DE1494650C - Polyamid Verbundfaden mit verbesser ter Krauselfahigkeit - Google Patents

Polyamid Verbundfaden mit verbesser ter Krauselfahigkeit

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DE1494650C
DE1494650C DE1494650C DE 1494650 C DE1494650 C DE 1494650C DE 1494650 C DE1494650 C DE 1494650C
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Inventor
Isao Osaka Kimura (Japan)
Original Assignee
Kanegafuchi Boseki K K , Tokio

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Description

Die Erfindung betrifft Verbundfäden auf Polyamidbasis mit einer verbesserten potentiell inhärenten Eigenschaft, sich zu kräuseln, sowie die daraus entstehenden gekräuselten und gegebenenfalls gefärbten Fäden und Erzeugnisse; sie geht aus von den bekannten Verbundfäden, die aus zwei unterschiedlichen, exentrisch angeordneten und ununterbrochen zusammenhängenden Komponenten aus synthetischen linearen Polyamiden bestehen.
Ein in letzter Zeit bekanntgewordenes Verfahren zur Herstellung von synthetischen Fasern mit einer ihnen innewohnenden Fähigkeit, sich selbst zu kräuseln, besteht darin, zwei oder mehr als zwei Komponenten gleichzeitig aus einer Mehrlochspinndüse gemeinsam in einer Seite-an-Seite-Anordnung oder in einer exzentrischen Mantel-Kern-Anordnung auszuspinnen. Wenn jedoch bei diesem Verfahren die verschiedenen Komponenten des Polymerenmaterials erheblich in ihren Eigenschaften voneinander abweichen, hängen sie nur lose aneinander.
Wenn solche Materialien zu einer Verbundfaser gemeinsam ausgesponnen werden, lassen sie sich bereits bei Anwendung schwacher Kräfte voneinander lösen. Demzufolge wird das Ziel, eine zusammenhängende Verbundfaser zu schaffen, im allgemeinen nur dann erreicht, wenn als Komponenten Polymerenmaterialien der gleichen Art, wenn auch von verschiedener chemischer Zusammensetzung verwendet werden. Man verwendet beispielsweise Komponenten paare, wie Polyamid-Polyamid-, Polyester-Polyester- oder Polyacrylnitril-Polyacrylnitril-Kombinationen.
Für die Qualitätsbewertung des Enderzeugnisses ist das Kräuselungsbeibehaltungsvermögen der daraus erhältlichen gekräuselten Faser unter Belastung von hoher Bedeutung. Wenn eine derartige Faser gegenüber einer ursprünglich aus einem einzigen Polymerenmaterial hergestellten Faser hinsichtlich der Zugfestigkeit, dem Erweichungspunkt, der Lichtbeständigkeit, der Färbbarkeit oder auch der chemisehen Widerstandsfähigkeit unterlegen ist, dann entspricht sie nicht den gewünschten Anforderungen. Bei Nylon 6 (Poly-t-caprolactam) oder auch bei Nylon 66 (Polyhexamethylenadipamid) ist es bekannt, daß die Schmelzpunkte der Polymeren, soweit sie durch eine Copolymerisation hergestellt sind, auf Kurven liegen, die gegen das Copolymerisationsverhältnis konkav sind.
Der Schmelzpunkt des praktisch zu verwendenden Copolymers soll also in einem Bereich liegen, bei dem es sich nicht stark von Nylon 6 oder Nylon 66 unterscheidet.
Das Ziel der Erfindung liegt demgegenüber in erster Linie darin, Verbundfasern auf Polyamidbasis mit vorzüglichen physikalischen Eigenschaften zu schaffen. Insbesondere liegt das erfindungsgemäße Ziel darin, Verbundfasern mit einer hervorragenden potentiellen Kräuselfähigkeit aus Polyamiden zu schaffen. Ferner wird bezweckt, Polyamid-Verbundfäden zu erzeugen, die hinsichtlich ihrer Färbbarkeit und hygroskopischen wie auch elektrischen Eigenschaften allen bisher bekannten synthetischen Fasern auf Polyamidbasis überlegen sind.
