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Offenlegungsbeschreibung Saugfähiges Material für hygienische und/oder
medizinische Zwecke und Verfahren von dessen Herstellung Die Erfindung bezieht sich
auf ein saugfähiges Material für hygienische und/oder medizinische Zwecke, insbesondere
in Form von Materialbahnen, mit serienweise zwischen saugfähigen Trägerschichten
eingeschlossenen dünnen Lagen aus nichtkardierfähigem Saugmaterial.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen saugfähigen Materials.
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Die Anwendung von nichtkardierfähigem Saugmaterial als erheblichen
Bestandteil des saugfähigen Materials hat den Vorteil hoher Saugfähigkeit und geringer
Kosten, insbesondere, wenn für das nichtkardierfähige Saugmaterial eine trockenzerfaserte
flockige Zellulosemasse verwendet wird. Diese lockere Zellulosemasse wird nach einem
bekannten Vorschlag zwischen saugfähige Oberflächenschichten eingeschlossen, welche
ihrerseits aus
Zellstoffwatte bestehen.
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Ein solcher Saugkörper ist seiner Natur nach wegen der hohen Empfindlichkeit
seiner Oberflächenschichten äußerst leicht verletzbar; schon die geringste mechanische
Störung der zusammenhängenden Oberflächenschichten führt zu einem Austritt der flockigen,
staubartigen Zellulosemasse aus der beschädigten Oberflächenhülle, wodurch der Saugkörper
mehr oder weniger unbrauchbar wird. Außerdem hat die trockenzerfaserte, wie die
Füllung eines Polsters angeordnete flockige Zellstoffmasse beim bekannten Saugkörper
den Nachteil, daß sich ihre Partikeln in dem von den Außenschichten aus Zellstoffwatte
gebildeten Hohlraum verlagern können; dadurch entstehen unerwünschte Verdickungen,
welche im nassen Zustand eine Klumpenbildung begünstigen. Der beim bekannten Vorschlag
zum Zusammenschluß der Außenschichten erforderliche Stanzpreßvorgang führt ferner
zu einem nahtartigen und damit steifen Rand, welcher bei der verschiedenartigsten
Anwendung eine 5 solchen Saugkörpers störend wirkt. Ein solcher Randverschluß ist
beim bekannten Saugkörper jedoch für jede seiner Ausführungsformen unerläßlich,
damit das pulverförmige Absorptionsmaterial aus seiner Hülle nicht entweichen kann.
Nachteilig wirkt weiters das für die Außenschichten verwendete Zellstoffmaterial,
das in feuchtem Zustand nicht nur jede Widerstandsfähigkeit verliert, sondern bei
jeder Verschiebung auch in einzelne sich röllchenartig zusammenwuzelnde Teile zerfällt.
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Alle diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch behoben,
daß
das aus serienweise abwechselnd aufeinanderfolgenden nichtkardierfähigen Materiallagen
und Trägerschichten gebildete Paket beiderseits mit OberflächenBchichten aus kardierfähigem
Material abgeschlossen ist.
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Vom Stand der Technik unterscheidet sich der Erfindungegegenstand
in wesentlicher Art durch seine bevorzugte Ausbildung in Form von Materialbahnen,
also von bandförmigen Körper großer Länge, von welchen nach Bedarf entsprechende,
verhältnismäßig kurze Plichenstücke abgeschnitten werden.
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Gerade bei der Ausbildung von langen Bahnen müssen widerstandsfähige
Trägerschichten vorhanden sein, welche es beim Erfindungegegenstand ermöglichen,
das nichtkardierfähige Material in lockerer Form zur Anwendung zu bringen und so
dessen Saugwirkung im höchsten Ausmaß zu sichern.
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Die Unterteilung des nichtkardierfähigen Saugmaterials in eine Serie
von dünnen Lagen und die Zwischenlagerung von ebenfalls dünnen Trägerschichten aus
kardierfähigem Material hat zur Folge, daß die - wenn auch beschränkte - mechanische
Beanspruchbarkeit der aus kardierfähigem Material bestehenden Trägerschichten auch
die an sich nicht beanspruchbaren dünnen Lagen aus nichtkardierfähigem Saugmaterial
miterfaßt. Da tiberdies die Oberflächenschichten ausschließlich aus kardierfähigem
Material bestehen, ergibt die Erfindung einen Verbundkörper von nicht unerheblicher
mechanischer Beanspruchbarkot.
