DE1487974C - Verfahren zur Übertragung der Wahlinformation über einen Datenkanal in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen - Google Patents
Verfahren zur Übertragung der Wahlinformation über einen Datenkanal in Fernmelde-, insbesondere FernsprechvermittlungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Obertragung von Wahlinfoririationen in Fernmelde-, insbesondere
Fernsprechvermiltltingsanlagen mit Verwendung eines fest durchgcselialtelen Datenkanals,
über den die Wahlinformationen für verschiedene Verbindungen nacheinander übertragen werden.
Diese heule schon bekannte Methode der Obertragung von Wahlinformationen in Vermitthmgsanlagen
der Fernmeldetechnik hat gegenüber den herkömmlichen, mit Registertechnik arbeitenden
Vermittlungsanlagen, bei denen die Wahlinformationen von Register zu Register übertragen werden,
den Vorteil eines geringeren Zeitaufwandes für die Übertragung sowie eines verminderten Bedarfs an
Speichern und Übertragungseinrichtungen. Dies hängt damit zusammen, daß die herkömmlichen Anlagen
in jeder Vermittlungsstelle (Amt) zwischen den Fernmeldeleitungen und dem Zentralteil eine Geschwindigkeitsumsetzung
erfordern. Bei Verwendung eines Datenkanals wird die Anzahl derartiger Stoßstellen
verringert, und man braucht somit für eine Verbindungssteuerung weniger Register, d. h. weniger
Wählzeichensender bzw. -empfänger sowie einen geringeren Speicheraufwand.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Datenkanal zweckmäßig so auszugestalten, daß er
sowohl für die Übertragung der Wahlinformationen als auch für die Übertragung der zur Verbindungssteuerung
erforderlichen Adressen benutzt werden kann.
Erfindungsgemäß soll ein solcher Datenkanal mehrere Vermittlungsstellen ringförmig miteinander
verbinden; dabei ist in diesen Ring eine an sich bekannte Ablaufsteuerung eingeschleift und sendet
zyklische Schaltkennungen der einzelnen Vermittlungsstellen des Ringes aus. Eine solche Kennung
veranlaßt in einer Vermittlungsstelle die Aussendung vorbereiteter und in einem Speicher festgehaltener
Informationen, die die Wahlinformationen enthalten, wobei der Ring in der sendenden Vermittlungsstelle
aufgetrennt wird.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung wird die Abrufsteuerung durch ein spezielles Programm
in einer Vermittlungsstelle des Ringes verwirklicht. Abrufsteuerungen sind in der Fernmeldetechnik, insbesondere
in der Telegrafie, an sich bekannt. So beschreibt z. B. die USA.-Patentschrift 2 982 809 ein
»Wegestationssystem« mit einer Hauptstation und einer Vielzahl von Wegestationen, die durch einen
Datenkanal mit der Hauptstation verbunden sind. Die Hauptstation sendet zyklisch Wählsignale aus,
die für die einzelnen Wegestationen charakteristisch sind, und fordert diese Wegestationen damit auf,
nach Erkennung der individuellen Wählsignale die in den Wegestationcn gespeicherten Informationen
über den Datenkanal zur Hauptstation zu übersenden.
Die Erfindung wird an Hand der Figuren näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine detaillierte Darstellung von zwei mittels eines fest durchgeschalteten Datenkanals miteinander
verbundenen Vermittlungsstellen,
F i g. 2 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen .ringförmigen Verbindung
mehrerer Vermittlungsstellen mit Abrufsteuerung,
F i g. 3 Anschluß mehrerer Datenkanäle an den
zentralen Kernspeicher und an die zentrale Steuerung einer Vermittlungsstelle,
Fig. 4a Fliißdiagramin »Aufruf einer Vermittlungsstelle«,
Fi g. 41) Fliißdiagramm für die Abrufsteuerung.
