DE1511405A1

DE1511405A1 - Schreibgeraete mit Kunststoff-Bauteilen

Info

Publication number: DE1511405A1
Application number: DE19661511405
Authority: DE
Inventors: Christoph Manusch
Original assignee: Gunther Wagner Pelikan Werke GmbH
Current assignee: Gunther Wagner Pelikan Werke GmbH
Priority date: 1966-11-10
Filing date: 1966-11-10
Publication date: 1969-07-31

Description

Verw. Ht/Li

Schreibgeräte mit Kunststoff-Bauteilen

Schreibgeräte wie Füllhalter, Kugelschreiber, Faserschreiber und dergleichen werden vielfach aus mehreren Kunststoffeinzelteilen zusammengebaut. Man verwendete dazu bisher vorwiegend Kunststoffe, die mittels Lösungsmittel klebbar sind, wie z. B. Polystyrole, Polymethacrylsäuremethylester, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Mischpolymerisate und ähnliche. Die feste Verbindung zweier Bauteile aus diesen Stoffen erfolgt bekanntlich durch Anlösen der Oberflächen und daran anschließend eine Art Verfilzung der MolekUlketten beider Bauteile im Fügungsbereich. Nach dem Entweichen der flüchtigen Bestandteile des Lösungsmittels entsteht ein homogenes Gefüge, eine feste Verbindung beider Bauteile.

Für tintenspeichernde Gehäuse sind die vorstehend genannten Kunststoffe jedoch nur sehr bedingt geeignet, weil sie mehr oder weniger starke Diffusionen der flüssigen Bestandteile der zu speichernden Tinte zulassen. Das kann sogar soweit führen, daß der Vorratsraum eines Schreibgerätes völlig austrocknet.

Bekanntlich eignen sich Polyolefine wie Polyäthylen und Polypropylen recht gut als Behältermaterial für Flüssigkeiten,

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insbesondere für Tinten, weil ihre Wasserdampfdurchlässigkeit wesentlich geringer ist als die der o. g. Kunststoffe. Sie können Jedoch nicht mittels Lösungsmittel geklebt werden. Man verbindet Bauteile aus KLyolefinen deshalb mittels Verschraubung oder durch ineinanderstecken. Dabei entstehen Durchmesserstufungen. Als Folge hohen Materialschwundes zeichnen sich diese auf der Oberfläche ab und stören dort sehr stark das äußere Ansehen des fertigen Produktes. Man kann solche Stoffe auch im Schweißverfahren miteinander ^ verbinden. Der fertigungstechnische Aufwand dafür ist hinreichend bekannt, ebenso die Nachteile beim Verkleben mittels Zweikomponentenklebers (geringe Topfzeit).

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die genannten Nachteile zu beseitigen und ein Schreibgerät zu schaffen, dessen Gehäuse zumindest teilweise aus Bestandteilen gebaut ist, die mechanisch voneinander nicht lösbar, gas- und flüssigkeitsdicht verbunden, zum Teil aus lösungsmittelklebbaren fc und zum anderen Teil aus mit Lösungsmittel nicht klebbaren Kunststoffen bestehen.

Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der mittels Lösungsmittel klebbare Kunststoffteil eine Ringnut aufweist, in der die Fügungsposition des mit Lösungsmittel nicht klebbaren Kunststoffbauteiles unter Anlösen der lösungsmittelklebbaren Fügungsflächen montiert ist.

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Zur praktischen Durchführbarkeit dieser Erfindung soll die nichtlosungsmitteklebbare Fügungsposition vorzugsweise mit Hintersehneidungen beliebiger geometrischer Form versehen sein. Auf diese Weise, nämlich mit Hilfe solcher Hintersehneidungen wird die nicht mit Lösungsmittel k-lebbare Fügungsposition sowohl dreh- als auch zugsicher mit der im losungsmittelklebbaren Bauteil verbunden.

Mit Hilfe solcher Hintersehneidungen ist es übrigens auch _ möglich, zwei Bauteile, die selbst nicit lösungsmittelklebbar sind, mit Hilfe eines losungsmittelklebbaren Zwischenstücks zu verbinden.

An Hand der beigefügten Zeichnung sei die Erfindung noch einmal verständlich gemacht.

