DE1495196A1 - Verfahren zum Herstellen amorpher Polyamide - Google Patents
Verfahren zum Herstellen amorpher PolyamideInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G69/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
- C08G69/02—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids
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Description
Unsere Zeichen: OZ. 23 233 Buc/Sh
Ludwigshafen/Rhein, den 4,9.1964
It
vom Typ Diaraln-Dioarbonsäure bei erhöhter Temperatur, gegebenenfalls unter Druck, polykondensiert. Als Diamine werden z. B. allphatisohe Diamine mit verzweigten Kohlenstoffketten verwendet oder
solche, die am Stickstoff substituiert, beispielsweise alkyliert, sind. Solohft Diamine sind oft sohwer zugänglich, und die Polyamide haben gewöhnlich einen tieferen Erweichungspunkt als Polyamide,
zu deren Herstellung neben Dicarbonsäuren unsubstltuierte Diamine verwendet wurden. Darüber hinaus sind sie meist nicht bestandig
gegen organische Lösungsmittel.
Es ist auch bekannt, Polyamide herzustellen, indem man Gemische
mehrerer polyamidbildender Ausgangsstoffe, z. B. ein Gemisch aus
Caprolactam und Hexaraethylendiamin/Adipinsäure, polykondensiert,
oder indem man Homopolymerlsaten amorphe Mischpolyamide zumisoht.
Derartige Polyamid· haben in der Regel einen tieferen Erweichungs
punkt als Homopolyamide, sie sind darüber hinaus nicht beständig
gegen organische Lösungsmittel» haben einen erheblichen kalten Plufl oder kristallisieren beim Erwärmen leicht nach, wodurch sie
ihre Transparena verlieren.
■*·■-.
Schließlich wird In der britischen Patentschrift 876 013
darauf hingewiesen, daß man 3>10-Diaminc—trioyolo-5f2,l ,Q2 dekan
mit Dicarbonsäuren zu Polyamiden polykondensieren kann.
Infolge der verhältnismäßig eng benachbarten.Aminogruppen neigt
dieses Diamin bei der Reaktion mit Dicarbonsäuren aber zu
Ringbildungsreaktionen, die das Herstellen hochmolekularer Polyamide stören.
Es wurde nun gefunden» daß man amorphe Polyamide mit hohem Er·
weichungspunkt durch Polykondensation von Diaminen mit Dicarbonsäuren,
deren Estern oder Chloriden bei erhöhter Temperatur, gegebenenfalls unter Druck, vorteilhaft herstellen kann« indem man
als Diamin ein Gemisch aus 4,9-Diamino-trioyolo-15,2,1,0 * J-dekan und 3.9-Diamino-trioyclo-[5,2a.02'~J-dekan
verwendet. Das erfindungagemäße Diamingemisoh wird Im folgenden
als Dop bezeichnet.
Die neuartigen KoMopolyamide sind auch In dioken Schichten glasklar, sie haben hohe Erweichungspunkte und verlieren Ihr· amorphe Struktur auch beim lungeren Tempera auf Temperaturen bis ,
"BAD OR(GINAL
ftWM/··?!
200°p nloht. Sie haben für Polyamide ungewöhnlich hohe Glastemperaturen und sind deshalb bei erhöhter Temperatur steifer als
teilkristalline Polyamide, deren Glastemperatüren unter 50°C
liegen. Weiterhin vorteilhaft ist, daß die neuartigen Homopolyamide keinen kalten Fluß haben und bei der Verarbeitung mit
Spritzgußmasohinen weniger schrumpfen als die teilkristallinen
Polyamide.
Das Diamingemisoh Dop kann auoh als polyamidbildende Komponente
zur Herstellung von Mischpolyamiden vorteilhaft verwendet werden. So erhält man bereits bei der Kombination von nur drei Ausgangsstoffen, z. B. Caprolaotam und Adipinsäure/Diamingemlsch Dop,
glasklare Produkte, die in Alkoholen oder anderen geeigneten organischen Lösungsmitteln löslich sind. Derartige Lösungen sind
auch bei Raumtemperatur längere Zeit haltbar ohne zu gelieren. Die erfindungsgemäß hergestellten Mischpolyamide lassen sich deshalb aus der Lösung schon bei Raumtemperatur verarbeiten. Im Gegensatz dazu gelleren Lösungen von Polyamiden, die durch Polykondensation eines Gemisches aus Caprolactam/Adipinsäure und üblichen aliphatischen Diaminen, wie Hexamethylendiamin, hergestellt
sind, bei Raumtemperatur schon nach kurzer Zelt. Diese Mischpoly-·
amide Jcönnen aus der Lösung nur bei erhöhter Temperatur verarbeitet werden.
