DE1507791C - Vorrichtung zur Fliehkraftabtrennung von in einem strömenden flüssigen oder gasförmigen Medium mitgeführten feinteiligen festen oder flüssigen Stoffen - Google Patents
Vorrichtung zur Fliehkraftabtrennung von in einem strömenden flüssigen oder gasförmigen Medium mitgeführten feinteiligen festen oder flüssigen StoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fliehkraftabtrennung
von in einem strömenden flüssigen oder gasförmigen Arbeitsmedium mitgeführten feinteiligen
festen oder flüssigen Stoffen, bestehend aus einem stehend angeordneten zylindrischen Gehäuse,
welches jeweils eine Zu- und Ableitung für das strömende Medium, ferner im mittleren Bereich einen in
der Verbindung zwischen Zu- und Ableitung für das strömende Arbeitsmedium angeordneten, aus langgestreckten
und parallel zur Gehäuselängsachse ausgerichteten Gitterelementen bestehenden Einsatz, sowie
einen im unteren Gehäusebereich befindlichen Sammelbehälter für die abgetrennten Stoffe enthält.
Es ist bereits eine Vorrichtung zur Fliehkraftabtrennung bekannt, bei welcher das strömende Medium
von der Peripherie der Vorrichtung entgegen der Wirkung der Zentrifugalkraft nach einer Axialzone
in einen dort befindlichen Rotor einströmt (deutsche Patentschrift 825 538).
Es ist ferner eine Vorrichtung zur Fliehkraftabtrennung bekannt, bei welcher zum Waschen von
Luft ein rotierender, aus Gitterelementen bestehender Käfig verwendet wird, welcher einen rotierenden
Sprühstrahl der Waschflüssigkeit erzeugt, durch den die zu reinigende Luft hindurchtritt (britische Patentschrift
819 914).
Schließlich ist es bereits bekannt, in einer Vorrichtung zur Fliehkraftabtrennung stationär angeordnete
Gitterelemente vorzusehen, an welchen das strömende Medium im wesentlichen normal vorbeiströmt,
wobei die Trennwirkung auf der Formgebung der stationär angeordneten Stäbe beruht, die mit einem
Längsschlitz und einer axialen öffnung versehen sind (USA.-Patentschrift 3 140 937).
Bei allen bekannten Vorrichtungen zur Fliehkraftabtrennung
vom Gittertyp werden die Trennkräfte dadurch erzeugt, daß das strömende Medium über
die Oberfläche der Gitterelemente geleitet wird, dessen einzelne Elemente so geformt sind, und sich in
einem solchen Abstand befinden, daß das Fliehkraftfeld erzeugt wird und das strömende Medium in
einen teilchenfreien und in einen teilchenmitführenden Teil unterteilt wird. Die Wirksamkeit von Reinigern
dieser Art hängt von der Stärke des erzeugten
ίο Fliehkraftfeldes ab, das seinerseits von der relativen
Geschwindigkeit der Gitterelemente und des zu behandelnden Stromes abhängt. Die Relativgeschwindigkeit
zwischen dem Strom und den Gitterelementen zum Abtrennen sehr kleiner Teilchen ist so groß, daß
eine praktische Beschränkung hinsichtlich der Mindestgröße von Teilchen, die aus dem strömenden Medium
entfernt werden können, besteht.
