DE149566C - - Google Patents
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT,
Vorliegende Erfindung ermöglicht die Herstellung eines glänzenden, zähen und überaus
festhaftenden Überzuges von Kupferoxydul auf metallischem Kupfer, und zwar dergestalt,
daß ein vorher polierter Gegenstand von Kupfer auch nach der Umwandlung seiner Oberfläche in Kupferoxydul seinen
Glanz behält. Je nach den Arbeitsbedingungen erzielt man Färbungen von gelbbraun über
ίο intensiv leuchtendes Rot bis zu Purpurtönen.
Die Herstellung oberflächlicher Färbungen
auf Kupfer durch Erwärmen an der Luft oder mit Sauerstoff abgebenden Mitteln ist
allgemein bekannt und in der Praxis geübt.
Beim Erhitzen eines kupfernen Gegenstandes an der Luft entstehen nacheinander die Anlauffarben:
orange, rosenrot, violett,; stahlweiß, messinggelb, fleischrot, grün usw. Diese
Färbungsmethode wird aber fast gar nicht angewendet, weil reine Färbungen nur sehr
schwer zu erreichen und festzuhalten sind und weil die Schicht so dünn ist,, daß sie
sich beim Gebrauch ■ des Gegenstandes sehr leicht abgreift. Die Temperaturen, welche
für dieses Verfahren innezuhalten sind, liegen zwischen 150 und 3000 C.
Bei der Behandlung kupferner Gegenstände bei gewöhnlicher Temperatur oder in der
Wärme mit. Sauerstoff abgebenden Mitteln, die man pulverförmig oder breiig aufträgt
und dann verreibt oder bürstet, erhält man nur gelbliche und bräunliche Töne, die aber
ebenfalls sehr leicht abgegriffen werden und von denen manche Färbungen auch noch an
Luft und Licht unbeständig sind.
Im Gegensatz dazu, und das ist ein wesentlicher Unterschied gegen alle bisher bekannten
Verfahren, ist der Oberzug von Kupferoxydul nach vorliegender Erfindung nicht nur verhältnismäßig
sehr dick, sondern auch absolut lichtbeständig und sogar hitzebeständig bis zu Temperaturen, welche dicht unter Rotglut
liegen. Ferner gestattet das Verfahren, so lebhafte und leuchtende Farben zu erzielen,
wie sie auf anderem Wege nicht herstellbar sind.
Die neuartige technische Wirkung gegenüber allen bisher bekannten Färbungsmethoden
für Kupfer besteht darin, daß
ι. so leuchtende und lebhaft rote Färbtöne
erzielt werden können wie auf keinem anderen Wege; daß man diese Farbtöne mit absoluter Sicherheit erreichen und in jedem
gewünschten Augenblick die Nuance festhalten kann. Farben von ähnlicher Leuchtkraft
lassen sich sonst nur durch einen Lackanstrich erzielen, nicht durch eine Patina;.
2. ist der Überzug wesentlich dicker als der auf dem bisher bekannten Wege hergestellte,
so daß er gegen mechanische Be-Schädigung hervorragend widerstandsfähig ist und durch Anfassen überhaupt nicht abgegriffen
werden kann. Trotz seiner Dicke haftet er so fest auf seiner Kupferunterlage,
daß er auch bei oft wiederholtem Hin- und Herbiegen eines so präparierten Bleches nicht
abbröckelt;
3. ist der Überzug absolut lichtbeständig'
und sogar feuerbeständig bis zu Temperaturen dicht unter Rotglut. Die Oberfläche wird
beim Erhitzen zwar schwarz, erhält aber nach dem Abkühlen ihre ursprüngliche Färbung
wieder.
Gegenstände aus anderen Metallen als Kupfer müssen vor Ausführung des Verfahrens
galvanisch oder auf anderem Wege mit Kupfer überzogen werden.
Das vorliegende Verfahren besteht in der Behandlung der zu färbenden Metalloberfläche
mit salpetrigsauren Salzen oder deren Mischungen in schwacher Glühhitze.
Die Ausführung des Verfahrens geschieht in der einen Ausführung, daß man z. B. den
kupfernen oder verkupferten, vorher polierten Gegenstand in ein Bad von salpetrigsaurem
Kali taucht, \velches bei Rotglut geschmolzen erhalten wird. Nach einigen Sekunden beginnt
die Färbung und schreitet ziemlich schnell von gelbbraun fort bis zu leuchtendem
Rot. Sobald der gewünschte Farbenton erreicht ist, was nach wenigen Minuten der Fall zu sein pflegt, zieht man den Gegenstand
aus dem Bade heraus, läßt ihn erkalten und löst den Rest der anhängenden Schmelze
durch Abspulen mit Wasser auf. Der Gegenstand behält dabei, wie schon erwähnt, seine
Politur und ist sofort gebrauchsfertig.
Die zweite Form der Ausführung besteht darin, daß man den zu färbenden Metallgegenstand
in einer Gasflamme über einem Kohlenbecken, in einer Muffel oder in irgend
einer anderen Heizvorrichtung zum schwachen Glühen bringt uud unter weiterem Erhitzen
mit Kaliumnitrit bestreut, welches bei der Berührung mit dem glühenden Metall schmilzt
und dasselbe ähnlich wie Lötwasser überzieht. Unter fleißigem Drehen des Gegenstandes und
Bestreuen mit Nitrit erhält man bald den gewünschten Farbton.. Nach dem Abkühlen
wird der Überschuß von Nitrit mit Wasser abgespült.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zum Rotfärben kupferner oder verkupferter Gegenstände durch Erwärmen unter gleichzeitiger' Anwendung sauerstoffabgebender Körper, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gegenstand in geschmolzene, salpetrigsaure Salze oder Gemische derselben bei Glühhitze eintaucht oder daß man den in Glühhitze erhaltenen Gegenstand unter dauerndem Erhitzen und Wenden mit salpetrigsauren Salzen oder deren Mischungen bestreut.
Publications (1)
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