DE1492347B2 - Verfahren bei der Sterilisierung von Stoffen in einem Autoklaven - Google Patents
Verfahren bei der Sterilisierung von Stoffen in einem AutoklavenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren bei der Sterilisierung von Stoffen in einem Autoklav, um
während einer Vorbehandlung sich evtl. im Stoff befindende Luft auszutreiben, wobei Dampf in den
oberen Teil des Autoklavenraumes eingelassen wird und ein Absaugen im unteren Teil des Autoklavenraumes
mit Hilfe einer Vakuumpumpe erfolgt, um vor Beginn der eigentlichen Sterilisierung in mehrmaliger
Folge einen vorbestimmten Unterdruck im Autoklavenraum zu erzeugen und durch Einlassen des. Dampfes den
Druck im Autoklavenraum bis auf oder ein wenig unter atmosphärischen Druck wieder zu erhöhen.
Zur Sterilisierung von Stoffen in einem Autoklav ist von entscheidender Bedeutung, daß die üblicherweise in
Ballen oder Stapeln eingelegten Stoffe nicht nur in Randzonen, sondern möglichst gleichmäßig vom Dampf
erreicht werden und eine zur Sterilisierung geeignete Temperatur einnehmen. Unvollkommenheiten in dieser
Hinsicht führen zu einer mangelhaften Sterilisierung innenliegender Stoffbereiche bei zu kurzer Behandlungszeit
oder aber zu einer Beschädigung außenliegender Stoffbereiche bei entsprechend verlängerter Behandlungsdauer. Zur Lösung dieses Problems sind
bereits Verfahren der eingangs bezeichneten Art vorgeschlagen worden (Medizinal-Markt, Nr. 1, I960,
S. 16 und Nr. 5, 1960, S. 179 und 180), die darauf abstellen, vor oder wahrend der Evakuierung D.ampf in
den Stenlisierrauni auszublasen, um yon vornherein
einen großen Dampfaqteii im Autoklav zu erzielen Zur
Verbesserung des pampf anteijs sotfaabei vbrschlagsge-
maß das Einblasen-Von Dampf wiederhb]t 'werden Der
Erfolg eines solchen Verfahrens scheitert jedoch in der vorbekannten Form an etwaigen Undichtigkeiten der
Gerate, infolge derer Luft in den Autoklav'eintritt und den gewünschten * ^Effekt verhindert Die dort zu
ίο stellenden Dichtigkeitsanforderungen sind nur schwer
und aufwendig zu erfüllen, insbesondere jedoch nicht kontrollierbar, so daß die Anwendung bedenklich ist
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der
eingangs bezeichneten Art so auszugestalten, daß es eine zuverlässige, einheitliche Sterilisierung der im
Autoklav enthaltenen Stoffe bei kurzer Behandlungsdauer ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese
Aufgabe nach den Merkmalen des Anspruches 1 gelost Dieses bewirkt einen intensiven, raschen Austausch von
Luft gegen Dampf im Autoklavenraum, wodurch der fur eine schnelle Sterilisierung erforderliche Diffusionsvorgang
beschleunigt wird Insbesondere wird das Eindringen von Luft, welches unter praktischen Gegebenheiten
weder auf Dauer völlig ausgeschlossen noch überwacht
werden kann, durch die Wirkung der fortgesetzten Evakuierung beseitigt, wodurch nicht nur ein hoher
geratetechnischer und wartungstechnischer Aufwand entbehrlich, sondern überhaupt erst eine zuverlässige
Sterilisierung bei kurzer Behandlungsdauer ermöglicht
ist. Hierdurch laßt sich eine Sterilisierung mit kurzer
. Dauer, zu der einige grundsätzliche Überlegungen lange
vorher bekannt waren — jedoch an unerfüllbaren Zuverlässigkeitsanforderungen scheiterten —, nunmehr
mit verblüffend einfachen Mitteln zuverlässig realisieren.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens ergeben sich nach den Ansprüchen 2 und 3.