Es konnte gefunden werden, daß es möglich ist, Verbundfäden auf Polyamidbasis herzustellen, die eine außerordentlich hohe und dauerhafte Kräuselungsfähigkeit besitzen, ohne dabei irgendeiner aus einem einzelnen Polymerenmaterial hergestellten Faser gegenüber im Hinblick auf andere Fasereigenschaften unterlegen zu sein, ja im Gegenteil, diesen gegenüber in mancher Hinsicht verbesserte Eigenschaften zu zeigen; dies Ziel wird erreicht, wenn man als eine der Fadenkomponenten Copolyamide benutzt, die aus ganz speziellen Nylonsalzen einerseits und aus f-Caprolactam oder Hexamethylendiammoniumadipat andererseits copolymerisiert sind, und zwar sowohl in hohen wie auch in niedrigen Copolymerisationsverhältnissen. Bei den vorerwähnten speziellen Nylonsalzen handelt es sich um di-funktionelle, polyamidbildende Grundstoffe, die in ihrer molekularen Hauptkette Sauerstoff- und/oder Schwefelatome enthalten, Atome also, die in die Gruppe VI des Periodensystems fallen und eine Atomzahl von nicht mehr als 16 besitzen. Diese Salze werden aus solchen Diaminen oder aus solchen Dicarbonsäuren hergestellt, die in ihrer molekularen Hauptkette Äther- oder Thioätherbrückenbindungen besitzen.
Die Ursache dafür, daß gekräuselte Fäden durch die Vereinigung von zwei Arten von Polymerenmaterialien mit unterschiedlicher Zusammensetzung in einer längs des Fadens zueinander bestehenden Seite-an-Steile-Anordnung oder einer exzentrischen Mantel-Kern-Anordnung erhältlich sind, liegt einzig daran, daß diese darin vorhandenen Polymerenmaterialien unterschiedlich stark schrumpfen oder quellen, wenn Hitze oder Quellmittel angewendet werden. Diese Unterschiede des Quellens oder Zusammenziehens können besonders wirkungsvoll hervorgerufen werden durch eine Abwandlung des substanzeigenen kristallinischen Gefüges (der Kristallgitterstruktur) des jeweiligen verwendeten Polymerenmaterials. Copolymere, die in ihrer molekularen Hauptkette Ätherbrückenbindungen oder Thioätherbrückenbindungen aufweisen, nehmen eine Kristallstruktur an, die sich von derjenigen des Nylon 6 oder Nylon 66 unterscheidet. Es kommt hinzu, daß eine Äther- bzw. eine Thioätherbrückenbindung im Vergleich zu der Methylengruppe im Hinblick auf die Wärmebewegung abweichende Freiheitsgrade besitzt. Aus diesem Grunde unterliegt dieses Polymer größeren inneren Beanspruchungen und nimmt teilweise in seiner Molekularstruktur eine elastomere, gummiartige Natur an. Demzufolge entwickelt bei Anwendung von Hitze oder von Quellmitteln unter entlasteten Bedingungen nach einem vorherigen Strekken ein aus zwei. verschiedenartigen Komponenten bestehender Verbundfaden, bei dem die eine Komponente ein Homopolymerenmaterial und die andere ein Äther- oder Thioätherbrückenbindungen enthaltendes Copolymerenmaterial ist, stärker hervortretende Kräuselungen als jegliche der bisher bekannten Verbundfasern. Diese Auswirkung der Erfindung ist von noch höherer Bedeutung als die sonstigen Vergleichsergebnisse bei der Bewertung des erfindungsgemäßen Fadens im Vergleich zu solchen Fasern, die aus einem Polymerenmateriai hergestellt sind, dessen Grundstruktur lediglich aus Methylengruppen allein besteht. Dies zeigt die große Wirkung, die durch den Einbau der Äther- oder Thioätherbrückenbindungen in die Hauptkette, hervorgerufen wird.
Erfindungsgegenstand sind dementsprechend Ver bundfäden auf Polyamidbasis mit verbesserter potentieller Kräuselfahigkeit, die aus zwei unterschiedlicher exzentrisch angeordneten und ununterbrochen zu sammenhängenden Komponenten aus synthetische
linearen Polyamiden bestehen und dadurch gekennzeichnet sind, daß die eine der beiden Komponenten im wesentlichen aus einem Homopolyamid besteht und die andere sich im wesentlichen aus einem solchen Copolyamid zusammensetzt, das aus einem di-fünktionellen, polyamidbildenden Grundstoff, der in seiner molekularen Hauptkette Sauerstoff- und/oder Schwefelatome enthält, und aus mindestens einem der beiden Grundstoffe t*Caprolactam bzw. Hexamethylendiammoniumadipat aufgebaut, ist.
