DE1494190C3 - Herstellen verschäumter thermoplastischer Harze - Google Patents
Herstellen verschäumter thermoplastischer HarzeInfo
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Description
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von dispersen »der dispergierten Teilchen aus thermoplastischem
polymeren! Material in einer Form, die durch Wärme ausdehnbar ist, bekannt (franzosische Patentschrift
1 168 334). Bei diesem Verfahren werden die PoIynunsaueilchen
zuerst mit einem organischen Losui.gsmittel und/oder einem Quellmittel, das dieses
Material nicht löst, und danach mit einem Expansionsmittel imprägniert, das ein oder mehrere gewöhnlich
gasförmige Kohlenwasserstoffe umfaßt, die in dem Bereich von (Γ C sieden.
Der Zusatz des Expansionsmittels erfordert 1 bis
:o S Stunden entsprechend der Menge des polymeren
Materials, bevor eine ausreichende Menge des Expansionsmittels adsorbiert worden ist. Die erhaltene
Mischung wird dann noch weitere zwei bis vier Stunden nerührt. Ein wesentlicher Nachteil dieses Verfah-
reniTbesteht dann, daß man fur die Behandlung mit
dem Expansionsmittel insgesamt 3 bis KZ Stunden benötigt
Weiterhin ist ein Verfahren zur Herstellung von
mikroporösen bis grobporigen, als Lederaustausch-
stollc verwendbaren Massen bekannt (schweizerische Patentschrift 229429). bei welchem man pulverförmige>
bis grobkörniges Polyvinylchlorid zweckmäßig bei erhöhter Temperatur versintert. Es kommen insbesondere
weichmacherhaltige poröse Massen in Beirächt,
die man dadurch erhalten kann, daß man pul- \erfoimige bis grobkörnige, höchstmolekiilare Polyvinylchloride
zunächst mit Weichmachern oder mit einem Gemisch aus Weichmachern und flüchtigen
Lösungsmitteln in einer Mischvorrichtung behandelt,
bis die Teilchen des Pulvers bzw. der Körner den zugesetzten Weichmacher oder das Weichmacher-Losungsmittclgemisch
ganz oder beinahe ganz aufgesaugt haben. Das so vorbehandelte Gut wird bei
entsprechend erhöhter Temperatur mit oder ohne Druck versintcrt.
Schließlich ist es bekannt (deutsche Auslegeschrift 1051492). eine Paste aus Polyvinylchlorid, Trikresylphosphat
und Azodicarbonsäurediäthylester herzustellen. Die Paste wird dann in eine Druckform eingegossen
und bei hohem Druck auf eine Temperatur von 160 bis 170° C erhitzt. Der Zweck der Anwendung
des Weichmachers besteht darin, ein Endprodukt zu erhalten, das nicht mehr holzähnliche Härte
aufweist, sondern durch den Zusatz des Weichmachers elastisch geworden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, verschäumte thermoplastische Harze in sehr kurzer Arbeitszeit
herzustellen. Das Verfahren gemäß der Erfindung zum Herstellen verschäumter thermoplastischer
Harze, indem man 100 Gewichtsteile eines feinzerteilten thermoplastischen Harzes mit einer
Glasübergangstemperatur von mindestens -50° C mit 3 bis 10 Gewichtsteilen eines verdampfbaren Verschäumungsmittels
in Berührung bringt und unverzüglich danach auf eine Temperatur erhitzt, die oberhalb
der Erweichungstemperatur des thermoplastischen Harzes liegt, wobei das verdampfbare Verschäumungsmittel
ganz oder vorwiegend aus einer inerten organischen Verbindung, die höchstens eine
leichte Lösungsmittelwirkung auf das thermoplastische Harz und einen atmosphärischen Siedepunkt
im Bereich von - 10° bis 80° C hat, besteht, wobei gegebenenfalls der Rest des Verschäumungsmittels
aus geringen Mengen einer organischen Verbindung, welche eine Lösungsmittelwirkung auf das thermoplastische
Harz hat, besteht, ist dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische Harz eine mittlere Teilchengröße
von weniger als 100 Mikron hat und das
verdampfbare Verschäumungsmittel bzw. die verschiedenen
Bestandteile des Verschäumungsmittels gleichzeitig während einer Zeitdauer von höchstens
IO min mit dem thermoplastischen Harz in Berührung gebracht wird.