Über die beiden fest durchgeschaltcten Datenkanüle, die in F i g. 1 die Empfangs- und Scndcspeicher
SPE von zwei Vermittlungsstellen (Ämtern) miteinander verbinden, werden mit 1200 Bd oder
noch höherer Geschwindigkeit die Wahlinformatio-
nen und die für die Steuerung erforderlichen Adres- Ringes, sondern auch als Verbindung zu benachsen
übertragen. barten Ämtern außerhalb des Ringes einzusetzen. Register dienen bei diesem Prinzip zur Aufnahme Erfindungsgemäß (s. Fig. 2) ist dabei der Datender
Teilnehmer-Wahlinformationen. Der Zeitmulti- kanal über eine Abrufsteuerung (Ast) im Ruheplexschalter
ZM prüft jedes Teilnehmerregister TRG 5 zustand im Ring über die Vermittlungsstelle 1 ... η
und jeden Speicher SPE und veranlaßt die Aus- geschlossen. Die Abrufsteuerung sendet zyklisch
Wertung der Wahlinformation, sobald diese vollstän- Schaltkennungen für jede Vermittlungsstelle aus.
dig vorliegt. Für eine Verbindung, die ein Amt ver- Liegen Informationen im Speicher SPE einer Verläßt,
wird das Richtungskoppelfeld RIK angesteuert mittlungsstelle vor, so beginnt diese mit der Aus-
und die abgehende Leitung durchgeschaltet. An- io sendung, sobald die dieser Vermittlungsstelle zugeschließend
übernimmt ein SPE die Wahlinformation, ordnete Schaltkennung erkannt wurde. Während des
die Klassenkennung und die Nummern der abgehen- Aussendens wird der Ring von der sendenden Verden
Leitung, des Amtes und des TRG. Jedes nach- mittlungsstelle aufgetrennt. Alle anderen Vermittfolgende
Amt ermittelt aus der Wahlinformation die lungsstellen empfangen die Sendung und prüfen die
gehende Richtung und aus der Nummer des vorher- 15 ersten Zeichen, um festzustellen, für welche Vergehenden
Amtes und der dort angeschalteten ab- mittlungsstelle die Sendung bestimmt ist. Bei dieser
gehenden Leitung die ankommend belegte Leitung Anordnung können auch mit den im Ring zusam-
und verbindet beide miteinander. Im allgemeinen mengeschlossenen Vermittlungsstellen 1 ... η die
werden die erforderlichen Einstellinformationen im Datenkanäle weiterer Vermittlungsstellen sternförmig
EmpfangsspeicherSPE des Datenkanals so lange 20 entsprechend Fig. 1 oder über weitere Ringe verfestgehalten,
bis die Einstellung des RIK beginnen bunden sein.
kann. Tritt hierbei eine Verzögerung ein, so wird der Die Abrufsteuerung Ast könnte beispielsweise
&P.E-Inhalt zu einem beliebigen freien Register- — wie bereits bekannt — mit einem endlosen Codespeicher
übertragen. streifen, der alle Kennungen der Ämter eines Ringes
Ein Durchgangsamt sendet nach Anschaltung 25 enthält, verwirklicht werden.
einer abgehenden Leitung folgende Informationen Besonders vorteilhaft lassen sich jedoch die für
über den Datenkanal zum nächsten Amt: den beschriebenen Betrieb von Datenkanälen erfor-XT
j ·· 1 α j. derlichen Einrichtungen in einem mit weitgehend
Nummer des nächsten Amtes zentraler Speicheruni und Steuerung arbeitenden
Wahlinformation und Klassenkennung, 30 Vermittlungssystem verwirklichen. F i g 3 zeigt einen
Nummer des Ausgangsamtes, Ausschnitt aus einem derartigen System: hierin beNummer
des eigenen Amtes, steht jedes Teilnehmerregister T#G (Fig. 1) aus
Nummer des JAG des Ausgangsamtes, einem Wählzeichensender-Empfänger, dem in einem
Nummer der abgehenden Leitung, zentralen Kernspeicher ein Speicherabschnitt zugetuocKenüe-z,eichen.
