DE1432766C - Filteranordnung - Google Patents
FilteranordnungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Filteranordnung zum Ausscheiden von in einer Flüssigkeit
suspendierten Teilchen unter Anwendung einer in einem Tank rotierenden, mit öffnungen versehenen
Trommel.
Bei einer derartigen bekannten Filteranordnung (französische Patentschrift 1207 441) wird das zu
reinigende Fluidum (Flüssigkeit oder Gas) der Filtertrommel zugeführt, und die Schmutzteilchen lagern
sich,' soweit sie nicht bereits auf Grund ihrer eigenen Schwere nach unten abgeführt werden, auf der
Oberfläche der Filtertrommel ab. Das Fluidum selbst durchsetzt die Oberfläche der Filtertrommel und wird
innen axial abgeführt. Die auf der Außenfläche der Filtertrommel abgelagerten Schmutzteilchen werden
dadurch entfernt, daß die Filtertrommel in Umdrehung versetzt wird.
Ferner ist ein mit einer Trommel arbeitender Staubabscheider (deutsche Patentschrift 849 793) bekannt,
bei dem das zu reinigende Gas in der Oberfläche einer rotierenden Trommel vorgesehene
Schlitze durchsetzt. Im Inneren der rotierenden Trommel sind mit der Trommel mitrotierende radial
verlaufende Trennwände vorgesehen, die eine Vielzahl von voneinander abgeschlossenen Abteilungen
innerhalb der Trommel bilden und dazu dienen, Wirbelbildungen im Inneren der Trommel zu vermeiden,
also den Strömungswiderstand durch die Filtertrommel herabzusetzen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Filteranordnung der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß durch eine während des Betriebs der Filteranordnung erfolgende ständige Rotation der
mit öffnungen versehenen Filtertrommel der Strömungswiderstand durch die Filtertrommel möglichst
wenig erhöht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der umlaufenden Trommel nicht mitrotierende
Leitkörper angeordnet sind, deren Form so gewählt ist, daß sie innerhalb der Trommel eine
rotierende Strömung verhindern und die Flüssigkeit einem Auslaß zuleiten.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß eine übermäßige in Umfangsrichtung erfolgende Strömung
der Flüssigkeit innerhalb der rotierenden Filtertrommel Zentrifugalwirkungen hervorruft, die einen
beträchtlichen Teil der Flüssigkeit wieder nach außen drängen können. Bei starkem Auftreten dieser
Zentrifugalkräfte, d.h. bei starkem Auftreten von Umfangsströmungen der Flüssigkeit innerhalb der
Filtertrommel, wird somit der Strömungswiderstand durch die Trommel auf Grund der Mitrotation der
Flüssigkeit in beträchtlichem Maße heraufgesetzt, so daß entweder höhere Pumpleistungen erforderlich
sind oder sich ein geringerer Flüssigkeitsdurchsatz durch die Filtertrommel ergibt. Bei der erfindungsgemäßen
Filteranordnung wird eine rotierende Strömung im Inneren der Trommel durch die nicht mitrotierenden
Leitkörper verhindert, wodurch ein Strömungswiderstand erreicht werden kann, der nicht
wesentlich größer ist als der Strömungswiderstand / der ruhenden Trommel. Dies erweist sich als besonders
vorteilhaft dann, wenn die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel so hoch gewählt worden ist, daß
die Teilchen im wesentlichen dadurch zurückgehalten werden, daß sie bei Annäherung an die Trommel von
den Randpartien der Trommelöffnungen getroffen werden und in den die Trommel umgebenden Außenraum
zurückgestoßen werden. Bei solchen Betriebsbedingungen können nämlich die Trommelöffnungen
im Verhältnis zu der Größe der abzuscheidenden Teilchen relativ groß sein, da es nicht darauf ankommt,
daß die Teilchen auf Grund ihrer Größe vor den Trommelöffnungen hängen bleiben, sondern
lediglich darauf, daß ein sich einer Trommelöffnung näherndes Teilchen stets von den Randpartien der
öffnung getroffen und zurückgestoßen wird. Bei derartigen Betriebsbedingungen wird also einerseits
durch die Größe der Trommelöffnungen ein verhältnismäßig geringer Strömungswiderstand erreicht, und
andererseits wird einer Erhöhung des Strömungswiderstandes, die auf Grund einer Rotation der /
Flüssigkeit innerhalb der schnell rotierenden Trommel auftreten könnte, durch die feststehenden Leitkörper
entgegengewirkt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend im Zusammenhang mit der Zeichnung näher
beschrieben. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Filteranordnung, wobei die nicht mitrotierenden
Leitkörper sichtbar sind,
F i g. 2 einen Querschnitt durch eine Filtertrommel mit einem zentral angeordneten nicht mitrotierenden
Leitkörper, und
Fig. 3 mehrere Ausführungsformen nicht 'mitrotierender
Leitkörper.
