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Verfahren zur Fertigung von Streifenkabeln für Kontaktfelder von Wählern
Zusatz zum Patent &82253 Das Patent 882 253 bezieht sich auf ein Kontaktfeld
für Wähler, bei dem streifenförmige Leiter in flachen Schraubenwindungen über eine
Mehrzahl von Wählern geführt sind. Die Erfindung des Hauptpatentes besteht darin,
daß die Streifen frei von Kontaktansätzen an den Rändern als ununterbrochene Leiter
zur Vielfachschaltung zwischen den Wählern und gleichzeitig als Kontaktstellen des
Vielfachs für die Wählerarme dienen, indem die zur Herstellung der Schraubenwindungen
erforderlichen Biegungen der Streifen um in der Längsrichtung der Leiteranordnung
liegende Achsen verlaufen und die Biegekanten oder Biegeflächen die Kontaktstellen
bilden. Die Erfindung zeigt einen vorteilhaften Weg zur Herstellung derartiger Streifenkabel,
wobei sich gegenüber der Ausführung des Hauptpatentes auch der Vorteil einer verbesserten
Kontaktstelle an den Biegekanten des Streifenkabels- ergibt.
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Es sind Anordnungen bekannt, bei denen Leiter in flachen Schraubenwindungen
von Wähler zu Wähler geführt sind. Bei der einen Anordnung (schweizerische Patentschrift
232 791) werden die streifenförmigen-Leiter durch Stanz- und Biegeoperationen einzeln
in ihre Form gebracht, die sie in dem fertigen Vielfach einnehmen. Anschließend
werden sie dann durch Aufwickeln auf Isolationshaltestücke in ihre richtige gegenseitige
Lage gebracht, z. B. durch Aufwickeln
auf ein Isolierteil. Dieses
Verfahren ist unwirtschaftlich und zeitraubend, da es viel Handarbeit erfordert
und die einzelnen Leiter leicht deformierbar sind.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist schon versucht worden, (deutsche
Patentschrift 386 o47), bei ähnlichen Leiteranordnungen, bei denen allerdings Drähte
als Leiter verwendet werden, die Leiter alle gleichzeitig miteinander mechanisch
zu verbinden (die Leiter sind dabei bereits vor ihrer Verformung durch Isolierstücke
starr verbunden) und sie dann gemeinsam schraubenförmig zu verformen. Dieses Verfahren
hat den Nachteil, daß bei der nachträglichen Verformung die Befestigungsstellen
der Leiter in den Isolierstücken mechanisch hoch beansprucht werden. Aus diesem
Grund hat man versucht, eine sichere Befestigung der Leiter durch Einpressen in
Isolierstücke zu erzielen. Wegen der damit verbundenen thermischen Behandlung ist
dieses Verfahren aber verhältnismäßig zeitraubend und unwirtschaftlich.
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Diese Nachteile kann man vermeiden, wenn man gemäß der Erfindung sämtliche
zu einem Kabel gehörenden Streifen gleichzeitig durch Wickeln, Prägen oder Biegen
verformt und in die im fertigen Kabel einzunehmende Form bringt und durch besondere
Hilfsmittel in ihrer richtigen gegenseitigen Lage hält. Sodann werden die Leiter
durch Anbringen von Tragstücken aus Isolierstoff miteinander verbunden, worauf die
bisherige gegenseitige Halterung beseitigt wird.
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Für die Durchführung dieses Verfahrens gibt es verschiedene Möglichkeiten.
So kann man gemäß einem Merkmal der Erfindung die gegenseitige Halterung der glatten
Streifen und ihre Verformung zum Streifenkabel mittels einer zweiteiligen Wickelschiene
und einer Klemm- oder Halteschiene -vornehmen, wobei die Streifen durch Prägewerkzeuge
ihre Form erhalten.
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Eine andere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung besteht darin, die
zu einem Streifenkabel gehörenden Streifen gemeinsam auszustanzen und dabei die
gegenseitige Halterung durch beim Ausstanzen stehenbleibende Stege sicherzustellen.
