DE1496039B2 - Elektrisch beheizter Glasschmelzofen - Google Patents
Elektrisch beheizter GlasschmelzofenInfo
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- C03B5/00—Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture
- C03B5/02—Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture in electric furnaces, e.g. by dielectric heating
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrisch beheizten Glasschmelzofen mit wenigstens einer
Schmelzkammer und einer Arbeitskammer, bei dem in der Schmelzkammer Elektroden paarweise so angeordnet
und an eine Stromquelle angeschlossen sind, daß sie von der Einzelöffnung für das Glasgemenge
aus gesehen zum Durchflußkanal zwischen Schmelz- und Arbeitskammer mit anwachsender
Stromenergie beaufschlagt, entlang der Oberfläche der Glasschmelze einen in umgekehrte Richtung erfolgenden
Schmelzfluß ausbilden.
Derartige Glasschmelzofen sind bereits bekannt (deutsche Patentschrift 806 999). Der bekannte elekirische
Schmelzofen weist eine längliche Vorschmelzkammer auf, die mit einer kombinierten Schmelz-
und Läuterungskammer von länglicher Form über einen unter dem Glasspiegel liegenden Durchlaß in
einer ihrer Seitenwandungen verbunden ist. Die Läuterungskammer ist über einen unter dem Glasspiegel
liegenden Durchflußkanal mit einer verhältnismäßig kleinen Arbeitskammer verbunden, aus der
das Glas entnommen und weiter verarbeitet werden kann. Die entlang der Seitenwandungen der Schmelz-
und Läuterungskammer angeordneten Elektroden, die gruppenweise in Stellung gebracht sind, befinden
sich im dichten Abstand an den Innenseiten der Kammer und ragen dort stabförmig aus der Bodenfläche
nach oben, um die Glasschmelze weitgehend zu durchgreifen. Die Dichte des Strömungsflusses
kann bei der bekannten Anordnung so geändert werden, daß Konvektionsströmungen des Oberflächengläses
längs der Oberfläche des verflüssigten Glases von der Entnahmestelle bis zur Einführungsstelle der
Glassatzrohstoffe sich ausbilden. Hierfür sind die an die Elektroden angelegten Spannungen vorzugsweise
so bemessen, daß die Stromdichte am Läuterungsende der Kammer genügend hoch ist, um eine Glastemperatur
aufrechtzuerhalten, die über der Temperatur am Eingangsende der Kammer liegt. Der bekannte
Glasschmelzofen arbeitet mit einer Zweiphasenschaltung.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß bei dieser Ausführungsform nicht nur sogenannte tote Ecken
zwischen einzelnen Elektroden und den Einlaß- bzw. Durchflußöffnungen entstehen, in denen zufolge der
ungünstigen Strömungsverhältnisse mit einer Minderung der Glasqualität gerechnet werden muß, sondern
daß darüber hinaus zufolge der Verwendung einer Zweiphasenschaltung auch die zwischen den
einzelnen Elektrodengruppen nicht vorhandene oder sich nicht ausreichend ausbildende Strömung keine
Qualitätsverbesserung der Homogenität der Glasschmelze erbringen kann.
Hier setzt die vorliegende Erfindung an, der die Aufgabe zugrunde liegt, eine möglichst optimale
Strömung des Konvektionsflusses der Glasschmelze über die gesamte Länge und Breite der Schmelzkammer
zu erzielen, so daß die Homogenität und Blasenfreiheit der Glasmasse und damit ihre ausreichende
Klärung weiter verbessert werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Abstand der Elektroden
untereinander zwischen den dem Durchflußkanal am nächsten und am entferntesten liegenden Elektrodenpaaren
größer als der Abstand zwischen den übrigen Elektroden entlang jeder Seitenwand der Schmelzkammer
ist, wobei ein Dreiphasenstrom über unabhängig voneinander regulierbare Stromquellen an die
Elektrodenpaare angelegt ist, und daß der Durchflußkanal zwischen Schmelzkammer und Arbeitskammer
größer als die Hälfte der Breite der Schmelzkammer ist.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht auch darin, daß die Einfüllöfffung für das Glasgemenge im
oberen Teil der dem Durchflußkanal zwischen Schmelzkammer und Arbeitskammer gegenüberliegenden
Ofenwandung und damit diametral dem im Bodenbereich befindlichen Durchflußkanal gegenüberliegt.
Schließlich ist es bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel auch wesentlich, daß der Durchflußkanal
aus zwei bzw. mehreren voreinander getrennten Kanalabschnitten besteht, deren Summenbreite die
halbe Breite der Schmelzkammer überschreitet.