Die in Fig. 1 dargestellte Filteranordnung weist eine Antriebswelle 1 auf, die von einem Motor 2 über
ein Getriebe 3 angetrieben wird und in einem Behälter 10 angeordnet ist. Das Sieb 4 ist aus biegsamem
Blech in Form eines Zylinders gefertigt, der fest auf Stützringen 5 sowie vorteilhafterweise auf einem
durchbrochenen Halter 6 aus Streckmetall sitzt. Die Enden des Siebes können ein ziemliches Stück übereinandergreifen
und beispielsweise durch Anlöten befestigt sein oder durch Bandklammern zusammengehalten
werden; oder man kann Siebsegmente mit
3 4
starren Rahmen (beispielsweise 120° oder 180°) ver- chende Strömung in und durch das Sieb zu erzeugen,
formen und an Ort und Stelle in der Rotortrommel sind im Inneren des Siebes Leitkörper 16 bzw. 16 a
zusammenbauen und befestigen. vorgesehen (Fig. 1 bis 3), die eine etwa in der
Die Stützringe 5, von denen nur einer gezeigt ist, Flüssigkeit sich ausbildende Laminarströmung stören,
haben einen Abstand voneinander von ungefähr 5 eine örtliche Turbulenz erzeugen und dazu beitragen,
20 bis 45 cm, je nach dem, wie steif und fest der die einströmende Flüssigkeit vom Sieb weg und in die
Unterbau ist, wobei sowohl die Stützringe als auch Nähe der Achse zu befördern, wo sie nach dem Aus-
der Unterbau so ausgebildet sind, daß durch Zu- laß 8 abgesaugt wird. Wenn diese Leitkörper als
sammenwirken mit dem Sieb 4 letzteres unter dem Strömungsrichtende Leitschaufeln ausgebildet sind,
Saugdruck nicht zusammenbrechen kann. An Stelle io können sie diese Aufgabe noch wirkungsvoller er- ι
der Verwendung von Ringen kann man die Anord- füllen; d.h. sie wirken unter Ausnützung der Träg-
nung auch von innen mit einem Armkreuz od. dgl. heit der einströmenden Flüssigkeit wie die Schaufeln
abstützen und an den Naben befestigen. eines Schraubenschauflers oder einer Kreiselpumpe,
Eine Stange 7 ist am Boden des Auslasses 8 ver- indem sie die Flüssigkeit ablenken und radial nach
ankert und ragt innerhalb der Filtertrommel 9 nach 15 einwärts drücken und indem sie in dem Maße, wie sie
oben in ein Lager 11 am unteren Ende der Welle 1, in bezug auf die Achse geneigt sind, vorteilhafter-
die ihrerseits in dem an der Oberplatte 12 befestigten weise der Flüssigkeit eine zusätzliche Längsbewe-
Dichtungslager 13 gehaltert ist. Der Auslaß 8 führt gungskomponente in Richtung auf den Auslaß 8 zu
zu dem Flansch 14 und von dort zu dem weiteren erteilen.
Teil der Auslaßleitung, wobei die Auslaßleitung mit 20 Gemäß Fig. 2 sind zwischen den Stirnplatten 17
Hilfe eines Absperrschiebers 15 gesperrt werden der Filtertrommelanordnung verlaufende Rundstäbe
kann. 18 gezeigt. Ferner sind dort ortsfeste radiale Leit-
An der Sieboberfläche befindliche Stoßflächen körper 16a gezeigt, die im Siebinneren zu dem Mitteldienen
dazu, die Schmutzteilchen weiter in den das bereich hin, durch den die Flüssigkeit zum Auslaß 8
Sieb umgebenden Raum wegzustoßen, so daß un- 25 fließt, verlaufen. Bei Verwendung derartiger Leitmittelbar
an der Siebfläche ein Bereich halb geklärter körper kann man die Drehgeschwindigkeit des Siebes
Flüssigkeit verbleibt. Bei einem Drahtgewebesieb auf denjenigen Wert anheben, der ohne Beeinträchwird
diese Funktion von den Seiten der Längsdrähte tigung durch Zentrifugaleffekte die größtmögliche
ausgeübt. In entsprechender Weise wirken bei einem Siebwirkung ergibt.