Das erflndungsgeeäß verwendete Diamingemisoh Dop ist beispielsweise durch zweistufige Umsetzung von Dloyclopentadlen mit Cyanwasserstoff in Gegenwart von Schwefelsäure und Wasser und nachfolgender Verseifung des gebildeten Diformamids gemäß dem Verfah-
- 4 - O.Z. 22
U95196
ren des deutschen Patents (deutsche Patentanmeldung
B 74 749 IVb/12 o) hergestellt.
Als Dicarbonsäuren, die mit dem Diamingemisch Dcp umgesetzt werden
können, sind übliche aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische
oder heterocyclische Dicarbonsäuren, wie Adipinsäure, Sebacinsäure, Dekandicarbonsäure, Korksäure, Terephthalsäure,
Cyclohexand!carbonsäure oder Pyridindicarbonsäure geeignet.
Zur Herstellung der neuartigen Polyamide sind die üblichen PoIykondensationsverfahren
geeignet. Beispielsweise erhält man Polyamide durch Erhitzen der Salze aus dem Diamingemisch pep
und Dicarbonsäuren unter Druck in Abwesenheit von Sauerstoff, wobei mindestens in der letzten Phase der Polykondensation Wasser
entfernt wird. Zum rascheren Entfernen des Wassers kann man auch inerte Gase, wie Stickstoff, durch oder über das Polykondensationsgemisch
leiten oder unter vermindertem Druck arbeiten.
Glasklare Polyamide werden aber auch erhalten, indem man das erfindungsgemäß
verwendete Diamingemisch Dcp mit Diearbonsäureestern
zweckmäßig in zwei Stufen polykondensiert. In der ersten Stufe werden dabei das Diamingemisch Dcp und die Dicarbonsäureester,
gegebenenfalls in Gegenwart geeigneter Lösungsmittel, wie Alkoholen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen, gemischt und
vorkondensiert. In der zweiten Stufe wird das Polykondensat!onsgemisch
weiter erhitzt, bis der Alkohol und das Lösungsmittel abdestilliert sind, und gegebenenfalls bei Temperaturen über
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200°C zu Ende polykondensiert. Zur Beschleunigung der Polykondensation kann in Gegenwart eines inerten Gases und bei vermindertem Druck gearbeitet werden. Die neuartigen Polyamide können
auch durch Grenzflächenpolykondensation oder Lösungspolymerisation hergestellt werden. Bei der Grenzflächenpolykondensation
wird das Diamingemisch Dop mit Säurechloriden in einem zweiphasigen Gemisch aus Wasser und z. B. aromatischen Wasserstoffen,
wie Toluol., in üblicher Welse umgesetzt.
Aminen sowie Hitze- oder Liohtstabilisatoren/ier Schmelzviskosität, optischen Aufhellern, Füllstoffen oder Schmiermitteln
durchgeführt werden.
Die neuartigen amorphen Polyamide können gut verformt werden und
eignen sich beispielsweise zur Herstellung von Pormkörpern, wie Platten, Rohren, Stäben, Borsten, Fäden oder Spritzgußartikeln.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente beziehen sich
auf das Gewicht.
BeiTpiel I
Zur Herstellung eines Salzes aus Adipinsäure und dem Diamingemisch
Dop wurden 73 Teile Adipinsäure und 84,66 Teile Diamingemisch Dcp getrennt in Alkohol gelöst, die alkoholischen Lösungen zusammengegeben und das gebildete Salz bei Raumtemperatur abgetrennt. Das
getrocknete Produkt hat einen Schmelzpunkt von 241,50C und
als ljiige wäßrige Lösung einen pH-Wert von 7,05.
20 Teile des Salzes werden mit 5 Teilen Wasser in einem Druckgefäß
drei Stunden unter Eigendruck auf 250°C erhitzt. Danach wird das Reaktionsgemisch entspannt und weitere zwei Stunden
auf 25O°C gehalten. Das transparente Polykondensat hat einen K-Wert von 52J- (l#ig in konzentrierter Schwefelsäure gemessen)
und einen Fließpunkt auf der Koflerbank von 224°C. Die Glastemperatur des röntgenamorphen Produktes liegt oberhalb 1900C.
