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Durch die deutsche Patentschrift 475 767 und die entsprechende französische
Patentschrift 667 600 ist es bekanntgeworden, in einem langgestreckten biegsamen
Magenschlauch zur Entnahme von Magensaft eine aus einem Platin-Zink-Elektrodenpaar
bestehende Meßsonde anzuordnen, so daß mittels eines an die Elektroden über Zuleitungen
angeschlossenen Voltmeters die sich ergebende Elektrodenspannung gemessen werden
kann. Der am vorderen Ende geschlossene Magenschlauch hat seitliche Öffnungen zum
Eintreten des Magensaftes, und der die Elektrodenzuleitungen umgebende Mantelraum
innerhalb des Magenschlauches bildet den Entnahmeweg zur Entnahme von Magensaft
Durch die britische Patentschrift 667 471 ist es bekanntgeworden, bei einer pH-Meßzellenanordnung
die außerhalb der Meßzelle liegenden Zuleitungen zu den Elektrodenanschlüssen elektrostatisch
abzuschirmen, um die Aufnahme unerwünschter, durch Induktion auf die Zuleitungen
bedingter Störsignale zu vermeiden.
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Die Erfindung bezweckt eine Weiterentwicklung einer Meßsonde, wie
sie im wesentlichen der vorgenannten deutschen Patentschrift und der entsprechenden
französischen Patentschrift entspricht, um dabei eine elektrostatische Abschirmung
der Elektrodenzuleitungen sicherzustellen.
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Eine Meßsonde für Untersuchungen im Körperinneren mit einer elektrochemischen
Meßzelle, die am Ende eines langgestreckten, biegsamen Rohres relativ kleinen Durchmessers
angeordnet ist, das beide elektrischen Zuleitungen der Meßzelle enthält und einen
von einer Stelle hinter der Meßzelle zu einer außerhalb des Körpers reichenden Stelle
verlaufenden Weg zur Direktentnahme von Körperflüssigkeit aus dem Bereich der Meßzelle
bildet, kennzeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch, daß der Entnahmeweg ein die
elektrischen Zuleitungen umgebender Abschirmungskanal ist und daß eine der beiden
elektrischen Zuleitungen ein schraubenförmig auf eine manschettenförmige Außenisolation
der anderen innen angeordneten Zuleitung gewickelter Draht ist, dessen benachbarte
Windungen einander berühren.
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Die erfindungsgemäße Meßsonde bildet insofern einen besonderen Fortschritt
gegenüber den vorstehend erörterten bekannten Anordnungen, als eine elektrostatische
Abschirmung der Stromzuleitungsabschnitte bewirkt wird, die in dem verhältnismäßig
langen Entnahmekanal der Meßsonde verlaufen. Die Erfindung beschränkt sich also
nicht etwa darauf, ein abgeschirmtes Kabel vont dem äußeren Ende der Meßsonde aus
bis zu dem Meßinstrument vorzusehen, sondern sieht vor die Abschirmung bis möglichst
nahe an die Elektroden selbst in das Innere der Meßsonde fortzusetzen. Dessenungeachtet
ist die erfindungsgemäße Ausbildung der Meßsonde derart, daß durch die Abschirmmittel
weder die zu verlangende Flexibilität der Sonde beeinträchtigt wird, noch auch für
das elektrische Abschirmmittel ein zusätzlicher Platzbedarf innerhalb des den Raum
zur Aufnahme der zu entnehmenden Körperflüssigkeit bildenden Teiles der Sonde bedingt
ist.
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Die Erfindung wird nun im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispieles
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
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Es bedeutet Fig. 1 ein in stark vergrößertem Maßstab gezeichneter
Querschnitt der elektrochemischen Meß-
zelle gemäß der Erfindung, die mit dem vorderen
Ende eines Katheters verbunden ist, Fig. 2 eine modifizierte Ausführungsform der
Elektrodenanordnung gemäß der Erfindung; F i g. 3 ist ein in vergrößertem Maßstab
gezeichneter Querschnitt des rückwärtigen Endes der Katheterröhre, der Mittel zur
Entnahme einer Probemenge aus der Röhre und zur Verbindung der Röhre mit einem äußeren
Schaltkreis aufweist.
