DE1496005B1 - Verfahren zur Herstellung von Flachglas - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FlachglasInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur mosphäre kann aus Stickstoff oder einem Gemisch
Herstellung von Flachglas, das bei seiner Herstellung von Stickstoff und Wasserstoff bestehen. Die Behand-
von einem geschmolzenen Metall getragen und dann lung in der nichtoxydierenden Atmosphäre bei einer
von dem geschmolzenen Metall entfernt wurde. Temperatur von etwa 650° C für etwa 15 Minuten
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird 5 oder bei einer Temperatur von etwa 450° C für etwa
über dem geschmolzenen Metall, während auf ihm 30 Minuten zeitigte brauchbare Ergebnisse,
das Flachglas gebildet wird, eine Schutzgasatmo- Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird auf
spare mit Überdruck aufrechterhalten. Diese soll das die nachstehenden Beispiele verwiesen:
Eindringen von Außenluft in den Raum oberhalb des . · , t
geschmolzenen Metalls verhindern und den Sauer- io Beispiel!
stoff eventuell eingedrungener Außenluft finden, be- Ein Band aus Flachglas wurde auf einem Bad aus
vor er mit dem Badmetall reagieren kann. Die BiI- geschmolzenem Zinn nach dem Verfahren gemäß der
dung solcher Reaktionsprodukte muß verhindert wer- deutschen Patentschrift 1 080 273 hergestellt. Am
den, da sie als Verunreinigung in das Glas gelangen Auslaßende des Badbehälters wurde das Glasband
können. 15 von der Oberfläche des Bades abgehoben und un-
Der Erfindung liegt dagegen eine gänzlich andere mittelbar in eine Kammer geleitet, die von einer
Aufgabe zugrunde, nämlich Verunreinigungen, die in Stickstoff-Wasserstoff-Mischung mit einer Tempera-
die Oberfläche des gebildeten Glases, die mit dem tür von etwa 600° C durchströmt wurde,
geschmolzenen Badmetall in Berührung stand, ein- Am Eintritt der Kammer hatte das Glasband unge-
gedrungen sind, unschädlich zu machen. 20 fähr eine Temperatur von 650° C, während es aus
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, der Kammer mit etwa 600° C nach etwa 15 Minuten
daß das Glas nach dem Austragen von dem geschmol- austrat. Danach wurde das Glasband in einen Kühl-
zenen Metall auf einer erhöhten Temperatur für eine ofen geleitet, wo das Glas langsam abgekühlt wurde,
ausreichende Zeit unter nichtoxydierenden Bedingun- Anschließend wurde dann das Glasband weiter abge-
gen gehalten wird, um schädliche Verunreinigungen, «5 kühlt, so daß es in Scheiben geschnitten werden
die während der Berührung des Glases mit dem ge- konnte. Die aus dem Glasband geschnittenen Schei-
schmolzenen Metall in das Glas eingedrungen sind, ben wurden anschließend einer Wärmebehandlung in
unschädlich zu machen. der Atmosphäre unterzogen, beispielsweise um es zu
Bei dem bekannten Verfahren hat das Glasband biegen oder zu härten. Nach diesen Behandlungen in
im Bereich der Austragsöffnung eine Temperatur von 30 der Atmosphäre wiesen beide Oberflächen des Flachetwa
600° C, die der Badtemperatur in diesem Be- glases eine ausgezeichnete Polierung auf, die keine
reich entspricht. Es ist ausreichend verfestigt, um sichtbaren Unterschiede gegenüber der Oberflächenmechanisch
ausgetragen werden zu können, ohne von eigenschaft des unmittelbar von dem Bad ausgetraden
Austragseinrichtungen beschädigt zu werden. Die genen Glasbandes zeigte.
Schutzgasatmosphäre im Bereich der Austragsöffnung 35 ...
ist jedoch auf eine größere Temperatur als das Metall- Beispiel L
bad eingestellt, z. B. auf etwa 800° C, um die beab- In abgewandelter Weise können die einzelnen sichtigte Reaktion mit eventuell eindringendem Scheiben, die aus dem Glasband geschnitten sind, Sauerstoff zu begünstigen. Eine Behandlung des einzeln der erfindungsgemäßen Behandlung unterGlases im Sinne der Erfindung in diesem Bereich ist 4° zogen werden.