Als gut brauchbare Vertreter der Tür die Herstellung der erfindungsgemäß zusammengesetzten polyamidischen Verbundfaden benötigten Diamine und Dicarbonsäuren mit den Äther- oder Thioätherbrückenbindungen erwiesen sich beispielsweise die folgenden Verbindungen:
Bis-()'-aminopr.opyl)-äther, Bis-O-aminopropoxy)-methan, Bis-(;'-aminopropoxy)-äthan, Bis-(<-i-aminopentyl) - äther, 1,4 - Bis - (γ - aminopropoxy) - phenyl, Bis-(4-(;--aminopropoxy) - phenyl)-methan; Bis-(4 - (7 - aminopropoxy) - phenyl) - propan, ' 1,4 - Bis-(;-aminopropoxy)-cyclohexan, Bis-(/i-aminoäthoxy)-äthan, Bis-(v-aminopropoxy)-propylen, Bis-(y-aminopropoxy) - propan, Bis - (γ - aminopropoxy) - butan, «,<" - Bis - (4 - (;- - aminopropyl) - phenoxy) - methan, <i,«> - Bis - (4 - - aminopropyl) - phenoxy) - äthan, a,<i> - Bis - (4 - ( γ - aminopropyl) - phenoxy) - propan, <i,n> - Bis - (4 - (;> - aminopropyl) - phenoxy) - butan, ■ d,(i) - Bis - (4 - (;· - aminopropyl) - phenoxy) - heptan, u,w - Bis - (4 - - aminopropyl) - phenoxy) - hexan, (»,('/-Diamin des Polyäthylenglykols oder Polypropylenglykols mit einem Molekulargewicht von 300 bis 1500 sowie andere Substanzen mit der allgemeinen Formel
35
H2 N(CH2 J11S(CH2 )„NH2
in der ;i eine der Zahlen 2 bis 5 ist. An Stelle der vor: stehend angeführten Substanzen kann auch jedes andere Diamin, das in seiner molekularen Hauptkette Äther- oder Thioätherbrückenbindungen enthält, für die Herstellung der erfindungsgemäß zusammengesetzten Polyamidfasern herangezogen werden.
In Gemeinschaft mit den vorstehend angeführten Diaminen können zusätzlich auch Dicarbonsäuren, wie beispielsweise Oxalsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure u. dgl., benutzt werden.
Ferner haben sich die folgenden Dicarbonsäuren, die eine Äther- oder Thioätherbrückenbindung enthalten, als gut geeignet erwiesen:
(/i-Carboxyäthyl)- äther, Bis-(/i-carboxyäthoxy)-methan, Bis-(//-carboxyäthoxy)-äthan, Bis-(m-carbdxytetramethyl) - äther, 1,4 - Bis - ([I - carboxyäthoxy)-phenyl, Bis - (4 -(//-carboxyäthoxy)- phenyl) -methan. Bis - (4 - (ß - carboxyäthoxy) - phenyl) - propan, 1,4 - Bis-(/?-carboxyäthoxy)-cyclohexan, Bis-fyi-carboxymethoxy)-äthan, Bis-(/i-carboxyälhoxy)-propylen. Bist/i -carboxyäthoxy) - propan, Bis-(/J-carboxyäthoxy)-butan, l,2-Bis-(i<-carboxyphenoxy)-äthan, 1,3-Bis-(ο -carboxyphenoxy)- propan, 1,4 - Bis -(o- carboxyphenoxy)-butan, l,6-Bis-(/i-carboxyphenoxy)-hexan, 2,2-Bis-(/<-(/j-carboxyphenoxy)-äthyi)-äther,o»,m'-Diearboxylate von Polyäthylenglykol oder Polypropylenglykol mit einem Molekulargewicht von 300 bis 1500 und andere Substanzen der allgemeinen Formel
H 0OC(CH2 )„S(CH2)„COOH
in der η eine der Zahlen 2 bis 5 ist. Da sich auch alle anderen di-funktionel!en Verbindungen ebenso wie die vorstehend genannten Verbindungen für das Verfahren eignen, soweit sie in ihrer molekularen Hauptkette Äther- oder Thioätherbrückenbindungen enthalten, ist die vorstehend angeführte Liste nicht einschränkend. Außer den zuvor erwähnten Diaminen mit Äther- oder Thioätherbrückenbindengen sind auch andere Diamine in Gemeinschaft mit den obenerwähnten, diese Brückenbindung enthaltenden Dicarbonsäuren brauchbar, und zwar beispielsweise solche linearen aliphatischen Diamine wie Äthylendiamin. Hexamethylendiamin, Nonamethylendiamin und Undecamethylendiamin sowie andere, einen aromatischen Ring enthaltende Diamine, wie beispielsweise para-Xylylendiamin und meta-Xylylendiamin.