54,9 Teile Sebacinsäure und 45*1 Teile Diamingemisch Dcp wurden
in Alkohol gelöst, die Lösungen vermischt und das gebildete Salz bei Raumtemperatur abgetrennt. Das getrocknete Produkt hat einen
Schmelzpunkt von 2020C.
20 Teile dieses Salzes werden mit 5 Teilen Wasser in einem Druckgefäß
drei Stunden unter Eigendruck auf 2500C gehalten. :
Anschließend wird das Reaktionsgemisch entspannt und das Polymerisat noch zwei Stunden im Stickstoffstrom auf 2500C erhitzt.
Das transparente Polykondensat hat einen K-Wert von 51 und einen Fließpunkt von l8o°C. Die Glastemperatur des röntgenamorphen
Produkts beträgt 175°C
Bei Raumtemperatur werden 270 Teile Wasser, 0,84 Teile Natriumhydroxyd
und 1,66 Teile Diamingemisch Dcp in ein intensiv wirkendes Nischgerät gegeben. Zu der gerührten Diaminlösung wird eine
Lösung von 2,39 Teilen Sebacylchlorid in 450 Teilen Tetrachlorkohlenstoff
zugegeben. Die Reaktionsmischung wird abgetrennt, mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet. Es werden 3,2 Teile
eines weißen Pulvers vom K-Wert 41 (l#ig in konzentrierter Schwefelsäure gemessen) erhalten.
4,6 Teile Decandicarbonsäure werden in 15 Teilen Alkohol gelöst und langsam zu 3*22 Teilen .Diamingemisch Dcp zugegeben. Das
Salz kristallisiert nach dem Abkühlen der Lösung aus; es wird abgetrennt und getrocknet; der Schmelzpunkt ist l84-191°C. 6
Teile dieses Salzes werden mit 1,5 Teilen Wasser in einem Druckgefäß zwei Stunden unter Eigendruck auf 2700C erhitzt. Anschliessend
entspannt man auf Normaldruck und erhitzt weitere sechs Stunden auf 2700C im Stickstoffstrom. Das Polykondensat ist klar
transparent und zäh, hat einen K-Wert von 55 und einen Schmelzpunkt von 1830C, die maximale Wasseraufnahme beträgt 3,8ji.
6 Teile des Salzes aus Adipinsäure und dem Diamingemisch Dcp, dessen Herstellung in Beispiel 1 beschrieben wird, werden mit 4
Teilen Caprolactam und 2,5 Teilen Wasser zwei stunden unter Eigendruck bei 2700C gehalten. Anschließend entspannt man das
Polymerisationsgemisch auf Normaldruck und polykondensiert das Polyamid sechs Stunden bei 270°C im Stickstoffstrom nach. Das
klar transparente zähe Polykondensat hat einen K-Wert von 59»
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einen Fließpunkt von 1570C. Das Mischpolyamid ist in Methanol
löslich. Eine 20#ige Lösung in Methanol geliert nach zwanzigstündigem
Stehen bei Raumtemperatur nicht. Aus solchen Lösungen lassen sich Filme mit guten mechanischen Eigenschaften in üblicher
Weise herstellen. Ein entsprechendes Mischpolyamid, in welchem das Diamingemisch Dcρ durch Hexamethylendiamin ersetzt
ist, bildet keine bei Raumtemperatur beständigen methanolischen
Lösungen.
609006/0073
Claims (1)
- .ώ. CJPatentanspruchVerfahren zinn Herstellen amorpher Polyamide mit hohem Erweichungspunkt durch Polykondensation von Diaminen mit Dicarbonsäuren, deren Estern oder Chloriden bei erhöhter Temperatur, gegebenenfalls unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man als Diamin ein Gemisch aus 4,9-Diamino-trlcyclo-[5*2,1,0 ' J-dekan und
3,9-Diamino-tricyclo-Ip,2,1,02' ^J -dekanverwendet.BADISCHE ANILIN- 4 SODA-FABRIK AG
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- 1964-09-05 DE DE19641495196 patent/DE1495196A1/de active Pending
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1965
- 1965-08-31 BE BE669015D patent/BE669015A/xx unknown
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Also Published As
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