Bei einer zweckmäßigen Ausfühningsform der Erfindung
ist das feinzerteilte thermoplastische Harz ein thermoplastisches Styrolpolymensat, das eine mittlere
Teilchengröße von weniger als 2 Mikron besitzt und das verdampfbare Schäummittel aus einem aliphatischen
Kohlenwasserstoff besteht.
Bei einer weiteren Ausführungsform wird eine wäßrige Dispersion des feinzerteilten thermoplastischen
Harzes auf einem Träger abgelagert, durch Entfernen von Wasser ein nichtkontinuierlicher Film gebildet,
dieser mit dem verdampfbaren Verschäumungsmittel in Berührung gebracht und unverzüglich
danach auf eine oberhalb der Erweichungstemperatur des thermoplastischen Harzes liegende Temperatur
erhitzt.
Beispielsweise besteht der Trager aus Papier.
Wenn eine unterstützte Bahn erwünscht ist, werden die feinzerteilten thermoplastischen Harzteilchen anfänglich
auf einer porösen Trägerbahn, wie einem nicht-satinierten Papier, gewebtem oder nicht gewebtem
Textilstoff od. dgl. abgelagert. Bei der nachfolgenden Bearbeitung dringen die thermoplastischen
Harzteilchen in die Zwischenräume der Trägerbahn und werden damit durchsetzt, so daß die zuletzt erhaltene
verschäumte thermoplastische Harzbahn fest auf der Trägerbahn haftet. Zur Herstellung solcher unterstützter
Bahnen ist es erwünscht, als Schäummittel eine Mischung aus dem verdampfbaren Sichäummittel
und einem Lösungsmittel für das Harz zu verwenden. Das Lösungsmittel scheint eine festere Bindung zwischen
dem verschäumten Harz und dem Träger zu schaffen.
Hat der Träger eine glatte undurchlässige Oberfläche,
so kann die Bahn oder das Blatt von dem verschäumten thermoplastischen Harz abgestreift werden.
Zweckmäßig geht man bei der Herstellung geformter, verschäumter thermoplastischer Harz:gegenstände
so vor, daß man eine verschließbare Form mit dem feinzerteilten thermoplastischen Harz beschickt, das
feinzerteilte plastische Harz mit einem verdampfbaren Schäummittel in Berührung bringt, die Form verschließt
und darauf die mit dem Verschäumungsmittel imprägnierten Harzteilchen auf eine Temperatur erhitzt,
die oberhalb der Erweichungstemperatur liegt.
Der Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung im Vergleich zu den bekannten Verfahren liegt in erster
Linie darin, daß die ganze Arbeitszeit nur wenige Minuten beträgt und überraschenderweise dabei ein
Erzeugnis mit der gewünschten Gleichförmigkeit erhalten wird.
Darüber hinaus können nach dem Verfahren gemäß der Erfindung Papier oder andere Träger direkt
beschichtet werden.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Beispielen und einer Zeichnung näher erläutert. Teile und
Mengen in den nachstehenden Beispielen sind, wenn nichts anderes angegeben ist, auf Gewichtsbasis bezogen.
A) Ein Glasgefäß wird zu einem Drittel mit 100 Teilen freifließender Polystyrolteilchen gefüllt, welche
durch Spi ühtrockneii eines Latex von Pclystyro
erhalten werden. Die sprühgetrockneten Teilcher sind hauptsächlich kugelförmig und haben Durchmesser
in der Größenordnung von 2 bis 5 Mikron. Die
sprühgetrockneten Teilchen sind im wesentlichen zerreibbare Agglomerate einer Anzahl von hauptsächlich
kugelförmigen Polystyrolharzteilchen mit Durchmessern in der Größe von 0,05 bis 0,3 Mikron. Zu der
sprühgetrockneten Polystyrolteilchen werden 8 Teile
»o einer 90/10 Mischung von Pentan/Aceton gegeben
Das Gefäß wird verschlossen und 5 Minuten lang be Raumtemperatur in einer Farbreibevorrichtung gedreht.
Am Ende dieser Zeit sind die Polystyrolteilcher im wesentlichen homogen und freifließend.
