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Verfahren und Anlage zur Speisewasserbehandlung während des Anfahrvorganges
einer Dampferzeugungsanlage Die Erfindung betrifft die Behandlung von Wasser zur
Entfernung gelöster Festteilchen und gelösten Sauerstoffes und insbesondere die
Verwendung eines vorbehandelten Ionenaustauschermaterials, um dies ZU erreichen,
besonders während des Anfahrens eines Dampfkessels, wenn herkömmliche Entlüfter
unwirksam sein können, Beim Betrieb von Dampfkesseln ist es wünschenswert und oft
not wendig, nicht nur die gelösten Festteilchen, sondern auch den gelösten Sauerstoff
aus dea Wasser zu entfernen. Sind solche Materialien in dem Dampfkesselwasser enthalten,
so käonen sie ernste Korrosions- und Ablagerungsprobleme verursachen. Die meisten
modernen Dampferzeugeranlagen und besonders die mit Durchlaufkesseln verwenden Demineralisierungsvorrichtungen
zur Entfernung der gelösten Pestteilchen und dampfbetriebene Entlüfter zur Entfernung
des gelösten Sauerstoffes0 Die Löslichkeit des Sauerstoffes sinkt mit steigender
Wassertemperatur, sodaß er leicht dadurch entfernt werden kann, daß man das Wasser
zum Sieden bringt. Bei einem Dampferzeuger wird das Wasser als Spray oder Film erteilt
und dann wird Dampf dadurch es geblasen, um die gelösten Gase,wie Sauerstoff und
gohlendiogyd, aussutreiben
0 Da während des Betriebes des Dampfkessels
Dampf verfügbar ist, ist ein solches Verfahren des Sauerstoffentzuges praktisch
und wirtschaftlich. Jedoch ist während des Anfahrens des Dampf kessels kein Dampf
vom Dampfkessel selbst für den Betrieb des Entlüfters verfügbar. Wenn also keine
Hilfsdampfquelle vorgesehen ist, kann der Entlüfter dann nicht arbeiten. In vielen
len ist eine Hilfsdampfzufuhr sehr teuer. Dieses Problem löst die vorliegende Erfindung.
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Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Anlage zur Entternung
sowohl gelößter Festteilchen als auch Gase aus dem Was ser anzugeben0 Eine weitere
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anlage zum Sauerstoffentzug anzugeben, wenn übliche
Entlüfteranlagen nicht arbeiten können, Eine spezielle Aufgabe der Erfindung ist
es, die schon vorhandene D4min4ralisierungsanlage sowohl für den Sauerstoffentzug
als auch für die Entfernung der Festteilchen zu verwenden.
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In erster Linie betrifft die Erfindung die Entfernung des gelösten
Sauerstoffes aus dem wasser während des Anfahrens, wenn kein Dampf verfügbar ist,
Dazu werden die schon vorhandenen Ionenaustauschermaterialien für den Sauerstoffentzug
und für die Entfernung der Festteilchen aktiviert.
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Früher sind Anlagen verwendet worden, in denen die Ionenaustauscherharze
so behandelt wurden, daß sie den Sauerstoff aus da Wasser entfernten. Eine solche
Anlage ist in eines Artikel von Mills und Dickensen vom Dezember 1949 in der Industrial
and Engineering Chemestry auf 8. 2842 beschrieben. Der Artikel trägt -den Titel
"Oxygen Reioval from Mater by iine Exchange Resins".
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In einer solchen Anlage wird das Harz mit Kupfersulfat und dann
mit
Natriumhydrogensulfit behandelt, um daß gupferion zu metallischem Kupfer zu reduzieren.
fliesen Kupfer wird dann durch den im \7asser gelösten Sauerstoff oxydiert und der
gelöste Sauerstoff wird so dem Wasser entzogen. Jedoch behalten die auf diese Weise
behandelten Harze nicht ihre Fähigkeit zum Ionenaustausch und entfernen deshalb
nur den Sauerstoff aus dem Wasser, während die Festteilchen zurückbleiben.
