DE1504134C - Poröser Korper fur Druckrollen oder Druckplatten - Google Patents

Description

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt

Die Erfindung bezieht sich auf einen porösen F i g. 1 einen Querschnitt durch eine Form in der

Körper für Druckrollen oder Druckplatten aus einer 30 ersten Stufe des Herstellungsverfahrens,

Masse feinyerteilter Teilchen aus Kunststoff, der zu Fig. 2 die zweite Stufe der Herstellung des

einem eine netzartige Zellstruktur aufweisenden Körpers,

Sinterkörper verbunden ist. F i g. 3 perspektivisch ein Fertigerzeugnis, das in

In der Drucktechnik wurden Druckwalzen und der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Weise her-

-platten bisher aus porösen Körpern geformt, damit 35 gestellt ist, und

die Druckfarbe zurückgehalten und auf die Druck- Fig. 4 eine andere Ausbildung eines porösen

typen od. dgl. in einer Druckvorrichtung übertragen Gegenstands, der in der Druckertechnik benutzt

werden konnte. Erzeugnisse dieser Art sind seit wird.

langem bekannt. Ihre Herstellung erfolgte beispiels- In Fig. 1 ist in eine unten, geschlossene zylinweise in einer Weise, daß man einzelne Gummi- 4° drische Form 11 eine Masse ■ von plastischen Teilpartikeln durch ein in der Wärme aushärtendes . chen 12 eingefüllt. Diese Teilchen können aus einem Kunstharz zusammenfügte und untereinander in Ver- einheitlichen Material oder aus einem Gemisch von bindung stehende Hohlräume oder Kanäle dadurch Stoffen, wie z. B. aus Polyäthylen mit einem hohen erzeugte, daß aus ,thermisch unbeständigen Stoffen, Molekulargewicht von z. B. über einer Million, oder ( die in der Gummimasse und dem Harz eingelagert 45 aus Polyvinylchlorid-, Epoxy-, Phenolformaldehyd-, waren, Gas in Freiheit?'gesetzt wurde. Das Stoff- Polyvinylformal-, Polyvinylacetat-Mischpolymerisagemisch wurde in eine Form gegeben und gepreßt, ten oder anderen Stoffen dieser Art bestehen,
wodurch eine Masse aus Gummiteilchen entstand, Als ideal hat sich ein Gemisch aus Teilchen erdie untereinander durch. Hohlräume -verbunden wiesen, die sowohl eine hohe Festigkeit haben (PoIywaren. Erzeugnisse dieser Art haben eine beträcht- 50 äthylen) als auch elastisch (Polyvinylchlorid) und liehe Porosität und die Fähigkeit, Druckfarbe zu- wärmebeständig (Phenolharze) sind. Das Gemisch rückzuhalten; sie sind ferner fest und haltbar. Eine kann wie folgt zusammengesetzt sein, um günstige wesentliche Eigenschaft" dieser Erzeugnisse ist die, Ergebnisse zu erzielen:
daß sie die Druckfarbe-durch einfache Berührung ■ .

ohne Anwendung eiües besonderen Druckes infolge 55 Polyvinylchlorid 45%

ihrer Oberflächeneigenschaften und der Kapillar- Polyäthylen 25%

struktur im Inneren freigeben. ; . Phenolharz 30 %

Aus dem französischen Patent 1128 228 ist es Die in die Form 11 gefüllte Masse wird durch bekannt, zur Herstellung poröser Körper als Aus- einen Kolben 13 (der während der Kompression in gangsprodukt kleine Stücke oder ein Pulver aus 60 F i g. 2 dargestellt ist) bei einem Druck von unge-Polyäthylen zu benutzen, das Material auf eine zwi- fähr 735 kg/cm² zusammengedrückt, um eine Vorsehen 100 und 400° liegende Temperatur zu er- form zu bilden, die etwa 25% der ursprünglichen wärmen und, um eine Volumenkontraktion während Länge hat. In diesem kalten, komprimierten Zustand der Verfestigung zu vermeiden, das Ausgangsprodukt schließt die Vorform Luft ein; ihre Menge wurde vor der Erwärmung durch Druckanwendung in 65 mit 5 bis 10% der Gesamtmasse errechnet. Die .' kleine Stücke, z. B. kleine Zylinder oder Platten, zu Vorform wird dann einer sich gleichmäßig erhöhen- ■ pressen, um in bestimmter Weise geformte Gegen- den Temperatur von 100 bis 140° C unterworfen, stände zu erhalten. und zwar für eine Gesamtzeit von 2¹A- Stunden. Bei

diesen Temperaturen werden die aneinanderfügen- Weitere Eigenschaften des Endproduktes können

den Teilchen zusammengesintert und bilden ein dadurch erhalten werden, daß man verschiedene

zusammenhängendes, einheitliches Produkt 14 mit Zusatzstoffe und Harze benutzt, wie z. B. chlorierten

inneren Hohlräumen, die mit Luft gefüllt sind. Die Polyäther oder feinverteiltes Siliziumdioxyd. Hier-

Struktur ist netzförmig oder zellenartig, wobei die 5 durch werden die Festigkeit und die Abriebfestigkeit

Porosität von der Anzahl der Teilchen und der noch erhöht.