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Durch die Kombination der dünnen Lagen nichtkardierfähigen Saugmaterials
mit den aus kardierfähigem Material gebildeten dünnen Trägerschichten, welch letztere
einen dünnen Flor
darstellen, ergibt sich der Vorteil, daß der dünne,
nur wenig zusammenhängende und keineswegs kompakte Flor der Trägerschichten durch
seine aufgelockerte Oberfläche den mehr oder weniger pulverförmigen Partikeln des
nichtkardierfähigen Saugmæterials Gelegenheit zum Eintritt in die Zwischenräume
zwischen den florbildenden Fasern des kardierfähigen Materials bietet. Die Partikeln
aus nichtkardierfähigem Saugmaterial sind somit an Fasern des kardierfähigen Materials
angelagert. Je eine Lage aus nichtkardierfähigem xaugmaterial bildet daher mit je
einer ebenfalls dünnen, einen Flor bildenden Trägerschichte des kardierfähigen Materials
bereits einen zusammengesetzten Körper.
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Die Vereinigung mehrerer derartiger übereinanderliegender zusammengesetzter
Körper gibt ein gegen mechanische Verletzung schon einigermaßen unempfindliches
vliesartiges Gebilde. Die Ausbildung sowohl der Trägerschichten kardierfähigen Materials
als auch der Lagen nichtkardierfähigen Materials mit nur sehr geringer Stärke unterbindet
eine Verlagerung der Partikeln des nichtkardierfähigen Saugmaterials aus ihrer ursprünglichen
Lage auf den Trägerschichten. Mit anderen Worten gewährleistet der Aufbau des Verbundkörpers
aus dünnen Trägerschichten und dünnen Lagen die Verhinderung jedweder Zusammenballung
von Partikeln des nichtkardierfähigen Saugmaterials, so daß eine Bildung von Klumpen
oder Klümpchen ausgeschlossen ist.
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Da die Partikeln des nichtkardierfähigen Saugmaterials lagenweise
mit den Trägerschichten desqkardierfähigen Materiales zusammengesetzte Körper binden,
kann ein Randabschluß, wie er bei dem früher bekannten und einleitend geschilderten
Material durch einen StanzpreBvnorgan vorgesehen sein muß, entfallen.
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Der Erfindungsgegenstand ist also in seiner gesamten Fläche ausdehnung
flexibel und auch an seinen Rändern geschmeidig.
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Auch im nassen Zustand wirkt sich die Kombination aus den dünnen florartigen
Trägerschichten kardierfähigen Materials mit den dünnen Lagen nichtkardierfähigen
Saugmaterials so aus, daß der im trockenen Zustand bestehende aufbau des Verbundkörpers
verschiebungsfrei, und zwar auch in bezug auf die Lage der Partikeln, erhalten bleibt.
Bei einer in gewissen Grenzen möglichen mechanischen Beanspruchung besteht keine
Tendenz zu einer Röllehenbildung und zu einem Zerfall. Vielmehr ergibt die erfindungsgemäße
Kombination von in Serie angeordneten Lagen nichtkardieriähigen Saugmaterials mit
in serien angeordneten dünnen Trägerschichten aus kardierfähigem Material eine nennenswerte,
an sich überraschende mechanische Festigkeit.
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Sín Dedeutender Vorteil des erfindungsgemäßen Verbundmaterials ergibt
sich auch hinsichtlich des erzielten Saugeffektes. Die nach einem weiteren Kennzeichen
der Erfindung auf Textilcharakter aufgebauten Trägerschichten aus Xardierfähigem
Material saugen vehement senkrecht zu ihren Schichtebenen. Die mit diesen Trägerschichten
zusammenwirkenden Lagen aus nichtkardierfähigem, mehr oder weniger pulverförmigen
Saugmaterial, haben aber die Tendenz einer größeren Saugwirkung in der ebene ihrer
Lagen. Die Saugeffekte der Schichten und der Lagen sind also voneinander verschieden.
