DE1504499C3

DE1504499C3 - Verfahren zum Umformen von Polystyrol-Granulat

Info

Publication number: DE1504499C3
Application number: DE19611504499
Authority: DE
Inventors: Josef Dr. Lintner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1961-05-20
Filing date: 1961-05-20
Publication date: 1974-02-14
Also published as: DE1504499A1; DE1504499B2

Description

Nach der deutschen Patentschrift 913 822 ist es 30 Auch in der Herstellung von Isolierplatten, wo solche

zur Herstellung gleichartiger Formkörper mit dem Formlinge zunächst im Rüttelverfahren zu Blöcken

Ziel, diesen ein möglichst niedriges spezifisches in offenen Formen verklebt und diese Blöcke dann

Gewicht und eine gleichmäßige Struktur zu geben, zu solchen Platten aufgeschnitten werden, sind die

bekannt, den bereits einem Aufschäumungsprozeß linsenförmigen Formlinge derartigen zylindrischen

unterworfenen Kunststoff-Formkörper mit in sich ge- 35 Formungen deshalb überlegen, weil sie sich anders

schlossenen Zellen nach einer längeren Lagerungszeit als letztere unter Vermeidung einer ungleichmäßigen

auf Temperaturen oberhalb des Erweichungspunktes Verteilung der zwischen ihnen gebildeten Hohlräume

des Kunststoffes zu erwärmen, aus dem der Form- im Rüttelverfahren übereinanderschichten lassen, so

körper besteht. Dabei kann die Lagerung in Luft oder daß die Platten in den besonders beanspruchten

anderen Gasen, gegebenenfalls unter erhöhtem Druck 40 Längs- und Querrichtungen eine hohe Festigkeit er-

und/oder erhöhter Temperatur durchgeführt werden, halten. Die linsenförmigen Formlinge gemäß Erfin-

es ist alternativ möglich, die Lagerung auch in nicht dung, deren Volumen einem Vielfachen des VoIu-

lösenden oder nur quellenden Flüssigkeiten bzw. mens der nicht geschäumten Granulatteilchen ent-

deren Dämpfen vorzunehmen, und für vorteilhaft spricht, nämlich dem bis etwa 200fachen Volumen,

wird es dabei weiterhin angesehen, ein solches Ver- 45 können darüber hinaus wegen dieses großen VoIu-

fahren mehrmals an dem gleichen Kunststoff-Form- mens generell zum Ausfüllen von Hohlräumen in

körper vorzunehmen. Bauten, in Bauelementen oder bei Versandgütern

Das Granulat, das nun bei diesen Verfahren zur verwendet werden.
Herstellung solcher Formkörper verwendet wird,

wird im Regelfall durch ein Schneiden stranggepreß- 50 Patentanspruch:

ter Gebilde von rundem oder ovalem Querschnitt Verfahren zum Umformen von treibmittel- und

erhalten, wobei an den Endflächen der resultierenden, lösungsmittelhaltigem Polystyrol-Granulat etwa

etwa zylindrischen Teilchen, scharfe Kanten ent- gleicher Abmessung in allen drei Dimensionen in

stehen. Es wurde nun im Rahmen der vorliegenden linsenförmige Formlinge durch Einverleiben eines

Erfindung, die sich mit der Aufgabe einer Herstellung 55 das Polystyrol nicht lösenden, niedrig siedenden

von linsenförmigen Formungen befaßte, gefunden, organischen Treibmittels und eines dieses Treib-

daß sich solcherweise durch ein Strangpressen her- mittel und das Polystyrol lösenden Lösungsmittels

gestellte Granulat-Teilchen etwa gleicher Abmessung und Aufschäumen der Teilchen, dadurch ge-

in allen drei Dimensionen im Falle von Polystyrol kennzeichnet, daß das Lösungsmittel aus

überraschend in derartige linsenförmige Formlinge 60 den durch Strangpressen hergestellten Granulat-

dann auf einfachste Weise umformen lassen, wenn teilchen mindestens teilweise wieder entfernt und

aus den treibmittel- und lösungsmittelhaltigen Granu- die Teilchen ohne Begrenzung auf einmal oder

latteilchen das Lösungsmittel mindestens teilweise stufenweise geschäumt werden.

Claims

1 2

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Um- wieder entfernt und die Teilchen dann ohne Begren-

formen von treibmittel- und lösungsmittelhaltigem zung auf einmal oder stufenweise geschäumt werden.

Polystyrol-Granulat etwa gleicher Abmessung in allen Es hätte demgegenüber erwartet werden müssen,

drei Dimensionen in linsenförmige Formlinge durch daß beim Schäumen zylindrischer Granulatteilchen

Einverleiben eines, das Polystyrol nicht lösenden, 5 gleichartige zylindrische Formlinge entstehen, bzw.,

niedrig siedenden organischen Treibmittels und eines daß zur Herstellung solcher linsenförmiger Formlinge dieses Treibmittel und das Polystyrol lösenden· vo'n entsprechend linsenförmigen Granulatteilchen

Lösungsmittels und Aufschäumen der Teilchen. . ausgegangen werden muß, für deren Herstellung man

Nach dem deutschen Patent 956 808 werden poröse hätte. Zugriff nehmen müssen zu einem relativ auf-Formkörper zur Verwendung insbesondere in der io wendigen Preßverfahren oder zu einem mindestens Isoliertechnik als Umhüllung von Kälteleitungen, als ebenso aufwendigen Überführen der durch Strang-Isoliermaterialien unter anderem im Kühlschrankbau, pressen hergestellten, etwa zylindrischen Granulatzur Herstellung von Wandplatten und . Fußboden- teilchen, in solche linsenförmige Gebilde durch ein belägen aus feinkörnigen Styrolpolymerisaten, die in Abschleifen der scharfen Schnittkanten,
nicht homogener Verteilung sie nicht lösende oder 15 Nach der vorliegenden Erfindung hergestellte, höchstens quellende organische Flüssigkeiten als linsenförmige Formlinge zeigen eine ,bemerkenswerte Treibmittel enthalten, deren Siedepunkte niedriger Festigkeit und besitzen ein sehr niedriges spezifisches liegen als die Erweichungspunkte der Styrolpolymeri- Gewicht. Sie erschließen auf Grund ihrer Formsate, dadurch hergestellt, daß man diese feinkörnigen gebung für das geschäumte Polystyrol zahlreiche neue . Styrolpolymerisate in verschließbaren Formen auf 20 Anwendungsgebiete, so insbesondere als Füllkörper Temperaturen oberhalb des Siedepunktes der flüssi- für Baustoffe, als welche zylindrische Formkörper gen Treibmittel und des Erweichungspunktes der aus Polystyrolschaum wegen deren mehr oder weniger Styrolpolymerisate erwärmt. Zur Abkürzung der ausgeprägten Kanten an den Deckflächen technolo-Erwärmungsdauer in den Formen können dabei die gisch deshalb wenig interessant sind, weil diese Kanfeinkörnigen Styrolpolymerisate gegebenenfalls vor 25 ten im tragenden Baustoffgerüst Schwächestellen bildem Einbringen in die Formen teilweise aufgeschäumt den, ganz abgesehen davon, daß solche zylindrische sein, wobei dieses Vorschäumen beispielsweise in Formkörper aus Polystyrolschaum dem Beton bzw. heißem Wasser oder in Heißdampf durchgeführt wer- Gips nicht unmittelbar beigemischt werden können, den kann. sondern in den Mischern zermahlen werden müssen.