Sintertemperatur abhängt. Während der Tempe- Außer Walzen, wie sie in den F i g. 1 bis 3 darraturbehandlung wirkt die eingeschlossene Luft als gestellt sind, können auch andere Erzeugnisse, wie Treibmittel, und die Hohlräume werden etwas z. B. Druckplatten 15 mit netzartigem Inneren—wie größer, als sie in der Vorform waren. Die Expansion io in F i g. 4 dargestellt — hergestellt werden. In dieder Luft bestimmt wiederum die Dimensionen des sem Falle benutzt man eine Form, die rechteckig Enderzeugnisses, das nach Abschluß der Behänd- ist und in die die zu verpressenden Stoffe eingebracht lung eine Expansion von 15 °/c gegenüber dem und in der sie behandelt werden. Die erzeugte Druckkalten Zustand erfährt. Obwohl eine leichte platte 15 hat eine erhabene Oberfläche 16, die die Schrumpfung nach dem Abkühlen auftritt, behält 15 gewünschte Schrift od. dgl. darstellt, die übertragen das Endprodukt im wesentlichen seine Größe. Der werden soll.

wirkliche Prozentsatz an Hohlräumen in dem End- Sowohl das walzenförmige Produkt 14 als auch

produkt beträgt etwa 10 bis 40 % des Gesamt- die Druckplatte 15 werden, nachdem sie ihre end-

volumens der Masse, die Dichte des Körpers ist un- gültige Form erhalten haben, damit sie die Druck-

gefähr 0,96 g/cm³. Wenn der so hergestellte Körper 20 farbe zurückhalten, in der Weise behandelt, daß

als Druckwalze benutzt wird, ist er in der Lage, bis man sie in ein Bad aus Druckfarbe taucht, bis sie

zu 5O°/o seines Gewichtes an Druckfarbe zurück- genügend Druckfarbe aufgenommen haben, die die

zuhalten; er stellt somit ein Erzeugnis dar, das diese ursprünglich vorhandenen Hohlräume ausfüllt. Man

Druckfarbe infolge seiner netzartigen Struktur nach läßt die Erzeugnisse abtropfen und kann sie an-

und nach durch Kapillarwirkung an die Oberfläche 25 schließend sogar trocknen, worauf sie für den oben

befördert. beschriebenen Verwendungszweck fertig sind.

Durch eine weitere Veränderung des obigen Kör- Zusätzlich zur Druckfarbe können noch andere pers kann das Fertigerzeugnis noch verbessert wer- Flüssigkeiten von den Körpern aufgenommen werden. Hierzu benutzt man Teilchen verschiedener den, z. B. Farben, Lacke, Leime und Kleister. Hier-Größe desselben Materials oder von Stoffgemisclien. 30 bei handelt es sich um Stoffe, die von den Fach-Die Zusammensetzung kann beispielsweise wie folgt leuten hauptsächlich benutzt werden,
sein: Es ergibt sich, daß gemäß vorliegender Erfindung . . eine neue Art poröser Erzeugnisse hergestellt werden Teilchen mit einem Durchmesser _{kanQ) die eine hohe Fest}i_gkeit aufweisen. Die Er-

über 297 Mikron 0,8 % 35 Zeugnisse besitzen einen hohen Grad an Kapillarität,

über 149 Mikron 20,8% wodurch sich eine hohe Porosität ergibt. Die Poro-

über 74 Mikron 62,4 °/o sität kann innerhalb weiter Grenzen genau kontrol-

über 44 Mikron 10,8 % liert werden. Benutzt man die gemäß vorliegender

unter 44 Mikron 4,4 °/o Erfindung ausgebildeten Erzeugnisse in der Druck-

^o technik, so ergeben sich Drucke mit einer scharf

Diese Teilchen werden gepreßt und nach dem gezeichneten Oberfläche, wie man sie bisher nicht

Luftaustreibeverfahren behandelt. herstellen konnte.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

1 2 Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, Patentansprüche: besteht darin, poröse Körper herzustellen, die für ,-,. , ... Druckrollen oder Druckplatten in besonderer Weise

1. Poröser Körper für Druckrollen oder Drück- geeignet sind, d.h. die Eigenschaft haben, Flüssigplatten, aus einer Masse feinverteilter Teilchen 5 keiten zu speichern und sie auf Wunsch wieder abaus Kunststoff, der zu einem eine netzartige zugeben.

Zellstruktur aufweisenden Sinterkörper verbun- Bei einem porösen Körper für Druckrollen oder

den ist, dadurch gekennzeichnet, daß Druckplatten aus einer Masse feinverteilter Teilchen

das Molekulargewicht über 1 Million beträgt aus Kunststoff der eingangs beschriebenen Art be- und wenigstens 95% seiner Teilchen einen io steht die Erfindung darin, daß das Molekulargewicht

Durchmesser von 44 bis 297 Mikron aufweisen. über 1 Million beträgt und wenigstens 95% seiner

2. Poröser Körper nach Anspruch 1, dadurch Teilchen einen Durchmesser von 44 bis 297 Mikron gekennzeichnet, daß .mehr als die Hälfte der aufweisen.

Teilchen einen Durchmesser über 75 Mikron Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht

aufweisen. ·■'·'■" 15 also nicht in der Herstellung der porösen Körper,

3. Poröser Körper nach Anspruch 1 und 2, sondern in der Erkenntnis, daß es möglich ist, nach dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen aus an sich bekannten Methoden poröse Körper herzu-Polyäthylen mit hoher Dichte bestehen. stellen, die für Druckrollen oder Druckplatten in

4. Poröser Körper nach Anspruch 1 bis 3, da- besonderer Weise geeignet sind.

durch gekennzeichnet, daß die Teilchen eine 20 Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung Dichte von ungefähr 0,96 g/cm³ aufweisen. weisen mehr als die Hälfte der Teilchen einen

5. Poröser Körper nach Anspruch 1 bis 4, da- Durchmesser über 75 Mikron auf. Erfindungsgemäß durch gekennzeichnet, daß die Teilchen 10 bis bestehen die Teilchen aus Polyäthylen mit hoher j 40% des Gesamtvolumens ausmachen. Dichte, vorzugsweise einer Dichte von etwa

25 0,96 g/cm³, und machen 10 bis 40 % des Gesamt- i Volumens aus. '·■