DE1505734B2 - Blockiergeschuetzte hydraulische bremsanlage fuer fahrzeuge - Google Patents
Blockiergeschuetzte hydraulische bremsanlage fuer fahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine blockiergeschützte hydraulische Bremsanlage für Fahrzeuge mit einer
über ein Bremsventil betätigbaren Druckquelle, die einen Radbremszylinder mit Bremsflüssigkeit versorgt,
mit einem in die Bremsleitung eingeschalteten Steuerventil, das bei drohendem Blockieren eines Rades von
einem Meßwertgeber beaufschlagt wird, wobei der Servoteil des Steuerventils durch eine bewegliche Wand
in zwei Kammern unterteilt ist und die bewegliche Wand infolge einer Druckdifferenz auf einen Kolben
einwirkt, der bei Beaufschlagung des Steuerventils durch den Meßwertgeber ein federbelastetes Ventil
schließt, welches die Verbindung zu dem Radbremszylinder unterbricht, wobei der Kolben bei weiterer
Bewegung durch Volumenvergrößerung in dem radbremszylinderseitigen Teil der Bremsleitung den Druck
absenkt.
Eine Bremsanlage dieser Art ist bekannt (US-PS 30 93 422). Die in dieser Literaturstelle beschriebene
Ausbildung dient dem Zweck, bei drohendem Blockieren die Bremsflüssigkeitszufuhr zu den betreffenden
Bremsen abzusperren und gleichzeitig ein Austreten von Bremsflüssigkeit aus dem Radbremszylinder zu
ermöglichen. Auf diese Weise kann beispielsweise ein Blockieren der Hinterradbremsen eines Sattelschleppers
oder der Bremsen eines Anhängers vermieden werden, welches sonst zu einem Einknicken des
Lastzuges führen könnte, wenn dieser auf schlüpfriger Straße und/oder in unbeladenem Zustand fährt. Bei der
bekannten Bremsanlage ist das federbelastete Ventil in einer Ausnehmung des Kolbens angeordnet, und
zusätzlich ist ein die Bewegung des Ventilgliedes des federbelastenden Ventils begrenzender einstellbarer
Anschlag vorgesehen. Hierbei muß das Druckmittel auf seinem Weg zum Radbremszylinder durch vergleichsweise
kleine öffnungen hindurch radial in das Innere des Kolbens und dann axial aus diesem herausströmen.
Hierdurch werden Ausbildung und Anordnung des Kolbens kompliziert. Demgemäß weist die bekannte
Bremsanlage viele Einzelteile auf, was sich hinsichtlich Wartung und Funktionssicherheit nachteilig auswirken
kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bremsanlage der
einleitend genannten Art so auszuführen, daß die gewünschte Funktion mit einfacheren Mitteln und
ίο zuverlässig erhalten wird. Gelöst wird diese Aufgabe
gemäß der Erfindung dadurch, daß der Kolben einen axialen Vorsprung aufweist, der das bewegliche
Ventilglied des federbelastenden Ventils bei nicht drohendem Radblockieren von seinem Ventilsitz
wegdrückt
Beim Gegenstand der Erfindung bildet der Kolben lediglich mit einer Stirnfläche, an der der Vorsprung
vorhanden ist, eine Begrenzungsfläche der zum Radbremszylinder führenden Bremsflüssigkeitsleitung,
so daß seine Ausführung und Anordnung einfach sind
und es genügt, für das Öffnen des federbelastenden Ventils einen einfachen Vorsprung an der genannten
Stirnfläche des Kolbens vorzusehen.
Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied des
federbelastenden Ventils ein Kugelventilglied ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
F i g. 1 ist eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung in Anwendung auf die Hinterräder des Zugteils eines Gelenkfahrzeugs.
F i g. 1 ist eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung in Anwendung auf die Hinterräder des Zugteils eines Gelenkfahrzeugs.
Fig.2 ist eine in vergrößertem Maßstab gehaltene
schematische teilweise geschnittene schaubildliche Ansicht von Einzelheiten der in F i g. 1 dargestellten
Ausführung.
In der Bremsanlage für den Zugteil eines Sattelzuges sind die Bremsen (nicht dargestellt) von üblicher
Ausführung, und eine Bremse ist jedem Rad zugeordnet, und sie ist entweder eine Scheibenbremse oder eine
Trommelbremse. Die Bremsen werden durch ein übliches hydraulisches System betätigt, das durch ein
Pedal 1 des Fahrers gesteuert wird, das auf einen üblichen kraftunterstützten Hauptzylinder 2 einwirkt,
und die Kraftunterstützung von dem pneumatischen Druck ableitet, der durch einen Kompressor 3 geliefert
wird, welcher durch die Antriebsmaschine des Fahrzeuges angetrieben wird. Eine hydraulische Leitung 4
überträgt den Arbeitsdruck an die Vorderradbremsen des Zugteiles des Fahrzeuges.
