DE1515478B1 - Verfahren zur Herstellung eines Flachbahn-Kabelbaumes - Google Patents

Description

• Zur Verbindung elektrischer Teile in Schaltschränken bzw. Rechen- und Büromaschinen werden die Hauptleitungen meist zu Kabelbäumen bereinigt. So sind Flachbahn-Kabelbäume bekanntgeworden, die aus dünnen, etwa einigen zehntel Millimetern starken Flachbahnleitern mit Kunststoff-Folien als Isolierzwischenlagen aufgebaut sind. In Abständen sind über die gesamte Länge Anschlußfahnen zum Anlöten weiterer Abzweige oder zum Anschrauben der Flachbahnleiter an Klemmen od. dgl. vorgesehen. Der Flachbahnkabelbaum ist je nach der Anforderung gestreckt oder ein- oder mehrmals abgewinkelt, wobei je nach der entsprechenden Lage der Klemmen die Anschlußfahnen in verschiedenen Richtungen abgewinkelt sein können. Die Anschlußfahnen der einzelnen Flachbahnleiter sind im allgemeinen derartig angeordnet, daß die einzelnen Anschlußfahnen sich gegenseitig nicht verdecken sondern stets nebeneinander liegen.
• Die aus Bandkupfer hergestellten Flachbahnleiter ergeben ein kammartiges Gebilde, bei dem die einzelnen Zähne, nämlich die Anschlußfahnen jeweils etwas mehr als um die Materialstärke des Leiters versetzt sind. Vorgenannte Anordnung erfordert für einen Kabelbaum mit beispielsweise zehn Flachbahnleitern, zehn Leiter, die in der Ausführung der Anschlußfahnen verschieden sind.
• Zur Fertigung der bekannten Flachbahn-Kabelbäume war bisher für jeden Flachbahnleiter ein Komplettschnitt vorgesehen. Bei einem Kabelbaum mit zehn Flachbahnleitern bedeutet dies die Anschaffung von zehn Stanzwerkzeugen. Die Stanzwerkzeuge sind so eingerichtet, daß sie auf jeden Flachbahnleiter nur die gewünschte Anzahl Anschlußfahnen stehen lassen, deren Längsabmessungen sich jedoch nach außenhin jeweils um die Dicke eines isolierten Flachbahnleiters vergrößert. Durch die Vielzahl der Werkzeuge und durch die in viele Fertigungslose unterteilten Flachbahnleiter ergeben sich jeweils kleine Stückzahlen, die dieses Stanzverfahren unverhältnismäßig unwirtschaftlich macht.
• Ein weiterer Nachteil in der Herstellung der Flach-Bahnleiter eines Kabelbaumes ergibt sich durch die bei Anwendung eines Komplettschnittes bereits in die gewünschte Lage gebogenen Anschlußfahnen. Beim Paketieren der Flachbahnleiter in der Montageform zur Herstellung des eigentlichen Flachbahnkabelbaumes entstehen wegen der hohen Genauigkeitsforderungen oftmals größere Schwierigkeiten.
• Durch die erheblichen Aufwendungen für die Rüstzeit beim Stanzen der verschiedenen Flachbahnleitervarianten, durch die hohen Werkzeugkosten für die vielen Komplettschnitte und durch die großen Anforderungen an die Genauigkeit beim Einformen und Paketieren des Kabelbaumes wird die Herstellung zu aufwendig und damit unwirtschaftlich.
• Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und ermöglicht eine wirtschaftliche Fertigung bei geringen Werkzeugkosten. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß zunächst sämtliche Flachbahn-Leiter (1) völlig gleichartig mit Anschlußfahnen ausgestanzt werden, deren Anzahl größer ist und die länger sind, als sie am fertigen Kabelbaum benötigt werden, daß anschließend die am jeweiligen Leiter überzähligen Anschlnßfahnen entfernt, daß bei Bedarf die Flachbahnleiter abgewinkelt und dann sämtliche Flachbahnleiter zu einem Kabelbaum paketiert und in bekannter Weise verbacken werden und daß schließlich am verbackenen Kabelbaum die Anschlußfahnen je nach Erfordernis abgewinkelt, gelocht und auf Länge geschnitten werden.
• Die gestanzten Flachbahnleiter haben danach das gezeichnete Aussehen, daß zumeist mehrere beispielsweise über die halbe Flachbahnleiterlänge führende Gruppen verschieden breiter und langer Anschlußfahnen vorhanden sind. Die einzelnen Anschlußfahnen-Gruppen wiederum sind stets derartig ausgebildet, daß zwischen den Anschlußfahnen ein gewisser Abstand vorherrscht, der wesentlich größer als der Abstand für die überschlagspannung ist. Die Breite des Bandkupfers, aus denen die Leiter gefertigt sind, wird immer so gewählt, daß die längste Anschlußfahne in die Bandbreite eingeht. Die Länge dieser Anschlußfahnen und die Breite des Leiters sind im Stanzwerkzeug somit berücksichtigt. Es ist also nur noch für jede Grundform eines Flachbahnleiters ein Stanzwerkzeug notwendig, das so ausgelegt ist, daß alle vorkommenden Varianten in Bezug auf Zahl und Anordnung der Anschlußfahnen berücksichtigt sind.
