gemäß
setzt, bei dessen Herstellung zusätzlich eine Anspruch 1 bis 5 hergestellten Äthylenhomopoly-
Schwefelverbindung der allgemeinen Formel merisate sowie der zur Hauptsache aus Äthylen-
£//gQ γ 35 einheiten bestehenden Mischpolymerisate als
" Formmassen sowie der Polymerisate mit niedri-
verwendet worden ist, in der R" ein Halogenatom gern Molekulargewicht, die eine fettähnliche oder
oder eine Hydroxyl-, Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alk- flüssige Beschaffenheit haben, als Imprägnieröl
aryl- oder Cycloalkylgruppe mit bis zu 20 Kohlen- für Isolierzwecke, als Abdichtmasse gegen Feuch-
stoffatomen oder ihre Derivate bedeutet, Y ein 40 tigkeit, Trennmittel, Wachs, Verarbeitungsöl oder
Halogenatom ist und η einen Wert von 1 oder 2 Compoundiermaterial für Kautschuk oder als
hat. Schmieröl.
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