Eine hydraulische Leitung 5 zu den hinteren Bremsen des Zugteiles enthält ein federbelastetes Steuerventil 6,
welches in der Schließstellung die Bremsen von der hydraulischen Druckmittelquelle absperrt. Das Steuerventil
6 ist an einem Ende eines Zylinders 7 angeordnet, der mit den Bremsen durch eine Bremsleitung 8 nahe
dem Steuerventil 6 verbunden ist und gegen den Drue?: einer Feder 9 gewöhnlich in seiner Offenlage durch
einen Vorsprung 10 gehalten wird, der an dem Ende eines Kolbens 11 ausgebildet ist, der flüssigkeitsdicht in
der Bohrung des Zylinders 7 verschiebbar ist. Die Ausführung ist derart, daß, wenn das Steuerventil 6
geschlossen ist, eine Bewegung des Kolbens 11 weg von
dem Steuerventil 6 das Volumen eines Raumes 12 am Ende des Zylinders 7 vergrößert. Ein entsprechendes
Volumen an Bremsflüssigkeit aus den hinteren Bremsen kann in den vergrößerten Raum 12 zurückkehren,
woraus sich eine Verminderung des Bremsdruckes ergibt
Die Lage des Kolbens 11 in seinem Zylinder 7 wird durch eine pneumatisch betätigte Servovorrichtung 13
gesteuert, welche von üblicher Ausführung ist und einen beweglichen Teil in der Form einer Membran 14 von
großem Flächeninhalt, verglichen mit dem des Kolbens 11, aufweist, und die Membran 14 ist mit einem zweiten
Kolben 15 verbunden, der ebenfalls in der Bohrung des Zylinders 7 verschiebbar ist und sich gegen den Kolben
11 legt. Eine Entlüftung 15a ist vorgesehen, welche mit dem Raum zwischen dem Kolben 15 und dem Kolben 11
in Verbindung steht, um zu gewährleisten, daß für den Kolben 11 keine Neigung besteht, gegen die Servovorrichtung
13 gezogen zu werden, wenn der Kolben 15 sich in dieser Richtung bewegt. Falls die Entlüftung 15a
nicht vorgesehen sein würde, würde die Gefahr bestehen, daß Luft in das hydraulische System gesaugt
wird. Die Membran 14 ist in einem Gehäuse 16 angeordnet, das ein Paar Kammern 17 und 18 an
gegenüberliegenden Seiten der Membran 14 aufweist. Die erste Kammer 17, die dem Kolben 11 benachbart
liegt, wird zur Atmosphäre entlüftet, und die zweite Kammer 18 wird mit Druckluft gespeist, welche wie
nachstehend gesteuert wird.
Die pneumatische Steuerung zum Betätigen der Servovorrichtung 13 weist ein Relaisventil 19 auf, das
eine öffnung 20 hat, die mit einer Druckluftleitung 21 von einem Luftbehälter 22 verbunden ist, der durch ein
Filter 23 hindurch von dem Kompressor 3 gespeist wird. Das Relaisventil 19 ist im normalen Zustand so
angeordnet, daß es die Druckluftleitung 21 mit der Kammer 18 der Servovorrichtung 13 verbindet. Das
Relaisventil 19 besteht aus einem stangenartigen Ventilglied 24, das in einer zylindrischen Bohrung 25
eines Ventilgehäuses 26 verschiebbar ist und durch eine Feder 27 gegen ein Ende der Bohrung 25 gedrückt wird,
in welcher Stellung die Verbindungen, wie oben beschrieben, vorhanden sind. Die öffnung 20 steht mit
einer öffnung 28 in Verbindung, die durch eine Leitung 29 (Fig. 1) mit der Kammer 18 verbunden ist. Es ist
ersichtlich, daß bei der in Fig.2 dargestellten praktischen Ausführungsform das Relaisventilgehäuse
26 an der Wand der zweiten Kammer 18 der Servovorrichtung 13 befestigt ist, und das Relaisventilgehäuse
26 und die Wand der Kammer 18 haben jeweils Verbindungsöffnungen 29, 30, die gegenüber der
Atmosphäre durch einen Dichtungsring 31 abgedichtet sind, um zwischen der öffnung 28 und der Kammer 18
eine Verbindung herzustellen. Die zylindrische Bohrung
25 des Relaisventilgehäuses 26 ist an dem Ende 25a, gegen welches das Ventilglied 24 vermittels der Feder
27 gedrückt wird, mit der Kammer 18 der Servovorrichtung und an ihrem anderen Ende 256 durch eine Drossel
32 und eine Leitung 33 mit dem Luftbehälter 22 (F i g. 1) verbunden.