Saugkörper, die beispielsweise nur aus kardierfähigem Material, beispielsweise Watte,
bestehen, saugen sich senkrecht zur Auflagefläche außerordentlich rasch voll, was
nicht immer erwiinscht ist. Durch die erfindungsgemäße,
aus dünner
Lagen und Schichten verschiedener Beschaffenheit und verschiedenen Saugeffektes
gebildete Kombination ergibt sich eine für die Verteilung der Flüssigkeit überraschende
Verbesserung der Aufsaugwirkung.
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Das nichtkardierfähige Saugmaterial kann aus gemahlener oder zerrissener
(desinegrierter) Zellulose stehen. Aus der Textilfabrikation abfallender Kanalst@ub,
Kardenflug, gemahlene Textilabfälle ü.dgl. sind verwendbar.
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Dem für die Erfindung vorteilhaften Textilcharakter des kardierfähigen
Matertals kann entsprochen sein, indem für das kardierfähige Material Baumwollfasern
oder sonstige natürliche Textilfaserr verwendet werden. Ler Ereindung ist jedoch
auch dann Genüge getan, wenn fiir dr-ts kardiarfähige Material Fasern oder Fäden
auf Kunststoffbasis @@wendun@; finden. Die aus kardierfähigem Material bestehenden
Schichten bleiben auch dann saugfähig im Sinne der Erfi@@ung, we@. die sie bildenden
Fasern oder Fäden an sich nicht saugfähig sin@, jedoch einel Flüssigkeitsdurchtritt
durch Zwischenräume @wischen den Fäden oder Fasern gestatten; denn fr die Saugfähigkeit
ist der erfindungsgemäße Kombinationskörper in seiner Gesamtheit maßgebend.
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Das kardierfähige Material besteht vorteilhaft aus Watte, und zwar
insbesondere aus Zellwollwatte.
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Die Oberflächenschichten können aus dem gleichen kardierfähigen Material
bestehen wie die Zwischenschichten zwischen dem nichtkardierfähigen Saugmaterial.
Es ist jedoch für besondere Verwendungszwecke auch möglich, für die Oberflächenschichten
ein kardierfähiges Material mit geänderten Eigenschaften, insbesondere
mit
höherer Zugbeanspruchbarkeit, zu verwenden wie für die Zwischenschichten. wusch
kann die Stärke der Oberflächenschichten erwünschtenfalls etwas größer gehaLten
sein als die der Zwischenschichten.
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Es bedarf keiner besonderen Betonung, daß die Bestwirkung erzielt
wird, wenn die Stärkedimensionen der einzelnen Schichten aus kardierfähigem Material
und der einzelnen Lagen aus nichtkardierfähigem Saugmaterial möglichst dünn ausgeführt
werden. Dabei kann die Stärke der einzelnen Schichten und Lagen gleichgroß oder
verschieden sein; auch kann die Stärke der Lagen geringer gewählt sein als die der
Schichten.
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Eine oder beiae Oberflächenschichten können - nach einem weiteren
Kennzeichen der Erfindung - mit einer Mullgewebeauflage zur Erzielung der bekannten
Wirkung einer solchen ausgestattet sein.
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Die Zusammenfassung aller der vielen Einzelschichten zum Verbundkörper
ist unter Vermeidung von Mitteln erforderlich, welche die Schmiegsamkeit und die
weiche Auflage des erfindungsgemäßen Produktes beeinträchtigen könnten. Dies gilt
auch für das erfindungsgemäße Merkmal, wonach etwa senkrecht zu den Schichten wirksame
mechanische Querverbindungen vorgesehen sind.
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Solche mechanische Querverbindungen können durch quer zu den Schichten
verlaufende Fäden gebildet sein, sei es durch besondere Nähte oder durch Sigenfäden
einzelner Schichten. Die Nähte können parallel in Serien angeordnet sein, und zwar
in einer Richtung oder unter Kreuzung in zwei oder mehreren Richtungen.
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Die Nähte kennen auf die Randzonen der Produkte beschränkt sein.