Eine wirksame Regelung des Grenzschichtphänomens hat sich bei den bisherigen mit Gitterelementen
so arbeitenden Trennvorrichtungen ebenfalls als schwierig
erwiesen. In einer Grenzschicht mitgenommene Teilchen bev/egen sich mit dieser oft mit dem Ergebnis,
daß Teilchen in denjenigen Teil des Stroms des strömenden Mediums bewegt werden, der teilchenfrei
sein soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit Gitterelementen arbeitende Vorrichtung zur
Fliehkraftabtrennung diesbezüglich weiter zu verbessern, welche zudem einen höheren Wirkungsgrad besitzt
als bekannte Vorrichtungen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Rohrabschnitte der Gitterelemente des Einsatzes
mittels eines Drehantriebs hochtourig im gleichen Drehsinn jeweils um ihre eigene Längsachse rotierbar
angebracht sind, und die Zuleitung für das strömende Arbeitsmedium oberhalb des Einsatzes und die Ableitung
für das aus dem Einsatz austretende Arbeitsmedium in gleicher Höhe mit dem Einsatz liegt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Fliehkraftabtrennung ist völlig selbstreinigend und ist infolge der an den Gitterelementen geschaffenen neuartigen Grenzschichtphänomene nicht der Schleifwirkung der feinteiligen Stoffe in dem zu behandelnden Medium ausgesetzt, so daß die Vorrichtung im Betrieb praktisch keinem Verschleiß unterliegt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Fliehkraftabtrennung ist völlig selbstreinigend und ist infolge der an den Gitterelementen geschaffenen neuartigen Grenzschichtphänomene nicht der Schleifwirkung der feinteiligen Stoffe in dem zu behandelnden Medium ausgesetzt, so daß die Vorrichtung im Betrieb praktisch keinem Verschleiß unterliegt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Gitterelemente ringförmig angeordnet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Fliehkraftabtrennung wird anschließend an Hand eines Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Fliehkraftabtrennung,
F i g. 2 in vergrößertem Maßstab eine Teilansicht im senkrechten Schnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
F i g. 3 in vergrößertem Maßstab eine Teilansicht im Schnitt, welche bauliche Einzelheiten der einzelnen
Gitterelemente und ihrer Lagerung zeigt,
F i g. 4, 5 und 6 Ansichten im Schnitt nach den Linien 4-4, 5-5 und 6-6 in F i g. 3 und
F i g. 7 in vergrößertem Maßstab eine Teilansicht im Schnitt, welche in schematischer Darstellung die
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung erzeugte Trennwirkung zeigt.
Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung
20 besteht aus einem aufrecht angeordneten länglichen, zylindrischen Gehäuse. Die Vorrichtung
besitzt einen oberen Gehäuseteil 22 mit einer Zulei-
tung 24 für das strömende Medium, einen mittleren Gehäuseteil 26 mit einer Ableitung 28 für das strömende
Medium und einen unteren abnehmbaren Sammelbehälter 30 für die abgetrennten Stoffe.
Zweckmäßig ist die ganze Vorrichtung auf einem Gestell 32 angeordnet.
Der obere Gehäuseteil 22 weist zwei nach unten gerichtete Flansche 34 und 36 auf, zwischen welchen
ein Lagerungsabschnitt 38 für die Gitterelemente 72 angeordnet ist. Die Teile werden im zusammengebauten
Zustand, in welchem sich der untere Rand des Flansches 36 in Anlage an einer ringförmigen
Auflagerfläche am mittleren Gehäuseteil 26 befindet, durch mehrere Schrauben 40 gehalten, wobei die
Teile durch Dichtungsringe 42, 44 und 46 abgedichtet sind und einen Ringkanal 48 mit einer Lufteinlaßöffnung
50 zur Verbindung mit einer Druckluftquelle bilden.
An seinem unteren Ende endet der mittlere Gehäuseteil 26 mit einem nach innen gerichteten Lagerflansch
52, an welchem ein Zwischenring 54 und ein unterer Deckel 56 durch einen inneren und einen äußeren
Satz von Schrauben 58 und 60 befestigt sind. Die erwähnten Teile sind durch Dichtungsringe 62,
63, 64 und 65 abgedichtet und bilden einen unteren Ringkanal 66. Der obere, und der untere Ringkanal
48 bzw. 66 sind durch ein oder mehrere Luftüberführungsrohre
68 verbunden:
Der Sammelbehälter 30 ist durch einen Einspannring 70 lösbar befestigt, der am Außenumfang des
Ringes 54 angebracht ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht im wesentlichen einen unbehinderten Durchtritt des
strömenden Mediums von der Zuleitung 24 zur Ableitung 28. Im Weg des strömenden Mediums liegen
die Gitterelemente 72, die vorzugsweise in Form eines kreisförmigen Gitters angeordnet sind, so daß
das gesamte von der Zuleitung 24 zur Ableitung 28 strömende Medium durch die verhältnismäßig engen
Räume zwischen den einzelnen Gitterstäben hindurchtreten muß.