Weitere erfindungsgemäß brauchbare Grundstoffe sind die m-Aminosäuren mit Äther- oder Thioätherbrückenbindungen, beispielsweise das «-(y-Aminopropyl)-phenoxyacetat.
Nachstehend wird ein allgemeines Herstellungsverfahren für die erfindungsgemäßen Verbundfaden auf Polyamidbasis unter Verwendung der vorstehend angeführten, die Äther- oder Thioätherbrückenbindungen enthaltenden Substanzen beschrieben.
Die Copolyamide werden entweder aus einem Ansatz hergestellt, der als Grundstoffe Diamine mit Äther- oder Thioätherbrückenbindungen und zusätzlich aliphaüsche oder aromatische Dicarbonsäuren enthält, oder aber aus einem Ansatz, der aus solchen Diaminen und Dicarbonsäuren besteht, von denen jeder Grundstoff die Äther- oder Thioätherbrückenbindungen, oder aber schließlich aus einem Ansatz, der als Grundstoffe aliphatische oder aromatische Diamine und zusätzlich Dicarbonsäuren mit Äther- oder Thioätherbrückenbindungen enthält.
Die einzelnen Grundstoffe dieser Ansätze werden in wäßrigen Lösungen zur Herstellung der Nylonsalze in einem äquimolaren Gewichtsverhältnis zur Reaktion gebracht. Je nachdem, ob den Ansätzen ein Nichtlöser zugesetzt wird oder nicht, scheiden sich die Salze aus, oder eine Abtrennung unterbleibt. Anschließend werden die Salze in den gewünschten Mengenverhältnissen bei den vorbestimmten Temperaturen und während der vorbestimmten Zeitdauer unter Ausschluß von Sauerstoff mit f-Caprolactam oder mit Nylon-66-Salz copolymerisiert. Andererseits werden f-Caprolactam oder Nylon-66-Salz als einzige Grundstoffe zu einem Homopolyamid unter den vorbestimmten Bedingungen polymerisiert. Diese beiden Polymerenmaterialien werden getrennt geschmolzen und gemeinschaftlich durch die zusammengehörigen Düsenöffnungen zur Erzeugung eines einheitlichen Fadens ausgepreßt. Nach der Verfestigung werden sie auf eine Rolle aufgewickelt. Die Polyamidfäden werden, nachdem sie unter vorbestimmten Bedingungen gestreckt worden sind, anschließend unbelastet bei vorbestimmten Temperaturen und für eine vorbestinimte Zeitdauer einer nassen oder auch einer trockenen Erhitzung unterworfen. Die auf diese Weise erhaltenen Verbundfasern auf Polyamidbasis zeigen ganz überragend gute physikalische Eigenschaften und wesentlich verbesserte Kräuselungen.