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Die mechanische Querverbindung der einzelnen Lagen und Schichten
des Verbundkörpers untereinander, insbesondere mittels Nähten, führt zu einer hohen
mechanischen Beanepruchbarkeit des neuen saugfähigen Materials. Bei seiner Verwendung
als Kompregsen oder als Windeln läßt sich der erfindungsgemäße Verbundkörper, nach
der ersten Durchnässung anstandslos waschen und wieder verwenden. Ein solcher Waschvorgang
ist, wie Versuche des Anmelders erwiesen haben, mehrmals wiederholbar. Auch eine
starke Durchnässung gibt bei den im Gebrauch auftretenden Beanspruchungen bei den
verschiedensten Verwendungsarten keine Beschädigungan.
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Im Vergleich hiezu läßt das zum Stand der Technik geschilderte bekannte
saugfähige Material infolge seines polsterartigen Aufbaues aus PUllmaterial und
einer UihQllung keinerlei Waschvorgang zu, weil die beim bekannten Material als
Umhüllung verwendete Zellstoffwatte bei der Durchfeuchtung zerfällt und daher die
Füllmasse schon bei der geringsten Beschädigung der Oberflächenschichten aus Zellstoffwatte
ins Freie gelangt.
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Im Gegensatz dazu ist das erfindungsgemäße saugfähige Material, soferne
es mit mechanischen Querverbindungen ausgeführt ist, nicht nur waschbar, sondern
auch auskochbar. Es ist in der Ausführung mit mechanischen Querverbindungen in sich
so widerstandsfähig, daß netzartige oberzUge irgendwelcher Art ganz und gar überflüssig
sind.
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Jede Lage des nichtkardierfähigen Saugmaterials kann anstatt aus
mehr oder weniger pulverförmigen Partikeln aus Zellstoffwatteblättern bestehen.
Der schon im trockenen Ausgangszustand
nur sehr begrenzte Zusammenhang
der Bestandteile solcher Blätter geht bei der Durchnässung des Verbundkörpers verloren,
so daß dann wieder ein Verbundkörper aus Trägerschichten kardierfähigen Materials
mit zwischen diesen eingelagerten, lockeren Flocken nichtkardierfähigen Saugmaterials
entsteht.
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Insbesondere die Anwendung des nichtkardierfähigen Saugmaterials
als eine Art Pulver oder in Form von lose zusammenhängenden, lockeren Flocken ermöglicht
es, diesem Material nach Bedarf hygienisch und/oder medizinisch wirksame Zusatzstoffe
beizufügen. Solche Zusatzstoffe, wie Talkum, desinfizierende oder desodorierende
Substanzen lassen sich in Pulverform mit dem ebenfalls pulverförmigen nichtkardierfähigen
Saugmaterial besonders leicht vermischen.
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Die Abmessungen der Schichten aus kardierfähigem Material und/oder
der Oberflächenschichten können so gewählt sein, daß das nichtkardierfähige Saugmaterial
vom kardierfähigen Material auch seitlich, an den Rändern, fingeschlossen ist.
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Die Erfindung betrifft nicht nur das neue saugfähige Material als
solches, sondern auch besonders vorteilhafte Verfahren zu seiner Herstellung.
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Nach dem Hauptmerkmal der erfindungsgemäßen Herstellung des neuen
saugfähigen Materials wird nichtkardierfähiges Saugmaterial auf eine aus kardierfähigem
Material gebildete Florbahn aufgebracht und aus einer Mehrzahl solcher, mit nichtkardierfähigem
Saugmaterial beschickter Florbahnen ein Vlies gebildet.
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Das nichtkardierfähige Saugmaterial kann hiebei in Form von dünnen
lockeren Bahnen verwendet werden. Solche Bahnen können beis's- 5-weise nach dem
Papierherstellungavorgang, jedoch ohne Anwendung
von Druck und
unter Weglassung von Verleimungsmitteln, erhalten werden; durch bloße Benetzung
des zermahlenen oder zerrissenen Zellulosematerials werden die in diesem befindlichen
natürlichen harzigen und sonstigen Bestandteile beschränkt bindefähig, so daß trotz
Verwendung nichtkardierfähigen Saugmaterials lockere Bahnen von einem, wenn auch
sehr beschränkten, aber zum EinfUhren zwischen zwei aus kardierfähigem Material
gebildete Florbahnen ausreichendem Zusammenhang erhalten werden. Es können auch
Flocken oder pulverförmige Partikeln in dünne Lagen zwischen je zwei aus kardierfähigem
Material gebildete Florbahnen eingebracht werden; in beiden Fällen wird das erhaltene
Zwischenprodukt zu einer mehrschichtigen Verbundbahn als Endprodukt vereinigt.
