DE1508560C - Verfahren und Vorrichtung zum Entlee ren von Schmelz oder Warmhalteofen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entlee ren von Schmelz oder WarmhalteofenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor- Zur Durchführung des Verfahrens wird erfindungs-
richtung zur wiederholten Entnahme gleicher Mate- gemäß eine Vorrichtung verwendet, bei welcher das
riahnengen aus einem ortsfesten Schmelz- oder über die maximale Füllhöhe des Ofens hinaus-
Warmhalteofen mit einem in dessen Bodennähe be- reichende Vergießrohr oben bis auf eine Bohrung
ginnenden, über den maximalen Füllstand des Ofens 5 für das Manometer verschlossen ist, unterhalb der
ansteigenden Vergießrohr durch ein im Ofenraum maximalen Füllhöhe des Ofens am Vergießrohr ein
auf die Oberfläche des geschmolzenen Gutes einwir- Ausflußrohr abzweigt und auf dem Vergießrohr ein
kendes Druckgas. Manometer angeordnet ist.
Die Benutzung der in Gießereien seit langem be- Bei einer anderen Ausführungsform der Vorrichkannten,
mit Druckgas arbeitenden Abgabevorrich- io Hing nach der Erfindung kann das über die maxitungen
mit über die Schmelze reichenderTsteigleitun- male Füllhöhe des Ofens hinausreichende Vergießgen
ermöglichen ein bequemes und gefahrloses Ab- rohr oben offen sein, unterhalb der maximalen Füllfüllen
der Schmelze. In der deutschen Auslegeschrift höhe des.Ofens vom Vergießrohr ein Ausflußrohr
1 156 539 ist eine derartige Abgabeeinrichtung be- abzweigen und in maximaler Füllhöhe des Ofens am
schrieben worden, mit der auch gleichzeitig die abzu- 15 Vergießrohr ein Füllstandsmesser bekannter Art,
gebende Materialmcnge dosiert werden kann. Bei z. B. ein Isoiopen-Gienzschalter angeordnet sein,
dieser Vorrichtung läßt sich von Hand mit einem In weiterer Ausbildung der Erfindung ist zur Erregulierbarcn Druckminderventil in Verbindung mit leichterung der Reinigung und zum Auswechseln des einem Dreiwegehahn in der Druckgasleitung die Ausflußrohres dieses abnehmbar am Vergießrohr an-Mengc der Metallentnahme je nach der Druckgas- 20 geordnet.
dieser Vorrichtung läßt sich von Hand mit einem In weiterer Ausbildung der Erfindung ist zur Erregulierbarcn Druckminderventil in Verbindung mit leichterung der Reinigung und zum Auswechseln des einem Dreiwegehahn in der Druckgasleitung die Ausflußrohres dieses abnehmbar am Vergießrohr an-Mengc der Metallentnahme je nach der Druckgas- 20 geordnet.
•bemessung bestimmen, wobei der Füllgrad des Ofens Zum Schütze der Stellen des Ausflußrohres, die
durch ein Manometer angezeigt wird. dem größten Verschleiß unterworfen sind, sind erfin-
Da bei dieser Vorrichtung die Menge des zu ent- dimgsgemäß weiter am Ausflußrohr zum Vergießrohr
nehmenden Materials durch einen Bedienungsinann hin ein Düsenstein und am anderen Ende des Ausgeregelt
wird, hängt es von dessen Aufmerksamkeit 25 flußrohres ein Vergießstein angeordnet,
ab, mit welcher Genauigkeit dosiert wird. Um genau Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der bemessene Malerialmengen unabhängig vom jeweili- Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher gen Füllzustand der öfen entnehmen zu können, ist beschrieben. Es zeigt
ab, mit welcher Genauigkeit dosiert wird. Um genau Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der bemessene Malerialmengen unabhängig vom jeweili- Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher gen Füllzustand der öfen entnehmen zu können, ist beschrieben. Es zeigt
man dazu übergegangen, in den öfen Dosiergeräte F i g. I ein Warmhalteofen im Schnitt nach der
anzuordnen. Ein solches Gerät ist beispielsweise der 30 Linie I-I der Fig. 2,
deutschen Auslegeschrift 1180091 zu entnehmen. Fi g. 2 den Ofen in der Draufsicht,
Das Dosiergerät hat an seinem Boden eine Einlaß- Fig. 3 den Ofen im Schnitt nach der Linie H-II
Öffnung, an die sich eine vertikale Fülleitung an- der Fig. 2 und
schließt, welche etwa die gleiche Höhe wie die Ober- Fig. 4 das Vergießrohr im Schnitt nach der Linie
fläche des geschmolzenen Metalls im Ofenraum hat. 35 ITI-III der F i g. 2, vertikal gestellt und vergrößert
In Bodennähe des Dosiergerätes ist außerdem eine wiedergegeben.
