DE148653C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bekanntlich werden die Glasarbeiter vor den Öfen durch die starke Hitze, den häufigen Temperaturwechsel und den Feuerschein sehr bald augenleidend. Zur Milderung der Hitze hat man mechanisch in Bewegung gehaltene Fächer angewendet, durch die jedoch ein schädlicher Zug verursacht wird; die Augen suchte man durch Glimmerbrillen vor dem Feuerschein und der Hitze zu schützen,

ίο hinderte jedoch dadurch das für eine ungehemmte Beweglichkeit und genaue Aufpassen nötige scharfe Sehen. '

Auch hat man Scheiben aus gefärbtem Glase mittels eiserner Halter vor der Ofen-

1.5 Öffnung befestigt. Doch wird hierdurch die Ofenöffnung· teilweise verdeckt und entweder das Hineinschwingen und Drehen der Pfeife gehindert oder aber die Scheiben der steten Gefahr ausgesetzt, zerschmettert zu werden.

Gegenstand vorliegender Erfindung vermeidet obengenannte Mißstände in folgender Weise.

Die Pfeife mit dem daran haftenden erblasenen Glaszylinder wird, wie bekannt, wegen der großen Schwere dieses letzteren auf einer schwingend gelagerten Stütze der Wärmestelle zugeführt und das Glas unter fortwährendem Drehen im Glutloche erwärmt, worauf die Pfeife mit dem Glaszylinder in der Grube geschwungen wird.

Auf der schwingenden Stütze für die Pfeife, dem sogenannten Schwengel, wird nun einein der Höhe verstellbare Scheibe, zweckmäßig aus blauem Glase, befestigt, welche^ sich also zusammen mit dem Schwengel bewegt und dabei derart eingestellt ist und eine solche Größe besitzt, daß sie trotz ihrer Schwingung stets zwischen den Augen des auf einer Fußbank hart an der Grube stehenden Arbeiters und dem Glutloche bleibt.

Die beiliegende Zeichnung zeigt in

Fig. ι eine Ansicht der auf dem Schwengel befestigten Schutzvorrichtung, während

Fig. 2 den Schnitt 1, 1 durch Fig. 1, in der Pfeilrichtung gesehen, darstellt. ,

Der sich um den Ständer α drehende Schwengel b trägt in bekannter Weise die wagerecht verstellbare Stütze c, auf deren Lager d die Pfeife, nachdem der auf der Fußbank e stehende Arbeiter dieselbe in der Grube/ geschwungen hat, gedreht und dabei zum Glutloch g zwecks Wiedererhitzens des Glaszylinders vorwärts bewegt wird.

Auf dem Stützarm c oder auf dem Schwengel b selbst wird nun durch eine Klemmschraube ein zweckmäßig nach dem Stande des Arbeiters etwas vorspringendes Gestell h befestigt, welches ein senkrechtes Rohr i besitzt, in dem eine Stange k, die einen Rahmen / mit einer Glimmer- oder blauen, auch anders gefärbten Glasscheibe in trägt, in der Höhe beliebig einstellbar angeordnet ist.

Es ist leicht einzusehen, daß die je nach der Augenhöhe des Arbeiters festgestellte Scheibe sich mit dem Schwengel bewegt, aber doch stets zAvischen den Augen des Arbeiters und dem Glutloche bleibt und, ohne den Ar-

beiter zu belästigen, die Hitze und den Feuerschein so weit mildert, daß nicht nur die Arbeit sicherer und genauerer wie bisher geleistet werden kann, sondern daß auch die Berufsaugenkrankheiten der Glasarbeiter verschwinden werden.

Claims (1)

1. Patent- Anspruch :

   Licht- und Wärmeschutzvorrichtung für ίο die Augen der Glasarbeiter am Ofen, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Schwengel (b) für die Glasmacherpfeife oder einem verstellbaren Teile (c) desselben die übliche Schutzscheibe fm) aus farbigem Glas oder dergl., zweckmäßig in der Höhe verstellbar, befestigt ist, so daß sie trotz der Bewegung, die sie mit dem Schwengel macht, stets zwischen den Augen des Arbeiters und dem Glutloche bleibt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.