DE1510136C - Umlenkvorrichtung bei Verseilmaschinen - Google Patents
Umlenkvorrichtung bei VerseilmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Umlenkvorrichtung bei Verseilmaschinen für Seile od. dgl., die gleichzeitig
eine Verschiebebewegung in Richtung ihrer Längsachse und eine Drehbewegung um diese Längsachse
relativ zur Umlenkvorrichtung ausführen, mit einem bogenförmigen Träger, an dem eine Anzahl von Bügeln
befestigt ist, in denen jeweils eine das Seil führende Rolle drehbar gelagert ist.
Derartige Umlenkvorrichtungen werden beispielsweise für Verseilmaschinen benötigt, in welchen die
Abgabegestelle für die einzelnen, zum Seil zu schlagenden Litzen mit ihren Achsen senkrecht zur Längsachse
der Verseilmaschine angeordnet sind, um deren Längenausdehnung zu verringern. Die hierbei jeweils
um 90° umzulenkenden Litzen führen eine Bewegung in Richtung ihrer eigenen Längsachse, verbunden
mit einer Drehbewegung um diese Achse aus, wobei im Interesse der Qualität des erzeugten Seiles
die beiden genannten Bewegungen von der Umlenkvorrichtung möglichst wenig behindert werden sollen.
Die gleichen Anforderungen werden auch an Um-
führende Rolle drehbar um eine Achse gelagert ist, welche zur Längsachse des Seiles senkrecht steht. Die
Rollen erlauben zwar eine praktisch ungehinderte Verschiebebewegung des Seiles in Richtung seiner
Längsachse, behindern aber dessen Drehbewegung annähernd so, als ob das Seil auf einer festen Aufla-
. gefläche sich gleitend verschiebt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Umlenkvorrichtung zu schaffen, die unter Beibehaltung des bei der
Vorrichtung nach der britischen Patentschrift 753 086 erzielten Vorteiles, der ungehinderten Verschiebebewegung
in Richtung der Seillängsachse, auch eine nahezu reibungslose Drehbewegung des Seiles
um seine Längsachse erlaubt und hierbei eine raumsparende Bauweise aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Bügel am bogenförmigen Träger mit
Wellen schwenkbar gelagert sind, deren Achsen radial zum bogenförmigen Träger verlaufen und senkrecht
zu den Drehachsen der zugehörigen, auf den Bügeln gelagerten Rollen stehen. :
Das Zusammenwirken eines eine Drehbewegung ' um seine Längsachse umlaufenden langgestreckten
zylindrischen Körpers mit damit in Berührung stehenden Rollen, die in Bügeln drehbar gelagert sind,
welche ihrerseits senkrecht zur Rollen- und Körperachse schwenkbar sind, ist für ein anderes Gebiet
der Technik, nämlich eine Werkstück-Transporteinrichtung, bekannt (deutsche Patentschrift 903 191).
Bei dieser Vorrichtung besteht der zylindrische langgestreckte Körper aus einer steifen Welle, welche auf
mehreren über ihre Längserstreckung verteilte Lagerstellen aufruht und zur Durchführung einer
Drehbewegung um ihre Längsachse angetrieben ist, jedoch an einer Verschiebebewegung in Richtung
dieser Achse gehindert ist. Auf dieser Welle liegt ein Transportgestell mittels zweier in Längsrichtung der
Welle versetzt angeordneter Rollen auf. Jede Rolle ist in einem Bügel drehbar gelagert, der mit einer lotrechten
Schwenkwelle im Transportgestell drehbar ist, wobei die beiden Schwenkwellen mittels eines
Parallelogrammgestänges gekuppelt sind. Entsprechend der Einstellung der Schwenkwellen verbleibt
das Transportgestell entweder in Ruhe oder wird von der Welle in der einen oder anderen Richtung transportiert.
Abgesehen von dem völlig anderen techni-
sehen Gebiet unterscheidet sich die Erfindung von der bekannten Vorrichtung dadurch, daß ein biegsamer,
langgestreckter Körper, nämlich ein Seil, das sich um seine Längsachse dreht und sich gleichzeitig
in dieser Längsachse relativ zum Raum bewegt, für beide Bewegungsarten mit geringster Reibung bogenförmig
umgelenkt werden soll. Diese Möglichkeit wird bei der erfindungsgemäßen Ausbildung erreicht,
da sich die Drehachsen der Rollen in einem solchen Winkel zur Seillängsachse einstellen, daß die Resultierende
aus der Verschiebebewegung und der Drehbewegung des Seiles in tangentialer Richtung zu der
das Seil berührenden Rollenoberfläche verläuft, wodurch beide Bewegungen des Seils praktisch ungehindert
verlaufen können.