Die durch das beschriebene Verfahren hergestellten erfindungsgemäßen gekräuselten Verbundfaden besitzen ein wesentlich größeres Kräuselungsbeibehaltungsvermögen in belastetem Zustand als irgendein anderer gekräuselter Polyamidfaden, der nach einem der bekannten Verfahren hergestellt ist. Darüber hinaus vermeiden die erfindungsgemäßen Fäden verschiedene übelstände der bekannten synthetischen Fasern, da sie eine größere Färbbarkeit besitzen als die üblichen synthetischen Polyamidfasern, da sie ferner auf Grund ihres Gehalts an Sauerstoff- und Schwefelatomen stärker hygroskopisch sind und da sie schließlich auf Grund ihrer verbesserten hygroskopischen Eigenschaften weniger stark zu einer, elektrostatischen Aufladung neigen. Außerdem hat es sich gezeigt, daß die Zugfestigkeitseigenschaften der zusammengesetzten kräuselfähigen, in den erfindungsgemäß herstellbaren Strukturbereich fallenden Polyamidfaden-sich überhaupt nicht von denjenigen unterscheiden, wie sie bei den üblichen Polyamidfäden gefunden werden. Es hat sich darüber hinaus gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Fäden, soweit sie als eine ihrer Komponenten ein Copolymer mit einem aromatischen Ring in seiner molekularen Kette enthalten, sogar einen erhöhten Elastizitätsmodul aufweisen. Auch das Enderzeugnis, in das diese Eigenschaften eingehen, besitzt eine verbesserte Qualität.
Beispiel!
132 g Bis-(--aminopropyl)-äther und 166 g Terephthalsäure werden miteinander vermischt und zu einer heißen wäßrigen Lösung aufgelöst. Die Masse wurde zum Auskristallisieren der Nylonsalze in Isopropylalkohol eingegeben. Das dabei gebildete Salz würde anschließend gereinigt und getrocknet. Ein Gemisch von 10 g dieses Salzes, 90 g f-Caprolactam und Eisessig in einer Menge von '/400 Mol pro Mol der Gesamtmasse wurde in Kohlenstoffdioxydgasstrom im Verlauf von 7 Stunden bei einer Temperatur von 2400C zur Herstellung des Copolymerisats polymerisiert. Andererseits wurden 100 g f-Caprolactam, 5 g F-Aminocapronsäurc und eine Menge von V300 Mol Eisessig pro Mol des Gesamtansatzes miteinander vermischt und im Verlauf von 7 Stunden zur Herstellung des Nylon-6-Polymers im Kohlendioxydgasstrom auf 250 C erhitzt und polymerisiert. Die beiden dabei erhaltenen Polymerisate werden getrennt bei 240 C geschmolzen, und sie werden gleichzeitig miteinander durch die einen Durchmesser von 0,3 mm besitzenden Düsenöffnungen einer Mehrlochspinndüse zusammen ausgespritzt. Die durch das Zusammenfügen der genannten zwei Komponenten erhaltenen Polyamidverbundfäden werden auf eine Rolle aufgewickelt.
Die so erzeugten Fäden werden auf das 4,4fache ihrer Länge gestreckt und ohne Zugbelastung bei einer Temperatur von 95 C für eine Dauer von 10 Minuten einer nassen Hitzebehandlung unterworfen. Auf diese Weise erhielt man gekräuselte Polyamidfäden mit einem außerordentlich guten Aussehen. Diese Fäden hatten folgende Eigenschaften:
Titer. 17,3 den
Zugfestigkeit 4,2 g/dcn
Zerreißdehnung 27.2%
- Kräuselungsbeibehaltungsvermögen unter Zugbelastung
Belastung Prozentuale Längenschrumpfung
5 (mg/den) infolge der Kräuselung
0 ' (%)
0,07 85,0
0,14 79,0
IO 0,7 72,7
1,4 47,1 .
36,7
Das Kräuselungsbeibehaltungsvermögen unter Zugbelastung wurde wie folgt berechnet:
Vielfachfdden aus 40 Einzelfasern (Länge: 30 cm) wurden bei den angegebenen unterschiedlichen Belastungen zwecks Ausbildung der Kräuselungen Tür eine Zeitdauer von 10 Minuten bei einer Temperatur von 95'C mit heißem Wasser behandelt und bei Zimmertemperatur getrocknet. Die Länge der gekräuselten Fäden nach der vorstehend beschriebenen Behandlung ist im Vergleich zu der ursprünglichen Länge in Prozentzahlen angegeben.