'5 B) Unverzüglich, nachdem 136 g der vorstehend beschriebenen Zusammensetzung von Teil A hergestellt
sind, werden sie in eine poröse Form gebracht, wie sie in der Zeichnung der USA.-Patentschrifl
2 774 291 veranschaulicht ist, wobei das Innenvolu-
>o men der Form 0,0028 m3 beträgt. Die verschlossene
Form wird 5 Minuten lang in kochendes Wasser gebracht und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Der
so erhaltene verschäumte Gegenstand hat eine Dichte von 0,048 g/cm3 und ist ganz elastisch.
25 g eines Polystyrollatex, der 40% Harzfeststoffe enthält, werden in eine flache Schale gegeben. Dei
Polystyrollatex wird dann bei 25° C in einem Vakuumofen
getrocknet. Die sich ergebende zerreibbare Bahn ist porös und wiegt 10 g. Der mittlere Durchmesser
der Polystyrolteilchen, welche die zerreibbare Bahn bilden, ist in der Größenordnung von 2 bis 5
Mikron. Ein g einer 90/10 Mischung von Pentan und
Aceton wird gleichförmig über die Oberfläche der zerreibbaren Polymerisatbahn gegossen und 5 Minuten
darauf stehengelassen. Danach wird die imprägnierte Bahn 3 Minuten lang in einen Dampfkasten
gebracht. Das sich ergebende Produkt ist eine elasti-
sehe verschäumte Polystyrolbahn mit einer Dichte von
etwa 0,024 g/cm\ Die Zellen der verschäumten Polystyrolbahn haben Durchmesser im Bereich von etwa
0,0025 bis 0,015 cm.
Eine Bahn von 9,2 dm2 aus doppeltgebleichtem Papier
(Papierbechermasse) wird mit einem 0,005 cm dicken Film eines Polystyrollatex mit 40% Feststoffen
überzogen. Die Polystyrolteilchen in diesem Latex
haben Durchmesser von etwa 0,05 Mikron. Das überzogene Papier wird in einen Hdßluftofen mit zwangläufigem
Umlauf gebracht und 45 Sekunden lang bei 105° C getrocknet. Die anschließende Prüfung zeigt,
daß im wesentlichen kein Schmelzen der Polystyrol-
teilchen stattgefunden hat und daß der Überzug der getrockneten Polystyrolfeststoffe etwa 0,0025 cm dick
ist. Die überzogene Papierbahn wird dann mit der Papierseite nach unten 8 Sekunden lang in eine flache
Schale gebracht, welche Pentan enthält (eine spätere Wiederholung dieser Stufe zeigt, daß die Pentanaufnahme
etwa 8 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Harzes, beträgt). Die Bahn wird dann in
einen Heißluftumlauftrockner gebracht und 5 Sekunden lang auf 245° C gehalten. Es wird eine verschäumte
Polystyrolbahn mit einer mittleren Dicke von 0,038 cm erhalten und fest auf die Papierbahn
aufgebracht. Die Dichte der Zellstruktur beträgt etwa 0,052 g/cm-1.
5
Beispiel 4
Beispiel 4
Beispiel 3 wird unter Verwendung einer Platte aus rostfreiem Stahl als Träger an Stelle des Papierträgers
von Beispiel 3 wiederholt. Die sich ergebende verschäumte Polystyrolbahn läßt sich leicht von der
Stahlplatte abnehmen.
Beispiel 3 wird unter Verwendung eines wäßrigen Schlammes von Polystyrolteilchen (mit einer mittleren
Teilchengröße von etwa 75 Mikron) an Stelle des darin verwendeten Polystyrollatex wiederholt. Zusätzlich
wird eine 90/10 Mischung von Pentan und Aceton an Stelle von Pentan allein verwendet. Es werden
vergleichbare Ergebnisse erzielt.