35 ordnet igt Sobald ein Wählzeichen im Wählzeichen-Kann
die Verbindung nicht hergestellt werden, Sender-Empfänger vollständig vorliegt, wird dieses
weil beispielsweise der gerufene Teilnehmer besetzt Zeichen, gesteuert vom Zeitmultiplexschalter ZM
ist, so werden mit Hilfe der Nummer des Ausgangs- und von der zentralen Steuerung, in den richtigen
amtes und des Teilnehmerregisters TRG entspre- Speicherabschnitt eingeschrieben,
chende Dienstzeichen zum Teilnehmerregister TRG 40 Ähnlich können auch Informationen zwischen den des Ursprungsamtes übertragen, das die Dienst- Datenkanälen 1 ... m und dem zentralen Kernspeizeichen dem rufenden Teilnehmer zuschreibt und eher übertragen werden. Jeder Datenkanal besitzt anschließend die Verbindung auslöst. Falls das Ur- hierzu einen Datenkanalsender SD und einen Datensprungsamt nicht ein Amt des Ringes ist, wird aus kanalempfanger ED, die jeweils ein oder mehrere einem Leitwegzuordner (z. B. LZO, F i g. 1) die Ver- 45 Zeichen speichern können. Alle anderen Funktionen, mittlungsstelle des Ringes abgeleitet, über die das insbesondere die Erkennung und Auswertung emp-Ursprungsamt erreichbar ist. Hierzu sendet die Ver- fangener Kennungen beherrscht die zentrale Steuemittlungsstelle VSt über den Datenkanal die Nummer rung mit einem verdrahteten und gespeicherten Proder anzusteuernden Vermittlungsstelle VSt des Rin- gramm. Darüber hinaus kann man aber auch noch ges, die Nummer des Ausgangsamtes und des Regi- 50 die Funktion der Abrufsteuerung Ast programmieren, sters TRG, die Dienstzeichen und zum Abschluß das so daß die auszusendenden Kennungen k der Reihe Blockende-Zeichen. nach zusammen mit den Befehlen im Programm-Für jede Verbindung sind in Vorwärtsrichtung speicher aufgeführt werden.
chende Dienstzeichen zum Teilnehmerregister TRG 40 Ähnlich können auch Informationen zwischen den des Ursprungsamtes übertragen, das die Dienst- Datenkanälen 1 ... m und dem zentralen Kernspeizeichen dem rufenden Teilnehmer zuschreibt und eher übertragen werden. Jeder Datenkanal besitzt anschließend die Verbindung auslöst. Falls das Ur- hierzu einen Datenkanalsender SD und einen Datensprungsamt nicht ein Amt des Ringes ist, wird aus kanalempfanger ED, die jeweils ein oder mehrere einem Leitwegzuordner (z. B. LZO, F i g. 1) die Ver- 45 Zeichen speichern können. Alle anderen Funktionen, mittlungsstelle des Ringes abgeleitet, über die das insbesondere die Erkennung und Auswertung emp-Ursprungsamt erreichbar ist. Hierzu sendet die Ver- fangener Kennungen beherrscht die zentrale Steuemittlungsstelle VSt über den Datenkanal die Nummer rung mit einem verdrahteten und gespeicherten Proder anzusteuernden Vermittlungsstelle VSt des Rin- gramm. Darüber hinaus kann man aber auch noch ges, die Nummer des Ausgangsamtes und des Regi- 50 die Funktion der Abrufsteuerung Ast programmieren, sters TRG, die Dienstzeichen und zum Abschluß das so daß die auszusendenden Kennungen k der Reihe Blockende-Zeichen. nach zusammen mit den Befehlen im Programm-Für jede Verbindung sind in Vorwärtsrichtung speicher aufgeführt werden.
