DE1508721C - Abdichtmasse - Google Patents

Abdichtmasse

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DE1508721C
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DE
Germany
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weight
percent
sealing compound
calcium carbonate
fiber
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Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Kurt Henggart Bysath (Schweiz)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sulzer AG
Original Assignee
Gebrueder Sulzer AG
Publication date

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Description

1 2
Die Erfindung betrifft eine Abdichtmasse für die meinen auf sie aufgelegten Papier durch die Belastung
Abdichtung von Trennfugen zwischen Kernen und/ durch das Formoberteil anklebt. Da das Papier vor
oder Formteilen von Gießformen. dem endgültigen Zusammensetzen der Form wieder
Beim Zusammensetzen von Formen und Kernen entfernt werden muß, muß es daher in diesem Fall
in Grauguß- und in gewissem Umfang auch in Stahl- 5 von der Abdichtmasse nach der Probeanpassung mit
guß-Oießereien verwendet man Abdichtmassen, die erheblicher Kraft weggerissen werden; dabei kommt
in die Kernlager und zwischen die Formtrennung ge- es häufig dazu, daß sich die Abdichtmasse verschiebt,
legt werden. Sie haben die Aufgabe, ein Heraus- so daß die vorher geprüfte und festgestellte Anpas-
fließen des flüssigen Eisens während des Gieß- sung nicht mehr gegeben ist.
prozesses zu verhindern und die entstehenden io Bei Lehm und Ton ergibt sich beim Eingießen des
»Federn«, deren Beseitigung einen großen Arbeits- heißen Metalls wegen ihres hohen Wassergehaltes
aufwand erfordert, möglichst klein zu halten. eine starke Dampfblasenentwicklung; diese Dampf-
Um den Anforderungen zu genügen, die bei der blasen können in die Schmelze eindringen und Fehler
Verarbeitung und durch die beabsichtigte Wirkung im Gußstück erzeugen.
beim Gießen gestellt werden, muß eine Abdichtmasse 15 Eine weitere bekannte Abdichtmasse besteht aus in bestimmte Eigenschaften besitzen, von denen die Melasse getränkten Asbestschnüren. Diese Abdichtwichtigsten kurz erwähnt seien. masse zeigt ebenfalls starke Klebneigung; darüber-
In neuerer Zeit verarbeitet man die Abdichtmassen hinaus sind die Asbestschnüre nicht plastisch genug, wegen der dadurch erreichten Arbeitserleichterung so daß sie sich nicht ■— z. B. durch das Gewicht des zum überwiegenden Teil als schnurförmige Stränge 20 Formoberteils beim Zusammensetzen der Form — verschiedener Dicke. Daher muß eine Abdichtmasse zusammendrücken lassen. Für heutige Anforderungen die richtige Kohäsion besitzen, so daß sie bei der an die Maßgenauigkeit der Gußstücke kann daher mit maschinellen Bearbeitung zu einem schnurförmigen Asbestschnüren die Trennfuge nicht eng genug geStrang und beim anschließenden Aufrollen auf einer macht werden.
Unterlagscheibe nicht reißt oder bricht, aber auch 35 ' Mit der erfindungsgemäßen Mischung können dem-
nicht zusammenklebt. Weiterhin ist es erforderlich, gegenüber die von einer Abdichtmasse zu fordernden
daß die Verarbeitbarkeit oder Konsistenz bei Tempe- , Eigenschaften alle in hohem Maße erfüllt werden.,
raturschwankungen möglichst unverändert bleibt. Die Abdichtmasse nach der Erfindung ist gekenn-
Auch bei längerer Lagerung der Masse vor dem . zeichnet durch eine Mischung aus 18 bis 28 Gewichts-Gebrauch darf sie nicht ihre Elastizität und ihre 30 prozent Mineralöl, das eine Neutralisationszahl NZ Plastizität verlieren. Sie darf also nicht nachhärten von höchstens 5, einen Flammpunkt von mindestens und dadurch spröde werden oder austrocknen. Da 200° C und bei 50° C eine Zähigkeit von mindestens Formteile sehr oft mehrere Male zusammengepreßt 10 bis 30° Engler besitzt; 1 bis 2 Gewichtsprozent und wieder voneinander abgehoben werden, soll die Oleinsäure (C 17 H 33 COOH)- 15 bis 25% Faser-Abdichtmasse nicht klebend sein. Weiterhin wird die 35 asbest mit einer Faserlänge von 4 H bis 7 M; Rest Arbeit mit der Masse erleichtert, wenn diese gruch- ' pulverisiertes Kalziumkarbonat technischer Reinheit, los und nicht abfärbend ist. Rabei ist bekanntlich die Neutralisationszahl NZ,
Vor dem endgültigen Zusammensetzen der Form- die zur Kennzeichnung der Azidität von Mineralölen
teile werden Gießformen im allgemeinen mit einer verwendet wird, diejenige Menge in Milligramm
Gasflamme nachgeflammt; daraus ergibt sich für die 40 wasserfreien Kaliumhydroxyds (KOH), die benötigt
Abdichtmasse, daß sie schwer brennbar und nicht wird, um die in einem Gramm des Öles enthaltenen
schmelzend sowie auch beim Nachflammen nicht Säuren zu neutralisieren,
nachhärtend sein muß. Die Zähigkeit von 1° Engler ist definiert durch die
Bei Berührung der Schmelze mit der Abdichtschnur Zähigkeit des Wassers bei 20° C. Die Werte 4 H bis-
