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Verfahren zur Herstellung von mehrlagigen Fernmelde-kabeln aus
Verseilelementen In einem Arbeitsgang
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von mehrlagigen Fernmeldekabeln aus Verseilelementeng wie Einzeladern,
Paaren, Vierern, Aderbündeln oder Adergruppehbündeln, mit kleinen lage/Lage-Kopplungen.
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Zur Herstellurg ._:#--hrlagiger Fernmeldekabel in einem
Arbeitsgang sind bereits verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bzw. Maschinen
bekanntgeworden.
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Die deutsche Patentschrift 732 496 beschreibt eine Vorrichtung
mit mehreren hintereinander angeordneten Schlagscheiben zum Verseilen von Adergruppen
zu mehrlagigen Kabeln, welche in den einzelnen Verseillagen übereinanderliegende
Trennstege oder Trennvierer enthalten, mit gleichem Lagendrall aller Verseilelemente.
Diese Vorrichtung besteht darin, daß mit dem Verseilkorb eine der Lagenzahl entsprechende
Anzahl von Scblagscheiben fest verbunden ist, von denen die dem Verseilkorb benachbarte
Schlagsc,#leibe eine der Lagenzahl entsprechende Anzahl von Teilkreisen mit Bohrungen
für die Verseilelemente trägt, die darauf folgenden Schlagscheiben jeweils einen
Teilkreis weniger aufweisen und in ihrer Llitte den Verseilnippel für die vorhergehende
Verseillage tragen, und daß ferner derjenige Teil der Schlagscheiben, vielche die
neu zu verseilenden Elemente trägt, gegenüber dem Verseilkorb verstellbar ausgestaltet
ist. Bei dieser bekannten Vorrichtung soll also durch Einstellung des die neu zu
verseilenden Elemente tragenden Teiles der-Schlagscheiben erreicht werden, daß die
Trennstege bzw. Trennvierer der verschiedenen Lagen übereinander zu liegen kommen.
Infolge der hierdurch bedingten gleichen Schlaglänge aller Lagen ist es aber schwierig,
die Lage/Lage-Kopplungen auf genügend kleine Werte herabzusetzen. Ein kontinuierliches
Hin- und Herdrehen der die Verseilclemente führenden Teile der Schlagscheiben ist
iiielit
vorgesehen und wäre bei dieser Anordnung nur bei der dem Verseilpunkt am nächsten
liegenden Schlagscheibe möglich.
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Nach der deutschen Patentschrift 915 352 werden zur Herstellung
von lagenweise aufgebauten Fernmeldekabeln mit gleicher Lagenschlagrichtung und
-länge unter Anwendung einer Verseilmaschine mit umlaufendem Verseilkorb vorgeschlagen,
jeweils zwei aufeinanderfolgende Lagen in einem Arbeitsgang zu verseilen und dabei
die Entfernung der Verseilpunkte der beiden lagen kontinuierlich bzw. in periodischen
Abständen zu verlängern und zu verkürzen, vorzugsweise durch ein periodischen Hin-
und Herschieben des Verseilnippela. Mit Hilfe dieses bekannten Verfahrens sind aber
infolge der Anordnung der Vorratetrommeln in einem Verseilkorb-weder große Fertigungegeschwindigkeiten
erreichbar noch große Fabrikationslängen heretellbar. Für den Pall, da ß mehr als
zwei Verseillagen übereinander verseilt vierden sollen, wurde es - um jede
Lage gegen die benachbarte Lage drehen zu können - für zweckmäßig gehalten,
mehrere Verseilvorrichtungen, die je einen verschiebbaren Verseilnippel enthalten,
hintereinander arbeiten zu lassen. Diese Lösung erfordert aber für je zwei
lagen einen Verseilkorb mit zugehöriger Nippelve.Arschiebeeinrichtung, so daß also
bei mehr als z%-ici Lagen'der maschinelle Aufwand verhältnismäßig groß ist. Um bei
der Verseilung von Fernmeldekabel-Verseilelementen, wie Einzeladern, Paaren, Vierern,
Aderbündeln und Adergruppenbündeln, zu einer. Lage um einen innenliegenden,'gegebenenfalls
eine oder
mehrere Verseillagen umfassenden Verseilkern sowohl größere
Fabrikationslängen herstellen als auch größere Fertigungegeschwindigkeiten erreichen
zu können, wird in der deutschen Auslegeschrift 1 134 130 vorgeschlagen,
die Verseilelemente von im Raum feststehenden Vorräten abzuziehen und um den Verseilkern