Eine Rolle von doppeltgebleichtem Papier (Papierbechermasse)
mit einer Breite von 27,9 cm wird bei einer Geschwindigkeit von 6,09 m/min den nachfolgenden
Stufen unterworfen: Zuerst wird das Papier durch eine Umkehrwalzenüberzugseinrichtung geleitet,
in welcher ein 0,005 cm dicker Film eines Polystyrollatex mit 40 % Feststoffen auf der Oberfläche überzogen
wird. Die Polystyrolteilchen in diesem Latex haben Durchmesser von etwa 0,05 Mikron. Anschließend
wird die überzogene Bahn durch einen 4,87 m langen Umlufttrockner, der auf 105° C gehalten wird,
geleitet und dann durch einen kurzen Abschnitt, indem er durch einen Ventilator unter etwa 40" C gekühlt
wird. Die überzogene Bahn wird dann über eine ümkehrwalze geleitet, so daß die überzogene Seite
unten ist. Dann wird die überzogene Bahn ir Berührung mii einer Überzugswalze geleitet, auf welcher
eine 9Ü/10 Mischung von Pentan Aceton bei einer
Geschwindigkeit von etwa 22 g/min (oder etwa 45
Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Harzes) auf die Papierseite der überzogenen Bahn über
die ganze Breil·; ~f-gcwendet wird. Etwa 2,5 Sekunden
später gelangt die Bahn in einen 0,6 m langen Umluft trockner, der auf 250° C gehalten wird. Das Produkt
ist eine kontinuierlich verschäumte Polystyrolbahn, die sicher auf der Papierbahn fixiert ist. Die Dichte
des verschäumten Polystyrols beträgt etwa 0,064 g/ cm1.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer Vorrichtung zur Herstellung einer unterstützten
Bahn eines verschäumten thermoplastischen Harzes;
Fig. 2 ist ein Querschnitt durch die Linie 2-2 von Fig. 1;
Fi g. 3 ist ein Querschnitt durch die Linie 3-3 von
Fig. 1;
Fig. 4 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt,
einer Vorrichtung zur Herstellung einer nichtunterstützten Bahn eines verschäumten thermoplastischen
Harzes;
Fig. S ist ein Fließbild, das noch eine andere Ausführungsform
zur Herstellung von Erzeugnissen aus verschäumtem thermoplastischen Harz beschreibt,
und
Fig. 6 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer Vorrichtung zur Herstellung eines verschäumten
thermoplastischen Harzes nach einer Form-Arbeitsweise.
Fig. 1 veranschaulicht ein Verfahren, das angewendet werden kann, um eine Schichtstoff-Struktur
herzustellen, die aus einer verschäumten thermoplastischen Harzbahn besteht, die von einer Papierbahn
getragen wird. Die Papierbahn 20 wird von einer Zuführwalze 18 abgenommen und zuerst durch den Spalt
der Walzen 21 und 22 geleitet. Die Walze 21 trägt auf ihrer Oberfläche einen Film 23 eines thermoplastischen
Harzlatex, d. h. eines Polystyrollatex, und lagert auf der Oberfläche der Papierbahn 20 einen Latexfilm
24 ab. Der Film 23 auf der Walze 21 wird kontinuierlich durch die Berührung rtiiit der Walze 25
ergänzt, welche in einen Behälter 26 des thermoplastischen Harzlatex eintaucht.
Nach Führen über die Walze 30 wird die mit Latex überzogene Papierbahn 20 durch den Ofen 32 gelei-
•5 (et, in welchem das gesamte Wasser, das ursprünglich
in dem Latexfilm vorliegt, verdampft wird. Beim Verlassen des Ofens 32 ist das Papier 20 mit einem trokkenen,
zerreibbaren oder bröckeligen, nicht-geschmolzenen Polymcrisatfilm 34 überzogen. Wie aus
ao F i g. 2 ersichtlich, ist der Film 34 aus einer Reihe von
einzelnen Harzteilchen 36-36 zusammengesetzt. Die mit Harz überzogene Papierbahn 20 wird dann durch
den Spalt der Walzen 37 und 38 geleitet. Die Walze 38 trägt auf ihrer Oberfläche i/inen Film 40 eines flüs-
a5 sigen, verdampfbaren Schäummittels, wie Pentan oder
eine Pentan-Accton-Mischung, welche erst von dem Papier 20 absorbiert wird und danach in die Harzteilchen
36-36 des Harzfilmes 34 diffundiert. Der Film 40 Schäummittel, das auf der Walze 38 getragen wird,
wird kontinuierlich durch die Berührung mit einer Walze 42, welche in den Behälter 43 des flüssigen
verdampfbaren Schäummittels eintaucht, ergänzt. Die Anordnung aas der Papierbahn 20 und der mit dem
Schaummittel imprägnierten Harzbahn 34 wird dann durch einen Dampfkasten 46 geleitet, in welchem die
thermoplastischen Harzteilchen verschäumt werden,
«m eine voluminöse homogene verschäumte thermoplastische
Harzbahn 48 zu ergeben Wie aus Fig 3
zu ersehen ist, enthält die Bahn 48 eine Vielzahl von
Zellen 49-49, die vorwiegend von ellipsoider Form sind und deren Hauptachsen senkrecht zur F.bene der
Papierbahn 20 stehen.