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Die vorliegende Erfindung wird als Herz-Katheter beschrieben und
weist eine elektrochemische Meßzelle auf, um die Sauerstoffspannung oder den Sauerstoff-Teildruck
im Herzen einer lebenden Person oder eines Tieres zu messen. Wie noch weiter unten
im einzelnen beschrieben werden wird, kann jede Art elektrochemischer Meßzelle benützt
werden. Die gesamte Anordnung kann nicht nur in das Herz eines lebenden Subjektes
eingeschoben werden, sondern auch in Venen, Arterien und in das Herzgefäßsystem
des Subjektes. Das System kann ebenso vorteilhaft bei neugeborenen Babys für die
Diagnose von Herzscheidewandfehlern, Cyanose und andere Herzfehler benutzt werden.
Allgemein ausgedrückt, die Erfindung kann überall da benützt werden, wo für das
Einsetzen einer elektrochemischen Meßzelle lediglich ein sehr schmaler Durchgang
zur Verfügung steht und, wenn es notwendig ist, ein Bestandteil in einer bestimmten
Flüssigkeits-Probemenge zu messen ist.
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In den Zeichnungen ist eine elektrochemische Meßzelle mit 10 bezeichnet.
Sie ist am vorderen Ende eines länglichen biegsamen Röhrchens oder Katheters 12
befestigt, an dessen rückwärtigem Ende ein Verbindungsstückl4 (vgl. Fig.3) zum Anschluß
der Meßzelle 10 an einen äußeren elektrischen Meßkreis (nicht gezeigt) vorgesehen
ist. Die elektrische Meßzelle 10 nimmt eine Elektrodenanordnung 16 auf, die als
miniaturisierte polarographische Elektroden ausgebildet sind.
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Die Elektrodenanordnung 16 besteht aus einer zentral angeordneten,
aus Platin bestehenden Drahtkathode 18, die von einer Glashülle 20 umgeben ist.
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Die Platindrahtkathode 18 geht so weit durch das vordere Ende der
Glashülle 20 hindurch, daß ein Teil der Oberfläche des Drahtes 18 mit der Oberfläche
der Glashülle 20 abschließt. Eine aus Silber bestehende Anode 22 in Form einer zylindrischen
Röhre ist vorgesehen und überdeckt den vorderen Teil der Glashülle 20. Am rückwärtigen
Teil der Anode 22 befindet sich zwischen dieser und dem rückwärtigen Teil der Glashülle
20 ein ringförmiger Raum, der mit einer elektrisch nicht leitenden Epoxy-Vergußmasse
24 gefüllt ist. Der vordere Teil der Anode 22 ist gegenüber dem vorderen Teil der
Glashülle 20 etwas zurückgesetzt, um so einen ringförmigen Raum oder Reservor 26
zu bilden, das den Elektrolyten enthält, der eine Brücke zwischen den beiden Elektroden
18, 22 bildet. Eine Membran 28 ist über die vorderen Enden der beiden Elektroden
18, 22 die Hülle 20 und das Elektrolytreservoir 26 gezogen, um die Elektroden 18,
22 und den Elektrolyten von der Probemenge zu trennen, in die das Instrument zu
Analysezwecken eingesetzt wird.
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Zur Analyse der Sauerstoffgehaltes im Blut besteht die Membran 28
zweckmäßigerweise aus Polyäthylen, da dieses Material sauerstoffdurchlässig ist
und somit einen Durchgang für den Sauerstoff zum Inneren der Elektrodenanordnung
16 gestattet, während es für andere Substanzen, die die elektrischen Verhaltensweisen
der
Elektrodenanordnung 16 beeinflussen würden, eine Abschirmung bildet. Andere zur
Herstellung von Membranen geeignete Werkstoffe sind Polyvinyl-Chlorid, Tetrafluoroäthylen
und Polypropylen. Bei der Sauerstoffmessung hat sich herausgestellt, daß Natrium-
und Kalium-Chlorid-Lösungen sich bei Verwendung einer Silber-Bezugselektrode als
Elektrolyten eignen. Es können jedoch auch andere geeignete Pufferlösungen verwendet
werden. Auch können andere Materialien als Silber und Platin für die Elektroden
18 und 22 verwendet werden, wie das bei der Technik derartiger Meßzellen bekannt
ist.