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Eine weitere Anlage für den Sauerstoffentzug, von der die Erfindung
ausgeht, ist in einem Artikel von Potter und Whitehead beschrieben. Er trägt den
Tiel "Continuous Removal of Dissolved Oxygen by Established Ion Exchangers" und
ist am 7. November 1957 in Journal of Applied Chemistry erschienen. Bei dieser Anlage
zum Sauerstoffentzug enthält daß Harz eine unlösliche, zum Sauerstoffentzug fähige
Substanz, die in den Poren des Harzmatrix abgelagert ist0 Geeignete Substanzen zur
Ablagerung in dem Harz sind Eisen oder Nanganhxdroxyde, von denen jedes au#erordentlich
schnell mit dem im Wasser gelösten Sauerstoff reagiert Das Harz, gleichgültig ob
Kationen- oder Anionenharz, behält seine Fähigkeit zum Ionenaustausch, Die Umwandlung
eines stark sauren Kationenharzes in einen Zustand, der es zum Sauerstoffentzug
befähigt, geht folgendermaßen vor sich: Ein herkömmliches Harz, wie z.B. Zeo-Karb
225 (Warenzeichen der Permutit Co. Ltd., England) wird mit einer starken eisensulfat-(oder
mangansulfat-) haltigen Lösung behandelt, die das Hart von seiner ursprünglichen
hydrogen- oder natriumhaltigen Form in die eison-(oder mangan-)haltige Porm überführt.
Diese letztere Form des Harzes wird dann mit einer Lösung von löslichen Alkali,
wie z.B. Natronlauge, aktiviert. Das Harz selbst wird dadurch in die alkalihaltige
Form überführt, und Eisen- (oder Mangan-)hydroxyd wird in dem Harz ausgefällt. enn
Natronlauge verwendet wurde, ist. das aktivierte Harz in der natronhaltigen Form,
und kann in diesem Zustand sowohl zur Entfernung des Sauerstoffes als auch zum Teichmachen
des
Wassers in einem einzigen fortlaufenden Verfahren verwendet werden, jedoch können
die Kationen nicht vollständig aus dem :asser entfernt werden, da das Harz nicht
in der hydrogenen Form ist0 Ein Anionenharz kann dadurch in die zum Sauerstoffentzug
notwendige Form überführt werden, das die Hydroxylform des Harzes mit einer starken
Eisen. (oder Mangan-) sulfitlösung behandelt wird, die das Harz in die ßulfitfora
überführt. Dabei werden in den Poren des Harzes Eisen- (oder Mangan-)hydroxyde ausgefällt.
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Solch ein Harz entzieht dem wasser den Sauerstoff und tauscht seine
Sulfationen gegen die im Wasser enthaltenen Anionen aus.
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Da aber das Harz in der Sulfitform vorliegt, können die Anionen nicht
vollständig entfernt werden. Harze, die zum Sauerstoffentzug befähigt sind vrie
jene, die in dem beschriebenen Verfahren von Potter und Whitehead gebildet werden,
verwendet die vorliegende Erfindung auf neuartige eisso Da der Sauerstoffentzug
durch die Verwendung eines dampfbetriebenen Entlüfter ein wirtschaftliches Betriebsverfahren
ist, schlägt die Erfindung vor, es weiterhin zu verwenden, jedoch dann, wenn der
Entlüfter betriebsunfähig ist, zusätzliche Mittel zur Sauerstoffentfernung vorzuesehen.
Deshalb verwendet die vorliegende Erfindung die vorhandenen Ionenaustauschvorrichtungen
in so abgeänderter Form, daß die Entfernung des Sauerstoffes in Verbindung mit dem
dampfbetriebenen Entlüfter erleichtert wird.
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Zur Verwendung während des Anfahrens werden die lonenaustauschermaterialien
für den Sauerstoffentzug regeneriert und aktiviert und danach, wenn der dampfbetriebene
Entlüfter betrieben werden kann, werden die Ionenaustauschermaterialien in üblicher
reise zur Demineralisation verwendet. Solch eine Anlage und solch ein Betriebsverfahren
schafft ein Sauerstoffentzug während des Anfahrens bei geringfügigen Investitionen.