Sieb aus Lochblech die Ränder oder Kanten um die 30 Durch die ortsfeste Anordnung der Leitkörper 16
einzelnen Sieböffnungen herum als Stoßflächen. bzw. 16 α wird in dem Fall, in dem die Flüssigkeit
Jedoch können am Umfang des Filters sehr verschie- zunächst eine Umfangsbewegung ausführt, bewirkt,
denartige Anordnungen von Kanten oder Vorsprün- daß die Flüssigkeit dann von den Leitkörpern erfaßt
gen vorhanden sein, so daß die Feststoffe in unter- und nicht nur gegen die Achse abgelenkt wird, son-
schiedlichem Ausmaße nach außen verdrängt werden 35 dem zugleich auch an Umfangsgeschwindigkeit ver-
und die Flüssigkeit durch das Sieb hereingezogen liert.
wird. Die Leitkörper 16 bzw. J 6 α-haben sich insofern
Die Form und Abmessungen dieser Kanten oder als vorteilhaft erwiesen, als sie die Rotation des größ-
Vorsprünge können so gewählt werden, daß man die ten Teils der Filtratflüssigkeit verhindern. Versuche
gewünschte Verdrängung bestimmter Teilchen nach 40 mit verschiedenen Konstruktionen, die eine derartige
außen unter Reinhaltung des Siebes und Beibehaltung Umdrehung der Filtratflüssigkeit verhindern, haben
des Flüssigkeitsdurchsatzes erhält. Weitere wählbare gezeigt, daß dabei der Wirkungsgrad sich in jedem
bzw. zu beachtende Größen sind die Umfangs- Falle verbessert. Die besten Ergebnisse wurden dabei
geschwindigkeit, die Maschenweite, die Bauweise mit Leitkörpern erhalten, die die Form von radialen
des Siebes, die Größe und Verteilung der Teilchen, 45 Prallblechen 16 hatten, die einen kurzen Abstand von
das Druckgefalle sowie die Strömungsgeschwindigkeit der Innenfläche des Siebes 4 bzw. 4 α hatten und bis
der ankommenden Flüssigkeit. zur Achse oder bis in die Nähe der Achse (beispiels-
Die anfängliche Erfahrung mit rotierenden Sieben weise bis zu der Stange7 in Fig. 1) reichten,
zeigte, daß manchmal ein viel geringerer als der . Im Zwischenraum zwischen dem Sieb und den
erwartete Flüssigkeitsdurchsatz erreicht wurde, und 5° Außenrändern der Leitkörper kann sich ein gewisser
zwar besonders, wenn man den Rotor verhältnis- örtlicher Rückfluß durch das Sieb ausbilden, der im
mäßig lang ausbildete. Eine nähere Untersuchung Sieb hängengebliebene Teilchen herauswaschen kann,
dieser Erscheinung ergab, daß die Flüssigkeit, die während die Filtratflüssigkeit, ehe sie als Ganzes eine
zunächst mehr oder weniger radial von außen her in Zentrifugalbewegung annehmen kann, von den Leit-
den Siebrotor gelangt, sobald sie sich im Inneren 55 körpern erfaßt und gegen die Achse und den Auslaß
befindet, vom rotierenden Sieb solange mitgenommen abgelenkt wird.
wird, bis eine für das Wiederausstoßen der Flüssig- Die Anordnung mit dem umgekehrten Kegel und
keit hinreichende Zentrifugalkraft entwickelt ist. den radialen Prallblechen (wie in Fig. 3F gezeigt)
Diese Zentrifugalwirkung kann so stark werden, daß ist ebenfalls sehr vorteilhaft, obgleich jede Verhin-
sie den gesamten Flüssigkeitsdurchsatz beeinflußt, die 60 derung oder Einschränkung der Umfangsströmung
Strömung drosselt und den beabsichtigten Abtrenn- der Flüssigkeit den Wirkungsgrad verbessert. Eine
Vorgang stört. interessante sich aus Versuchen ergebende Tatsache
Um die Hauptmenge der Flüssigkeit unmittelbar ist, daß die zusätzliche Anbringung des umgekehrten
nach dem Durchtritt durch das rotierende Sieb dessen Kegels an der Oberseite der Welle, wodurch ein
Einfluß zu entziehen und eine etwa nach dem Durch- 65 glatterer Strömungsübergang vom radialen Einfluß
tritt durch das Sieb einsetzende Umfangsbewegung durch das Sieb zum axialen Ausfluß längs der Achse
zu unterbinden und auf diese Weise mit Hilfe eines geschaffen wird, den Wirkungsgrad noch wesentlich
verhältrnsmäßiff (?erin<?en Druckeefäiies eine ansrei- mehr erhöht. Fine weitere Verbesserung erfribt sich.