Eine selbständige und stabile Einstellung der Rollen auf die jeweils vorhandene Geschwindigkeit der
Seil-Drehbewegung bzw. der Seil-Verschiebebewegung wird dadurch erleichtert, daß die Achsen der
"Wellen bezüglich der Drehachse entgegengesetzt zur Verschiebebewegung des Seils versetzt angeordnet
sind. Hierbei können zweckmäßig die Rollen bezüglich der Achsen der Wellen durch Gegengewichte
ausbalanciert sein.
Insbesondere in den Fällen, wo eine Umlenkung des Seils für einen größeren Winkel erfolgen soll, läßt
man vorteilhaft die Enden der Drehachsen der Rollen in Öffnungen eines im wesentlichen dem Seilverlauf
folgenden Teils eingreifen, das in einer vorbestimmten Lage bezüglich des Trägers mittels einer
Mutter festlegbar ist. Im Betrieb kann die Festlegung durch die Mutter aufgehoben sein, wodurch sich, insbesondere
durch die vom Seil auf die erste und die letzte Rolle der Umlenkvorrichtung ausgeübten Kräfte
auch die zwischenliegenden Rollen mit ihren Bügeln um gleiche Winkelwerte einstellen. Es ist aber
auch möglich, auf Grund einer Berechnung die erforderliche Lage der Bügel bezüglich des bogenförmigen
Trägers festzustellen, worauf diese vermöge des genannten Teiles gemeinsam ausgerichtet und durch
Anziehen der Mutter festgelegt werden.
Zweckmäßig werden die Rollen so ausgebildet, daß sich ihr Außendurchmesser in an sich bekannter
Weise von beiden Enden zur Mitte vermindert.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnung erläutert, in welcher
zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer mit einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung ausgestatteten
Verseilmaschine,
F i g. 2 eine Umlenkvorrichtung in vergrößertem Maßstab,
F i g. 3 eine Schnittansicht nach der Linie III-III
in F i g. 2 und
F i g. 4 eine Draufsicht der in F i g. 3 dargestellten Einzelheit.
Die in Fig. 1 veranschaulichte Verseilmaschine weist zwei senkrecht zur und beiderseits der Maschinenlängsachse
angeordnete Abgabegestelle, eine Lochplatte 2, eine Verseilbüchse 3 und eine Aufnahmevorrichtung
4 auf. Die Aufnahmevorrichtung wird von einem Motor 6 und einem Getriebe 5 um die
Maschinenlängsachse in Umlauf versetzt und trägt ihrerseits eine Aufnahmetrommel 4 a, die um eine
zur Maschinenlängsachse senkrechte Achse zur Durchführung einer Aufspulbewegung von nicht dargestellten
Mitteln angetrieben ist.
Jedes Abgabegestell 1 α und 1 b enthält drei von
dem Getriebe 5 in Umlauf versetzte Rahmen 10 α bis 10 c bzw. 11 α bis lic, von denen jeder eine Abgabetrommel
drehbar lagert. Die von den Trommeln abgezogenen Litzen 14 α, 14 b werden jeweils von einer
Umlenkvorrichtung 13 a, 13 b in Richtung der Maschinenlängsachse umgelenkt.
Eine einzelne Umlenkvorrichtung 13 ist in F i g. 2 veranschaulicht. Sie besteht aus einem bogenförmigen
Träger 15, der unbeweglich mit dem Abgabegestell 1 b verbunden ist und eine Anzahl von in radialer
Richtung verlaufende zylindrische Bohrungen aufweist, in welchen jeweils eine Welle 16 a bis 16«
drehbar gelagert ist. An jeder Welle ist einerseits ein Bügel 17 a bis 17« und andererseits ein Gegengewicht
20 a bis 2On befestigt. Auf jedem Bügel ist mittels einer Drehachse 18 α bis 18 η eine Rolle 19 α
bis 19 m drehbar gelagert, deren Außendurchmesser sich von beiden Enden zur Mitte vermindert.
Die Anordnung ist hierbei so vorgenommen, daß die Achsen der Wellen 16 a bis 16« bezüglich der
Drehachsen 18 a bis 18« der Rollen jeweils entgegengesetzt zur Verschiebebewegung F der Litze 14
versetzt angeordnet sind, wobei die Gegengewichte für einen Gewichtsausgleich sorgen.
Die Enden der Drehachsen 18 α bis 18 η greifen in
Öffnungen eines im wesentlichen dem Seilverlauf folgenden Teiles 21 ein, das in einer vorbestimmten
Lage bezüglich des Trägers 15 mittels einer Mutter 21 α festlegbar ist.