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Die Lehren von Potter und Whitehead in des oben erwähnten Artikel
werden durch die vorliegende Erfindung erweitert und abgeändert, sodaß die Ionenaustauscherharze
wirksam zur gleichzeitigen Entfernung der Festteilchen und des gelösten Sauerstoffes
verwendet werden können. Die in dem Artikel erwähnten Kationen und Anionen bleiben
je entsprechend in der natrium- und sultathaltigen Form und deshalb können die Kerne
nicht zur Desineralisation verwendet werden. Das Ionenharz kann mit Natronlauge
nach der Aktivierung mittels Eisensulfat behandelt werden, um das Harz wieder in
die Hydroxylform zurückzubringen, sodaß es sowohl Anionen als auch Sauerstoff aus
des wasser entfernen kann. Die Erfindung gibt auch ein neues Verfahren an, um sowohl
das Kationenharz in die Rgdrogenform als auch das Anionenharz in die Hydroxylform
zu überführen, sodaß beide Harze gleichseitig demineralisieren und Sauerstoff entziehen.
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Das Kationenharz von Popper und Whitehead ist nach der Aktivierung
in der natriumhaltigen Form. Durch die Verwendung üblicher Säuren kann es nicht
ia die Hydrogenform tiberführt werden, da solche Säuren mit der Hydroxyd reagiert
würden, das in den Poren des Harzes ausgefällt ist. Jedoch kann die Siebwirkung
des Ionenaustauscherharz@s verwendet werden, um dieses Problem zu lösen.
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Wenn hochmolekulare Säuren mit sehr großen Anionen verwendet ween,
um das Kationenharz in die Hydrogenform zu überführen, können die gro#en Anionen
nicht in die Poren des Harzes eindringen und deshalb nicht mit da abgelagerten Hydroxyd
reagieren.
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Beispiele für solche Säuren sind Idgninhydrogensulfit (ligninsulpnonic
acids) und Pektinsäure. Das Ligninhydrogensulfit erhält man durch Ionenaustauschverfahren
aus der bei der Papierherstellung anfallenden sulfithaltigen Flüssigkeit. Die Pektinsäure
wird aus den Pektin hergestellt, das aus Obstschalen stammt.
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Z.B. ist das Ligninsulfitanion zu groß, um in die Poren des Harses
einzutreten und um mit ihm zu reagieren, während das Wasserstoffion zum Austausch
mit dem Natriumion des Kationenharzes frei
ist. Nach der Behandlung
mit solchen Säuren ist das in einem solchen Zustand1 der ihm die Entfernung sowohl
des Sauerstoffes als auch der Kationen aus des eingespeisten Wasser ermöglicht.
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Ein weiterer günstiger Gesichtspunkt bei der Verwendung von Säuren
mit extrem Großen Anionen ist der, daß sie dazu verwendet werden können, in dor
oben beschriebenen Weise das Kationenhars in einer Mischbett-Austauschereinheit
umzuformen, und zwar ohne Trennung der Anionen- und Kationenharze, ohne dabei wesentlich
auf das Anionenharz einzuwirken. Das Ligninsulfitanion z.B. t-auscht sehr langsam
mit da Anionenharz aus und in der Praxis ist der Effekt vernachlässigbar. Deshalb
kann Ligninhydrogensulfit oder Pektinsäure oder eine ähnliche hochmolekulare Säure
einem Mischbett aus Kationen- und Anionen-Austauscherharzen zuge werden, um das
Kationenhars in die Hydrogenform in überfuhren, ohne dabei auf das Anionenharz einzuwirken,
sodaß dieses in der, Hydroxylform bleibt. Au#erdem reagiert sie Säure nicht mit
den ausgefällten Hdrox$ in jedem der liane, da das Anion der Säure m groß ist, uns
in die Poren der Harzmatrix einzutreten und es deshalb das Hydroxyd nicht erreicht.
