DE1498778C - Vorrichtung zur Messung des Gehaltes an paramagnetischen Gasen in Gasgemischen - Google Patents
Vorrichtung zur Messung des Gehaltes an paramagnetischen Gasen in GasgemischenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung des Gehaltes an paramagnetischen Gasen in
Gasgemischen. Besondere Bedeutung hat eine solche Vorrichtung für die Messung des Sauerstoffgehaltes,
da der Sauerstoff ein Gas ist, welches sich gegenüber fast allen anderen technischen Gasen durch besonders
starken Paramagnetismus auszeichnet. Je nach dem Gehalt an paramagnetischen Gasen, also z.B.
nach dem Sauerstoffgehalt der Gasmischungen ändert sich deren magnetische Suszeptibilität. Diese ist
außerdem dem Druck und dem reziproken Wert der Temperatur proportional. Da man Temperatur und
Druck in bekannter Weise bestimmen kann, läßt sich aus der Messung der magnetischen Suszeptibilität der
Sauerstoffgehalt des Gases bestimmen.
Es ist eine Anordnung zur Messung des Gehaltes an paramagnetischen Gasen in Gasgemischen bekannt,
bei der eine rohrförmige Meßkammer zwischen den Polen eines Magneten angeordnet und das
Gasgemisch in der Meßkammer periodischen Druckänderungen unterworfen ist und die im Magnetkreis
auftretenden Flußänderungen bestimmt werden. Die in den Beispielen angegebenen Druckänderungen erfolgen
mit einer Frequenz von etwa 10 Hz. Als Wechseldruckgeneratoren sind periodisch bewegte
Kolben oder Membranen, Gasfiußzerhacker und rotierende Exzenterscheiben aufgeführt. Die niedrige
Frequenz der mit diesen Geräten erzielbaren Druckänderungen bringt für den Meßvorgang eine Reihe
von Nachteilen mit sich. Für die Verstärkung der niederfrequenten Meßspannung sind aufwendige
Spezialverstärker notwendig. Außerdem ist es unbedingt erforderlich, die Meßgeräte gegen niederfrequente
Störfelder (50 Hz) völlig abzuschirmen, was große Schwierigkeiten bereitet. Des weiteren hat
die niedrige Frequenz eine entsprechend große Ansprechzeit der Meßgeräte zur Folge. Bei größeren
Strömungsgeschwindigkeiten des Meßgases ist dann eine kontinuierliche Überwachung des Sauerstoffgehaltes
des Meßgases nicht möglich. Schließlich ist der mit den angegebenen Mitteln erreichbare Wechseldruck
begrenzt.
Es wurde nun gefunden, daß die Nachteile der bekannten Anordnung weitgehend vermieden werden,
wenn die rohrförmige Meßkammer an den Stirnseiten von den Abstrahlflächen elektromechanischer Schallsender
begrenzt ist, die in der Meßkammer stehende Schallwellen derart erzeugen, daß ein Druckbauch
zwischen den Magnetpolen im Gebiet des stärksten Magnetflusses liegt. Auf diesem Wege ist es mit
relativ einfachen technischen Hilfsmitteln möglich, Druckschwankungen hoher Frequenz und Amplitude
gerade im Bereiche der größten Feldstärke zu erzeugen und damit einen guten Wirkungsgrad zu erzielen.
Unter elektromechanischen Schallsendern sind dabei Sender zu verstehen, die zwar elektrisch erregt werden,
die Druckwirkung aber mechanisch auf das Gas übertragen. Andere bereits genutzte Schallsender, die
vom Sauerstoffgehalt des Meßgases abhängige Druckänderungen erzeugen, sind für den vorliegenden
Zweck nicht geeignet. Bei der Verwendung von Ultraschall ergeben sich insbesondere für die Meßkammer
sehr kleine Abmessungen, woraus eine kurze Ansprechzeit resultiert. Mit der Vorrichtung nach der
Erfindung läßt sich auch die Forderung, einen stetigen Gasaustausch in der Meßkammer durchzuführen,
leicht ermöglichen. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung einer rohrförmigen Meßkammer, deren
Durchmesser von beiden Enden aus symmetrisch zur Mitte hin abnimmt und bei der die offenen Enden
durch zwei piezoelektrische Ultraschallgeber abgedeckt sind und das Gasgemisch an den Nahtstellen
zwischen Meßkammer und Ultraschallgeber zu- bzw. abgeführt wird und die Ultraschallgeber so erregt
werden, daß sich zwischen den Polschenkeln des magnetischen Kreises in der Meßkammer eine
stehende Welle ausbildet. Zwischen der Wellenlänge ?. ίο des abgestrahlten Schalls und der Meßkammerlänge I
besteht die Beziehung
wobei η eine ganze positive Zahl ist und zwischen
den Ultraschallgebern eine Phasenverschiebung von φ = η ■ 180° herrscht. Für ungerade η liegt ein
Druckbauch genau in der Mitte der Meßkammer.
An Hand der Abbildung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Ein Keramikrohr
1, das sich von den Enden symmetrisch zur Mitte hin stark verjüngt, umschließt eine Meßkammer.