Die an sich bekannte polygonartige Anordnung der Elektroden untereinander (französische Patentschrift
1 203 753) stellt sicher, daß keinerlei tote Ekken in der Schmelzkammer mehr auftreten, der Dreiphasenstrom
zwischen den mit steigenden Stromener-
3 4
sien beaufschlagten Elektrodenpaaren bedingt eine des Durchfhißkanals 9 parallel liegen, und die länger
günstige Strömung auch zwischen den Elektroden sind als die übrigen Seiten 12, 14; 14,16; 13, 15 und
und die Breite des Durchflußkanals, die wenigstens 15, 17 des Sechsecks, die ihrerseits untereinander
der Hälfte der Breite der Schmelzkammer entspricht, gleich lang sind, so daß sich die Form dieses unvorzugsweise
jedoch noch breiter ist, sorgt für einen 5 gleichseitigen Polygons in dem quadratischen Grundgleichmäßigen Fluß der Glasschmelze und damit für riß der Schmelzkammer 1 ergibt,
eine Verbesserung ihrer Homogenität. Die Elektrodenpaare 12, 13; 14, 15; 16, 17 geben
eine Verbesserung ihrer Homogenität. Die Elektrodenpaare 12, 13; 14, 15; 16, 17 geben
Eine sich ausbildende aufsteigende Strömung an drei Abschnitte der Schmelzkammer 1 vor, die durch
der Zwischenwandung oberhalb des Durchflußkanals vertikale, senkrecht zur Richtung des Abzugstromes
zwischen Schmelz- und Arbeitskammer und eine ab- io der Glasschmelze verlaufende Ebenen kennzeichnet,
steigende Strömung der Glasschmelze an der die Ein- und sie werden mit elektrischem Strom derart ge-
füllöffnung aufweisenden Wandung des Schmelz- speist, daß die dem Durchflußkanal 9 am nächsten
ofens verlängert die Flußbahn der Glasmasse und da- liegenden Elektroden 12 und 13 zugeführte Energie
mit die Verweildauer derselben innerhalb der größer ist als die den mittleren Elektroden 14 und 15
Schmelzkammer, so daß das Glas auf eine höchst- 15 zugeführte Energie, wobei diese wiederum größer ist
mögliche Klärungstemperatur gebracht werden kann. als die der Elektroden 16, 17 zugeführte. Letztere
Auch werden schädliche Turbulenzen, mit denen ge- wird mittels einer in F i g. 2 dargestellten elektrischen
gebenenfalls Luft, in die Glasschmelze eingebracht Schaltung erreicht.
werden könnte, verhindert. Die Vergrößerung des ef- Die Elektroden sind paarweise an ein Dreiphasenfektiven
Querschnittes der Schmelzkammer durch die 20 netz 19 angeschlossen. An einen ersten Transformarelativ
große Breite des Durchflußkanals führt zu- tor 20 ist das in der Nähe des Durchflußkanals 9 liesätzllich
zu einer Herabsetzung der Flußgeschwindig- gende Elektrodenpaar 12,13 angeschlossen, an einen
keit der Glasmenge, so daß auch hierbei die Gefahr zweiten Transformator 21 das in der Mitte der
des Mitreißens nicht geschmolzener und ungeklärter Schmelzkammer 1 angeordnete Elektrodenpaar 14,
Glasmasse in die Arbeitskammer vermieden wird 25 15 und an einen dritten Transformator 22 das der
und die bisher auftretenden toten Ecken ausgeschal- dem Durchflußkanal 9 gegenüberliegenden Wand betet
sind. nachbarte Elektrodenpaar 16, 17. Die Mitten der
Ein Ausführungsbeispiel des elektrisch beheizten Transformator-Sekundärwindungen 20, 21 und 22
Glasschmelzofens wird nachfolgend an Hand der sind galvanisch miteinander verbunden. Die Primär-
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt 30 windungen der Transformatoren 20, 21 und 22 sind
F i g. 1 einen Schnitt durch den Glasschmelzofen in Dreieckschaltung und an das Dreiphasennetz 19
entlang der Linie I-I in F i g. 2 und über drei unabhängig regulierbare Spannungsquellen
F i g. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in 23, 24, 25 angeschlossen. Die Spannungsregelung in
Fig. 1 sowie die elektrische Schaltung für die Elek- jeder Phase ermöglicht die Einstellung der gewünsch-
trodenpaare. 35 ten Spannung in den drei Elektrodenpaaren, und
Der Glasschmelzofen besteht aus einer Schmelz- zwar unmittelbar vor dem Durchflußkanal 9 an dem
kammer 1 mit quadratischem Grundriß und einer Ar- Elektrodenpaar 12, 13 in der Mitte der Schmelzkam-
beitskammer 5. Die Schmelzkammer 1 hat eine Ein- merl, an dem Elektrodenpaar 14, 15 und an der
füllöffnung zum Einführen des Glasgemenges 3, und dem Durchflußkanal 9 gegenüberliegenden Wand, an
sie ist mit einem abnehmbaren Deckel 4 abgedeckt. 40 dem Elektrodenpaar 16,17.