etwa 25 und in Rückwärtsrichtung etwa 5 Zeichen Das in F i g. 4 a angegebene Flußdiagramm zeigt
über den Datenkanal zu übertragen. Bei 1200 Bd 55 eine grobe Übersicht über das Programm »Aufruf
kann ein Kanal bis zu 320 Verbindungen pro Minute einer Vermittlungsstelle und Aussendung deren In-
oder 19 200 Verbindungen pro Stunde steuern. formationen«. Fig. 4b stellt das Programm für die
Andererseits ist ein Teilnehmeranschluß abgehend Ablaufsteuerung dar.
im Mittel mit 0,06 ErI. in der Hauptverkehrsstunde Die Anordnung benötigt geringen Aufwand, da
belastet. Bei einer mittleren Dauer einer Verbindung 60 nur wenige Wählzeichensender-Empfänger und Speivon
2,1 min ergibt dies 1,7 Verbindungen pro Teil- eher erforderlich sind. Außerdem kann auf die Renehmer
und Stunde. Ein Datenkanal kann somit bei gisterkoppelfelder RGK verzichtet werden, soweit
einer Schrittgeschwindigkeit von 1200 Bd die Ver- sie nicht zum Anschalten der Teilnehmerregister
bindungen von etwa 11000 Teilnehmern steuern. dienen. Ferner kann die Wahlinformation zwischen
Dieser Wert ist so groß, daß es wirtschaftlich und 65 den Ämtern sehr schnell und gegebenenfalls blockzweckmäßig
ist, einen Datenkanal nicht nur als Ver- weise codiert (d. h. mit großer Redundanz) überbindungsglied
zwischen zwei Ämtern innerhalb des tragen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Übertragung der Wahlinformationen in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechvermittlungssystemen
mit Verwendung eines fest durchgeschalteten Datenkanals, über den die Wahlinformationen für verschiedene Verbindungen
nacheinander übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenkanal mehrere
Vermittlungsstellen (VSt) ringförmig miteinander verbindet, daß eine an sich bekannte Abrufsteuerung
(ASt), die in diesen Ring eingeschleift ist, zyklisch Schaltkennungen der einzelnen
Vermittlungsstellen des Ringes aussendet, daß eine derartige Kennung in einer Vermittlungsstelle
in ebenfalls an sich bekannter Weise die Aussendung vorbereiteter und in einem Speicher
(SPE) festgehaltener Informationen veranlaßt, die die Wahlinformationen und die erforderlichen
Adressen enthalten, und daß der Ring hierbei in der sendenden Vermittlungsstelle aufgetrennt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abrufsteuerung durch ein
spezielles gespeichertes Programm in einer Vermittlungsstelle des Ringes verwirklicht wird und
daß die Sende-, Empfangs- und Steuereinrichtungen sowohl für den Abruf als auch für die Verarbeitung
der zu einer anderen Vermittlungsstelle zu übertragenden Wahlinformationen und Adressen
verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für eine eine Vermittlungsstelle
verlassende Verbindung nach Ansteuerung des Richtungskoppelfeldes (RIK.) und Durchschaltung
der abgehenden Leitung der in der Vermittlungsstelle befindliche Speicher (SPE) des
Datenkanals die Wahlinformation, die Klassenkennung und die Nummern der abgehenden Leitung
der Vermittlungsstelle und des Teilnehmerregisters (TRG) übernimmt und diese Informationen
nach Abruf durch die Abrufsteucrung (ASi) aussendet, wobei vor diesen Informationen
die Nummer der anzusteuernden Vermittlungsstelle (VSt) als Adresse ausgesendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch Dienstzeichen in Rückwärtsrichtung
über den Datenkanal zum Teilnehmerregister (TRG) des Ursprungsamtes übertragen
und daß die sendende Vermittlungsstelle (VSt) entweder das Ursprungsamt direkt adressiert
(falls dieses eine Vermittlungsstelle des Ringes ist) oder daß zunächst eine Vermittlungsstelle
des Ringes adressiert wird und daß diese Vermittlungsstelle wiederum das Ursprungsamt durch
direkte oder indirekte Adressierung erreicht.
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