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Beim Betrieb der Elektrodenanordnung 16 entsteht bei der stattfindenden
Elektro-Reduktion und Elektro-Oxydation infolge des Elektrolyten ein Elektronenfluß
der in der Polarographie benutzt wird. So wird beispielweise bei der Bestimmung
des Sauerstoffgehaltes einer alkalischen Probemenge durch die Membran 28 hindurchdiffundierender
Sauerstoff an der Platin-Meßelektrode 18 gemäß folgender Reaktion reduziert: 02+
2H20 + 2e- H2O2 + 20H-t und demnach 02+2H++20H-4e-+40H-In sauren Medien kann die
Reaktion wie folgt beschrieben werden: 02 + 2H+ - 2e- H202 Auf diese Weise wird
das elektrische Verhalten der Meßzelle 10 von der Menge Sauerstoff beeinflußt, die
durch die Membran 28 hindurchwandert. Der zwischen den Elektroden 18, 22 fließende
Strom wird sich direkt im Verhältnis zur Sauerstoffmenge ändern, die auf die Platinkathode
18 auftrifft, wobei die Meßzelle 10 bei Abwesenheit von Sauerstoff in vorbestinunter
Spannung (0,7 Volt) polarisiert ist und depolaryrisiert wird, wenn Sauerstoff an
der Kathode 18 vorhanden ist und dort reduziert wird.
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Die Elektrodenanordnung 16 enthält weiterhin eine zylindrische Stahlbuchse
30, die über die zylindrischew Anode 22 gezogen ist. Sie dient dem Zweck, die Membran
28 in ihrer Position zu halten. Das vordere Ende 32 der Stahlbuchse 30 ist vorzugsweise
nach innen konisch ausgebildet. Diese konische Form entspricht einem konischen Teil
34 auf der Anode 22.
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Die Membran 28 wird auf diese Weise zwischen dem konischen Teil 34
und dem vorderen Ende 32 eingeklemmt. Dadurch wird die Membran 28 in ihrer Stellung
gehalten, in der sie mit dem Ende der Glashülle 20 und der freiliegenden Fläche
der Platinkathode 18 in Berührung steht.
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Am rückwärtigen Ende der Elektrodenanordnungl6 ist ein Phosphor-Bronze-Stift
36 vorgesehen, der elektrisch leitend mit dem Ende der Platinkathode 18 verbunden
ist. Die Epoxy-Vergußmasse 24 im rückwärtigen Teil der Anode 22 dient auch dazu,
den Stift 36 abzustützen und beide Teile gegeneinander zu isolieren.
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Die Elektrodenanordnung 16 ist von sehr kleinen Dimensionen. Beispielsweise
wurde bei einer Ausführungsform der Erfindung die Elektrodenanordnung 16 0,755 cm
lang und ungefähr 0,00755 cm breit an ihrer breitesten Stelle gemessen. Als Kathode
18 -wurde ein Platindraht von 0,002 cm Durchmesser im Mittelpunkt der Glashülle
20 mit einem äußeren Durchmesser von 0,0325 cm benützt. Die Membran 28 aus Polyäthylen28,
die die Elektroden 18, 22 überspannt, war 2,54. 10-3 cm dick.
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Die elektrochemische Meßzelle 10, die mit der Katheterröhre 12 verbunden
ist, enthält außer der Elektrodenanordnung 16 noch eine Gehäuse 38, das an seinem
vorderen Ende eine Aussparung 40 und eine mit einem Gewinde versehene Offnung 42
enthält, in der ein mit einem Gewinde versehener Teil 44 einer Kappe 46 eingeschraubt
ist. Die Kappe 46 hat einen vergrößerten vorderen Teil 48, der gleitend in der Aussparung
40 des Gehäuses 38 angeordnet ist. Ein zylindrischer Durchgang 50 in der Kappe 46
nimmt die Elektrodenanordnung 16 und die Stahlbuchse 30 auf.