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Auf die aus Bahnen aus kardierfähigem Material und aus Lagen aus
nichtkardierfähigem Saugmaterial gebildete Verbundbahn kann auf einer Seite eine
Auflagebahn aus Mullgewebe aufgebracht werden; dies kann auch auf beiden Seiten
der Verbundbahn erfolgen.
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Die Vereinigung samtlicher Bahnen zur Verbundbahn kann vorteilhaft
mittels in Bahnrichtung verlaufender Nähte erfolgen.
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Anstatt gesonderte Nähte zu verwenden, kann die Vereinigung der einzelnen
Bahnen zur Verbund bahn auch durch Nadelung erfolgen.
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Obgleich die Vereinigung der einzelnen Bahnen zur Verbundbahn über
die gesamte Breite der letzteren erfolgen kann, mag es für bestimmte Verwendung3zwecke
ausreichend sein, wenn die Verbindung der Bahnen untereinander auf deren Randbereiche
beschränkt bleibt.
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Im Nachstehenden ist die Erfindung sowohl gegenständlich als auch
verfahrensmßig an Hand zeichnerisch dargestellter
Ausftthrungsbeispiele
erläutert, ohne daß eine Einschränkung auf diese erfolgen soll. Hiebei ist Fig.1
eine schaubildliche Darstellung eines Abschnittes aus einer erfindungsgemäßen Materialbahn,
Fig. 2 zeigt einen schematischen Längsschnitt, die Fig.3 und 4 sind Seitenansichten,
Fig. 5 ist eine Draufsicht.
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Das erfindungsgernäße saugfähige Material besteht gemäß Fig. 1 aus
einer Serie von Lagen 1 aus nichtkardierfähigem Saugmaterial und aus einer Serie
von Trägerschichten 2 aus kardierfähigem Material, wobei abwechselnd Je eine Lage
1 aus nichtkardierfähigem Saugmaterial an je eine Schichte 2 aus kardierfähigem
Material anschließt. Die Oberflächenschichten 3 bestehen ebenfalls aus kardierfähigem
Material. Obgleich sie in ihrem Aufbau, in ihrer Stärke und in ihren Flächenabmessungen
mit den inneren Schichten aus kardierfähigem Material identisch sein können, sind
sie beim AusfWhrungsbeisFiel in etwas stärkerer Ausführung gewählt, um auf die Oberfläche
ausgeübten Beanspruchungen eine höhere Widerstandskraft entgegensetzen zu können.
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Das erfindungsgemäße saugfähige Material ist mit dem dargestellten
und geschilderten Aufbau bereits für viele Zwecks verwendungsfähig. Für besondere
Zwecke, insbesondere für Kompressen, ist eine Mullgewebeauflage erwünscht. Sie ist
beim Ausführungabeispiel nach Fig. 1 vorgesehen und mit der Bezugeziffer 4 bezeichnet.
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Die mechanische Querverbindung aller Lagen, Schichten und Auflagen
untereinander erfolgt beim Ausführungsbeispiel durch Serien von Längsnähten 5, wie
solche in der vorderen Partie der Darstellung eingezeichnet sind. Wenn es die Beanspruchungen
erfordern, können die Nahte - wie in der rückwärtigen Partie
der
Fig. 1 für eine Ausführungsvariante angedeutet - serienweise in zwei sich kreuzenden
Richtungen 6, 7 angeordnet sein.
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Die Längsschnittdarstellung nach Fig. 2 zeigt vergrößert einen Ausschnitt
des erfindungsgemäßen saugfähigen Materials.