Im Betrieb wird die Litze 14 von der gebremsten Abgabetrommel 12 über die Umlenkvorrichtung von
der Aufnahmetrommel 4 a gezogen und übt hierbei auf die Rollen 19 a bis 19« einen radialen Druck
aus, so daß sich die Rollen entsprechend der Verschiebebewegung der Litze um ihre Drehachsen 18 a
bis 18« drehen. Andererseits verschwenken sich auch die Bügel 17 a bis 17« mit ihren Wellen 16 a
bis 16« bezüglich des bogenförmigen Trägers entsprechend der Drehbewegung der Litze um ihre
Längsachse, die ihr durch die Drehung der Aufnahmevorrichtung 4 bzw. der Abgabevorrichtung 11 aufgezwungen
wird. Der Winkel dieser Schwenkbewegung ist eine Funktion des Verhältnisses zwischen
dem Litzendurchmesser und dem Verseilschritt.
Auf Grund des bei nicht angezogener Mutter 21 α beweglichen Teiles 21 werden alle Bügel in gleicher
Weise verschwenkt, so daß die Litze praktisch ungehindert sowohl ihre Verschiebebewegung als auch
ihre Drehbewegung ausführen kann und daher keiner Torsionsbeanspruchung ausgesetzt ist.
Wenn der Winkel, um den die Litze von der Umlenkvorrichtung umgelenkt werden soll, einen bestimmten
Wert überschreitet, vermögen die an den Enden der Umlenkvorrichtung gelegenen Rollen 19 α
und 19« nicht mehr selbständig die zwischenliegenden Rollen einzustellen. In diesem Fall werden die
Bügel um einen errechneten Wert verschwenkt, und das Teil 21 wird mit der Mutter 21a festgelegt. In
diesem Fall brauchen die Achsen der Wellen nicht bezüglich der Drehachse der Rollen versetzt angeordnet
werden, und es können demzufolge auch die Gegengewichte 20 α bis 20 « entfallen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Umlenkvorrichtung bei Verseilmaschinen für Seile od. dgl., die gleichzeitig eine Verschiebebewegung
in Richtung ihrer Längsachse und eine Drehbewegung um diese Längsachse relativ zur
Umlenkvorrichtung ausführen, mit einem bogenförmigen Träger, an dem eine Anzahl von Bügeln
befestigt ist, in denen jeweils eine das Seil führende Rolle drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bügel (17 a bis 17 n) am bogenförmigen Träger (15) mit Wellen (16 a
bis 16 n) schwenkbar gelagert sind, deren Achsen radial zum bogenförmigen Träger verlaufen und
senkrecht zu den Drehachsen (18 α bis 18 n) der
zugehörigen, auf den Bügeln gelagerten Rollen (19 α bis 19 n) stehen.
2. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Wellen
(16 a bis 16 n) bezüglich der Drehachse (18 a bis 18«) entgegengesetzt zur Verschiebebewegung
des Seiles (14) versetzt angeordnet sind.
3. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (19 a bis
19 n) bezüglich der Achsen der Wellen (16 a bis 16 n) durch Gegengewichte (20 α bis 20 n) ausbalanciert
sind.
4. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Drehachsen
(18 α bis 18 n) in Öffnungen eines im wesentlichen
dem Seilverlauf folgenden Teiles (21) eingreifen, das in einer vorbestimmten Lage bezüglich
des Trägers (15) mittels einer Mutter (21 α) festlegbar ist.
5. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Außendurchmesser
der Rollen (19 a bis 19 n) in an sich bekannter Weise von beiden Enden zur Mitte vermindert.
lenkvorrichtungen gestellt, welche für andere Zwecke in der Verseiltechnik eingesetzt werden sollen.
Der Anmelderin bekannte Umlenkvorrichtungen bestehen aus einem drehbar gelagerten Rad, das an
seinem ganzen Umfang zwei Reihen von ebenfalls drehbaren Rollen trägt, deren Achsen tangential zum
Radumfang verlaufen und auf denen das umzulenkende Seil aufliegt. Die Drehung des Rades erlaubt
die Vorwärtsbewegung des Seiles in seiner Längsachse, während es sich um diese wegen der das Seil tragenden
Rollen drehen kann. Diese bekannte Umlenkvorrichtung weist den Nachteil auf, daß es einen sehr
großen Platz beansprucht und wegen der Vielzahl der Rollen entsprechend teuer ist. Besonders ungünstige
Verhältnisse ergeben sich, wenn das Seil nur über einen kleinen Winkel abgelenkt werden soll
oder die Ablenkung mit großem Krümmungsradius erfolgen soll.
Bekannt ist ferner eine Umlenkvorrichtung (britisehe
Patentschrift 753 086), bei der auf einem bogenförmig
gekrümmten Träger eine Anzahl von Bügeln fest angeordnet sind und in jedem Bügel eine das Seil
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