5 6
wenn man die Prallbleche radial bis dicht an die Mittelkörper der Anordnung nach außen verlaufen,
Siebfiäche verlängert, so daß jedes Prallblech die verwenden. '
Form eines Vierecks mit einer der Seite des Kegels Die Leitkörper oder Bleche müssen nicht unbedingt
angepaßten Schrägseite hat, wobei die übrigen Seiten streng radial von der Mittelwelle nach außen gerich-
rechtwinklig und im dichten Abstand von den Seiten 5 tet sein, sondern sie können gekrümmt und nach vorn
und dem Umfang der Trommel 14 angeordnet sind verlängert sein, so daß sie die Flüssigkeit wirkungs-
(Fig. 3 G und Fig. 1). voller abfangen und nach einwärts und unten lenken.
Diese radiale Verlängerung der Prallbleche hat die Die Krümmung der Bleche kann unmittelbar beim
Wirkung, daß sich der für Volleistung erforderliche radialen Ansatz an der Stange 7 oder erst in der Nähe
Saugdruck verringert. Um Feststoffteilchen von der io des Außenumfanges oder aber irgendwo zwischen der
Außenumfangsfläche eines feinmaschigen Siebes zu Welle und dem Außenrand ansetzen und der Krümverdrängen
oder wegzustoßen, kann man die Dreh- mungsgrad kann sich ändern, besonders in der Vorgeschwindigkeit
hinaufsetzen, ohne daß man zugleich wärtsrichtung. Durch die Ränder dieser gekrümmten
den Saugdruck wesentlich erhöhen oder aber eine oder gebogenen Bleche wird die Flüssigkeit aus den
wesentliche Verminderung des Durchsatzes in Kauf 15 dem inneren Trommelumfang benachbarten Bereinehmen
muß, wie es bei NichtVorhandensein innen- chen herausgeschaufelt und nach dem in der
seitig ortsfest angeordneter Leitkörper der Fall wäre. Trommelmitte angeordneten Auslaß befördert.
Es wurde ferner gefunden, daß die Prallbleche ver- Ein Hauptvorteil der innenseitigen Leitkörper behältnismäßig starken Torsionsbeanspruchungen aus- steht darin, daß man die Drehgeschwindigkeit der
gesetzt sind, so daß man die Bleche oder sonstigen 20 Trommel über einen ziemlich weiten Bereich ver-Prallkörper
starr und stabil ausbilden muß. ändern kann, ohne daß dadurch der Flüssigkeits-
Die Anzahl dieser Prallkörper sowie ihr radialer durchsatz oder das statische Druckgefälle am Filter **
Abstand von der Siebtrommelachse und von der ernstlich beeinträchtigt wird. Dies zeigt ^n, daß die *
Siebfläche sowie von der oberen und unteren Stirn- auf den Flüssigkeitskörper ausgeübte Zentrifugalkraft
platte der Siebtrommel können verschieden gewählt as keinen entscheidenden Einfluß mehr hat, d.h. daß
werden. Ferner kann man 2 oder 3 oder noch mehr . durch die weitgehende Ausschaltung dieser Zentri-
verschiedene Größen von Prallkörpern, die von dem fugalkraft tatsächlich wesentliche Verbesserungen
Mittelkegel oder von dem sonstigen stationären erreicht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Filteranordnung zum Ausscheiden von in einer Flüssigkeit suspendierten Teilchen unter
Anwendung einer in einem Tank rotierenden, mit öffnungen versehenen Trommel, dadurch
gekennzeichnet, daß in der umlaufenden Trommel nicht mitrotierende Leitkörper (16) angeordnet
sind, deren Form so gewählt ist, daß sie innerhalb der Trommel eine rotierende Strömung
verhindern und die Flüssigkeit einem Auslaß (8) zuleiten.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitkörper (16) plattenförmig
ausgebildet sind.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitkörper (16) nur in dem
oberen Trommelteil angeordnet sind.
4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitkörper (16)
aus zur Rotationsachse konisch oder winklig gestellten Stäben oder keilförmigen Platten bestehen.
Family
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