zu verseilen, der beim Ablaufen vom Verseilkernvorrat um die Veraeilachse in derselben
Weise wie der fertig verseilte Strang verdreht wird, damit die Schlaglängen des
Kernes nicht verändert werden. Dieses Verfahren erfordert aber für die Herstellung
jeder Lage einen besonderen Arbeitsgang und ist daher nur dann zweckmäßigt wenn
die Verseilelemente in den aufeinanderfolgenden Lagen in verschiedenen Richtung
verseilt werden müssen. Die Erfindung geht zur Herstellung von mehrlagigen Fernmeldekabeln
aus Verseilelementen, wie Einzeladern, Paaren, Viererng Aderbündeln oder Adergruppenbündeln
mit kleinen Lage/Lage-Kopplungen in einem Arbeitsgang einen anderen Weg. Gemäß der
Erfindung werden die Verseilelemente in für die einzelnen lagen getrennten Verseilnippeln
durch Drehung der Aufwickelvorrichtung mit gleicher Schlagrichtung zur Lage verseilt;
während der lagenverseilung wird die Schlaglängenphase zwischen benachbarten Adern
verändert und gleichzeitig werden zumindest die inneren Verseillagen der Verseilelemente
in Richtung des Verseildralles tordiert. Beim Verfahren nach der Erfindung werden
also zur Herstellung von mehrlagigen Fernmeldekabeln in einem Arbeitsgang folgende
Maßnahmen gleichzeitig angewendet: 1. Abzug der Verseilelemente von außerhalb
der eigentlichen Verseileinrichtung feststehend gelagerten Verseilelementvorräten,
um große Fertigungegeschwindigkeiten zu erreichen und große Fabrikationslängen erzeugen
zu
können. .2. Verseilung der Verseilelemente zu den einzelnen Lagen
durch Drehung der allen Lagen gemeinsam zugeordneten Aufwickelvorrichtungg 'so.daß
die Verseilelemente in allen lagen mi t,gleicher Schlagrichtung verseilt werden,
3. Änderung der Schlaglängenphase zwischen den Lagen, um kleine Lage/Lage-Kopplungen
zu erzielen 4. Tordierung zumindest der inneren Verseillagen der Verseilelemente,
um die Änderung der Schlaglängenphase mit Sicherheit in der jeweils vorgesehenen
Größe zu erreichen. Mit dem Verfahren nach der Erfindung lassen sich, ohne daß die
eigentliche Verseilvorrichtung, d.h. also die rotierenden Einrichtungen, vergrößert
werden mußl beliebig viele lagen aufeinander aufseilen. Durch die jeweils vorgesehene
Tordierung der einzelnen Lagen sind dennoch die außerordentlich kleine Lage/Lage-Kopplungen
sicherstellenden Änderungen der Schlaglängenphase in ihrer Größe genau gewährleistet.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die Fig. 1 deutet das neue Verfahren
für die Herstellung eines Fernmeldekabels aus drei Verseillagen ang die aufeinanderfolgend
beispielsweise sechs, zwölf-und achtzehn Verseilelemente 10 enthalten. Der
gegebenenfalls ein einziges Verseilelement enthaltende Kern des Kabels, um den die
lagen verseilt werden, ist nicht dargestellt. Die Verseilelemente für die erste
Lage L 1 sind auf den Vorratetrommeln VE" die Verseilelemente für die zweite
Lage 12 auf den Vorratstrommeln VE 2 und die Verseilelemente der dritten Lage
1 3 auf den Vorratstrommeln VE 3 gelagert. Die sechs Verseilelemente
für die erste
Lage werden nach Umlenkung ilbter die Umlenkrollen
11 durch die mit Führungslöchern -,.;,erseh,-,ne feststehende Verteilerscheibe
S 1 zum
Verseilnippel N, geführt, in dem sie durch Drehung des Verseiljoches
12 zur Lage 11 verseilt werden. In gleicher Weise werden die zwölf von den
Verseilelementtrommeln VE 2 abgezogenen Verseilelemente durch die in der Verteilerscheibe
S2 vorhandenen Führungslöcher zum Verseilnippe2. N 2 und die von den
Verseilelementtrommeln VE 3 abgezogenen und durch die Führungslöcher der
Verteilerscheibe S 3 zum Verseilnippel N 3 geführt und ebenfalls durch
Drehung des Verseiljoches 12 zu den Lagen 1 2 und L 3 verseilt. Die
aus den drei Verseillagen L 19 129 L3 gleicher Schlagrichtung bestehende
Kabelseele wird nach Aufbringung der Seelenbespinnung mittels des Spinners
13 auf die im Verseiljoch gelagerte Aufwickeltrommel 13
gewickelt.