Fig. 4 veranschaulicht eine Arbeitsweise zur Herstellung
einer freitragenden Bahn eines verschäumten thermoplastischen Harzes. Ein thermoplastischer
Harzlatex 50, beispielsweise ein Polyvinylchloridlatex, wird von der Öffnung 51 eines Zufuhrbehälters
52 auf ein endloses Band 54 aufgebracht. Das endlose Band 54 wird unter einer Rake 56 durchgeleitet, um
einen Latexfilm 57 von konstanter Dicke zu schaffen. Der Latexfilm 57 wird unter einem Bind von infraroten
Wärmeelementen 60-60 geleitet, welche die Gesamtmenge des ursprünglich in dem Latexfilm vorhandenen
Wassers entfernen. Nach dem Leiten unter den Infraroterhitzern ist der Film 57 nicht-kontinuierlich
und besteht aus einer Reihe nicht-geschmolzener einzelner thermoplastischer Harzteilichen. Der Film
57 wird dann unter einen Sprühkopf 62 geleitet, der ein flüssiges Schäummittel, beispielsweise Dichlordi-
fluormethan, gleichmäßig über der Oberfläche des Films 57 verteilt. Der mit dem Schäummittel imprägnierte
Film 57 wird dann durch einen Dampf kasten 64 geleitet, in welchem die Harzteilchen verschäumen,
um eine voluminöse homogene verschäumte thermo-
«5 plastische Harzbahn 65 zu bilden. Die verschäumte
thermoplastische Harzbahn 65 wird von dem endlosen Band 54 mittels eines Abstreifmesst rs 67 abgestreift
und zu einer Aufnahmewalze (nicht gezeigt) durch die
I-iihrungJiwalzcn 68 und 69 geleitet.
Fig. 5 zeigt einen Arbeitsplan, nach welchem verschäumte
thermoplastische Harzgegenstände durch die Latextaucharbeitsweise hergestellt werden können.
Dabei muß zunächst eine geeignete keramische· Form, beispielsweise eine Fingerform, in eine wäßrige
Elektrolytlösung, wie eine Calciumchloridlösung. getaucht werden (Stufe I). Die weiteren Verfahrensschrittc
(Stufen II bis VI) unterscheiden sich nicht grundsätzlich von der bereits erläuterten Arbeitsweise
gemäß der Erfindung.
Fig. 6 veranschaulicht eine Vorrichtung und eine
Arbeitsweise, die angewendet werden kann, um einen geformten, verschäumen thermoplastischen Harzgegenstand
herzustellen. Bei dieser Arbeitsweise wird das thermoplastische Harz mit einem gasförmigen
Vcrschäumungsmittel, wie Butan, verschäumt. Die Form besteht aus einem Rahmen 72, einer Bodenplatte
74 und einer Deckplatte 76. Die Bodenplatte 74 ist mit einem kegelförmigen Hohlraum 78 ausgestattet,
der mit einem Dampfeinlaß 79 und einem Damplauslaß 80 in Verbindung steht. Sowohl der
Dampfeinlaß79 als auch der Dampfauslaß 80 können mit Hilfe einer nicht gezeigten Ventilcinrichtung verschlossen
oder geöffnet werden. Die Vorderseite de ι Deckplatte 76 ist mit einer Reihe von sehmalen OfI-nungen
82-82 ausgestattet. In ähnlicher Weise ist die obere Platte 76 mit einem kegelförmigen Hohlraum
84 ausgestattet, welcher mit einem Dampleinlaß 85 und einem DampfauslaU 86, welche beide durch eine
hier nicht gezeigte Veiitileinriehtung geoflnet und verschlossen werden können, in Verbindung Mehl
Die Vorderseite der Deckplatte 76 isl mit einet Anzahl
von sehmalen Öffnungen 88-88 versehen. Der kegelförmige Hohlraum 84 der Deckplatte 76 stehl
ebenfalls mit einem Zweiwegeventil 92 durch die Lei lung 90 in Verbindung. Das Ventil 92 ist von üblichem
Aufbau und ist mit einem Absperrhahn 94 ausgestattet,
der in der Lage ist, eine Verbindung /wischen der
I ellung 90 und der Leitung 95 Ivw. der I .eituiig 96
herzustellen.