Zum Vergleich wurde an Stelle des Bis-(;'-aminopropylHithers als Grundstoff Hexamethylendiamin eingesetzt. Bei Anwendung genau der gleichen Bedingungen, wie sie vorstehend beschrieben sind, wurde dieses Diamin mit Terephthalsäure zur Herstellung des Nylonsalzes umgesetzt. Wenn man das durch Copolymerisation dieses Salzes mit t-CaproIactam entstehende Copolymerisat als die eine Komponente des Verbundfadens benutzte, ergab sich bei der Messung der Kräuselungsbeibehaltungsfähigkeit unter Zugbelastung folgendes Ergebnis:
Die in diesem Beispiel hergestellten erfindungsgemäßen gekräuselten Fäden wurden mit »C. I. Direct Blue 1« (C. L-Nr. 24 410) angefärbt, und zwar mit einer 2°/„igen Farbstoffkonzentration bei 100-fachem Badverdünnungsverhältnis, 70 C und einer Zeitdauer von einer halben Stunde. Bei der Querschnittsuntecsuchung dieser Fäden konnte festgestellt werden, daß nur die Copolymerenkomponente allein und gesondert blau gefärbt war.
B e i s ρ i e 1 2
In gleicher Weise wie im Beispiel 1 werden 176 g Bis-^-aminopropoxyJ-äthan und 166 g Terephthalsäure in das entsprechende Nylonsalz übergeführt. 10 g dieses Salzes werden mit 90 g f-Caprolactam und einer Menge von V400 Mol Eisessig pro MoI des eingesetzten Gesamtmaterials vermischt, erhitzt und zur Erzeugung des Copolymerisats 7 Stunden lang bei 240 C in einem Kohlendibxydgasstrom polymerisiert. Das Ausspinnen unter Zusammenfügen
Prozentuale Längenschrumpfung
Belastung infolge der Kräuselung
(mg/den) (%)
0 71,7
0,07 67,4
0,14 64,0
0,7 43,4
1,4 28,1 "
dieses Copolymerisate mit Nylon. 6 wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt. Die Fäden wurden nach dem Strecken zur Entwicklung der Kräuselung bei 95" C einer nassen Hitzebehandlung unterworfen. Die auf diese Weise erhaltenen Fäden zeigten außerordentlich stark ausgebildete Kräuselung und fühlten sich sehr gut an. Diese Fäden besaßen folgende Eigenschaften:
Titer 14,9 den
Zugfestigkeit 4,6 g/den
• Zerreißdehnung >. 26,4%
Kräuselungsbeibehaitungsvermögen unter Belastung
Belastung Prozentuale Längenschrumpfung
infolge der Kräuselung
(mg/den) (%)
0 82,5
0,07 76,7
0,14 73,3
0,7 46,1
1,4 35,8
Belastung
(mg/den)
Prozentuale Längenschrumpfung
infolge der Kräuselung
α)
0 .
0,14
1,4
79,2
68,9
30,5
8
Belastung
(mg/den)
Prozentuale Längenschrumpfung
infolge der Kräuselung
(%)
5 0
0,14
1,4
86,2
74,1
39,5
Wenn man diese Fäden mit »C. I. Direct Blue 1« (C. I.-Nr. 24 410) anfärbte, zeigte nur die Copolymerenkomponente eine gesonderte Anfärbung, wie sie auch im Beispiel 1 gefunden wurde.