Das Verseiljoch 12 wird vom Antricb 15 über die Zahnräder angetrieben. Zur
Herabsetzung der lage/Lage-Kopplungen i ist der Verseilnippel N 2 in Längsrichtung
periodisch hin- und herschiebbar, wodurch die Jchlaglängenphase sowohl zwischen
den Lagen 1 2 und L 1 als auch zwischen den Lagen L 2 und
1 3 geändert wird. In der in der Verseilrichtung nach linke verschobenen
Stellung ist der Verseilnippel mit Nt bezeichnet. Das Getriebe 18
2 zu;$,Hin-
und Herschieben des Verseilnippels N 2 wird vom Antrieb 15
über die
Welle 19 und den Riementrieb 20/21/22 angetrieben. Durch die Verschiebung
des Verseilnippels nur der mittleren Lage wird dasselbe erreicht, wie bei der Verseilung
der drei Lagen mit gleicher Schlagrichtung und geringen Unterschieden der Schlaglängen
zwischen den lagen L und L bzw. L und L Von der Welle 19 wird 1 2
2 Y
über den Riementrieb 23/24/25 auch der Spinner 13 angetrieben.
An Stelle der genannten Riementriebe können auch andere mechanische
tragungsmittel
oder auch elektrische Übertragungsorgane, wie elektrische Wellen, treten.
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Für alle drei Lagen soll bei gleicher Schlagrichtung die gleiche mittlere
Schlaglänge erreicht vierden. Die mittlere Schlaglänge wird bestimmt durch die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Verseiljocheo 12 und.der Abzuggeschwindigkeit b zw. der Aufwickelgeschwindigkeit
der Kabelseele auf die Aufwickeltrommel 14. Um sicherzustellen, daß nicht nur für
die äußere Verseillage L 31
sondern auch für die Lagen Li und L 2 der gewünschte
Lagen--clila"- erreicht- wird, sind zusätzlich die Tordierungseinrichtuiigeii T,
und T 2 vorgesehen, durch die die Verseillagen L und L 2 in Richtung des Verseildralles
tordiert werden. Es kann ferner zweckmäßig sein, die Verseilnippel Nl,
N 2 und N 3 in der Richtung des Verseildralles drehbar zu gestalten.
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Die Fig. 2 zeigt eine zweckmäßige Einrichtung zur Ausübung des neuen
Verfahrens, wobei mit der Fig. 1 übereinstimmende Teile mit den gleichen
Bezugszeichen bezeichnet sind. Danach sind die die Vorratstrommeln VE
11 VE2 und VE 3 aufnehmenden Vorratstrommeljoche 26 in den
Gestellen Gl, G 2 , G 39 die als Ablau.-'L'geotelle bezeichnet vierden
können, gelagert. Die Vorratstrommeljoche 26 werden über die auf der Welle
19 sitzenden Zahnräder 27 und die auf den Hohlachsen der Vorratstrommeljoche
sitzenden Zahnräder 28 soviie die Zwischentriebe 29 angetrieben. Zur
Äi,#deru ng der Schlaglängenphase kann auch eine Verseilscheibe
dienen,
die in angemessenem Abstand von der Verteilerscheibe S2 angeordnet wird und
um ± 1800 um die Seele'nachse drehbar ist. Ein solches Beispiel zeigt die
Fig. 3, die sich an die Darstellung der Fig. 1 anschließt. An die
Stelle des in der Fig. 1 vorgesehenen längsverschiebbaren Verseilnippels
N2
tritt die um ± 1800 hin- und herdrehbare Verseilscheibe
30 mit Durchführungsöffnungen für die Verseilelemente. Zum Antrieb der Verseilscheibe
ist zwischen dem die Verseilscheibe antreibenden Zahnrad 31 und dem auf der
Welle 19 sitzenden Zahnrad 32 ein Drehrichtungsgetriebe vorgesehen,
das aus den abwechselnd erregten Lamellenkupplungen 33/33', den Zahnrädern
34/35 und den Zahnrädern 36/37/38 besteht.