Anschließend werden mit Hilfe von Biegewerkzeugen diese Streifen gleichzeitig in
ihre endgültige flachgewickelte Formgebracht; nachdem die Fixierung der Leiter durch
Befestigen an den Tragplatten aus Isolierstoff und ihre gegenseitige Lage erfolgt
ist, werden die die Leiter bisher verbindenden Stege z. B. durch Ausstanzen entfernt.
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An Hand der Fig. i a bis i f sei die eine Ausführungsmöglichkeit,
an Hand der Fig. 2 a bis 2 c die andere Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
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Zur Herstellung des Streifenkabels wird, wie die Fig. i erkennen läßt,
eine zweiteilige Wickelschiene verwendet, wobei das flache Oberteil s i von dem
U-förmig ausgebildeten Unterteil s2 zunächst so umfaßt wird, daß ein gewisser Spielraum
x zwischen Ober- und Unterteil der Wickelschiene verbleibt, welcher durch beide
Teile verbindende Bolzen B gesichert wird. Um die Wickelschiene werden, wie Fig.
i a, i e erkennen lassen, die Leiter L zwischen den einzelnen Nasen n der Wickelschiene
spiralig. aufgewickelt. Wie Fig. i a erkennen läßt, ist die Form der aufgewickelten
Leiter zunächst noch nicht definiert. Durch ein Prägewerkzeug P (Fig. i b) werden
die Leiter in ihre endgültige Form gebracht. Nachdem dies geschehen ist, wird, wie
aus Fig. i c, i d zu ersehen, von unten um die Wickelschiene s 2 eine Klemmschiene
K gelegt, welche die aufgewickelten Leiter L in ihrer Lage festhält. Sodann werden
die die beiden Teile s i, s 2 der Wickelschiene bisher verbindenden Bolzen B gelöst,
worauf das Oberteil s i der Wickelschiene in das Unterteil s2 hineingeschoben wird,
dabei den Spielraum x ausfüllend. Das Oberteil s i der Wickelschiene kommt dadurch,
wie Fig. i c erkennen läßt, mit seinen Nasen von den aufgewickelten Streifen frei
und kann seitlich unter diesen herausgezogen werden, wie Fig. i d erkennen läßt.
Bevor das Oberteil der Wickelschiene aus den Streifen herausgezogen wird, werden
die um das Unterteil der Wickelschiene verlaufenden Streifen von unten her von einer
Klemmschiene K gefaßt, welche nach dem Entfernen des Oberteils der Wickelschiene
die gegenseitige Lage der Streifen sichert. An Stelle des Oberteils der Wickelschiene
werden sodann, entsprechend verteilt auf die ganze Länge des Streifenkabels, Isoliertragstücke
T zwischen die aufgewickelten Streifen eingeschoben (Fig. =f). Durch aus den Streifen
herausgerissene Lappen A, welche durch entsprechende Ausnehmungen der Tragstücke
T und der Streifen L hindurchgeführt und umgebogen sind, werden die Leiter
L an den Tragstücken T befestigt. Es kann sodann die Klemmschiene
K entfernt und das Unterteil s2 der Wickelschiene zwischen den Wendeln der Leiter
L herausgezogen werden. In der in Fig. ig dargestellten Form kann dann nach Ergänzung
durch außen angebrachte Abstützstreifen das Streifenkabel im Kontaktfeld eingebaut
werden.
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Eine zweite Möglichkeit, das Verfahren nach der Erfindung durchzuführen,
sei an Hand der Fig. 2 a bis 2 d beschrieben. Bei dieser Verfahrensart werden zur
Herstellung des Streifenkabels weder Wickelnoch Klemmschienen benötigt, sondern
die gewählte Stanzform für das Ausstanzen des Kabels aus dem vollen Blech erlaubt
es, die Streifen durch entsprechende Biegewerkzeuge sofort in ihre endgültige, flach
gewickelte Form zu bringen, die Streifen aber dennoch so lange in ihrer gegenseitigen
Lage zu fixieren, bis diese an Isoliertragstücken befestigt sind. Erreicht wird
dies durch Stege zwischen den einzelnen Leitern, die beim Ausstanzen aus dem Blechstreifen
stehenbleiben und erst nach dem Anbringen der Isohertragstücke entfernt werden.