In Fig. 1 ist der zweiteilige Schaft eines Schreibgerätes schematisch dargestellt, mit dem Schafthinterteil 1, dem Schaftvorderteil 5, den Innenräumen 2 und 6, die zur Auf- fl nähme eines Tintenspeicher- und Tintenleitungssystems beliebiger Bauart bestimmt sind, sowie dem Ringflansch 3 mit eingearbeiteten Sacklöchern 4, der den Ringraum 7 in seinen Abmessungen entspricht. Außerdem ist noch die Ringstufe 8 vorgesehen, Der Schaftvorderteil 5 soll aus lösungsmittelklebbarem Kunststoffmaterial bestehen. In den Ringraum 7 wird nun eine Lösung des Materials eingebracht, aus dem der

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Schaftvorderteil 5 besteht. Alsdann wird der Schafthinterteil 1, der aus einem in Lösungsmittel nicht klebbaren Werkstoff besteht, mit dem Schafüorderteil 5 zusammengepresst, und zwar so, daß der Ringflansch 3 iⁿ den Ringraum 7 eingepresst wM und die darin befindliche Kunststoff lösung daraus verdrängt, so daß sie in die Hohlräume der Sacklöcher 4 bzw. der Ringstufe 8 eindringt. Nachdem nun das Lösungsmittel der Kunststofflösung im Ringraum 7 verdunstet ist, entstehen in den Sacklöchern 4 und in der Ringstufe 8 Nocken, aus dem Material des Schaftvorderteils 5, die mit diesem Üchaftvorderteil 5 eine Einheit bilden und Schaftvorderteil 5 und Schafthinterteil 1 so fest miteinander verbinden, daß beide Teile gas- und flüasigkeitsdicht miteinander verankert sind.

In Pig. 2 ist der fertig montierte Schreibgeräteschaft noch einmal dargestellt, wobei die Sacklöcher 4 nunmehr mit Nocken 11 aus dem Material des Schaftvorderteils 5 ausgefüllt sind, während ein Überschuß 9 an gelöstem Kunststoff im Ringraum 1o Platz gefunden hat. Die Schutzkappe 12 deckt die Schreibspitze des Schreibgerätes und seinen Vorderteil in bekannter Weise ab.

Die Pig. 3 zeigt vier verschiedene Möglichkeiten der Hinterschneidung, um dreh- und zugsichere Verbindungen zwischen den beiden Schaftteilen 1 und 5 (in Fig. 3 nicht gezeich-

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net) herzustellen. Es könnten Hinterschneidungen durch Rillung 13, Durchgangsbohrung 14, Kreuzrändel I5 oder Schwalbenschwanz 16 Verwendung finden.

Will man zwei Bauteile miteinander verbinden, die beide aus nichtlosungsmittelklebbaren Kunststoffen bestehen, so müssen entsprechende Hintersohneidungen an beiden Bauteilen (hier Schaftvorderteil 5 und Schafthinterteil 1) vorgenommen werden und die Hinterschnädungen beider Bauteile dann mit einem losungsmittelklebbaren Kunststoff ausgegossen werden.

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Claims

Hannover, den 7· November I966 Verw. Ht/Li 151U05 Patentansprüche

1.)J Schreibgeräte wie Füllhalter, Kugelschreiber, Faserschreiber und dergleichen deren Gehäuse zumindest teilweise aus Bestandteilen gebaut sind, die mechanisch voneinander nicht lösbar, gas- und flüssigkeitsdicht verbunden, zum Teil aus lösungsmittelklebbaren und zum anderen Teil aus mit Lösungsmittel nicht klebbaren Kunst- ^ stoffen bestehen,

~ dadurch gekennzeichnet,

daß der mittels Lösungsmittel klebbare Kunststoffteil eine Ringnut aufweist, in der die Fügungsposition des mit Lösungsmittel nicnt klebbaren Kunststoff-Bauteiles unter Anlösen der lösungsmittelklebbaren Fügungsflächen montiert ist.

2.) Schreibgeräte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

daß der mittels Lösungsmittel klebbare Kunststoffteil mit Hinterschneidungen beliebiger geometrischer Jk Form versehen ist.

3.) Schreibgeräte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

daß zwei nichtlösungsmittelklebbare Kunststoffteile durch ein lösungsmittelklebbares Kunststoffzwischenstück verbunden werden, das an beiden nichtlösungsmittelklebbaren Bauteilen mit Hilfe von Hinterschneidungen verankert ist.

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