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Die zur Tordierung der für die inneren Verseillagen vorgesehene.ii
Tordierungseinrichtungen Ti und T2 werden zweckmäßig über eine mechanische oder
elektrische Welle synchron zu der um die Verseilachse rotierenden Abzug- und Aufwickeleinrichtung
angetrieben Als Tordierungseinrichtungen können beispielsweise zwei oder mehrere
gepolsterte Andrückräder dienen, die vorteilhaft kugelgelagert sind. Ferner können
als Tordierungseinrichtungen um die Längsachse rotierende Raupenketten ohne oder
mit translatorischer! Antrieb verwendet werden. Eine zweckmäßige Ausführungsmöglichkeit
besteht darin, die Kabelseele um eine Scheibe zu führen, die mit ihrer Achse um
die Achse der Kabelseele bzw. um die Verseilachse gedreht wird, Die Fi-. 4 bis
8 deuten zwei Ausführungsmöglichkeiten für Tor-U dierungseinrichtungen an.
Die
Fig. 4,
5 und
6 zeigen eine als Tordierungseinrichtung dienende Raupenkettenvorrichtung
im Längsschnitt und in beiden Endansichten. Die nicht angetriebenen und nur infolge
des Durch-Zuges der jeweils versehten Lage umlaufenden bandförmigen Raupenketten
sind an den Längsstegen
39 und
39', die die Endringe 40 und 401 miteinander
verbinden, über Rollen gelagert. Die Endringe, die außen Laufflächen aufweisen,
sind zwischen Laufrollen drehbar gelagert, und zwar der Endring 40 zwischen drei
Laufrollen 41 und der Endring 401 zwischen drei Laufrollen 42. Der Endring 40 ist
ferner mit einem Zahnkranz 43 versehen, um die gesamte Raupenkettenvorrichtung mittels
des Zahnrades 44
um die verseilten Lagen Li bZ-vi. L 2 zu drehen. Der Antrieb
den |
kann |
Zahnrades 44/von der Welle 19 aus über an sich bekannte
Zwischen- |
triebe erfolgen.
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Bei der in den Fig. 7 und 8 in Endansicht und im Längsschnitt
nach der Schnittlinie VIII-VIII dargestellten Tordierungseinrichtung vierden die
verseilten Lagen L 1 bzw. L 2 in vorzugsweise einer Windung um die Scheibe
45 geführt. Der die Achse 46 dieser Scheibe tragende Steg bzw. Bügel 47 ist an dem
um die Verseillage umlaufenden Ring 48 befestigt. Der Umlaufring 48 lagert mit seinen
beiden Laufflächen 49 jeweils zwischen den drei Laufrollen 50. Der Umlaufring
48 wird über das Zahnrad 51 und den Zahnkranz 52 in Drehung versetzt.
Die Achse 46 der Scheibe 45 lie.t also tangential zu einem inneren UmlaujL-kreis
des Umlaufringes 48.
Die Erfindung J.st nicht a#uf die angegebenen
Ausführungsmöglichkeiten beschränkt. Zunächst können an die Stelle von Vorratstrommeln
auch Vorratsbehälter bzw. Vorratsfässer treten, in die die Verseilelemente eingewickelt
sind. Die Verseilelemente werden von den Vorratstromme-In bzw. aus den Fässern vorteilhaft
so abgezogen, daß sie eine Rückdrehung erhalten. Das Verseiljoch 12 kann außer der
Aufwickeltrommel noch eine Abzugvorrichtung enthalten, oder es wird zwischen dem
Spinner 13 und dem Verseiljoch eine besondere Abzugvorrichtung angeordnet
. Ferner wird in das Verseiljoch eine Verlegeeinrichtung zur gleichmäßigen
Verlegung der fertigen Kabelseele auf der Trommel angeordnet.
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Es isll, aucil möglich, jede der aufeinanderfolgenden Lagenverseilvorrichtungen
mit einer Vorrichtung zur iderung der Schlagh läiiir##.#,v#Iiase zu ve.-sehen bzw.
auszurüsten. In diesem Fall ist es vorteilha_-L't, die in der Verseilrichtung aufeinanderfolgenden
Vorrichtungen zur Änderung der Schlaglängenphase gegenläufig arbeiten zu lassen.
Das neue Verfahren gestattet es auch, hinter jedem Verseilnippel bzw. hinter jeder
Tordierungseinrichtung einen S-oinner anzuordnen, um jede Lage mit Bändern od.dgl.
in offenen oder geschlossenen bzw. überlappten Windungen zu umwickeln. Die Ablaufgestelle
Gl, G 2 9 G 39 die ii i der Fig. 2 nur schematisch dargestellt
sind, können auf einem gemeinsamen Fundament gelagert sein und werden in zwecKentsprechender
Weise ausgebildet. Die Erfindung ist zur Herstellung mehrlagiger Foriiriieldelcabel
mit beliebig vielen Verseillagen anwendbar.