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Der vordere Teil dieses Durchganges 50 ist an der Stelle 52 konisch
ausgebildet und entspricht so dem vorderen ebenfalls konisch ausgebildeten Endteil
32 der Buchse 30. Auf diese Weise drückt der konische Teil 52 der Kappe 46 den konischen
Teil 32 der Stahlbuchse 30 gegen die Membran 28, wenn die Kappe 46 in die mit einem
Gewinde versehene Öffnung 42 des Gehäuses 30 eingeschraubt wird und stellt so sicher5
daß die Membran 28 in der Elektrodenanordnung 16 festgehalten wird.
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Der vordere Teil der Kappe 46 ist mit einer Öffnung 54 versehen,
durch die die vorderen Teile der Anode 22, der Kathode 18 und der Membran 28 hindurch
hervorstehen. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, daß diese Teile mit der zu analysierenden
Probemenge in Kontakt treten können. Ein ringförmiger Teil 56 der Kappe 46 umschließt
das vordere Ende der Elektrodenanordnung 16 und steht etwas über das Ende derselben
hinaus, um die Membran 28 vor einer Berührung mit den Wänden der Arterie oder Vene
zu schützen, durch die das Instrument hindurchgeschoben wird. Ein kreisförmiger
Ring 58 aus elastischem Material, wie z. B. Gummi, ist in einer ringförmigen Einkerbung
68 in der äußeren Oberfläche des äußeren Teiles 48 der Kappe 46 angeordnet. Der
Ring 58 ist im großen und ganzen D-förmigen Querschnittes und schafft so eine abgerundete
äußere Oberfläche 70, die gegen die Oberfläche der Einsparung 40 im Gehäuse 38 drückt.
Dieser elastische kreisförmige Ring 58 dient doppeltem Zweck: Er verhindert das
Eintreten irgendwelcher Feuchtigkeit in die elektrochemische Meßzelle 10 und dient
dazu, ein Lockern der Schraubverbindung zwischen Kappe 46 und Ge häuse 38 zu verhindern.
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Fig.2 zeigt eine etwas modifizierte Form der Elektrodenanordnung
nach F i g. 1, wo die gleicheh -Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind.
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Dabei ist die Stahlbuchse 30 in zwei Hälften 65 und 67 getrennt. Der
kürzere rückwärtige Teil 65 ist mit dem rückwärtigen Teil der Anode 22 durch Epoxy-Zement
od. ä. verkittet. Der längere vordere Teil 67 paßt in die Kappe 46 (F i g. 1) und
ist an diese dauerhaft angelötet. Eine in eine im Teil 67 vorgesehene Klappe 71
eingreifende Zunge 69 des Teiles 65 dient zur Versiegelung der beiden Teile gegeneinander
und stellt sicher, daß die gesamte Elektrodenanordnung 16 sich mit der Kappe 46
dreht, wenn diese in das Gehäuse 38 eingeschraubt wird. Auf diese Weise ist keine
relative Drehung des vorderen Endes der Stahlbuchse 30 und der Membran 28 möglich,
die bewirken könnte, daß die Membran 28 während des Aufschraubens der Kappe 46 in
das Gehäuse 38 durch Scherkräfte abgerissen wird.