Ausflußöffnung vorgesehen, die mit einer schräg Der Warmhalteofen 1 hat einen Ofenraum 2, in
nach oben verlaufenden, über die maximale Füllhöhe dessen Bodennähe sich eine Einlaßöffnung 3 und
des Ofenraumes hinausreichendc Auslrittsleitung ver- eine Austrittsöffnung 4 befinden. An der Einlaßbunden
ist, welche die Ofenwandung durchdringt. 40 öffnung 3 ist ein Induktor 5 angeschlossen, der das
Zum Füllen und Entleeren des Dosiergerätes wird Schmelzgut auf der vorgeschriebenen Temperatur
abwechselnd ein Vakuum und ein Überdruck durch hält. Der Induktor 5 wird von einem Temperaturein
Gebläse erzeugt, das mit dem Dosiergerät über meßgeräi 6 beeinflußt, das am Deckel 7 angeordnet
Rohrleitungen und einem Umschaller in Verbindung ist. Dieser sitzt auf einer am Wannhalteofen angesteht.
Bei der Verwendung dieser bereits ohne be- 45 brachten Dichtungstasse 8. Mit einigen am Umfang
wegliclie, im Schmelzgut angeordnete Teile wie KoI- des Ofens gleichmäßig verteilten Schnellverschlüsben,
Pumpen und Ventile arbeitenden Einrichtung ist sen 9 wird der Ofenraum 2 durch den Deckel 7 druckes
'nachteilig, daß der Ofenraum größer gewählt wer- dicht verschlossen. An dem Induktor 5 endet ein
den muß, als an sich nötig wäre. Dadurch wird der Einfüllschacht 10, der einen Klappdeckel 11 hat.
Ofen in der Herstellung und im Betrieb durch die 50 Dieser soll verhindern, daß sich das im Einfüllschacht
höheren Heizungskosten teuerer als ein entsprechen- 10 befindliche Gut nicht zu schnell abkühlt. An der
der kleinerer Ofen. Y'.'m weherer Nachteil ist darin zu Austrittsöffining 4 des Warmhalteofens ist ein über
sehen, daß nach jeder Materialentnahme durch das die maximale Füllhöhe des Ofenraumes 2 hinaus-Aiiffiiücn
der Schmelze im Dosiergerät auf Normal- !eichendes Vergießrohr 12 angebracht. Dieses hat
stand eine gewisse Zeit.vergeht, bis wieder Material 55 unmittelbar unterhalb der maximalen Fül.'höhe « des
abgegeben werden kann. Ofenraumes eine seitliche Austrittsöffnung 13, an die
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein sich ein leicht ansteigendes Ausflußrohr 14 an-
Verfahren und eine Vorrichtung hierzu aufzuzeigen, schließt, über welches in der Höhe /) das Gut aus-
die es möglich machen, unabhängig vom Füllstand strömt. Das Ausflußrohr 14 ist an seinem einen Ende
des Ofens die Schmelze im Vergießrohr immer auf 60 mit einein Düsenstein 15 versehen und wird mit einer
derselben Höhe zu halten, so daß dem Ofen prak- Rohrkupplung 16 am Vergießrohr 12 befestigt. Am
tisch fortlaufend über einen Zeitgeber die gleichen anderen Ende trägt das Ausflußrohr 14 einen Ver-
Materiahnengen entnommen werden können. gießstein 17, der von einem Haltering 18 und
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch ein Schrauben 19 gehalten wird. Am oberen Ende des
Verfahren gelöst, bei welchem nach jedem Entnahme- 65-Vcrgießrohrcs 12 ist ein Stopfen 20 angeordnet, der
Vorgang der die Schmelze im Ofenraum beaufschla- ein Manometer 21 trägt. Über die Bohrung 22 steht
gende Gasdruck durch ein am Vergießrohr angeord- das Manometer 21 mit dem Inneren des Vergieß-
netes Meßgerät geregelt wird.. rohres 12 in Verbindung. Am Warmhalteofen 1,
oberhalb des Schmelzgutspiegels sind noch ein Sicherheitsventil 23 und ein Füllstandsanzeiger 24 angebracht.
Durch letzteren wird der Ofeninhalt überwacht und ein Signal gegeben, wenn weiteres Material
nachzufüllen ist. Der Warmhalteofen 1 ist außerdem noch in Deckclnähe mit zwei Einlaßventilen
25, 26, die an nicht dargestellte Druckerzeuger angeschlossen sind und einem Auslaß-Ventil 27 verschen.
Dieses kann, wenn mit einem Schutzgas gearbeitet wird, über eine Rückleitung mit einem 'Sammelbehälter
verbunden rein. Das eine [Einlaß-Ventil 25 ist für
das Druckgas vorgesehen, durch das über einen Zeitgeber gesteuert, das Schmelzgut aus dem Warmhalteofen
1 befördert wird. Über das andere Einlaß-Ventil 26 strömt das die Schmelze zwischen den einzelnen
Entnahmevorgänge im Vergießrohr 12 auf gleicher Höhe haltende Gas ein.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend an Hand der Beschreibung der Vorrichtung
erläutert.