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Gemä# der Erfindung wird ein Verfahren zur Speisewasserbehandlung
während des Anfahrens einer Dampferzeugeranlage mit einem Dampferzeuger, einem dampfbetriebenen
Entlüfter und Ionenaustauscher angegeben, bei demzunächst wenigstens ein Teil des
Ionenaustauschermaterials zur Entfernung gelöster Gase aus dem Wasser aktiviert
wird, um die sodann da Speisewasser In entziehen und es den Dampferzeuger zuzuführen,
sodaß Dampf zum Betrieb des Entlüfterz verfügbar wird und bei da anschließend der
Ionenaustauscher zur Entfernung der Ionen dient.
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Au#erdem gibt die Erfindung eine Speisewasseranlage sur Ausführung
des
oben angegebenen Verfahrens an mit einem Dampferzeuger, dem über einen dampfbetriebenen
Entlüfter und über Ionenaustauscher speisevasser zugeführt wird, bei der die Ionenaustauscher
poröses Material zum Ionenaustausch enthalten, in dessen Poren Material zur Entfernung
gelöster Gase ausgefällt ist.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese jetzt anhand der
begleitenden Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen stellen dar: Fig. 1 schematisch
einen Dampferzeugerkreis, der die vorliegende Erfindung verwendet; Fig. 2 eine Misc@bett-Demineralisierungsanlage
nach der torliegenden Erfindung; Fig. 3 eine weitere Anordnung für die Anlage zur
Demineralisation zum Sauerstortentsug.
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Fig. 1 zeigt eine Dampferzeugeranlage mit einem Dampferzeuger 10,
der den Turbinen 12 und 14 Dampf zuführt. Zwischen den Turbinen 12 und 14 liegt
ein Wiederehitzer 16, der dazu dient, Druck und Temperatur auf die für die zweite
Turbine 14 erforderlichen @erte zu heben. Nach dem Durchströien der Turbine 14 wird
der Dampf in dem Kondensator 18 kondensiert und mittels der Kondensatpumpe 20 durch
die Anlage erneut rückgeführt. Durch Zufuhrglieder 22 wird der Anlage Speisetasser
zugeführt, um irgendwelche Verluste wieder auszugleichen. Von der Sondeneatpumpe
strömt das Wasser dann durch eine Demineralisationsanlage 24, einen Niederdruckspeisewassererhitzer
26 und anschlie#end zum Entlüfter 28. ie zuvor beschrieben, benötigt der Entlüfter
zu seinem Betrieb Dampf.
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. 7ie in Fig. 1 dargestellt, kann dieser Dampf von verschiedenen Stellen
über die Leitung 29 abgezogen werden und zwar abhängig
davon, welcher
Druck und welche Temperatur für den Dampf erforderlich ist und welche Bedingungen
an seinen verschiedenen Stellen existieren. Das entlüftete Wasser strömt dann durch
die Spe4-sepumpe 30 und den Hochdruckspeisewassererhitzer 32 zurtick zum Dampferzeuger
10, Es ist ersichtlich, daß während des Anfahrens der zum Betrieb des Entlüfters
28 notwendige Dampf nicht im Dampferzeuger verfügbar ist, Die vorliegend Erfindung
löst die" ses Problem durch die Verwendung einer speziellen Demineralisations anlage
24, von der verschiedene Ausführungen im einzelnen in den Fig. 2 und 3 beschrieben
Eine, Die in Fig. 2 beschriebene Anlage verwendet zwei Mischbett-(mixed bed) Ionenaustauschereinheiten
34 und 36, die zwischen dz Speisewassereinla# 38 und Speisewasserausla# 40 liegen
und zueinander parallel geschaltet sind. Während der normalen Demineralisation liegt
die eine dieser Einheiten in einet Arbeitskreis, während die andere entweder in
Bereitschaft gehalten wird oder einer Regeneration unterzogen wird. In der dargestellten
Anlage wird die Austauschereinheit 34 nur zur Demineralisation verwendet, während
dagegen die Einheit 36 sowohl Ar Demineralisation als auch zum Sauerstoffentzug
verwendet wird.