Bei diesem Verfahren kann man ferner erreichen, daß die Biegekanten der Streifen
gegenüber den schräg verlaufenden Leiterwendeln flache Ansätze bilden, welche senkrecht
zu den Längskanten der Isoliertragstücke verlaufen. Dies ermöglicht einerseits "eine
genaue Fertigung des Streifenkabels. Da dabei die Biegekanten der Streifen, welche
die Kontaktstellen für die Wählerarme bilden, nicht mehr Trapez-, sondern Rechteckform
haben, ist andererseits eine günstigere Bedingung für das Arbeiten des Wählers geschaffen.
Ferner lassen sich bei dieser Ausbildung
der Biegekanten als flache
Ansäaze auf den Isoliertragstücken Prägungen anbringen, welche zu einer sicheren
Halterung der Streifenleiter an den Isoliertragstücken wesentlich beitragen.
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Einige weitere vorteilhafte Merkmale des Verfahrens ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung.
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Fig. 2 a zeigt das aus dem vollen Blechstreifen ausgestanzte Streifenkabel
K mit den Leitern L. Zwischen den Leitern L bleiben die Stege S stehen, welche besonders
nach dem Umbiegen des Streifens in die endgültige Kabelform die gegenseitige Lage
der Leiter sichern. In den Leitern L sind Ausnehmungen A
vorgesehen,
in welche die aus den Leitern herauszureißenden Lappen B eingreifen können, um durch
entsprechende Ausnehmungen in den Isoliertragstücken hindurchgreifend an diesen
befestigt zu werden. In den Verbreiterungen der Leiter L sind bei C Ausnehmungen
vorgesehen, damit nach dem Biegen des Kabels in seine endgültige Form die nach außenliegenden,
d. h. dem Wählerkontaktfeld abgewendeten Ansätze als Lötösen dienen können.
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Fig.2b läßt die mittels eines Prägewerkzeugs in die endgültige Form
gebrachten Streifen des Streifenkabels in Vorder- und Seitenansicht erkennen. Diese
wurde durch wendelförmiges Umbiegen des Streifenbandes um die Linien e-f (Fig.2a)
erreicht. Die Stege S zwischen den Leitern L sichern bei diesem Arbeitsvorgang und
nachher die gegenseitige Lage des Streifens. Durch das Biegen erhält man zwei nebeneinanderliegende
Biegungen annähernd um go°. Das Streifenband nimmt dabei die in Fig. 2b, Seitenansicht,
gezeigte Form ein. Nach dem Biegen der Streifen bilden die Verbreiterungen an den
Biegestellen flache Ansätze, und zwar sowohl für die Koitaktstellen R als auch für
die Lötösenanschlüsse W. Um die Lötösen zu verbessern, werden die Ansätze W flach
zusammengedrückt, wie Fig. 2b erkennen läßt. Dadurch wird das Verzinnen der Lötösen
und die Lötarbeit erleichtert. Die Ausbildung dieser Ansätze als Lötösen in der
gezeigten flachen Form kann nach Bedarf sowohl beim ganzen Vielfach als auch nur
bei einigen Wählern erfolgen.
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Fig. 2 c zeigt das Streifenkabel nach Einschiebung der auf die ganze
Länge des Kabels verteilten Isoliertragstücke T. Diese sind an ihrer einen Längskante
mit Prägungen G versehen, auf denen die als Kontaktstellen dienenden Biegekanten
der Ansätze R sicher gelagert sind. Die Befestigung der Streifen L an den Tragstücken
T erfolgt durch die Lappen B, welche durch die Ausnehmungen
A in den Tragstücken T und den Streifen L hindurchgesteckt und sodann
umgebogen sind. Die Befestigungsstellen der Streifen liegen sehr nahe den Kontaktstellen,
wodurch eine sichere und genaue Anbringung der Streifen erzielt wird. Wie Fig. 2
c weiterhin erkennen läßt, sind die Biegekanten der Streifen, welche nach außen
liegen, beim fertigen Kabel durch das Prägen in eine flache Lötöse W verwandelt,
wodurch günstige Verhältnisse für die Lötarbeit beim Anschließen der Verdrahtung
im Amt gewonnen werden.
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Nach Befestigung des Streifenkabels an den Tragstücken T werden die
Stege S z. B. durch Herausstanzen entfernt. Das Kabel hat damit seine endgültige
gebrauchsfertige Gestalt (Fig. 2d).