Schutzgasatmosphäre im Bereich der Austragsöffnung 35 ...
ist jedoch auf eine größere Temperatur als das Metall- Beispiel L
bad eingestellt, z. B. auf etwa 800° C, um die beab- In abgewandelter Weise können die einzelnen sichtigte Reaktion mit eventuell eindringendem Scheiben, die aus dem Glasband geschnitten sind, Sauerstoff zu begünstigen. Eine Behandlung des einzeln der erfindungsgemäßen Behandlung unterGlases im Sinne der Erfindung in diesem Bereich ist 4° zogen werden.
bei diesem Verfahren jedoch nicht möglich. Inner- Es wurde ein Glasband auf einem Bad aus gehalb
der Vorrichtung bewegt sich nämlich das Glas- schmolzenem Zinn nach dem Verfahren gemäß dem
band verhältnismäßig schnell, so daß es trotz der deutschen Patent 1 080 273 hergestellt. Unmittelbar
Berührung durch die 800° C heiße Schutzgas- nach dem Austragen des Glasbandes von dem Bad
atmosphäre keine wesentliche Temperatursteigerung 45 wurde es in einen Kühlofen geleitet, aus dem ein
erleidet, da hierzu die erforderliche Zeit fehlt. Die gekühltes Glasband austrat. Dieses wurde sodann in
Zeitdauer zwischen dem Abheben des Glasbandes Scheiben geschnitten, die anschließend in eine eine
von der Oberfläche des Bades aus geschmolzenem Stickstoffatmosphäre enthaltende Kammer einge-Metall
bis zum Durchtritt durch die Austragsöffnung bracht wurden. Der Stickstoff wurde kontinuierlich
ist viel zu kurz, so daß weder die notwendige Er- 50 dieser Kammer zugeleitet. Die Glasscheibe wurde in
wärmung des Glases auf die erforderliche Tempera- der Kammer beispielsweise durch Strahlungsheizung
tür zum Unschädlichmachen der in der Glasober- in der Stickstoffatmosphäre auf eine Temperatur von
fläche enthaltenen Verunreinigungen erreicht werden 600° C erhitzt und auf dieser Temperatur 15 Minuten
kann, noch die notwendige Behandlungsdauer zur gehalten, wonach es langsam mit einer Geschwindig-Verfügung
steht. 55 keit von 4° C pro Minute bis auf Raumtemperatur
Zweckmäßig wird das erfindungsgemäße Verfah- abgekühlt wurde.
ren so geführt, daß die Behandlung mit der erhöhten Nach dieser Behandlung zeigten beide Oberflächen
Temperatur in einer Kammer, in der ein Gasdruck der Glasscheibe die im Glasband ursprünglich erunter
1 mm QS eingestellt ist, vorgenommen wird. zielte gute Polierung. Diese Eigenschaften blieben
Bei einer anderen Verfahrensführung ist vorgesehen, 60 auch erhalten, nachdem die Glasscheibe einer Wärmedaß
mindestens die Oberfläche des Glases, die mit behandlung in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre
dem geschmolzenen Metall in Berührung stand, bei unterzogen wurde,
der Behandlung bei der erhöhten Temperatur mit . .
einem flüssigen, für das Glas unschädlichen Stoff in B e 1 s ρ 1 e 1 3
Berührung gehalten wird. Hierbei ist es vorteilhaft, 65 Das Beispiel 2 wurde wiederholt, jedoch mit der daß die Behandlung bei der erhöhten Temperatur in Ausnahme, daß die Glasscheibe in der Kammer auf einer nichtoxydierenden Atmosphäre erfolgt, die eine Temperatur von 450° C an Stelle von 600° C ergegen das Glas inert ist. Diese nichtoxydierende At- hitzt wurde. Bei dieser Temperatur von 450° C ver-
der Behandlung bei der erhöhten Temperatur mit . .