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Die aus kardierfähigem Material gebildeten Schichten 2 haben trotz
ihres losen Florcharaktere einen ihnen durch die Behandlung auf der Karde ausreichenden
Zusammenhang ihrer Bestandteile, insbesondere Textilfasern. Diese Schichten sind
daher geeignet als Trägerschichten 2. Zugbeanspruchungen und Beanspruchungen wie
sie durch Knicken oder Knittern auftreten, vermögen sie in ausreichendem Ausmaß
aufzunehmen. Die Beanspruohbarkeit erhöht sich dabei durch den Zusammenschluß einer
größeren Anzahl von aus kardierfähigem Material bestehenden Urägerschichten 2 und
dazwischenbefindlichen Lagen 1 aus nichtkardierfähigem Material, indem die Festigkeit
aller Schichten 2 zusammenwirkt. Jede Lage 1 besteht aus den pulver-oder flockenartigen
Partikeln 8, die mehr oder weniger lose neben- und übereinander liegen und in ihrer
Größe bis zu einer staubförmigen Dimension herunt ergehen können. Für diese Partikeln
8 in den Lagen 1 aus nichtkardierfähigem Saugmaterial sind die aus kardierfähigem
Material bestehenden Trägerschichten 2 Unterlagen und Behälter zugleich, und zwar
besonders dann, wenn durch Querverbindungen, z,B, durch Serien von Nähten 5, Kammern
gebildet sind, welche die Partikeln 8 aus nichtkardierfähigem Material einschließen,
so daß deren ursprüngliche Anordnung in Form dünner Lagen 1 auch im Gebrauch gesichert
bleibt. Diese Kammerbildung erfordert nicht zwei Serien sich kreuzender Nähte; vielmehr
tritt sie schon dann in ausreichendem Ausmaß ein, wenn die Faserrichtung
der
Florschichten 2 aus kardierfähigem Material etwa senkrecht zur Richtung der Serie
von Parallelnähten 5 steht, weil die Fasern der Schichten 2 mit den Nähten 5 eine
gewebeähnliche Bindung eingehen.
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Der Effekt der Lagen 1 aus nichtkardierfähigem Saugmaterial beschränkt
sich auf ihre besondere Saugfähigkeit; hingegen kommt den Schichten 2 aus kardierfähigem
Material -insbesondere bei Anordnung von Seriennähten 5 - eine doppelte Aufgabe
zu, nämlich, sowohl alle auf den Verbundkörper ausgeübten mechanischen Beanspruchungen
aufzunehmen, als auch die Ausgangslage der Partikeln der aus nichtkardierfähigem
Saugmaterial bestehenden Lagen 1 in allen Beanspruchungsfällen zu sichern.
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In den Fig. 3 und 4 sind zwei vorteilhafte Möglichkeiten für die
Herstellung des erfindungsgemäßen saugfähigen Materials lediglich schematisch veranschaulicht.
Gemäß Fig. 3 wird das kardierfähige Material von der Kardiereinrichtung 11 als lockere
Florbahn 9 erhalten, wobei der Vereinfachung halber lediglich eine einzige solche
Florbahn 9 dqrgestellt ist; sie wird einer horizontalen, durch ein umlaufendes Auflageband
12 gebildeten Auflagezone zugeführt. Bas nichtkardierfähige Saugmaterial wird aus
einer Aufbringeeinrichtung 13 auf die Florbahn 9 aus kardierfähigem Material fortlaufend
unter Bildung einer Lage 1 aufgebracht; dabei lagern sich die Partikeln der Lage
1 in die natürlichen Zwischenräume ein, welche die Fasern der lockeren Florbahn
9 offenlassen. Die Lage 1 mit den Partikeln aus nichtkardierfähigem Material bildet
daher mit der Florbahn 9 einen zusammengesetzten bahnförmigen Körper. Wird dieser
durch meh
maliges Ubereinanderschichten nach einer der z. B. bei
der Watteherstellung bekannten Methoden, z. B. durch mehrmaliges Umrollen um eine
Trommel 14, vervielfacht, nach einer Anzahl von Umwicklungen aufgeschnitten und
von der Trommel abgenommen, so ergibt sich der Verbundkörper gemäß der Erfindung
in seiner Grundform (Fig.2).