Ihre Länge I ist ein ganzzahliges Vielfaches der halben Wellenlänge λ des die Meßkammer durchsetzenden
Ultraschalls. Auf die Enden des Keramikrohres sind Halter 2 und 3 für piezoelektrische Ultraschallgeber
4 und 5 aufgesetzt. Die Schallgeber bilden die Enden der Meßkammer und decken die
Öffnungen vollkommen ab, ohne jedoch die Wandung des Keramikrohres 1 direkt zu berühren. Durch den
verbleibenden Spalt strömt das Gasgemisch hindurch. Dieses wird durch eine Leitung 6 dem linken Halter 2
zugeleitet und durch eine Leitung 7 in dem rechten Halter 3 mittels einer Pumpe 8 abgesaugt. Der
Schallgeber 4 ist in einem Schneidenring 9 gelagert, der sich an einer Kehle 10 im Halter 2 abstützt.
Durch die an der aufschraubbaren Halterückwand 11 isoliert befestigten Kontaktfedern 12, die an dem
Schallgeber anliegen, wird der Schneidenring gegen die Kehle 10 gedrückt. Der Schallgeber 5 ist auf der
anderen Seite entsprechend gelagert.
Die Umgebung des kleinsten Querschnittes der Meßkammer 1 liegt zwischen den Polschuhen eines
Dauermagneten 13. Zwischen den Polschuhen und
der Meßkammer liegen für die Erzeugung der Meßspannung Induktionsspulen 14. Die Induktionsspulen
sind über einen Verstärker 16 an ein Anzeigeinstrument 17 angeschlossen.
Die piezoelektrischen Schallgeber werden mit einem 8,5-kV-Wechselspannungsgenerator 18 so betrieben,
daß die Wellenlänge des abgestrahlten Schalles der Beziehung
genügt, dabei muß zwischen den beiden Schallgebern eine Phasenverschiebung bestehen, die bei einem
Schallgeberabstand von (2n —1) halben Schallwellenlängen
180°, bei η Schallwellenlängen 0° beträgt. Das Magnetsystem muß so beschaffen bzw.
angeordnet sein, daß ein Bauch der Druckschwankungen im Gebiet des stärksten Magnetflusses liegt.
Für ungerade η entsteht ein Druckbauch genau in der Mitte der Meßkammer. Die Meßkammer befindet
sich zusammen mit dem Magnetsystem in einem Thermostaten 15, mit dem sich die Temperatur als
eine die Meßspannung beeinflussende Größe ausschalten läßt.
Während des Betriebes ist der Thermostat 15 auf eine feste Temperatur eingeregelt. Das dem linken
Halter 2 über die Leitung 6 zugeführte Gasgemisch strömt durch den Spalt zwischen dem Ultraschallgeber
4 und dem Keramikrohr 1 in die Meßkammer hinein, verläßt sie durch den Spalt zwischen dem
Keramikrohr 1 und dem Ultraschallgeber 5 und wird durch die Pumpe 8 über den Halter 3 und die Leitung
7 abgesaugt. In der Meßkammer wird das Gasgemisch von beiden Enden durch die piezoelektrisehen
Schallgeber beschallt.
Änderungen in der Zusammensetzung des Gasgemisches beeinflussen die Geschwindigkeit des
Schalles in dem Gasgemisch. Damit würde sich auch bei konstanter Frequenz der Schallgeber die Schallwellenlänge
ändern und die Abstimmung der Meßkammer aus der Resonanz herauswandern. Dies kann
man durch eine akustische Rückkopplung verhindern. Dazu ist an der engsten Stelle der Meßkammer ein
piezoelektrischer Empfänger 19 vorgesehen, der über einen Phasenschieber 20 den Generator 18 steuert.
Erregt man die Schallgeber so, daß das Produkt von Schallfrequenz und Schalldruckamplitude konstant
bleibt, so sind die in der Spule 14 induzierten Wechselspannungen proportional dem Partialdruck des
Sauerstoffs, wenn man die Suszeptibilität des Trägergases vernachlässigen kann. Die Änderungen der
Meßspannung sind dann eindeutig auf eine Änderung des Sauerstoffanteils zurückzuführen.
Ist die Suszeptibilität des Trägergases nicht vernachlässigbar, so kann der Sauerstoffgehalt durch
Anwendung der Additivitätsregel der Suszeptibilitäten ermittelt werden.
Claims (5)
1. Gerät zur Messung des Gehaltes an paramagnetischen Gasen in Gasgemischen, beruhend
auf der Bestimmung der von periodischen Gasdruckänderungen ausgelösten magnetischen Flußänderungen,
mit einer zwischen den Polen eines Magneten angeordneten, vom Gasgemisch durchströmten
rohrförmigen Meßkammer, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmige Meßkammer
(1) an den Stirnseiten von den Abstrahlflächen elektromechanischer Schallsender (4, 5)
begrenzt ist, die in der Meßkammer stehende Schallwellen derart erzeugen, daß ein Druckbauch
zwischen den Magnetpolen im Gebiet des stärksten Magnetflusses liegt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallsender (4, 5) Ultraschallsender
sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der
Meßkammer (1) von beiden Enden aus symmetrisch zur Mitte hin abnimmt und die Meßgaszu-
und -abführung sich an den Nahtstellen zwischen Meßkammer und Schallsender befindet.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit zwei die Meßkammer an ihren
Enden abdeckenden Schallsendern, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallsender derart erregbar
sind, daß zwischen der Wellenlänge λ des abgestrahlten Schalles und der Meßkammerlänge /
die Beziehung
I = η ■ —
besteht, wobei η eine ganze positive Zahl ist, und zwischen den Ultraschallgebern eine Phasenverschiebung
von φ = η-180° herrscht.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Kammerwandung der Meßkammer (1) im Gebiet der maximalen Druckschwankung ein elektroakustischer
Empfänger (19) eingebaut und dieser über einen Phasenschieber (20) mit dem Schallgenerator
(18) elektrisch verbunden ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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