Beispiel 3
In der Weise, wie es im Beispiel 1 beschrieben ist, wurde aus 230 g l;4-Bis-(;-aminopropoxy)-cyclohexan und 146 g Adipinsäure das reine Nylonsalz hergestellt. 7 g dieses Salzes und 93 g f-Caprolactam wurden vermischt und zur Herstellung des Copolymerisate 7 Stpnden lang bei 240 C im Kohlendioxydgasstrom polymerisiert. Die gekräuselten Fäden wurden durch Zusammenfügen dieses Copolymorisats mit Nylon 6 wie im Beispiel 1 beschrieben hergestellt. Das Kräuselungsbeibehaltungsvermögen dieser Fäden unter Belastung zeigte sich wie folgt:
Beispiel 4
In der gleichen Weise, wie es im Beispiel 1 beschrieben ist, wurden aus 188 g Bis-(i-j-aminopentyl)-äther und 166 g Isophthalsäure das entsprechende Nylonsalz hergestellt. 12 g dieses Salzes mit 88 g Lactam in einer Menge von '/400 Mol Eisessig pro Mol des verwendeten Gesamtmaterials wurden gemischt und zur Erzeugung des Copolymerisats 6 Stunden lang bei 25O°C im Kohlendioxydgasstrom erhitzt und polymerisiert. Durch Zusammenfügen dieses Copolymerisats mit Nylon 6 bei dem Ausspinnen der Verbundfaden und Nachbehandlung wie im Beispiel 1 wurde eine Kräuselung entwickelt. Das Kräuselungsbeibehaltungsvermögen dieser Fäden unter Belastung zeigte folgende Werte:
Beispiel 5
Wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde aus 162 g Bis-(/i-carboxyäthyl)-äther und 136 g· Paraxylylendiamin das Nylonsalz hergestellt. 15 g dieses Salzes wurden mit 85 g Lactam und einer Menge von V300 Mol Eisessig pro Mol des verwendeten Gesamtmaterials gemischt und zur Herstellung des Copolymerisats während einer Dauer von 7 Stunden bei einer Temperatur von 240'C im Kohlendioxydgasstrom erhitzt und polymerisiert. Nach dem Zusammenfügen dieses Copolymerisats mit Nylon 6 durch Schmelzspinnen der zusammengesetzten Polyamidfaden wurde in gleicher Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, eine Kräuselung entwickelt. Das Kräuselungsbeibchaltungsvermögen dieser Fäden unter Belastung war ganz hervorragend. Bei Anfärbung dieser Fäden mit »C. I. Direct Blue I« (C. I.-Nr. 24 410) wie im Beispiel 1 zeigte nur die Copolymerenkomponente eine schwache Färbung.
Bei Messung des elektrischen Widerstandes der auf diese Weise erhaltenen Fäden betrug der Widerstand pro Zentimeter dieses Fadens 7 ■ 1012. Im Gegensatz hierzu wurde der elektrische Widerstand bei Nylon 6 in einer Höhe von 8 · 10u festgestellt.
Dies zeigt, daß die erfindungsgemäßen Polyamidfäden eine antistatische Eigenschaft besitzen.
Beispiel 6
Aus Bis-(;--aminopropyl)-äther und Terephthalsäure wurde das entsprechende Nylonsalz hergestellt. .80 g desselben wurden mit 20 g f-Caprolactam gemischt und im Verlauf von 7 Stunden bei 240 C im Kohlendioxydgasstrom polymerisiert. Das Schmelzverspinnen wurde unter Zusammenfügen dieses Copolymerisats mit Nylon 6 durchgeführt. Nach dem Strecken wurde eine trockene Hitzebehandlung zur Ausbildung der Kräuselung durchgeführt. Die auf diese Weise hergestellten Fäden hatten die folgenden Eigenschaften:
Titer.... 16,7 den ' .
Zugfestigkeit 4,1 g/den
Zerreißdehnung .... 18,7%) -
Elastizitätsmodul 29,1 g/den
Fließzugspannung 0,57 g/den
Kräuselungsbeibehaltungsvermögen unter Belastung
Belastung
(mg/den)
Prozentuale Längenschrumpfung
infolge der Kräuselung
(%)
0
0.14
1.4
88.5
87.9 .
