DE1496566C - Verfahren zum Herstellen eines Flouoro phosphatglases mit relativ hoher Brechzahl, kleiner Dispersion und erheblicher positiver anomaler Teildispersion - Google Patents

Verfahren zum Herstellen eines Flouoro phosphatglases mit relativ hoher Brechzahl, kleiner Dispersion und erheblicher positiver anomaler Teildispersion

Info

Publication number
DE1496566C
DE1496566C DE1496566C DE 1496566 C DE1496566 C DE 1496566C DE 1496566 C DE1496566 C DE 1496566C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
dispersion
refractive index
producing
relatively high
high refractive
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Heinz Dipl Chem 6331 Her mannstein Meinert Norbert 6330 Wetzlar Bromer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Original Assignee
Ernst Leitz GmbH
Publication date

Links

Description

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Fluorophosphatglas mit relativ hoher Brechzahl und kleiner Dispersion, das eine erhebliche positive anomale Teildispersion aufweist. Solche Gläser sind für die Berechnung optischer Systeme außerordentlich wichtig, weil es durch sie besonders leicht möglich wird, das sekundäre Spektrum zu korrigieren.
Bei sogenannten apochromatischen optischen Systemen, bei denen das sekundäre Spektrum korrigiert ist, ist man allgemein auf die Verwendung von Kristallen — beispielsweise Flußspat — angewiesen, weil diese Kristalle eine starke anomale Teildispersion aufweisen. Diese Kristalle lassen sich jedoch nur schwer verarbeiten und sind außerordentlich teuer, wenn sie die geforderte optische Reinheit aufweisen sollen. Es ist deswegen schon seit langem das Ziel der Glasentwicklung gewesen, diese Kristalle durch hinsichtlich ihrer optischen Eigenschaften möglichst gleichwertige Gläser zu ersetzen. So sind bereits Fluoridgläser bekanntgeworden, bei denen als Glasbildner Berylliumfluorid verwendet ist. Diese Gläser sind jedoch wegen der Berylliumverbindung außerordentlich giftig und können Gesundheitsschäden schwerster Art hervorrufen. Außerdem können diese Gläser nur durch extrem schnelles Abschrecken der Schmelze erhalten werden.
Es sind weiterhin hochfluoridhaltige Gläser bekannt, die berylliumfrei sind. Bei diesen bekannten Gläsern sind als Glasbildner Metaphosphate der I., II. und/oder III. Gruppe des Periodischen Systems verwendet worden. Diese Gläser weisen gegenüber den vorerwähnten Berylliumfluoridgläsern eine höhere Brechzahl auf und sind außerdem in größeren Stücken erschmelzbar. Wegen des hohen Fluorgehaltes, der zu einem starken Dampfen der Schmelze führt, lassen sich diese Gläser jedoch praktisch nicht schlierenfrei erschmelzen. Das ist dadurch bedingt, daß durch das Abdampfen von Fluorverbindungen, die sowohl im Innern wie an der Oberfläche des Schmelzgutes entstehen, eine Homogenisierung der Schmelze nahezu unmöglich wird. Diese läßt sich dann erreichen, wenn der Abguß bei einer Temperatur erfolgen könnte, bei der praktisch keine Reaktionen mehr auftreten, die zur Umwandlung der Fluoride in Oxifluoride oder Oxide führen.
Es wurden nun Schmelzzusammensetzungen gefunden, die diese gewünschte Eigenschaft aufweisen, daß sie bis zu extrem tiefen Temperaturen heruntergerührt werden können, ohne zu kristallisieren. Nur dadurch ist es möglich, schlierenfreie Gläser in großen Stücken zu erhalten. Die Ursache für diese unerwartete Eigenschaft der Schmelzzusammensetzungen nach der Erfindung ist wahrscheinlich in folgender Überlegung zu suchen:
Die Anhäufung von Komplexbildnern mit höherer Komplexwertigkeit (z. B. Silikate, Phosphate, Borate) in Gegenwart mehrzähliger Ionen (z. B. Al, Ti, La, Ce) führt zum Aufbau von hochmolekularen komplexen
ίο Netzstrukturen in Gläsern. Solche Strukturen sind im allgemeinen für optische Zwecke nur bedingt verwendbar. v
Durch die Einführung von koordinativ einwertigen Komplexliganden, vorzugsweise Fluorionen, aber auch anderen, wie Hydroxyl- oder Chlorionen, wird ein Abbau des Vernetzungsgrades herbeigeführt. Mit diesem Abbau der Netzstrukturen des Silikat- oder Phosphatgitters nimmt zwar die Molekulargröße ab, der Typus des Gitters bleibt aber erhalten. Erst von
ao einer bestimmten Zusammensetzung ab tritt offensichtlich eine Umwandlung im Aufbau des für Gläser typischen Netzwerkes auf, wobei die Netzstrukturen in mehr oder weniger vorzugsweise fadenförmige Makromoleküle übergehen. Das ist mit einer zunächst nicht zu erwartenden sprunghaften Veränderung der Glaseigenschaften verbunden. Allerdings führt das andererseits auch dazu, daß das Gebiet der Zusammensetzung, innerhalb der diese besonderen Eigenschaften der betreffenden Gläser erhalten werden, relativ eng begrenzt ist. Diese speziellen Eigenschaften der Gläser beruhen wahrscheinlich darauf, daß in ihnen Mischungen von Netz- und Fadenmolekülen in geeigneter Zusammensetzung vorliegen.
Erfindungsgemäß werden die Gläser aus Gemengen erschmolzen, die zu 58 bis 65 Gewichtsprozent aus Fluoriden der Erdalkalimetalle Magnesium, Calcium, Strontium und Barium, zu 24 bis 36 Gewichtsprozent aus den Metaphosphaten des Calciums und des Aluminiums und zu 1 bis 8 Gewichtsprozent aus einer der Verbindungen KAsO3, K8TaF7 und K2TiF6 bestehen. Zur Einregulierung bestimmter optischer Werte können dem Gemenge bis zu 4 Gewichtsprozent Lanthanorthophosphat zugefügt werden. Das Atomverhältnis Fluor zu Phosphor soll zwischen 2,5 und 4,5 liegen.
In der nachstehenden Tabelle sind einige Beispiele für Gemengezusammensetzungen nach der Erfindung angegeben (in Gewichtsprozent).
2 Schmelz-Nr. 4 5
1 24,5 , 3 24,5 24,5
24,5 2,4 24,5 7,2 7,2
4,8 3,4 1,7
3,4 16,4 3,4 16,4 16,4
16,4 23,8 16,4 23,8 23,8
23,8 24,7 23,8 24,7 24,7
24,7 4,8 24,7 1,7 3,4
2,4 1,5372 7,2 1,5413 1,5402
1,5400 73,3 1,5313 73,0 72,7
73,6 0,4812 73,9 0,4811 0,4799
0,4837 +12,2 0,4829 + 11,5 + 10,2
H14,2 +13,6
Ca(PO3),.
LaPO4 ..
MgF2 ...
CaF2 ...
SrF2
BaF2
KAsO3 ..
K2TiF6 ..
K2TaF7 .
/Ie
Ve
'V.
Λ Ve
Schmelz-Nr.
Ca(PO3)2
LaPO4 ..
MgF2 ...
CaF2 ...
SrF2....
3aF2....
KAsO3 .
K2TiF6 .
K2TaF7 .
rte
'e
ν
4 Ve ....
27,9 7,2
8,4
6,0
23,8
24,7
2,0
1,5401 72,2 0,4786
+8,7
27,9 7,2
6,4 6,0
23,8 24,7
4,0
1,5432 70,6 0,4811 +9,1 27,9
7,2
4,4
6,0
23,8
24,7
6,0
1,5461
69,0
0,4861
+ 11,4
27,9
7,2
8,4
6,0
23,8
24,7
2,0
1,5404
1 70,0
0,4858
1+12,2
27,9 7,2
6,4 6,0
23,8 24,7
4,0
27,9 7,2
4,4 6,0
23,8 24,7
6,0
1,5445 1,5461
66,3 62,6
0,4933 0,4943
+ 14,2
+ 11,2
Die erfindungsgemäßen Gemengezusammensetzun- ;.jen werden nach der nachfolgend beschriebenen Technologie zu Gläsern erschmolzen. Bei einer Abänderung der Technologie sind selbstverständlich geringe Abänderungen in den Gemengezusammensetzun- ^en möglich.
Für die Schmelzführung gilt unter Zugrundelegung ;ines Gemenges von etwa 1 kg folgendes:
Das Gemenge wird bei 10000C eingeschmolzen und anschließend 10 Minuten bei HOO0C geläutert. Da-•lach wird die Temperatur wieder auf 10000C abgeenkt. Bei dieser Temperatur wird die Schmelze 20 Minuten gerührt. Unter weiterem Rühren wird dann in •itwa 10 bis 15 Minuten die Temperatur bis auf 7000C abgesenkt. Bei dieser Temperatur wird die Schmelze dann in auf 4Ö0°C vorgewärmte Kohleformen abgegossen. Die Transformationspunkte der erfindungsgemäßen Gläser liegen im allgemeinen knapp unter 5000C, die Erweichungspunkte etwas oberhalb dieser Temperatur.