einem flüssigen, für das Glas unschädlichen Stoff in B e 1 s ρ 1 e 1 3
Berührung gehalten wird. Hierbei ist es vorteilhaft, 65 Das Beispiel 2 wurde wiederholt, jedoch mit der daß die Behandlung bei der erhöhten Temperatur in Ausnahme, daß die Glasscheibe in der Kammer auf einer nichtoxydierenden Atmosphäre erfolgt, die eine Temperatur von 450° C an Stelle von 600° C ergegen das Glas inert ist. Diese nichtoxydierende At- hitzt wurde. Bei dieser Temperatur von 450° C ver-
blieb die Glasscheibe etwa 30 Minuten in der Kammer und wurde sodann langsam mit 4° C pro Minute
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die so behandelten Glasscheiben wurden einer Wärmebehandlung in einer sauerstoffhaltigen Atmo-Sphäre
unterzogen, beispielsweise um gebogen oder gehärtet zu werden, wobei sich keinerlei Änderung
der Oberflächeneigenschaften des Glases zeigten.
Der besondere Vorteil, der sich aus der Herstellung eines Flachglases auf einem Bad aus geschmolzenem
Metall und einer anschließenden Behandlung nach der Erfindung ergibt, besteht darin, daß die vorzügliche
Polierung der Oberflächen erhalten bleibt, wenn anschließend eine Behandlung in einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre erfolgt. Dies ist darauf zurückzuführen, daß Verunreinigungen der Glasoberfläche,
die durch die Berührung mit dem geschmolzenen Metall des Bades in die Glasoberfläche eingedrungen
sind, durch die erfindungsgemäße Behandlung unschädlich gemacht worden sind. Dies ist so
zu erklären, daß auf Grund der Berührung des Glases mit dem geschmolzenen Metall das Glas Verunreinigungen
aufnimmt, die mit Sauerstoff reagieren können, wenn das Glas anschließend in einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre erwärmt wird, wodurch dann die gute Polierung, die bei der Herstellung des
Flachglases erzielt wurde, beeinträchtigt wird. Dadurch, daß das Glas bei einer erhöhten Temperatur
in einer nichtoxydierenden und gegen Glas inerten Atmosphäre gehalten wird, wandert zum mindestens
ein Teil dieser schädlichen Verunreinigungen von der Oberfläche beispielsweise durch Diffusion in das
Innere des Glases ab, wo sie mit dem Sauerstoff bei der anschließenden Wärmebehandlung nicht mehr
reagieren können.
Die besondere Behandlungsweise nach der vorliegenden Erfindung hat gegenüber anderen möglichen
Verfahren zur Behandlung der Glasoberfläche zum Unschädlichmachen von Verunreinigungen an
der Oberfläche den Vorteil, daß eine Behandlungsdauer, die langer als die für das Unschädlichmachen
der Verunreinigungen notwendige Zeit dauert, keine neuen Fehler in die Oberfläche des Glases bringt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Flachglas, das bei seiner Herstellung von einem geschmolzenen
Metall getragen und dann von dem geschmolzenen Metall entfernt wurde, dadurch
gekennzeichnet, daß das Glas nach dem Austragen von dem geschmolzenen Metall auf
einer erhöhten Temperatur für eine ausreichende Zeit unter nichtoxydierenden Bedingungen gehalten
wird, um schädliche Verunreinigungen, die während der Berührung des Glases mit dem geschmolzenen
Metall in das Glas eingedrungen sind, unschädlich zu machen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit der erhöhten
Temperatur in einer Kammer, in der ein Gasdruck unter 1 mm QS eingestellt ist, vorgenommen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Oberfläche des
Glases, die mit dem geschmolzenen Metall in Berührung stand, bei der Behandlung bei der erhöhten
Temperatur mit einem flüssigen, für das Glas unschädlichen Stoff in Berührung gehalten
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung bei der erhöhten
Temperatur in einer nichtoxydierenden Atmosphäre erfolgt, die gegen das Glas inert ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die Atmosphäre Stickstoff
oder ein Gemisch von Stickstoff und Wasserstoff verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in der nichtoxydierenden
Atmosphäre bei einer Temperatur von etwa 650° C für etwa 15 Minuten vorgenommen
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behandlung in der nichtoxydierenden Atmosphäre bei einer Temperatur
von etwa 450° C für etwa 30 Minuten vorgenommen wird.
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- 1965-06-23 BE BE665823D patent/BE665823A/xx unknown
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LU48900A1 (de) | 1965-08-23 |
ES314552A1 (es) | 1966-06-01 |
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