Wie sich am besten aus F i g. 3 ergibt, werden die einzelnen Gitterelemente 72 durch drehbare Rohrabschnitte
74 und feststehende innere Träger 76 gebildet. Die Träger 76 weisen je einen oberen Lagerungskopf 78 auf, der sich mit enger Passung in einer Bohrung
80 des Lagerungsabschnitts 38 des mittleren Gehäuseteils befindet. Der Kopf 78 trägt einen Dichtungsring
82, um die Teile abzudichten, wenn sie zusammengebaut sind.
Jeder Träger 76 weist ferner Lagerflächen 84 und 86 benachbart seinem oberen Ende und ähnliche
Lagerflächen 88 und 90 benachbart seinem unteren Ende auf, die durch einen langgestreckten zylindrischen
Abschnitt 92 miteinander verbunden sind. Der abgesetzte zylindrische untere Endteil 96 des Trägers
76 erstreckt sich mit enger Passung in einen Bund 98, welcher mit Reibung in einer Bohrung 100
des Ringes 52 durch einen Dichtungsring 102 gehalten wird. Ein Dichtungsring 104 dichtet in ähnlicher
Weise das Innere des Bundes 98 ab. Eine Tellerfeder 106 hält die Oberseite des Bundes 98 elastisch
gegen eine Schulter 108 am Träger 76.
Vorzugsweise wird Druckluft sowohl zum Antrieb der Rohrabschnitte 74 als auch zu deren Lagerung
zur Drehung mit hoher Geschwindigkeit verwendet. Für diesen Zweck sind die oberen Enden der Träger
76 zum oberen Ringkanal 48 offen und je mit einem Innenkanal 108 versehen, der sich vom oberen Ende
des Trägers zu dem Bereich benachbart der unteren Lagerfläche 90 erstreckt. Das erweiterte obere Ende
des Kanals 108 steht mit zwei engen senkrechten gebohrten Kanälen 110 und 112 in Verbindung, die zu
tangentialen Düsen 114 und 116 (F i g. 4) führen, die ihrerseits zu einer ringförmigen Luftkammer 118
führen, welche durch einen abgesetzten Abschnitt des Trägers 76 gebildet wird. Die Luft tritt aus der Kammer
118 durch zwei entgegengesetzte Düsen 120 und 122 aus, die am oberen Ende des Rohrabschnitts 74
ausgebildet oder an diesem befestigt sind, und eine Drehung des Rohrabschnitts mit der gewünschten
Drehzahl hervorrufen. Nach dem Durchtritt durch
is die Düsen 120 und 122 strömt die Luft durch eine
Anzahl nicht gezeigter radialer Kanäle 124 und verbindet sich mit der Haupt-Innenluftströmung.
Die Lagerabschnitte 84, 86, 88 und 90 sind von identischer Ausbildung jedoch verschieden gerichtet.
ao Wie sich am besten aus F i g. 5 ergibt, ist jeder dieser Abschnitte im wesentlichen zylindrisch und durch
drei in gleichen Abständen voneinander befindliche Abflachungen 126 unterbrochen. Drei gebohrte radiale
Kanäle 128 verbinden den mittigen Luftkanal 108 mit der jeweiligen Mitte der zylindrischen Abschnitte
der Lagerflächen zwischen den Abflachungen 126. Im Betrieb bildet die durch die Kanäle 128
strömende Luft einen dünnen Luftfilm zwischen dem feststehenden Träger und dem Rohrabschnitt 74, so
daß ein Luftlager erhalten wird, welches eine Drehung des Rohrabschnitts mit hoher Geschwindigkeit
bei vernachlässigbarem Reibungsverlust erleichtert. Um die richtige Luftlagerwirkung zu erzielen, ist das
Spiel zwischen den zylindrischen Teilen des Träger-Stabes 76 und dem Inneren des Rohrabschnitts 74
sehr klein. Bei einer beispielsweisen Ausführungsform beträgt der Innendurchmesser des Rohrabschnitts
74 22,225 mm und der Durchmesser der zylindrischen Lagerteile des Trägerstabes 76
22,2225 mm. Nach dem Verlassen der Lagerfläche nimmt die Luft ihren Weg axial nach unten und tritt
am unteren · Ende des Rohrabschnitts 74 in der Hauptsache durch eine Reihe von radialen Kanälen
130 (F i g. 6) aus, die in der Oberseite des Bundes 98 ausgebildet sind.