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Um Anode 22 und Kathode 18 der Elektrodenanordnung 16 elektrisch
leitend mit einem äußeren Schaltkreis zu verbinden, der außerhalb des zu untersuchenden
Subjektes angeordnet ist, ist am rückwärtigen
Ende des für die
Elektrodenanordnung 16 vorgesehenen Gehäuses 38 ein elektrisch leitender zylindrischer
Teil 72 vorgesehen, der an seinem vorderen Ende eine konische konkave Hohlfläche
74 hat. Der Teil 72 ist koaxial mit der Platinkathode 18 und dem Phosphor-Bronze-Stift36
angeordnet, so daß beim Einschrauben der Kappe 46 in das Gehäuse 38 der Stift 36
in Kontakt mit dem Teil 72 gelangt. Ein koaxiales Kabel 76 erstreckt sich durch
das Katheterrohr 12 hindurch und besteht aus einem inneren Leiter 78, der sich in
eine am rückwärtigen Ende des Teiles 72 vorgesehene Aussparung 80 hinein erstreckt
und elektrisch leitend mit diesem, beispielsweise durch Anlöten, verbunden ist.
Eine isolierende Manschette 84 aus Tetrafluoräthylen oder ähnlichem Material umschließt
den inneren Leiter 78. Ein äußerer konzentrisch zum Innenleiter 78 angebrachter
elektrischer Leiter 86 nach Form eines zweischichtig spiralenförmig geflochtenen
Litzendrahtes umschließt die Manschette 84. Ein vorderer Teil 88 des äußeren Leiters
86 ist durch Löten oder durch eine ähnliche Verbindung mit dem rückwärtigen Teil
des Gehäuses 38 verbunden. Da das Gehäuse mit der Kappe 46 verbunden ist, die ihrerseits
wieder in Kontakt mit der Buchse 30 steht, die die Silberanode22 umschließt, wird
ein elektrischer Kontakt zwischen der Anode und dem äußeren Leiter 86 des koaxialen
Kabels hergestellt. Eine Epoxyd-Vergußmasse 90 füllt den Bereich im rückwärtigen
Teil des Gehäuses 38 vo'lständig aus, um eine elektrische Isolation sicherzustellen
und um das koaxiale Kabel 76 und den Teil 72 mit dem Stift 36 und den Elektroden
18 und 22 konzentrisch auszurichten. Eine Hülle 92 aus Vinyl umschließt das Koaxialkabel
76 vom Gehäuse 38 bis zum rückwärtigen Ende des Katheters 12 hin. Die spiralenförmig
gewundenen Drähte des Kabels 76, die den äußeren Leiter 86 bilden, bieten eine elektrische
Abschirmung des inneren Leiters 78, der mit der Meßelektrode 18 verbunden ist. Diese
Abschirmung schützt vor elektrischen Feldern, die innerhalb eines lebenden Körpers
existieren. Auf diese Weise werden Störungen vermieden, die durch derartige elektrische
Felder erzeugt würden und dann, wenn keine Abschirmung vorhanden wäre, auftreten
würden.
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Im beschriebenen Fall wurde für den Katheter 12 eine Röhre aus Vinyl
gewählt. Der äußere Durchmesser betrug lediglich 0,407 cm während der innere Durchmesser
0,249 cm betrug. Der äußere Durchmesser des Gehäuses 38 war ungefähr 0,249 cm. Auf
diese Weise war der äußere Durchmesser des Instrumentes von solcher Größe, daß das
Einsetzen der elektrochemischen Meßzelle 10 und des Katheters 12 in das Herz, die
Arterien oder Venen eines lebenden Subjektes möglich ist Die Vinylröhre hat außerdem
den Vorteil, daß sie sich ausdehnt, wenn sie in Aceton ungefähr 30 Sekunden lang
gelegt wird und sich damit vollsaugt. Auf diese Weise erhält man eine willkommene
Möglichkeit, einen engen Sitz der Röhre 12 auf dem Elektrodengehäuse 38 zu erreichen,
da die mit Aceton getränkte Röhre 12 über das rückwärtige Ende des Gehäuses 38 geschoben
werden kann, dort dann beim Trocknen zu seiner normalen Größe zusammenschrumpft
und eng auf dem Gehäuse 38 aufsitzt. Eine für praktische Zwecke brauchbare Länge
der Meßsonde ist 125 cm. Diese Länge genügt, um sie bei erwachsenen Menschen zu
verwenden, und erlaubt eine Einführung in eine Vene oder Arterie des Oberschenkels.