ft 1.3
109 613/213

Claims (2)

10 Wenn die Fäden in gleicher Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, angefärbt wurden, zeigte nur die Copolymerenkomponente allein eine gesonderte Anfärbung. Diese Fäden erwiesen sich als ein neuer Typus, der nicht nur eine zufriedenstellende Kräuselung und Anfärbbarkeit aufweist, sondern diese Eigenschaft mit einem hohen Elastizitätsmodul verbindet, der demjenigen von üblichen Fäden aus Nylon 6 überlegen ist. Beispiel 7 In gleicher Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde aus 148 g Bis-(>'-aminopropyl)-sulfid und 166 g Terephthalsäure das entsprechende Nylonsalz hergestellt. 10 g dieses Salzes'wurden mit 90 g Lactam und einer Menge von Eisessig vermischt, die '/400 Mol pro Mol der verwendeten Ausgangsmaterialien entspricht,, und zur Herstellung des Copolymerisats während einer Zeitdauer von 7 Stunden bei einer Temperatur von 2400C im Kohlendioxydgasstrom erhitzt und polymerisiert. Das Spinnen unter Zusammenfügen dieses Copolymerisats mit Nylon 6 erfolgte wie im Beispiel 1. Nach dem Strecken wurde zwecks Ausbildung der Kräuselung bei 950C eine nasse Hitzebehandlung durchgeführt. Das Kräuselungsbeibehaltungsvermögen dieser Fäden unter Belastung zeigte sich wie folgt: Belastung (mg/den)Prozentuale Längenschrumpfung infolge der Kräuselung <%)■ 0 0,14 .1,1481,0 73,1 32,6 B e i s ρ i e 1 9 Wie im Beispiel 1 beschrieben, wurden 10 Gewichtsteile Terephthalat des Bis-(y-aminopropyl)-äthers und 90 Gewichtsteile von f-Caprolactam zur Erzeugung eines Copolyamids copolymerisiert. Die Polyamidverbundfäden wurden bei 270° C ausgesponnen unter Zusammenfügen dieses Copolyamids mit Polyhexamethylendipamid (Nylon 66) mit, einer in m-Kresol-Lösung bei einer Temperatur ,von 30° C gemessenen spezifischen Viskosität von .0,93, und die Fäden wurden auf einen Spulenkern aufgewickelt. Nachdem sie bei 70° C auf das 4,4fache ihrer ursprünglichen Länge gestreckt worden waren, erhielt man Fäden mit folgenden Eigenschaften: Titer ....... 15,2 den Zugfestigkeit 5,6 g/den Zerreißdehnung 31,8% Diese gestreckten Fäden wurden unter verschiedenen Belastungen zwecks Ausbildung der Kräuselung mit Wasser bei einer Temperatur von 95° C behandelt. Nach dem Trocknen bei Zimmertemperatur wurde das Kräuselungsbeibehaltungsvermögen der Fäden unter Zugbelastung gemessen, und man erhielt dabei folgende Werte: 35 Beispiele In gleicher Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde aus 132 g Bis-(y-aminopropyl)-äther und 302 g l,2-Bis-(p-carboxyphenoxy)-äthan das entsprechende Nylonsalz hergestellt. 10 g dieses Salzes wurden mit 90 g f-Caprolactam und einer Eisessigmenge von V400 Mol Pro Mol der verwendeten Gesamtmasse vermischt und zur Herstellung des Copolymerisats während einer Zeitdauer von 7 Stunden bei 240° C im Kohlendioxydgasstrom erhitzt und polymerisiert. Das Spinnen wurde unter Zusammenfügen dieses Copolymerisats mit Nylon 6 zu einem Verbundfaden ausgeführt, und die Kräuselung wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, entwickelt. Das Kräuselungsbeibehaltungsvermögen unter. Zugbeanspruchung zeigte sich bei diesem Faden wie folgt: ■ * . 60 BelastungProzentuale Längenschrumpfung infolge der Kräuselung. ■Patentansprüche:. (mg/den)(%)' ■'·<·■· ■■■■;.■■·088,30,0781,10,14 .73,00,748,51,433,4 Belastung(mg/den)Prozentuale Längenschrumpfunginfolge der Kräuselung (%) .0 0,14 1,482,2 70,9 33,5
1. Verbundfaden auf Polyamidbasis mit verbesserter Kräuselfähigkeit, bestehend aus zwei unterschiedlichen, exzentrisch angeordneten und ununterbrochen zusammenhängenden Komponenten aus synthetischen linearen Polyamiden, dadurch gekennzeichnet, daß die eine der beiden Komponenten im wesentlichen aus einem Homopolyamid besteht und daß die andere sich im wesentlichen aus einem solchen Copolyamid zusammensetzt, das aus einem difunktionellen polyamidbildenden Grundstoff, der in seiner molekularen Hauptkette Sauerstoff- und/ oder Schwefelatome enthält, und aus mindestens einem der beiden Grundstoffe f-Caprolactam bzw. Hexamethylendiammoniumadipat aufgebaut ist.
2. Verbundfaden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Homopolyamidkomponente aus Poly-r-capronamid oder aus Polyhexamethylenadipamid besteht.

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