während des Gießprozesses darf die Abdichtmasse 45 7 M sind international vereinbarte Bezeichnungen für
nicht wesentlich erweichen, da sie sonst von der die Faserlänge von Faserasbest, wie sie in der kana-
Metallschmelze fortgespült wird. Sie muß dagegen dischen Asbest-Klassifikation verwendet sind,
nach dem Ausbrennen der Bindemittel zu einer korn- Bei der erfindungsgemäßen Mischung dient das
pakten, jedoch nicht spröden, sondern elastischen Mineralöl als Binder. Da jedoch die Kohäsion der
Masse zusammenbacken, um die Metallschmelze. in 50 Mineralöle für die geschilderte Aufgabe zu gering ist,
den gewünschten Zonen erstarren zu lassen. wird Oleinsäure zugegeben und auf diese Weise die
Da die Abdichtmasse nur einmal gebraucht, also Bindekraft des mit ihr gemischten Mineralöls erhöht, einer Wiederverwendung nicht zugeführt, werden Faserasbest und Kalziumkarbonat dienen als Füllkann, ist es schließlich aus wirtschaftlichen Gesichts- stoffe, wobei der Faserasbest nach dem Ausbrennen punkten sehr wesentlich, daß nur relativ billige Mate- 55 ein skelettartiges Gerüst bildet. Bei Temperaturen rialien als Komponenten für die Abdichtmasse ver- von etwa 900° C zersetzt sich das Kalziumkarbonat wendet werden. zu Kalziumoxyd, das die Ausfüllmasse für das Faser-
Von keiner der bisher verwendeten Abdichtmassen skelett bildet, und in Kohlendioxyd, das als Kühl-
. werden die vorstehend geschilderten Forderungen in mittel wirkt.
genügendem Maße erfüllt. So lassen sich Sand und 60 Dabei hat es sich gezeigt, daß es vorteilhaft ist, Leinöl, Lehm, Ton oder auch teigige Massen aus wenn dem Kalziumkarbonat bis zu 10 Gewichts-Kalzium-Hydroxid nicht zu Schnüren verarbeiten, prozent Eisen-Magnesiumsilikate zugemischt sind, weil sie eine zu geringe Kohäsion besitzen. Darüber- Bei den während des Gießens erreichten, hohen Temhinaus neigen Leinöl enthaltende Mischungen und · .peraturen, schmilzt dieses zu einer flüssigen Masse, auch Kalzium-Hydroxid-Massen stark zum Kleben. 6svdie in gewissem Umfang die Asbestfasern umhüllt. Das führt dazu, daß beim versuchsweisen Aufein- Dadurch wird die Festigkeit und Elastizität der dichanderpassen, z. B. von Formoberteil und von Form- tenden Masse nach dem Ausbrennen erhöht,
unterteil, die Abdichtmasse an dem dabei im allge- Als besonders vorteilhaft für die Abdichtmasse hat
i 508
sich eine Mischung aus 23 Gewichtsprozent Mineralöl mit einer Neutralisationszahl NZ == 0, einem Flammpunkt von 250° C und einer Zähigkeit von 17° Engler bei 50° C; 1,5 Gewichtsprozent Oleinsäure; .18,5 % Faserasbest der Faserlänge 7 M und 57 % Kalziumkarbonät erwiesen, das etwa 3 % seines Gewichtes an Eisen-Magnesiumsilikaten als Verunreinigungen enthält.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel.
In einem Knetmischer werden 16,16 kg Mineralöl, 1 kg dunkle Oleinsäure, 12,94 kg Faserasbest der Länge 7 M und 40,34 kg zu Pulver gemahlenes Kalziumkarbonat technischer Reinheit, in welchem etwa 3 %> Eisen-Magnesiumsilikate enthalten sind, gemischt und aufbereitet. Die Mischung wird mit Hilfe einer Kolbenpresse zu schnurartigen Strängen verschiedener Dicke geformt und auf geeignete Tabletts zu einem kreisrunden, einschichtigen Band aufgerollt und gelagert. Bei der Verarbeitung wird das Band von dem Tablett abgewickelt und in die Trennfugen der Gießformen oder Kerne eingelegt.
Das genannte Mineralöl besteht aus einer Mischung von paraffin- und naphthenhaltigen Komponenten. Es besitzt ein spezifisches Gewicht von etwa 0,92, eine Neutralisationszahl NZ = 0, eine Zähigkeit von 17° Engler bei 50° C und einen Flammenpunkt von 2500C.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Abdichtmasse zur Abdichtung von Trennfugen zwischen Kernen und/oder Formteilen von Gießformen, gekennzeichnet durch eine Mischung aus 18 bis 28 Gewichtsprozent Mineralöl, das eine Neutralisationszahl NZ von höchstens 5, einen Flammpunkt von mindestens 200° C und eine Zähigkeit von 10 bis 30° Engler bei 50° C besitzt; 1 bis 2 Gewichtsprozent Oleinsäure; 15 bis 25 Gewichtsprozent Faserasbest mit einer Faserlänge zwischen 4 H und 7 M; Rest pulverisiertes Kalziumkarbonat technischer Reinheit.
2. Abdichtmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kalziumkarbonat bis zu 10.% seines Gewichts Eisen-Magnesiumsilikat enthält.
3. Abdichtmasse nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch eine Mischung aus 23 Gewichtsprozent Mineralöl mit einer Neutralisationszahl NZ = 0, einem Flammpunkt von 250° C und einer Zähigkeit von 17° Engler bei 50° C; 1,5 Gewichtsprozent Oleinsäure; 18,5 % Faserasbest der Faserlänge 7 M und 57 Gewichtspro-. zent Kalziumkarbonat, der etwa 3°/o seines Gewichtes an Eisen-Magnesiumsilikaten als Verunreinigungen enthält.

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