Druckluft wird ferner aus dem unteren Ringkanal 66 durch einen Kanal 132 einer Bohrung 134 zugeführt,
die im Teil 96 des Trägers 76 vorgesehen ist. Aus der Bohrung 134 gelangt die Luft durch mehrere
gebohrte Kanäle 136 in einen Sammelkanal 138, der im Bund 98 ausgebildet ist, und von diesem zu einer
Anzahl geneigter Kanäle 140 (von denen einer dargestellt ist), welche zu einem engen Spielraum führen,
der zwischen dem unteren Ende des Rohrabschnitts 74 und der flachen Oberseite des Bundes 98 vorgesehen
ist und an dieser Stelle ein Luft-Drucklager bildet.
In einem beispielsweisen Fall drehen sich die einL
zelnen Gitterelemente mit hoher Geschwindigkeit, d.h. mit 50000 bis 100000 U/Min., obwohl bei manchen
Anlagen etwas höhere oder niedrigere Drehzahlen verwendet werden können. Diese Drehung kann
durch den dargestellten Luftturbinenantrieb oder durch mechanische Antriebe mit Riemen, Zahnrädem
u. dgl. erhalten werden. Ferner werden die Stäbe vorzugsweise mit im wesentlichen der gleichen
Drehzahl angetrieben. Bei dem dargestellten besonderen Beispiel beträgt der Durchmesser der Rohrab-
schnitte 74 etwa 22,2 mm. Wenn die Rohrabschnitte mit 75 000 U/Min, zur Drehung angetrieben werden,
beträgt die Oberflächengeschwindigkeit über 5180 m/Min. Bei Vorrichtungen mit diesen Abmessungen
und Geschwindigkeiten beträgt der Abstand zwischen benachbarten Teilen der Gitterelemente
(der in F i g. 7 übertrieben dargestellt ist) etwa 1 mm.
Wenn die Trennvorrichtung in Betrieb ist, entsteht ein Strom des teilchenbelade'nen Mediums entweder
durch die Drehung der Gitterstäbe oder durch eine äußere Druckluftquelle. Das Medium strömt in der
Umfangsrichtung der Gitteranordnung und radial nach außen durch die Zwischenräume zwischen den
benachbarten Rohrabschnitten 74. Bei einem beispielsweisen Fall hat das Medium eine Geschwindigkeit
von 34 mVMin. und führt Teilchen von einer Größe von 1 bis 4 Mikron mit sich. Die mitgeführten Teilchen
nähern sich der Innenfläche des Gitters und werden der neuartigen Wirkung der Gitterstäbe ausgesetzt,
die nachfolgend mit näheren Einzelheiten in Verbindung mit F i g. 7 beschrieben wird.
Wenn sich die Gitterelemente drehen, entsteht eine Grenzschicht von sich verändernder Dicke über die
Oberfläche ihrer zylindrischen Abschnitte, wobei sich die Grenzschicht in ihrer Dicke in Abhängigkeit von
dem Unterschied zwischen der Oberflächengeschwindigkeit der Gitterelemente und der Geschwindigkeit
des umgebenden Mediums verändert. Unter der hier verwendeten Bezeichnung »Grenzschicht« ist der
Mediumbereich zu verstehen, welcher durch die Drehung der Gitterelemente in Bewegung gesetzt wird.