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In Abänderung des geschilderten Herstellungsvorganges kann natürlich
auch eine Vielzahl von Karden Anwendung finden, deren jede eine Florbahn liefert;
wird jede derselben mit dem nichtkardierfähigem Material bestreut oder sonstwie
beschickt, so ergibt sich die gewünschte Vielschichtigkeit in einer fortlaufenden
Verbundbahn.
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Bei der Ausbildung nach Fig. 4 wird der in den Bereich des Auflagebandes
12 eintretenden Bahn 9 aus kardierfähigem Material auch das nichtkardierfähige Saugmaterial
bereits in Form einer Bail 10 zugeführt, wie sie auf einer Papiermaschine aus Zellulosepartikeln
erhalten werden k un, wobei auf Druck und zusätzliche Bindemittel zu verzichten
ist, um dem angestrebten Saugeffekt nicht entgegenzuwirken.
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Auch in Fig. 4 sind der Vereinfachung halber bloß die beiden Bahnen
9, 10, und zwar nur im Bereich des Auflagebandes 12 dargestellt, obgleich in der
Praxis der Aufbau des erfindungsgemäßen saugfähigen Materials grundsätzlich aus
einer größeren Anzahl von Bahnen erfolgt. Dieser Aufbau wird - wie für das AusfUhrungsbeispiel
nach Fig. 3 beschrieben - nach bekannten Methoden durchgeführt. Außer dem dargestellten
Aufbringen auf eine Trommel 14 kann beim Herstellungsvorgang in bek¼rnter Weise
ein
Langpelzapparat oder ein Querleger verwendet werden.
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Da das aufbringen einer Bahn aus Mullgewebe in gleicher Weise erfolgen
kann, wurde auf die Darstellung einer solchen Ausführungsvariaite verzichtet. Aus
Gründen der Vereinfachung ist auch auf die Darstellung der für die mechanische Verbindung
der Bahnen urrtereinander, z,B. durch Vernähen oder durch Nadeln, vorgesehenen Einrichtungen
verzichtet, zumal es sich hiebei um allgemein bekannte Anordnungen handelt.
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In Fig. 5 ist in einer Draufsicht ein aus Lagen und Schichten aufgebauter
Verbundkörper in der Weise vereinfacht dargestellt, daß an Stelle der für die Erfindung
grundsätzlichen Serien von Lagen 1 und Trägerschichten 2 nur eine solche Lage 1
und nur eine solche Schichte 2 gezeichnet sind, um die Ubersichtlichkeit nicht zu
stören. Dabei ist angenojmen, daß die Lagen 1 aus nichtkardierfähigem Saugmaterial
eine geringere Breite 15 haben als die Trägerschichten 2 aus kardierfähigem Material
mit der Breite 16. Eine solche in Serie erfolgende Ausbildung ergibt ein Produkt,
dessen Randzonen ausschließlich aus dem kardierfähigen Material der Trägerschichten
2 bestehen, so da3 auch ein seitlicher Austritt von Partikeln der aus nichtkardierfähigem
Saugmaterial bestehenden Lagen 1 verhindert ist. Beim Ausführungsbeispiel ist auch
angenommen, daß eine unterhalb der Serien von Lagen 1 und Trägerschichten 2 angebrach'te
Oberflächenschichte 3 eine im Verhältnis zu den Lagen 1 und Trägerschichten 2 größere
Breite 17 hat. Auch die Breite 18 der an unterster Stelle beispielsweise vorgesehenen
ullauflage 4 ist größer angenommen als alle übrigen Breiten 15, 16, 17. Der Regelfall
wird allerdings der sein,
daß nur die Lagen 1 mit etwas geringerer
Breite ausgeführt werden als die übrigen untereinander gleichbreiten Schichten und
Auflagen.
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Die Erfindung läßt sowohl gegenstandsmäßig als auch verfahrenstechnisch
vielfältige Varianten zu, welche im Schutzbereich der Erfindung liegen. Auch in
ihrer Verwendbarkeit geht sie über die nur beispielsweise angeführten Anwendzulg
szwecke hinaus.