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In F i g. 3 ist das rückwärtige Teil des Katheters 12 gezeigt, das
mit dem elektrischen Verbindungsstück 14 über ein zusätzliches Verbindungsstück
94 verbunden ist, das im folgenden noch näher beschrieben wird.
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Das Koaxialkabel 76 erstreckt sich durch einen axialen Durchgang 95
im Verbindungsstück 94. Sein Ende ist in einer elektrisch leitenden Buchse96 angeordnet,
die mit dem äußeren Leiter 86 des Kabels an der Stelle 98 verbunden ist. Der innere
Leiter 78 des Koaxialkabels 76 ist in einem Kontaktstift 10D eingebettet. Epoxydharz
102 isoliert den inneren Leiter 78 elektrisch von der leitenden Buchse 96. Das Verbindungsstück
94 ist an der Stelle 104 mit einem Gewinde versehen und auf dieses Gewinde ist eine
ihrerseits innen mit einem Gewinde versehene Buchse 106 aufgeschraubt. Ein O-Ring
105 ist in einer Kerbe 107 in dem äußeren Teil der Buchse 96 angeordnet und wird
durch eine Schulter 109 an der Buchse 106 so zusammengepreßt, daß er mit der Verbindungsbuchse
106 abdichtenden Kontakt herstellt, wenn die letztere auf den mit einem Gewinde
versehenen Teil 104 des Zwischenstückes 94 aufgeschraubt wird. Auf diese Weise wird
verhindert, daß Feuchtigkeit in den rückwärtigen Teil der Anordnung eindringt. Das
rückwärtige Ende der Buchse 106 kann ein weiteres Verbindungsstück aufnehmen, das
elektrische Verbindungen zwischen der Buchse 96 und dem Kontaktstift 109 zu einem
äußeren polarographischen elektrischen Schaltkreis herstellt, der ein geeignetes
Reduktionspotential zur Verfügung stellt und den Reduktionsstrom an den Elektroden
18 und 22 feststellt.
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Das soweit beschriebene Instrument ermöglicht Messungen am lebenden
Objekt von Wasserstoffspannungen des Blutes im Herzen, den Arterien und -Venen.
Manchmal ist es jedoch erwünscht, gleichzeitig etwas der Probemenge und des Blutes
aus dem untersuchten Subjekt zu entnehmen. Zu diesem Zweck ist eine Öffnung 108
(vgl. F i g. 1) in der Wand des Katheters 12 direkt hinter der elektrochemischen
Meßzelle 10 angeordnet, die mit einem ringförmigen Entnahmeweg 110 verbunden ist,
der zwischen den inneren Wänden des Katheters 12 und der äußeren Wand des Koaxialkabels
76 besteht. So kann beispielsweise Flüssigkeit durch die Öffnung 108 und den Entnahmeweg
110 zum rückwärtigen Teil des Katheters 12 gelangen, der außerhalb des zu untersuchenden
Subjektes bleibt. Die Wände des Durchganges 95 in dem Verbindungsstück 94 haben
einen gewissen Abstand von dem Koaxialkabel 76 und ermöglichen es, daß die Flüssigkeit
in dem Entnahmeweg 110 in eine quer zu diesem angebrachte Aussparung 114 im Verbindungsstück
94 gelangt. Die Flüssigkeit kann dann durch ein offenes Ende 116 der Einsparung
hindurchtreten und weiterhin behandelt oder je nach Wunsch analysiert werden. Die
Aussparung 114 ist geeignet, den Stecker einer Kupplung aufzunehmen, der mit einem
geeigneten Instrument zur Druckmessung des Blutes oder der zu analysierenden Körperflüssigkeit
verbunden ist.
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Während der spiralenförmig gewundene äußere Leiter 86 des Koaxialkabels
76 im allgemeinen genügenden elektrischen Schutz für den Mittelleiter78 gewährt,
gibt das Blut in dem ringförmigen Entnahmeweg 110 im Katheter 12 ebenso für die
Leiter 78 und 86 einen Schutz von den verschiedenen elektrischen Feldern im Körper
oder in den zu untersuchenden Subjekten.