Die Arbeitskammer 5 ist mit einer Entnahmeöff- Die Temperatur erreicht somit ihren Höhepunkt in
nungö und einer Auslaßöffnung 7, die mit einem dem dem Durchflußkanal 9 unmittelbar benachbar-
Pfropfen 8 abgeschlossen wird, versehen. Schmelz- ten Bereich und fällt in Richtung der dem Durchfluß-
und Arbeitskammer sind durch einen Durchflußka- kanal 9 gegenüberliegenden Wand ab. Zufolge dieses
nal 9 verbunden, der unter der Zwischenwand 10 im 45 Temperaturgradienten strömt die Glasmasse entlang
Bodenbereich liegt und dessen Breite der Breite der der Richtung, welche in Fig. 1 durch die Strömungs-
Schmelzkammer 1 im Ausführungsbeispiel gleicht. linie 26 dargestellt ist. Durch diese Richtungsbeein-
Der Durchflußkanal ist jedoch in jedem Fall größer flussung der Konvektionsströme wird jegliche Turbu-
als die Hälfte der Breite der Schmelzkammer. lenz ausgeschlossen und die Beharrungszeit der Glas-
Der Glasschmelzofen wird mittels vertikal an- 50 schmelze auf den höchsten Klärungstemperaturen
geordneten Elektroden 12 bis 17 in der Schmelzkam- verlängert.
mer 1 beheizt, wobei für das Anfahren des Ofens im Dadurch, daß die Breite des Durchflußkanals 9 der
Kaltzustand im Deckel 4 Gasbrenner angeordnet Breite der Schmelzkammer 1 gleich ist oder wenigsind,
die in der Abbildung nicht dargestellt sind. Die stens deren halbe Breite übersteigt, werden »tote«
Arbeitskammer 5 wird zusätzlich mittels Wider- 55 Ecken beseitigt, wobei infolge der niedrigen Ströstandselementen
18 beheizt. mungsgeschwindigkeit der Glasmasse im Durchfluß-
Die Elektroden 12 bis 17 sind derart angeordnet, kanal das Mitreißen von Blasen und nicht vollständig
daß eine gedachte Verbindungslinie zwischen ihnen durchgeschmolzener Teilchen des Glasgemenges 3
ein Sechseck bildet, dessen Seiten 12, 13 und 16, 17 infolge des geringen Abzugstromes in die Arbeits-
untereinander und zu der Zwischenwand 10 oberhalb 60 kammer 5 hinein verhindert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Elektrisch beheizter Glasschmelzofen mit wenigstens einer Schmelzkammer und einer Arbeitskammer,
bei dem in der Schmelzkammer Elektroden paarweise so angeordnet und an eine Stromquelle angeschlossen sind, daß sie, von der
Einzelöffnung für das Glasgemenge aus gesehen, zum Durchflußkanal zwischen Schmelz- und Arbeitskammer
mit anwachsender Stromenergie beaufschlagt, entlang der Oberfläche der Glasschmelze
einen in umgekehrter Richtung erfolgenden Schmelzfluß ausbilden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der Elektroden (12 bis 17) untereinander zwischen den
dem Durchflußkanal (9) am nächsten und am entferntesten liegenden Elektrodenpaaren (12, 13
bzw. 16, 17) größer als der Abstand zwischen den übrigen Elektroden entlang jeder Seitenwand
der Schmelzkammer (1) ist, wobei ein Dreiphasenstrom über unabhängig voneinander regulierbare
Stromquellen (23 bis 25) an die Elektrodenpaare angelegt ist, und daß der Durchflußkanal
(9) zwischen Schmelzkammer (1) und Arbeitskammer (5) größer als die Hälfte der Breite der
Schmelzkammer ist.
2. Glasschmelzofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfüllöffnung (2) für
das Glasgemenge (3) im oberen Teil der dem Durchflußkanal (9) zwischen Schmelzkammer (1)
und Arbeitskammer (5) gegenüberliegende Ofenwandung und damit diametral dem im Bodenbereich
befindlichen Durchflußkanal (9) gegenüberliegt.
3. Glasschmelzofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchflußkanal (9) aus
zwei bzw. mehreren voneinander getrennten Kanalabschnitten besteht, deren Summenbreite die
halbe Breite der Schmelzkammer (1) überschreitet. ....,....·.
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