Insgesamt hat es sich mit Rücksicht auf ein eventuelles Einsickern von Luft als entscheidend
vorteilhaft erwiesen, die Vakuumpumpe auch während der Druckerhöhung von dem vorbestimmten Unterdruck
bis zum Atmosphärendruck oder einem etwa niedrigeren Druck wirksam zu halten, aber die
Verbindung zwischen der Kammer und der Vakuumpumpe zu drosseln oder abzuschließen, wenn der
Unterdruck auf etwa die Hälfte des vorbestimmten Unterdruckes gestiegen ist, und danach die Verbindung
zur Vakuumpumpe wieder zu öffnen, erst wenn der Atmosphärendruck oder der etwas niedrigere Druck
so erreicht worden ist. Die Abschaltung oder Drosselung der Verbindung zwischen dem Raum und der Pumpe
trägt dazu bei, daß die Druckerhöhung schnell vor sich geht und der Umstand, daß die Vakuumpumpe
eingeschaltet bleibt, solange der Unterdruck einen hohen Wert hat, und ein Einsickern von Luft in den
Autoklav schwer zu vermeiden ist, bringt mit sich, daß eventuell einsickernde Luft unmittelbar aus dem
Autoklav weggeschaffen wird.
Die Erfindung soll im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben werden, in deren
F i g. 1 bis 4 Temperaturverhältnisse als Funktion von der Zeit in einem Stapel von Handtüchern sowie die
zugehörigen Druckverläufe im Autoklav gezeigt sind. Der Stapel ist mit einem Bleigewicht belastet, wenn die
Handtücher mit Dampf in einem Autoklav unter Verwendung verschiedener Verfahren sterilisiert werden.
Sämtliche F i g. 1 bis 4 zeigen u. a. drei Temperaturkurven, die sich von unten und aufwärts auf einen
■1*91147
g Stapels, ejnen ivje
'a?r Verflache· d-
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10
ι yqn demsejben
irn K|eßpi|nkt auf di
sjclv '%$ ein herk
rnif einer yprbefrandlungsperi- <Jer 'Autpiclayenraüjri mit" ^iner ^a|cu^p^rn'pg jn ^grbijtidung steht uri4 der Druck in ·■*'—— '^'l^ilgeste'lierten Verlauf auf Sfityo Vakuurn gejjfafiht wjrij- jjnter den Temperaturfcjiryeh In'ejner ^iifye /?" die Druckverhältnisse in Zuprciniing zu dem Temperaturdiagramn/i vjh4 ferner wifd schematisch in einer Linie V "^eit die Vakuumpumpe an den |^a!im 4nge'sch|psse£| ist, und in einer Linie D, über |velciie "%%\X Dampf zugeführt wird. Es ist hier aus den TerpReraturkuryen £ üfi<J Ö ersichtlich, daß während fjer |f<5rHehand!ütig grpße Temperaturunterschiede ^isqhe^ (Jen "4u||eTen und (fen inneren Teilen des $|pf|^s herrech.en- pie Zeit 4ie yon dem Zeitpunkt I yergeh^;,'zu 4em t}ie äußeren Teile die SteriiisierungsteniRefHtiir von z. B 13β~ annehmen, bis zum Zeitpunkt ii,!'?u'dfem die mngfe'n Teijs des Stoffes 'die gleiche Temperatur wie die äußeren Teile erreichen, beträgt si^c| S MijiutenrBe'i"Behandlung von Textilwaren nach dieser Methode kann n^iani nicht sicher sein, daß das Material steril wird. Wenn man die Zeit verlängert, wahrend der cl^r Stoff unter Sterilisierungstemperatur tiehanäelt wird, entsteht die Gefahr, daß die Oberflächenschicht des Stoffes aufgrund der Dauer, während der der Stoff der hohen Temperatur ausgesetzt ist, beschädigt yvird.