Wie in F i g. 2 dargestellt, ist die Drossel 32 als ein Einsatz in dem Ventilglied 24 enthalten, und die Leitung
33 hat die Form eines gebohrten Durchganges 34, der mit der öffnung 20 in allen Stellungen des Ventilgliedes
24 in Verbindung steht. Die Verbindung des Endes 25a der Bohrung 25 zu der Kammer 18 erfolgt vermittels
eines Durchganges 35, der in dem Relaisventilgehäuse
26 ausgebildet ist und mit einer öffnung 36 in der Wand
der Kammer 18 in Verbindung steht, und rings um die öffnung 36 ist ein Dichtungsring 37 vorgesehen.
Eine Auslaßöffnung 38, die durch ein schmutzabweisendes Kautschukklappenventil 39 zur Atmosphäre
führt, ist in dem Relaisventilgehäuse 26 ausgebildet, und die Ausführung ist derart, daß, wenn das Ventilglied 24
aus der in F i g. 1 und 2 dargestellten Stellung zu dem gegenüberliegenden Ende der Bohrung 25 bewegt ist,
die Verbindung zwischen der öffnung 28, die zu der Kammer 18 und der öffnung 20 führt, unterbrochen ist
und die öffnung 28 mit der Auslaßöffnung 38 in Verbindung steht.
Das Ende 25b der Bohrung 25 ist durch eine Leitung 40 mit einem durch Feder geschlossenen Ventil 41
verbunden, das in einer Fühlvorrichtung 42 enthalten ist.
Die Fühlvorrichtung 42 ist eine sich drehende, mit Trägheit arbeitende Vorrichtung üblicher Form, welche
durch einen Rimenantrieb von der Fahrzeugantriebswelle angetrieben wird und so ausgeführt ist, daß sie das
Ventil 41 öffnet, um die Leitung 40 immer dann mit der Atmosphäre zu verbinden, wenn die Verzögerung der
Antriebswelle größer als ein vorbestimmter Wert ist, wodurch angedeutet wird, daß die Hinterräder drohen
zu blockieren.
Im normalen Zustand der oben beschriebenen Anlage, wie sie in den F i g. 1 und 2 dargestellt ist, sind
die Enden 25a und 256 der Bohrung 25 des Relaisventilgehäuses 26 beide mit pneumatischem
Druck gespeist, und da das Ventil 41 gewöhnlich geschlossen ist, sind diese Drücke einander gleich. Die
Feder 27 hält daher das Ventilglied 24 in der dargestellten Stellung, wobei die Kammer 18 der
Servovorrichtung mit der pneumatischen Druckmittelquelle verbunden ist. Die sich daraus ergebende, durch
die Servovorrichtung 13 an den Kolben 11 angelegte Kraft gewährleistet, daß der Kolben 11 in der
dargestellten Stellung gehalten wird, das Steuerventil 6 offenhält, und der hydraulische Druck in der Leitung 5
unzureichend ist, um den Kolben 11 gegen diejenige Kraft zu bewegen, die durch die Servovorrichtung 13
erzeugt ist. Die Bremsen können daher durch den Fahrer in der üblichen Weise angelegt und gelöst
werden.
Wenn die Fühlvorrichtung 42 veranlaßt wird, ihr Ventil 41 zu öffnen, wenn sie ein drohendes Radblockieren
abfühlt, kann Druckluft aus dem Ende 256 der Relaisventilbohrung durch das Ventil 41 entweichen. Da
der Luftstrom aus dem Behälter 22 zum Ende 25b der Bohrung 25 gedrosselt ist, fällt der Druck an diesem
Ende des Ventils ab, und das Ventilglied 24 bewegt sich aus seiner normalen Stellung am gegenüberliegenden
Ende der Bohrung heraus. Das Ventilglied 24 arbeitet daher dahingehend, die Kammer 18 der Servovorrichtung
von der Druckluftleitung 21 abzutrennen und die Kammer 18 mit der Atmosphäre zu verbinden. Dadurch
so besteht das Bestreben, daß die Drucke an jeder Seite des Servokolbens ausgeglichen werden, und der hydraulische
Druck in den Bremsen ist dann imstande, den Kolben 11 zurück längs seines Zylinders zu drücken,
wodurch das Steuerventil 6 geschlossen wird. Der Druck in den Bremsen wird dann vermindert, wenn der
Kolben 11 durch den hydraulischen Druck zurückgestoßen wird, der das Volumen des Raumes vergrößert, in
welchen die Bremsflüssigkeit in den hinteren Bremsen expandieren kann.