• Ferner werden vorteilhafterweise die Kanten des Flachbahn-Kabelbaumes mit Gießharz überzogen bzw. versiegelt. Dadurch werden die an den Leiterkanten überstehenden Folien festgehalten und ein Überschlag von Leiter zu Leiter unmöglich gemacht.
• Solche Kabelbäume werden an Stelle der bisher verwendeten Einzeldrähte mit relativ guter Raumausnutzung zusammengefaßt und weisen eine Reihe von Vorteilen auf. Sie sind selbsttragend, niederinduktiv, hochkapazitiv, bauen besonders flach und sind platzsparend. Jedenfalls sind für die obengenannten Anwendungsfälle die beschriebenen Flachbahn-Kabelbäume bestens geeignet.
• In den F i g. 1 bis 6 der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel teilweise in schaubildlicher Darstellung gezeigt.
• F i g. 1 stellt einen Flachbahnleiter 1 mit einer Gruppe Anschlußfahnen 2 für spätere Schraubverbindungen und einer Gruppe Anschlußfahnen 3 für spätere Lötanschlüsse dar. Alle vorkommenden Anschlußfahnen sind auf dem Flachbahnleiter derart ausgebildet, daß ein Flachbahn-Kabelbaum mit beispielsweise zehn Zu- und Ableitungen möglich ist.
• In den F i g. 2 und 3 ist der weitere Gang der vorgefertigten Flachbahnleiter 1 zu erkennen. Der nächste Schritt in der Bearbeitung ist die Entfernung der überzähligen Anschlüsse. Bei dem äußersten Flachbahnleiter 1 (F i g. 2) ist nach der Entfernung aller überzähligen Anschlüsse -der erste Schraubanschluß 2 und der erste Lötanschluß 3 jeder Gruppe stehengeblieben. Ein weiterer Schritt in der Bearbeitung (F i g. 3) zeigt den zweiten Flachbahnleiter 1 mit einer um einen Schritt versetzten Schraubanschlußfahne 2 und einer ebenfalls um einen Schritt versetzten Lötanschlußfahne 3.
• Die nicht benötigten Anschlußfahnen werden mit Hilfe eines einfachen Trennschnittes entfernt. Das Abschneiden der überzähligen Anschlußfahnen erfolgt individuell auf einem mit einer Vorschubeinrichtung ausgerüsteten Werkzeug.
• Der Trennstempel ist in den Abmessungen so gewählt, daß mit einem Arbeitshub der kleinste geforderte Abstand zwischen den Anschlußfahnen erreicht werden kann. Bei gewünschtem größeren Abstand zwischen den Anschlußfahnen sind mehrere Arbeitshübe erforderlich.
• Die F i g. 4 zeigt einen Flachbahn-Kabelbaum 4 mit fünf paketierten und verbackenen Flachbahnleitern 1, die bei dem rechten Winkel 5 vor dem Verkleben bzw. dem Verbacken des Kabelbaumes abgewinkelt werden. Die Schraubanschlüsse 2 sind noch unbearbeitet und haben die maximale Länge des vordersten bzw. hintersten Leiters. Dagegen sind die Lötanschlüsse 3 fertig ausgebildet, da hierfür keine weitere Bearbeitung erforderlich ist.
• In der F i g. 5 ist ein aus vier paketierten und miteinander verklebten bzw. verbackenen Flachbahnleitern 1 bestehender Flachbahn-Kabelbaum 4 dargestellt. Der Kabelbaum 4 ist wieder im rechten Winkel 5 abgeknickt. Die Schraubanschlüsse 2 sind fertig gebogen, gelocht und beschnitten. Die Lötanschlußfahnen 3 sind nicht weiter bearbeitet.
• In der F i g. 6 ist noch eine Weiterentwicklung des fertigen Flachbahn-Kabelbaumes dargestellt. Auf der rechten Seite dieses Kabelbaumes sind die Lötanschlußfahnen gänzlich entfernt. Das Ende des Kabelbaumes dagegen ist aufgespleißt und die entsprechend abisolierten Flachbahnleiter sind mit Schraubanschlüssen 6 versehen.

Claims (3)

1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung eines Flachbahn-Kabelbaumes, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst sämtliche Flachbahn-Leiter (1) völlig gleichartig mit Anschlußfahnen ausgestanzt werden, deren Anzahl größer ist und die länger sind, als sie am fertigen Kabelbaum benötigt werden, daß anschließend die am jeweiligen Leiter überzähligen Anschlußfahnen entfernt, daß bei Bedarf die Flachbahnleiter abgewinkelt und dann sämtliche Flachbahnleiter zu einem Kabelbaum paketiert und in bekannter Weise verbacken werden und daß schließlich am verbackenen Kabelbaum die Anschlußfahnen je nach Erfordernis abgewinkelt, gelocht und auf Länge geschnitten werden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten des Flachbahnkabelbaumes (4) mit Gießharz überzogen bzw. versiegelt werden.
3. 3. Flachbahnleiter nach dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch mehrere Gruppen verschieden breiter und langer Anschlußfahnen (2. 3).