In der Zeichnung ist ein Diagramm dargestellt, in das die Gemengezusammensetzungen der Gläser der Tabelle eingezeichnet sind.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen eines Fluorophosphatglases mit relativ hoher Brechzahl, kleiner Dispersion und erheblicher positiver anomaler Teildispersion, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Gemenge erschmolzen wird, das
bis 65 Gewichtsprozent Fluoride der Erdalkalimetalle Magnesium, Calcium, Strontium und Barium,
bis 36 Gewichtsprozent Metaphosphate der Metalle Calcium und Aluminium und bis 8 Gewichtsprozent eine der Verbindungen KAsO3, K2TaF7 und K2TiF6
enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schmelzgemenge bis zu 4 Gewichtsprozent LaPO4 zugefügt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2514017C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines optischen Fluorphosphatglases mit hoher positiver anomaler Teildispersion, relativ hoher Brechzahl und hoher Abbezahl
DE3035180C2 (de) Optisches Fluorphosphatglas
DE4444844C2 (de) Glaskeramik-Materialien insbesondere für Laser und optische Verstärker, die mit Elementen der Seltenen Erden dotiert sind, und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE102007047490A1 (de) Optisches Glas
DE1496566B2 (de) Verfahren zum Herstellen eines Flouoro phosphatglases mit relativ hoher Brechzahl, kleiner Dispersion und erheblicher positiver anomaler Teildispersion
DE1421886A1 (de) Verfahren zur Herstellung keramikaehnlicher Produkte aus Glas durch mikroskopische Kristallisation
DE2342484B2 (de) Verfahren zum herstellen eines fluorophosphatglases mit einer brechzahl n tief e groesser als 1,57, einem abbe-wert ny tief e kleiner als 70 und einer relativ hohen positiven anomalen teildispersion
DE2854936C2 (de) Verfahren zum Herstellen eines berylliumfreien Fluorophosphatglases
DE60124419T2 (de) Glasreaktion via flüssigkeitsverkapselung
DE3015480A1 (de) Optisches fluorphosphatglas
EP0088372B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines synthetischen Hectorits
DE3634676A1 (de) Optische fluorphosphatglaeser mit positiver anomaler teildispersion und verbesserten physiko-chemischen eigenschaften sowie verfahren zu ihrer herstellung
DE1471055B2 (de) Verfahren zur herstellung kristalliner koerper aus syntheti schem glimmer
DE1496566C (de) Verfahren zum Herstellen eines Flouoro phosphatglases mit relativ hoher Brechzahl, kleiner Dispersion und erheblicher positiver anomaler Teildispersion
DE3213689A1 (de) Verfahren zur opalisierung von glas
DE2550116C3 (de)
EP0245298B1 (de) Optisches fluorphosphatglas mit anomaler positiver teildispersion und verfahren zu seiner herstellung
EP0629458B1 (de) Gusseinbettmassen
DE3635445A1 (de) Optisches fluorphosphatglas mit anomaler positiver teildispersion und verfahren zu seiner herstellung
DE1088674B (de) Verfahren zum Herstellen alkali- und berylliumfreier, fluoridhaltiger Phosphatglaeser
DE2613502A1 (de) Verfahren zum herstellen von kupferhaltigen glaszusammensetzungen
DE1496561A1 (de) Glas,insbesondere als Werkstoff fuer optische,im IR-Bereich durchlaessige Bauelemente
DE229571T1 (de) Indium-fluorid-glaeser und ihre herstellung.
DE1771692C2 (de) Verfahren zum Herstellen eines Fluorophosphatglases mit relativ hoher Brechzahl, kleiner Dispersion und erheblicher positiver anomaler Teildispersion
DE942945C (de) Optisches Glas und Verfahren zu seiner Herstellung