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Die vorliegende Erfindung erlaubt, Messungen des Sauerstoff-Teildruckes
am lebenden Objekt ohne Entnahme einer Blut-Probemenge von dem behandelten
Objekt
und eliminiert daher das Erfordernis. eine äußere Küvette und äußere Temperaturregelung
des Blutes vorzunehmen. Darüber hinaus kann die Bestimmung der Sauerstoffspannung
des Blutes an jeder beliebigen Stelle im Herzen, in den Arterien und in den Venen
erfolgen. Die Undurchlässigkeit des Katheters 12 und der Elektrodenanordnung 16
für Röntgenstrahlen versetzt einen Arzt in die Lage, laufend die genaue Stellung
des Endes der Elektrodenanordnung 16 unter einem Röntgenschirm zu beobachten. Daher
kann ein Arzt eine augenblickliche Diagnose machen, die zur Grundlage von chirurgischen
Eingriffen werden kann. Da es notwendig ist, den Katheter 12 und die Elektrodenanordnung
16 vor jeder Verwendung zu sterilisieren, besteht die Möglichkeit, daß das Material
der Katheterröhre 12 allmählich abgenützt wird und es notwendig ist, es zu ersetzen.
Die vorliegende Erfindung schafft einfache Mittel. um die Katheterröhre 12 zu ersetzen,
wie das bereits beschrieben wurde, da sie durch Einweichen der Röhre in Aceton für
ungefähr 30 Sekunden entfernt werden kann. Das gestattet einem medizinischen Assistenten,
diese Auswechselungen vorzunehmen, ohne daß es notwendig ist, die gesamte Anordnung.
wie sie hier beschrieben wurde, zu kaufen, und ohne die gesamte Anordnung zum Auswechseln
des Katheters 12 an den Hersteller zurückzuschicken. Wenn außerdem die Membran 28
der Elektrodenanordnung 16 beschädigt ist, kann die mit Gewinde versehene Kappe
46 vom Gehäuse 38 abgenommen werden und eine neue Elektrodenanordnung 16 eingesetzt
werden.
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Wie bereits erwähnt, kann jede Art von geeigneter elektrochemischer
Meßzelle an Stelle einer Sauerstoff-Meßzelle verwendet werden. So können beispielsweise
Sauerstoff-Reduktionselektroden zur Messung von Chlorid und Chinin-Chinhydron-Elektroden
zur Messung der Konzentration von Wasserstoffionen verwendet werden, vorausgesetzt,
daß die Membran 28 für die zu messende Substanz durchlässig ist und daß ein geeignetes
elektrochemisches System innerhalb der Membran 28 verwendet wird, um die Substanz,
die Produkte, die durch von ihr ausgelöste Reaktionen erzeugt werden, oder die Wirkungen
auf das elektrochemische System festzustellen. So kann die Feststellung und Bestimmung
gelösten CO2 durch eine von diesem herbeigeführte Änderung des pH-Wertes eines geeigneten
elektrochemischen Systems durch die Bildung von Kohlensäure benützt werden. An Stelle
des Chinhydronsystems können die inneren Elektroden zur Messung des pH-Wertes ein
Glaselektrodensystem enthalten. Auch ist es möglich, daß die Meßelektrodel8
anstatt
auf Sauerstoff nun auf Wasserstoffgas reagiert, indem die Polarität der Elektroden
18. 22 des in den Zeichnungen gezeigten Systems umgekehrt wird und sie an eine Spannungsquelle
von 0,4 Volt an Stelle von 0,7 Volt angeschlossen werden.
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Obwohl nach der Beschreibung die Erfindung für physiologische Messungen
besonders geeignet ist, ist die Erfindung in weitaus umfangreicherem Maße verwendbar,
nämlich überall da, wo der Zugang zur Meßstelle begrenzt ist, wo es insbesondere
nur durch eine Röhre hindurch möglich ist und wo eine Fernablesung erwünscht ist.