Beim Betrieb wird die Form mit einer Menge lein verteiltem thermoplastischem Harz 70. beispielsweise
l'olvslyrolteilchen mit mittleren Durchmessern mim etwa SO Mikron beschickt Die Menge an eingcfuhitem
Harz ist ausreichend, um die Form vollständig /u lullen, wenn das Harz auf eine berechnete und erwünschte
endgültige Dichte verschaumi ist Die Dampfleitungen 79. 80. 85 und 86 werden ^schlössen,
um die Form abzuschließen. Das ventil 92 wird in die in der Zeichnung gezeigte Stellung gchrachl und
Hutan von einem Hochdruckbehälter (etwa l.\ ,tiü).
nicht gezeigt, der Form durch die Leitungen 95 und Wzuführt. Die verschlossene Form laßt man i Minute
hei Raumtemperatur stehen, damit das Butan in die Harzteilehen diffundiert. Der Absperrhahn 94 des
Ventils 92 wird dann um S1O' in »lie entgegengesetzte
Richtung von der in der Zeichnung gezeigten Stellung gedreht, um überschüssiges Butan aus der I-orm durch
die Leitungen 90 und 96 abzulassen. Das Ventil 92 wird dann geschlossen und die Dampfleitungen 79
80. 85 und 86 werden geöffnet, um Dampf (lieispiclsueise
bei einem Druck von 2.1 atu) in die l-orrn zu
• assin. Der Dampf wird in der Form 2 Minuten lang
gehalten und danach wird die Form gekühlt und der
verschaumtc thermoplastische Harzgegenstand dar aus entfernt.
Du bei dem VnIuhren m maß dii 1 rtmdung verwendeten
thermoplastischen Harzteilchen haben eine mittlere Teilchengröße von weniger als 100 Mikron
und vorzugsweise weniger als 2 Mikron. Unter »Teilchengröße« ist tlie größte Abmessung des Teilchens·
zu verstellen.
Das thermoplastische Harz, welches bei dem Verlahren gemäß tier F'rfindung verwendet wird, kann
im wesentlichen jedes thermoplastische Harz sein, welches eine (ilasübcrgangstemperatur von mindern
siens 50 C hat. Wie bekannt ist, hat die Glasiibeigangstemperatui
eine beachtliche Bedeutung und kann nach vielen bekannten Arbeitsweisen bestimm!
werden. Beispielsweise nach der Nielsen-Methode, die in dem S. P I·:. Journal, Band U>, Nr. 5, Mai I1XiO.
'5 berichtet ist. Beispiele von thermoplastischen Harzen.
die verwendet werden können, umfassen Celluloseether
und -ester, beispielsweise Äthylcellulose, Celluloseacetat.
Celluloseacetat butyral; Homopolymerisate
und Mischpolymerisate von monomeren Verbindüngen, welche die Vinyliden-Ciruppieriing CH. C
enthalten, wie Vinylhalogenide, beispielsweise Vinylchlorid.
Vinylidenchlorid. Olefine, beispielsweise Äthylen. Propylen; Vinylester von Carbonsäuren,
beispielsweise Vinylacetat, Vinyläther, beispielsweise
Vinylmethyläther: ungesättigte Carbonsäuren und Derivate davon, z.B. Acrylsäure, Acrylsäure- und
Methacrylsäureester von Alkoholen mit 1 bis IX Kohlenstoffatomen,
z. B. Methyl und Athylmetliactylat. Acrylamid. Acrylnitril; vinylaromatische Verbindungen,
beispielsweise Styrol. Vinylloluol. ChlorsHrolc Is ist durchführbar und manchmal erwünscht Mi
schlingen von zwei oder mehreren thcrmopla'tischen Harzen, wie Mischungen von Polystyrol mit Kautschuk-Dion-Polymerisaten,
wie natürlichen Kau ischuk, Btiladicn-Slyio!-Mischpolymerisate. BuIadicn-Acrylnitnl-Mischpolymcrisatc
u.dgl. zu \cr wenden. St ν rol-Pfropfmischpolymerisate, die durch
Polymerisieren monomeren Styrols in Gegenwart eines Kautschuk Dion-Polymerisats hergestellt werden.
können ebenfalls vorteilhaft verwendet werden.