Bekanntlich verändert sich die Geschwindigkeit dieses Mediumbereichs im reziproken Verhältnis zum
Abstand von der Oberfläche der Gitterelemente und der Höchstwert dieser Geschwindigkeit ist im wesentlichen
gleich der Oberflächengeschwindigkeit der Gitterelemente. Bei der dargestellten Ausführungsform nimmt die Grenzschicht eine Gestalt an, die
durch den schraffierten Bereich b in F i g. 7 dargestellt ist, d. h. die Grenzschicht ist verhältnismäßig
dünn oder nichtbestehend im Bereich, in welchem das strömende Medium sich in der gleichen Richtung
wie die Oberfläche der Gitterelemente bewegt, während sie verhältnismäßig dick in dem Bereich ist, in
welchem die Gitterelemente und das strömende Medium sich in entgegengesetzten Richtungen bewegen.
Die genaue Dicke und Verteilung der Grenzschicht ist in einem besonderen Fall einer genauen Berechnung
zugänglich.
Vorzugsweise wird die Vorrichtung dadurch betrieben, daß die Zuleitung 24 mit einem teilchenbeladenen
Medium verbunden wird. Ein Druckmedium ist jedoch nicht erforderlich, da die Gitterelemente,
wenn sie mit hoher Geschwindigkeit zur Drehung angetrieben werden, eine ausreichende Pumpwirkung
haben, um das Medium durch die Vorrichtung zu bewegen. In jedem Falle wird dem Medium innerhalb
der Einheit eine Strömung in einer Umlaufbahn entweder durch den Betrieb der Gitterelemente allein
oder durch die kombinierte Wirkung der Gitterelemente und der Zufuhr von Druckmedium tangential
durch die Zuleitung 24 mitgeteilt.
Die feinteiligen Stoffe folgen einer spiralig nach unten verlaufenden Bahn, wobei die größeren Stoffteilchen
sich rascher als die kleineren Teilchen nach unten bewegen. Große Stoffteilchen fallen rasch in
den Sammelbehälter 30. Unter der Wirkung der Fliehkraft und der Auswärtsströmung des Mediums
durch die Vorrichtung nähern sich die kleineren Stoffteilchen der Innenfläche des durch die Stäbe gebildeten
Gitters. Wenn die Stoffteilchen die einzelnen Gitterelemente erreichen, werden sie durch die
Grenzschicht, welche jedes Gitterelement umgibt, auf eine Geschwindigkeit beschleunigt, welche im wesentlichen
die gleiche wie die Oberflächengeschwindigkeit der Gitterelemente ist, so daß sie der Wirkung
ίο des starken örtlichen Fliehkraftfeldes ausgesetzt werden,
das durch jedes der sich rasch drehenden Gitterelemente erzeugt wird. Die Stoffteilchen werden daher
zu den zwischen den benachbarten Gitterelementen gebildeten Engstellen bewegt. Für den Durchtritt
durch diese Räume müssen die Stoffteilchen sich jedoch in einem radialen Abstand bewegen, der geringer
als der Abstand zwischen der Oberfläche des einen Gitterelements und der Grenzschicht an der
Oberfläche des nächstbenachbarten Gitterelements ist, so lange sich das Teilchen über den Winkel A
(F i g. 7) bewegt. Stoffteilchen, die sich in einem größeren Abstand bewegen, werden von der sich nach
innen bewegenden Grenzschicht des nächstbenachbarten Gitterelements aufgenommen und zu dem
strömenden Medium zurückgeführt, das innerhalb der Gitteranordnung umläuft. Die tatsächliche Bahn,
der ein gegebenes Stoffteilchen folgt, wird in der Hauptsache durch die Fliehkraft Fc bestimmt, die
auf das Stoffteilchen P ausgeübt wird und die in der
Hauptsache von der Masse des Teilchens und dessen Winkelgeschwindigkeit abhängt, welch letztere ihrerseits
durch die Drehgeschwindigkeit der Gitterelemente bestimmt wird. Wenn sich das Teilchen radial
längs der in F i g. 7 schematisch dargestellten Bahn bewegt, erfährt seine Bewegung eine Gegenwirkung
durch eine radial wirkende Mediumwiderstandskraft Fä. Diese Kraft ist jedoch klein im Vergleich zu der
entgegenwirkenden Fliehkraft und kann mit Ausnahme für außerordentlich kleine Stoffteilchen vernachlässigt
werden. Daher wird, wenn die Gitterelemente mit einer hohen Oberflächengeschwindigkeit gedreht
und sie in einem verhältnismäßig engen Abstand zueinander angeordnet werden, Stoffteilchen von sogar
sehr geringer Größe eine ausreichende radiale Geschwindigkeit mitgeteilt, so daß sie in die Grenzr
schicht des nächstzugeordneten Gitterelements zur Rückführung zum Hauptstrom an der Innenseite der
Gitteranordnung gelangen, wo sie ihre spiralige Abwärtsbewegung fortsetzen und schließlich in den
Sammelbehälter 30 gelangen. Auf diese Weise ist die erfindungsgemäße Trennvorrichtung viele Male wirksamer
als die bisher bekannten Trennvorrichtungen mit feststehenden Gitterelementen.