Ist der Warmhalteofen 1 bei geöffnetem Auslaßventil?
für das Druckgas bis zur maximalen Füllhöhe α beschickt worden, so steht auch im Vergießrohr
12 und in dem Einfüllschacht 10 das Gut in gleicher Höhe an. Durch die im oberen Teil des
Vergießrohres 12 komprimierte und auf das Manometer 21 einwirkende Atmosphäre nimmt das Meßwerk
des Manometers 21 eine Stellung ein, bei welcher über bekannte Schaltglieder das Einlaßventil 26
geschlossen ist. Von einem Zeitgeber gesteuert wird nun über das andere Einlaßventil 25 auf den
Schmelzgutspiegel im Ofenraum 2 ein Gasdruck gegeben, welcher der zu vergießenden Gutmenge entspricht.
Dadurch steigt die Schmelze im Vergießrohr 12 an und strömt über das Ausflußrohr 14 aus. Nach
Beendigung des Gießvorganges sinkt die Oberfläche der Schmelze im Ofenraum 2, dem Vergießrohr 12
und im Einfüllschacht 10 um die ausgegebene Materialmenge
ab. Der auf das Manometer einwirkende Druck der Atmosphäre erniedrigt sich, da sich diese
wieder ausdehnen kann. Dadurch werden vom verstellten Meßwerk des Manometers 21 Schaltglieder
beeinflußt, die das Einlaßventil 26 öffnen. Durch das einströmente Druckgas wird im Ofenraum 2 die
Schmelze abgesenkt, die im Vergießrohr 12 und Einfüllschacht 10 wieder ansteigt. Hat im Vergießrohr
12 die Schmelze erneut die Höhe erreicht, weiche der maximalen Füllhöhe α entspricht, so wird vom
Manometer 21 gesteuert das Einlaßventil 26 geschlossen. Es kann nun durch Einschalten des Zeitgebers über das Einlaßventil 25 der nächste Vergießvorgang
eingeleitet werden. Nach dessen Beendigung erfolgt dann wieder das Anheben der Schmelze im
Vergießrohr 12, wie es bereits beschrieben worden ist.
Ist im Vergießrohr 12 an Stelle eines Manometers 21 ein anderer Füllstandsmesser, z. B. ein Isotopen-Grenzschalter,
angeordnet, so ist der Vorgang des Anhebens der Schmelze im Vergießrohr praktisch
der gleiche. Befindet sich die Schmelze im Vergießrohr unterhalb des Isotopen-Grenzschalters, so bleibt
das Ventil 26 so lange geöffnet, bis die Schmelze die Höhe des Isotopen-Grenzschalters erreicht hat.
Selbstverständlich kann das am Vergießrohr 12 angeordnete
Manometer 21 hd entsprechender Verbindung
mit bekannten Schaltgliedern und den Einlaßventilen 25, 26 sowie dein Auslaßventil 27 auch zur
Regelung des EinfüIIcns der Schmelze in den Ofenraur.i
2 verwendet werden.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besieht insbesondere
darin, daß an Stelle einer der bekannten aufwendigen Einrichtungen mit einem einfachen Meßgerät,
das am Vergießrohr angeordnet ist, bei der vorgeschlagenen Ausbildung desselben über bekannte
Mittel unabhängig vom Fiillzustand des Ofens zwi-
iä sehen den einzelnen Gießvorgängen die Schmelze im
Vergießrohr ständig in gleicher Höhe gehalten werden kann, so daß bei Verwendung eines einmal eingestellten
Zeitgebers immer dieselben Ausflußmengen entnommen werden können.
Claims (5)
1. Verfahren zur wiederholten Entnahme gleicher Matcrialmcngen aus einem ortsfesten
Schmelz- oder Warmhaltcofcn mit einem in dessen Bodennähe beginnenden, über deii maximalen
Füllstand des Ofens ansteigenden Vergießrohr durch ein im Ofenraum auf die Oberfläche des
geschmolzenen Gutes einwirkendes Druckgas, dadurch gekennzeichnet, daß nach
jedem Entnahmevorgang der die Schmelze im Ofenraum beaufschlagende Gasdruck durch ein
am Vergießrohr angeordnetes Meßgerät geregelt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das über die maximale Füllhöhe (a) des Ofens hinatisreichende Vergießrohr (12) oben bis auf
eine Bohrung (22) für das Manometer (21) verschlossen ist, unterhalb der maximal.p. Füllhöhe
(a) des Ofens am Vergießrohr (12) ein Ausflußrohr
(14) abzweigt und auf dem Vergießrohr (12) ein Manometer (21) angeordnet ist.
3. Vorrichtung zur Durchführung i!'.-s Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das über die maximale Füllhöhe (a) des Ofens
hinausreichende Vergießrohr (12) oben offen ist, unterhalb der maximalen Füllhöhe .(«) des Ofens
vom Vergießrohr (12) ein Ausflußrohr (14) abzweigt und in maximaler Füllhöhe («) des Ofens
am Vergießrohr (12) ein Fiillstandsriiesser bekannter Art, z. B. ein Isotopen-Grenzschalter, angeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausflußrohr (14)
abnehmbar am Vergießrohr (12) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Ausflußrohr (14) /um Vergießrohr
(12) hin ein Düsenstein (15) und am anderen Ende des Ausflußrohres (14) ein Vergießstein
(17) angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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