Die ν ei dumpf baren Verschäumungsmittel. welche
bei dei Ausführung des Verfahrens gemäß der F'rlindung
verwendet werden, sind nicht-reaktive organische Verbindungen, welche höchstens eine leichte Lo-
>5 snnuswit kung <iiif das thermoplastische Harz besitzen
und atmosphärische Siedepunkte im Bereich von etwa 10 bis SO C aufweisen Diese umfassen beispielsweise
aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Butan Pentan. Hexan: halogeniertc aliphatische Kohlcnwas
sersioffe. wie Allylchlorid und insbesondere Perch lorfluorkohlenstoffe, wie DichlordiNuormethan
und die entsprechenden Pcrchlorfluorkohlenstotte, du in der USA -Patentschrift 2 848428, Spalte .1,
Zeilen M) bis 4L angegeben sind Andere vcrdampfbare
Verschäumungsmittel, die verwendet werden können, sind aus der USA.-Patentschrift 2 ftK1 371 /u
entnehmen. F.s ist möglich, in einigen Fällen erwünscht.
Mischungen zu verwenden, die vorwiegend aus einem verdampfbaren Verschäumungsmittel der
vorstehend beschriebenen Art mit geringen Mengen einer organischen Verbindung bestehen, die eine Losungswirkung
auf das thermoplastische Harz hat Sol ehe Mischungen enthalten 70 bis 98 Gewichtsprozent
des verdampfbaren Vcrschäumungsmittels und entsprechend
M) bis 2 Gewichtsprozent der 01 ganischen Verbindung, die eine I.ösungswirkung aul das thermopiastiM.be
Harz hat Typische organische Verbindungen,
die eine l>osunpswirkung auf «las therm«ipla-
509 ( 27 16
stische Harz haben, und welche in Mischung mit einem verdampfbaren Versehäumungsmittel verwendet
werden können, sind Aceton, Methylenchlorid, monomercs Styrol, Benzol, Xylol, Kohlenstofftetraehlorid,
Chloroform usw. Vorzugsweise soll die organische Verbindung einen atmosphärischen Siedepunkt nicht
höher als etwa 80u C haben.
Zusätzlich zu den wirtschaftlichen kurzen Bearbei
lungs/eitcn, welche mit dem Verfahren gemäß der Erfindung
verbunden sind, haben die sich ergehenden verschäumten thermoplastischen Harze sehr erwünschte
physikalische Eigenschaften. Insbesondere haben die verschaumtcn thermoplastischen Harze,
Aclclu· nach dem Verfahren gemaÜ der Erfindung
hergestellt werden, ungewöhnlich kleine Zellengrö-Uen. wobei ilie Mehrzahl der /eilen des verschäimiten
Harzes Zellcndiirclimesscr von weniger als etwa
0,25 rinn aufweisen (siehe Beispiel 2). L:.s ist bekannt,
daß \ icle der physikalischen Eigenschaften verv-hiiumter
thermoplastischer Harze verbessert werden, sobald die Größe der Zellen verringert wird.
Die verschaiimten thermoplastischen Harzfiline und -bahnen, welche nach dem Verfahren gemäß der
Erfindung hergestellt wurden, weisen Strukturen auf, die sieh beachtlich von den verschaumtcn thermoplastischen
1 larzfilmen und -bahnen unterscheiden, die gemäß anderer Arbeitsweisen, beispielsweise nach
den Strangpreß-Hlas-Arbeitsweisen hergestellt wurden,
insbesondere sind die Zellen der verschäumten thermoplastischen Harze, welche nach der vorstehenden
Arbeitsweise hergesjellt werden, nicht kugelförmig sondern neigen mehr dazu, längliche Ellipsoide
zu bilden, wobei die Hauptachsen in einer Ebene senkrecht zum Träger liegen, auf welchem die Bahn
oder der l"'ilm hergestellt wird.