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Die Einheiten 34 und 36 sind herkömmliche Mischbetteinheiten gleicher
Bauweise, und deshalb ist das Innere r der Einheit 34 dargestellt worden. Das Speisewasser
tritt in die Einheit durch da. Ventil 42 ein und wird durch die Sammler- und Verteilerglieder
44 verteilt. Das Wasser strömt abwärts durch di. Kolonne und, das behandelte Wasser
wird durch das Ventil 46 abgezogen. Wenn die Einheit 34 regeneriert werden soll,
wird sie mit Wasser im Rückstrom gewaschen und dieses Wasser wird durch das Ventil
48 z und durch das Ventil 50 abgeführt. Durch dieses Waschen im Rückstr- werden
die lars. in iwei verschiedene Ts vlnender getrennt, da sich das leichtere Ani@nenhars
oben und das schwemre.
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Kationenharz unten ablagert. Dann wird vom Zutuhrtank 52 durch das
Ventil 54 Schwefelsäure eingeführt und über das Ventil 56 abgezogen, sodaß die Säure
nur durch das Kationenharz strömt, soweit die Trennschicht der beiden Harze im Trennschichtsammler
58 gelegen ist. Das Anionenharz wird dann mit Natronlauge aus dem Zufuhrtank 60
regeneriert, die über das Ventil 64 durch den Verteiler 62 eingerahmt und aus der
Kolonne durch den Trennschichtsammler 58 und über das Ventil 56 abgezogen wird.
Damit die Natronlauge nicht in das Kationenbsrs difundiert,wird eines der beiden
folgenden Verfahren angewendet: Entweder werden die Kationen- und Anionenharze gleichzeitig
regeneriert oder es wird in den Boden der Kolonne Wasser eingeführt und durch den
Trennschichtsammler während der Anionenregeneration abgezogen. Jedes dieser beiden
Verfahren sorgt für den nötigen Aufstrom in dem Kationenharz, der verhindert, daß
die Natronlauge abwärts in den unteren Teil der Kolonne strömt. Die Harze werden
dann mit wasser ausgespült0 Dieses Wasser wird durch die Ventile 48 und 66 zugeführt
und durch das Ventil 56 abgeführt. Nach dem Ausspülen werden das Kationen- und das
Anionenharz gemischt und zwar durch die Mischwirkung von Druckluft, die durch das
Ventil 68 mittels des Gebläses 70 gedrückt wird. Die Kolonne ist dann für einen
weiteren Arbeitskreis fertig.
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Die Bauweise der Kolonne 36 iet die gleiche wie die der Kolonne 34
und während der normalen Demineralisation wird sie abwechselnd mit der Kolonne 34
betrieben und in der gleichen Weise regeneriert.
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Jedoch ist die Kolonne 36 mit Zusätzen versehen worden, um die Aktivierung
des in ihr enthaltenen Harzes zum Sauerstoffentzug zu erleichtern0 Vorausgesetzt,
daß die Kationen-und Anionenharze in der Kolonne 36 anfänglich im tydrogen-uad Hydroxylzustand
sind, läuft das Verfahren zur Aktivierung der Kolonne zum Sauerstoffentzug folgendermaßen:
Der
Kolonne wird vom Zutuhrtank 72 Eisensulfat durch den Verteiler in der Kolonne 36,
der dem Verteiler 62 in der Kolonne 34 entspricht, zugeführt. Das Eisensulfat strömt
abwärts durch die gemischten Harze und überführt das Kationenharz in den eisenhaltigen
Zustand und das Anionenharz in den Sulfatzustand. Eisenhydroxyd fällt in den Poren
des Anionenharzes aus. Die Reaktionsgleichungen sind folgende: (1) Kationenharz:
(2) Anionenharn:
Anschlie#end wird Natronlauge über den Verteiler 62 in die Kolonne vom Zufuhrtank
60 eingerührt, die durch die gemischten Harze abwärts strömt, um im Kationenharz
Eisenhydroxyd aussufällen und um das Anionenharz in die Hydroxyltorm zu bringens
Die dabei auftretenden Reaktionen sind folgende: (3) Kationenhara: (4) Anionenharn:
Um das Kationenharz von der natriumhaltigen Form in die Hydrogenform zu überführen,
wird Ligninhydrogensulfit (ligninsulphonic acid), das mit LSO3H bezeichnet ist,
in die Kolonne vom Zufuhrtank 74 her eingeführt. Diese Säure mit ihrem großen Molekulargewicht
überführt das Kationenharn in die Hydrogenform gemäß folgender Reaktionsgleichung:
(5) Kationenharz:
@ie zuvor festgestellt, wird der hochmolekulare Anionenteil des Sulfits in geringfügigem
Ma# mit dem Anionenharz ausgetauscht und lä#t so das Anionenharz in der Hydroxylform.