Infolge des starken Fliehkraftfeldes, das im Bereich der Oberfläche der einzelnen Gitterelemente erzeugt
wird, sind diese selbstreinigend, und da alle Teilchen von den erwähnten Oberflächen weggedrückt
werden, sind diese Oberflächen im Betrieb nur einem vernachlässigbaren Verschleiß ausgesetzt.
Obwohl, wie erwähnt, die Gitterelemente vorzugsweise zylindrisch sind, können auch andere Formen
mit guten Ergebnissen verwendet werden. Beispielsweise können die Oberflächen der Elemente genutet,
gerillt oder aufgerauht sein. Es kann jede Art von Gitterclcment verwendet werden, so lange es wirksam
ein starkes örtliches Flieh kraftfei d erzeugt und den Abstand zwischen den Umfangsflächen der benachbarten
Elemente im wesentlichen gleichmäßig
hält. Gitterelemente mit einem ovalen oder viereckigen Querschnitt sind nicht zufriedenstellend, da sie
diesen gleichmäßigen Abstand zwischen den Gitterelementen nicht aufrechterhalten.
Die Gitterelemente können zur Bildung von Gittern von anderen Formen angeordnet werden. Beispielsweise
können die Gitterelemente in einer geraden Linie oder in Form eines Bogens angeordnet
werden, welch letzterer kreisförmig oder nicht kreis-
förmig sein kann. In den Fällen, in welchen das Gitter
nicht kreisförmig ist, müssen Dichtungen oder Schaber an den entgegengesetzten Enden des Gitters
vorgesehen werden, um ein Lecken in diesen Bereichen zu verhindern. Unabhängig von der Gestalt des
Gitters kann der Drehantrieb der Gitterelemente in jeder Richtung erfolgen. Ferner ist die Richtung des
strömenden Mediums mit Bezug auf das Gitter unwesentlich.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
209 512/348
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Fliehkraftabtrennung von in einem strömenden flüssigen oder gasförmigen
Arbeitsmedium mitgeführten feinteiligen festen oder flüssigen Stoffen, bestehend aus einem stehend
angeordneten zylindrischen Gehäuse, welches jeweils eine Zu- und Ableitung für das strömende
Medium, ferner im mittleren Bereich einen in der Verbindung zwischen Zu- und Ableitung
für das strömende Arbeitsmedium angeordneten, aus langgestreckten und parallel zur Gehäuselängsachse
ausgerichteten Gitterelementen bestehenden Einsatz, sowie einen im unteren Gehäusebereich
befindlichen Sammelbehälter für die abgetrennten Stoffe enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrabschnitte (74) der Gitterelemente des Einsatzes mittels eines Drehantriebs hochtourig im gleichen Drehsinn jeweils
um ihre eigene Längsachse rotierbar angebracht sind, und die Zuleitung (24) für das strömende
Arbeitsmedium oberhalb des Einsatzes und die Ableitung (28) für das aus dem Einsatz
austretende Arbeitsmedium in gleicher Höhe mit dem Einsatz liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gitterelemente (72) ringförmig
angeordnet sind.
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