bo Die Verminderung des Bremsdruckes, welche durch
die Bewegung des Kolbens 11 verursacht ist, setzt sich
fort, bis die Bremswirkung genügend reduziert worden ist, daß die Hinterräder wieder eine Drehgeschwindigkeit
erhalten, die ausreicht, um zu bewirken, daß die
(ν» Fühlvorrichtung 42 ihr Ventil 41 schließt. Dadurch kann
sich Luftdruck wiederum in dem zugeordneten Ende 25 der Relaisventilbohrung aufbauen, und das Ventilglied
24 wird in die in der Zeichnung dargestellte Stellung
ID UO / J4
zurückgewegt, um die Auslaßöffnung zu schließen und
zu ermöglichen, daß Luft wiederum in die Kammer 18 der Servovorrichtung strömt und der sich in der
Kammer 18 aufbauende Druck den Kolben 11 gegen das Kugelventil ausgebildete Steuerventil 6 bewegt. Diese
Rückkehrbewegung des Kolbens 11 längs seines Zylinders zwingt die Bremsflüssigkeit zurück zu den
Bremsen, um sie wieder anzulegen, und falls kein weiteres Blockieren eintritt, würde der Kolben 11 sich
bis zum Ende seines Zylinders bewegen und das Steuerventil 6 öffnen, um den normalen Arbeitszustand
der Bremsen wiederherzustellen.
Gewöhnlich jedoch hat das Rad wiederum die Neigung zu blockieren, bevor der Kolben 11 sich um
eine genügende Entfernung längs seines Zylinders bewegt hat, um das Steuerventil 6 wieder zu öffnen, und
die Fühlvorrichtung 42 bewirkt wiederum, daß das Relaisventil 19 betätigt wird, um den Druck in der
Servovorrichtung 13 zu entlasten. Das zweite drohende Blockieren wird dann aufgefangen, da der Kolben 11
sich längs seines Zylinders 7 zurückbewegt, um die Bremsen zu lösen, und die Fühlvorrichtung 42 und das
Relaisventil 19 arbeiten dann wiederum, um der Servovorrichtung 13 Druckluft zuzuführen, bis das
nächste drohende Blockieren angezeigt wird. Jedes
ίο Lösen und jedes Wiederanlegen der Bremsen findet
sehr schnell statt, und die Steueranlage setzt ihre Arbeit zyklisch fort, um die Bremsen zu lösen und wieder
anzulegen, bis die Bremsen durch den Fahrer gelöst werden oder die Straßenbedingungen sich ändern, so
daß ein voller Bremsdruck wiederum verwendet werden kann oder das Fahrzeug zum Stillstand kommt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Blockiergeschützte hydraulische Bremsanlage für Fahrzeuge mit einer über ein Bremsventil
betätigbaren Druckquelle, die einen Radbremszylinder mit Bremsflüssigkeit versorgt, mit einem in die
Bremsleitung eingeschalteten Steuerventil, das bei drohendem Blockieren eines Rades von einem
Meßwertgeber beaufschlagt wird, wobei der Servoteil des Steuerventils durch eine bewegliche Wand in
zwei Kammern unterteilt ist und die bewegliche Wand infolge einer Druckdifferenz auf einen Kolben
einwirkt, der bei Beaufschlagung des Steuerventils durch den Meßwertgeber ein federbelastetes Ventil
schließt, welches die Verbindung zu dem Radbremszylinder unterbricht, wobei der Kolben bei weiterer
Bewegung durch Volumenvergrößerung in dem radbremszylinderseitigen Teil der Bremsleitung den
Druck absenkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (11) einen axialen Vorsprung (10)
aufweist, der das bewegliche Ventilglied des federbelasteten Ventils (6, 9) bei nicht drohendem
Radblockieren von seinem Ventilsitz wegdrückt.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Ventilglied des
federbelastenden Ventils (6, 9) ein Kugelventilglied ist.
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