In diesem Zustand
ist in den Poren beider Harze Eisenhydroxyd ausgefällt
und daher sind sie sowohl zur Demineralisation als auch zum Sauerstoffentzug bereit.
In dem Arbeitskreis reagieren beide Harze mit Wasser, das Kalzium und Chlorionen
und gelösten Sauerstoff enthält, folgenderma#en: (6) Kationenharz: (7) Anionenharz:
7enn die Harze erschöpft sind, läßt man Schwefelsäure durch die Kolonne abwärts
strömen, uua das Eisenhydroxyd aus jedem der Harze zu entfernen und um das Kationenharz
in die Hydrogenform su bringen. Bei diesen Schritt laufen folgende Reaktionen abt
(8) Kationenharz: (9) Anionenharz:
Jetzt können die lars. durch Waschen im Rückstrom getrennt werden, so wie es in
Verbindung mit der Regeneration der Kolonne 34 beschrieben wurde. Diese Trennung
hat dea Zweck, das Anionenharz zu isolieren, soda# *8 vom der Sulfatform in die
Hydroxylform mittels Natronlauge überführt werden kann, die abwärts durch die obere
Anionenharzschicht strömt, während Wasser aufwärts durch das Kationenharz strömt.
PL. Kationen- und Anion@nharze sind jetzt jeweils in der entsprechenden Hydrogen-
und Hydroxylform und so zum Demineralisetionsbetrieb oder zur Recktivierung für
den Sauerstoff@ztzug bereit. Anztatt die Harze ver dieser letzter Behandlung
mit
Natronlauge zu trennen, können die gemischten Harze mit Natronlauge behandelt werden,
die das Kationenharz in die natronhaltige Form und das Anionenharz in die Hydroxylform
überführt. Danach kann das Kationenharz mit Ligninhydrogensulfit (lignisulphnnic
acid) überhrt werden ohne Trennung der verschiedenen Harze.
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Die Vorrichtungen zur Aktivierung der Harze für den Sauerstoffentzug
ist nur für die Kolonne 36 der Fig. 2 dargestellt worden.
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Es ist jedoch offensichtlich, daß ähnliche Vorrichtungen für die Kolonne
34 vorgesehen sein können, soda# die Kolonnen abwechselnd sowohl für den Sauerstoffentzug
als auch für die Demineralisation verwendet werden können, Die in Fig. 3 dargestellte
Anordnung beschreibt die Anwendung der Grundzüge der vorliegenden Erfindung auf
herkömmliche Zweig stufendemineralisatoren (2-tep demineralizers), bei denen Jede
Kolonne nur ein Kationen- oder Anionenharz enthält, während dagegen die in Fig.
2 dargestellt. Anordnung eine Mischbettkolonne verwendet. Obwohl verschiedene Anordnungen
des Systems mit getrenntem B.tt (separate bed system) möglich sind, verwendet die
Anordnung der Fig. 3 du eine Paar der Ionenaustauscher für den Sauerstoffentzug,
während dagegen das andere Paar zur Demineralization des zauerstoffreien Wassers
dient. Die Kolonnen 76 und 78 eind je entsprechend Kationen-und Anionenkolonnen
und Jede ist mit einer Aktivierungsanlage für den Sauerstoffentzug versehen.