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F i g. 2 und 3 beziehen sich auf eine Sterilisierung mit einer Vorbehandlung. Die Zeit zwischen den Punkten I
und II ist hier auf rund drei bzw. IV2 Minuten
heruntergebracht, was einen großen Fortschritt darr'-'pifig
iijt^pgpsirite^|t$a|^g k|nri doch' b,^im Vgrgjeicli
zw]sq|gn'||n!i?Jig, ?'ψ$ ί Bg^i^phtst Jygrcjeri; pie
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T^Reräfüciiißin^^ ^^isqt|dto^i^t gen|Heft R|??
deüfet darauf fun? ^| ^Jg' 'Be'filplJijfigsfnetijQiie' der
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deutlich aiis Pig.4 ersichtjichi daß die Temperatur im
Inneren des Stoffes' naclj #er''j^ujrve C schon y^r
Erreichen der Siefiiisiefiifigstemperatur. im 4utpk(av
sich an die Temperatiif ^efftußeren Teile des Stpffes
ansphlieCft Beim/ferfahren fi^pH der Erfinciung wird
somit der bedeutende 'Vprteif erreicht, cjaß die ganze
Stpffmenge im ^ütbkiayenraium, die Steriii^ierMngstemperatur
gleichzeitig bei der £uTuhr von Dampf unter
Druck und Temperatur fuf Sterilisjerung erreicht. Dies
hat zur Folge, daß die Zejt, während der der Stoff der hohen Temperatur ausgesetzt werden muß, bedeutend
kürzer angesetzt werden kann als früher ohne das Risiko, daß die inneren Teile bei schwierigen Sterilisierungsverhältnissen
aufgrund einer langsameren Temperaturerhöhung dieser Teile unsteril bleiben.
Fig.5 zeigt die Temperaturbedingungen im Autoklav, wobei die Temperatiiren an verschiedenen
Meßpunkten nach dem Entfernen der Gegenstände aus dem Autoklav gemessen sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren bei der Stenjisierung von Stoffen in
einem Autoklav, um wahrend einer Vorbehandlung sich evtl. Im Stoff befindende Luft auszutreiben,
wobei Pampf in den oberen Teil des Autoklavenraumes eingelassen wird und em Absaugen im unteren
Teil des Autoklavenraumes mit Hilfe einer Vakuum pumpe erfolgt, um vor Beginn der eigentlichen
Sterihsierung in mehrmaliger Folge einen vorbe stimmten Unterdruck im Autoklavenraum zu erzeugen
und durch Einlassen des Dampfes den Druck im Autoklavenraum bis auf oder ein wenig unter
atmosphärischen Druck wieder zu erhohen, dadurch gekennzeichnet, daß der Autoklavenraum
auch wahrend des ersten Teils der Druckerhöhung an die Vakuumpumpe angeschlossen
gehalten wird.
2 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Autoklavenraum bei der Druckerhöhung
vom vorbestimmten Unterdruck an die Vakuumpumpe angeschlossen ist, bis der Unterdruck
wahrend der Vorbehandlung auf etwa die Hälfte des vorbestimmten höheren Druckes gestiegen
ist, wonach diese Verbindung geschlossen und erst wieder geöffnet wird, wenn der Atmospharendruck
oder der etwas niedrigere Druck erreicht worden ist, wonach der Verlauf wiederholt wird
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Autpklavenraum bei der Druckerhöhung
vorn vorbestimmten Unterdruck an die Vakuumpumpe angeschlossen ist, bis der Unterdruck
während der Vorbehandlung auf etwa die Hälfte des vorbestimmten höheren Druckes gestiegen
ist, wonach diese Verbindung gedrosselt und erst wieder ganz geöffnet wird, wenn der Atmosphärendruck
oder der etwas niedrigere Druck erreicht worden ist, wonach der Verlauf wiederholt wird.
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