"> Verschäumte thermoplastische Harzgegenstände komplexer Formen können nach einem 4-Stufen-Verfahren
hergestellt werden, welches (1) die Ablagerung eines l-'ilmes aus einem thermoplastischen
Harzlatex auf einer Form, (2) das Trocknen des La-
'5 texfilmes, (3) das Inberührungbringen des getrockneten
Latexfilmes mit einem verdampfbaren Verschaumungsmitlcl und (4) das Verschäumen des sich
ergebenden Filmes durch Erhitzen des thermoplastischen
Harzes auf eine Temperatur oberhalb seines Erweichungstcmpcraturpunktes umfaßt. Es ist ersichtlich,
daß das vorstehende Verfahren Arbeitsweisen verwendet, die mit denjenigen verwandt sind, die
bei der Kautschuklatex-Tauchtechnik verwendet werden, und viele dieser Arbeitsweisen können leicht
den Verfahren gemäß der Erfindung angepaßt werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen verschäumier thermoplastischer Harze, indem man 100 Gewichtsteile
eines feinzerteihen thermoplastischen Harzes mit einer Glasübergangstemperatur von
mindestens 50° mit 3 bis 10 Gewichtsteiler, eines verdampfbaren Verschäumungsmittels in Berührung
bringt und unverzüglich danach auf eine Temperatur erhitzt, die oberhalb Ler Erweichungstemperatur
des thermoplastischen Harzes liegt, wobei das verdampfbare Verschäumungsmittel
ganz oder vorwiegend aus einer inerten organischen Verbindung, die höchsten:: eine leichte
Losungsmittelwirkung auf das thermoplastische Harz und einen atmosphärischen Siedepunkt im
Bereich von - 10" bis 80° C hat, besteht, wobei gegebenenfalls der Rest des Verschaurnungsmiitels
aus geringen Mengen einer organischen Verbindung, welche eine Lösungsmittelwirkung auf
das thermoplastische Harz hat, besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische
Harz eine mittlere Teilchengröße von weniger als 100 Mikron hat und das vei dampf bare
Verschäumungsmittel bzw. die verschiedenen Bestandteile des Verschäumungsmittels gleichzeitig
während einer Zeitdauer von höchstens 10 Minuten mit dem thermoplastischen Harz in Berührung
gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das fciiizerteilte thermoplastische
Harz ein thermoplastisches Styrolpolymerisat ist. das eine mittlere Teilchengröße von
weniger als 2 Mikron besitzt und das verdampfbare Schäummittel aus einem aliphatischen Kohlenwasserstoff
besteht.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige
Dispersion des feinzerteilten thermoplastischen Harzes auf einem Träger ablagert, durch Entfernen
von Wasser einen nicht-kontinuierlichen Film bildet, diesen mit dem verdampfbaren Verschäumungsmittel
in Berührung bringt und unverzüglich danach auf eine oberhalb der Erweichungstemperatur
des thermoplastischen Harzes liegende Temperatur erhitzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus Papier besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger eine glatte undurchlässige Oberfläche hat und daß die Bahn oder das
Blatt von verschäumtem thermoplastischen Harz abgestreift wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine verschließbare
Form mit dem feinzerteilten thermoplastischen Harz beschickt, das feinzerteilte plastische
Harz mit einem verdampfbaren Schäummittel in Berührung bringt, die Form verschließt
und darauf die mit dem Verschäumungsmittel imprägnierten Harzteilchen auf eine Temperatur erhitzt,
die oberhalb der Erweichungstemperatur liegt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US4147860A | 1960-07-08 | 1960-07-08 | |
US7687060 US3144492A (en) | 1960-12-19 | 1960-12-19 | Foamed resin process |
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Publication Number | Publication Date |
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DE1494190A1 DE1494190A1 (de) | 1969-01-16 |
DE1494190B2 DE1494190B2 (de) | 1974-11-14 |
DE1494190C3 true DE1494190C3 (de) | 1975-07-03 |
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ID=26718182
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1494190A Expired DE1494190C3 (de) | 1960-07-08 | 1961-07-07 | Herstellen verschäumter thermoplastischer Harze |
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GB (1) | GB997583A (de) |
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DE4429844A1 (de) * | 1994-08-23 | 1996-02-29 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von expandierten Polyolefin-Partikeln |
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Also Published As
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Legal Events
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SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
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