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Wenn sie nicht zum Sauerstoffentzug verwendet werden, werden die beiden
Kolonnen 76 und 78 abwechselnd mit den Kolonnen 80 und 82 nur Demineralisation verwandet.
Wenn die Kolonne 76 für den Sau-@rstoffentzug aktiviert wird, liegt du darin enthaltene
Harz in der natriumhaltigen Form vor ud entfernt daher kein Kation aus dem ausströmenden
Wasser. Gleicherma#en ist das Harz in der Kolonne 78 in der Sulfatform und entfernt
kein Anion aus da
Wasser. Deshalb wird das die Kolonne 78 verlassende
Wasser über die Leitung 84 in die Kolonnen eo und 82 eingespeist, in denen das Wasser
in herkömmlicher Weise demineralisiert wird. Es ist auch das Verfahren möglich,
das 4ars in der Kolonne 76 mit Idgninhydrogensulfit in die Hydrogenform und das
Harz er der Kolonne 78 mittels weiterer Behandlung mit Batronlauge in die Hydroxylform
su überführen. In diesem Falle enthält das Wasser nach dem Drrchströmen der Einheiten
76 und 78 keinen Sauerstoff mehr und ist auch demineralisiert. Es kann dann direkt
ohne vorherigen Durchetrömen der Kolonnen 80 und 82 in den Dampfkessel eingespeist
werden.
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In Verbindung mit dem Entlüfter in einem Dampferzeugerkreiz arbeiten
die beschriebenen Anlagen zur Demineralisation und zum Sauerstoffentzug folgenderma#en:
Vor dem Anfahren der Brennkammer wird die Demineralisationsanlage für den Sauerstoffentzug
aktiviert. Dies geschieht durch die zuvor beschriebenen Verfahren, sodaß die Kolonne
36 oder die Kolonnen 76 und 78, je nachdem, welche Anlage verwendet wird, für den
Sauerstoffentzug aktiviert werden. Nach dem Anfahren wird das Speisewasser durch
die aktivierte Kolonne oder die Kolonnen geführt und dann durch den Nie derdruckspeisewassererhitzer
36 geleitet. Das Wasser kann dann entweder durch den Entlüfter, der nicht in Betrieb
ist, zu der Speisewasserpumpe strömen oder im Nebenschluß sum Entlüfter durch die
mit einem Ventil versehene Leitung 86 strömen. Während dieses anfänglichen Betriebszustandes
sind die Ventile, die den Dampfstrom zur Leitung 29 regeln, geschlossen. Sobald
Dampf verfügbar wird, z.B. am Punkt 88, und sobald die Fähigkeit des aktivierten
Harzes, dem Wasser Sauerstoff zu entziehen, erschöpft ist, wird dem Entlüfter Dampf
zugeführt und das Speisewasser wird durch ihn geleitet. Jetzt entzieht der Entlüfter
dem Speizewasser den Sauerstoff und die Demineralisationsanlage muß diese Funktion
nicht länger ausüben. Deshalb wird das Speisewasser von
der aktivierten
Kolonne oder den aktivierten Kolonnen ruckgeleitet und dort der üblichen Demineralisierungsbehandlung
unterzogen. Die Kolonnen, die zur Ehtfernung des Sauerstoffes aktiviert würden,
werden in der vorbeschriebenen Weise behandelt, um das verbrauchte, den Sauerstoff
entsiehende Material vom Harz su entfernen und so das Harz anschließend als Demineralisator
zu verwenden0 Wie ersichtlich, benötigt ein solches System nur wenig Kapitalaufwand
im Vergleich zu dem Aufwand für eine Hilfsdampfquelle.
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Zusätzlich sind im System nach der Erfindung ru einer normalen Demineralisationsanlage
nur die Vorratsbehälter für das susätsliche Aktivierungsmaterial und die zugeordneten
Leitungen und Ventile nötig.
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@s sei betont, da# die Erfindung nicht auf die vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt ist, sondern im Rahmen des Erfindungsgedankens auch auf andere Weise
ausgefhhrt werden kanne Anlage: 5 Patentansprüche 3 Blatt Zeichnungen mit 3 Figuren