DE1480297B - Ruckfahrsperre mit Überlastungsschutz fur hydraulische Auflaufbremsen, insbeson dere fur Kraftfahrzeuganhanger - Google Patents
Ruckfahrsperre mit Überlastungsschutz fur hydraulische Auflaufbremsen, insbeson dere fur KraftfahrzeuganhangerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rückfahrsperre mit Überlastungsschutz für hydraulische Auflaufbremsen,
insbesondere für Kraftfahrzeuganhänger.
Bei den bekannten hydraulischen Auflaufbremsen in Kraftfahrzeuganhängern werden von der Zugdeichsel
aus die Radbremsen dadurch betätigt, daß beim Auflaufen ein mit der Zugdeichsel mechanisch
gekuppelter Geberzylinder betätigt wird, der dann den erforderlichen Bremsdruck erzeugt. Derartige
Bremseinrichtungen für Anhänger haben jedoch den Nachteil, daß beim-Zurückschieben des Anhängers
die Bremsen immer stärker beaufschlagt werden, so daß die Räder blockieren und der Druck in der
Bremsanlage schließlich' so; stark ansteigt, daß eine Zerstörung des ,Geberzylinders oder der angeschlossenen
Radbremsen oder Druckleitungen erfolgt, r ■-.■■. .
Zur Lösung dieses Problems ist es bekannt (USA.-Patentschrift 2 786 554), ■ Rückfahrsperren in die
Bremsanlage einzuschalten, die bei der Vorwärtsfahrt ausgekuppelt werden und während der Rückwärtsfahrt
den Geberzylinder mechanisch entlasten. Diese Rückfahrsperren sind nur an der Zugdeichsel selbst
vorgesehen und müssen von Hand bedient werden.
Es sind auch elektromagnetische Steuerungen für derartige Rückfahrsperren bekannt (USA.-Patentschrift
2 013 033), die vom Fahrerhaus aus betätigbar sind und bei denen der Flüssigkeitsdurchfluß
vom hydraulischen Teil der Auflaufbremse zu den Radbremsen durch einen Schieber unterbrochen wird.
Derartige Einrichtungen arbeiten jedoch nicht zuverlässig genug und sind überdies sehr kostspielig in
der Anschaffung. Außerdem schützen sie zwar die Radbremsen und deren Zuleitungen vor Zerstörung,
nicht aber den Geberzylinder.
Es ist ferner eine Auflaufbremsanlage bekannt (USA.-Patentschrift 3 072 223), bei der der Arbeitsraum
des Geberzylinders über eine Drosselbohrung mit einem Volumenspeicher in Verbindung steht, derart,
daß bei Druckaufbau im Bremssystem ein Teil des Druckmittels in den Volumenspeicher verdrängt
wird, so daß die Gefahr eines Bruchs, der Druckmittelleitungen
oder eine Zerstörung der verschiedenen Dichtungen im Geber- oder Nehmerzylinder vermindert
ist. Nachteilig bei einem solchen Volumenspeicher ist die Tatsache, daß der federbelastete Kolben
des Volumenspeichers sofort bei Druckaufbau im Hauptzylinder bzw. den Radbremsleitungen und
Radbremszylindern in Bewegung gerät und damit der Bremsanlage bei -jedem" Bremsvorgang Druckmittel
entzieht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbsttätig arbeitende Rückfahrsperre mit Überlastungsschutz
zu schaffen, die einfach im Aufbau ist, in jede vorhandene Anhängerbremseinrichtung
eingebaut werden kann und bei der der Druckaufbau im Bremssystem bis zum Erreichen eines vom
Konstrukteur vorher bestimmten Druckniveaus zuverlässig erfolgt.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß in dem Flüssigkeitsdurchfluß von dem Geberzylinder
der Auflaufeinrichtung zu den Radbremszylindern ein Volumenspeicher eingeschaltet ist, der
aus einem Zylinder mit einem verschiebbaren, entgegen der Druckmittelbeaufschlagung unter der
Wirkung einer Feder stehenden Kolben gebildet ist, wie an sich bekannt, und daß in die Stirnwand des
Zylinders eine mit der Bremsleitung in Verbindung stehende, im Vergleich mit der Bohrung des Zylinders
enge Verbindungsbohrung einmündet, deren Druckeintrittsfläche in den Zylinder von einem Dichtsitz
am Kopf des Kolbens unterhalb eines bestimmten Drucks in der Bremsleitung abgeschlossen ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend an Hand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Auflaufbremsanlage für einen Einachsanhänger im Schema,
ίο Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Rückfahr-
und Überlastungsschutzventil und
F i g. 3 einen Teilschnitt durch das Ventil gemäß
Fig. 2, wobei jedoch das Ventil um 90° gedreht ist.
Die in F i g. 1 dargestellte Bremsanlage besteht im wesentlichen aus einem Geberzylinder 1,
dem zugehörigen Bremsflüssigkeits-Nachfüllbehälter 2, einem mit dem Geberzylinder 1 über eine
Druckleitung 3 verbundenen Verteiler 6 und den beiden Radbremsen 4 und 5, die über Schlauchleitungen
7, 8, 8' an den Verteiler 6 angeschlossen -sind. Wird vom Zugwagen (nicht dargestellt) beim Rückwärtsschieben
die mit der Zugdeichsel des An- ι hangers gekuppelte Kolbenstange 10 in den Geberzylinder
1 hineingeschoben, so baut sich in den Leitungen 3, 7, 8 und 8' ein bestimmter Druck auf, der
die Radbremszylinder 11,12 beaufschlagt. Um zu verhindern, daß bei einer ungünstigen Rückfahrsituation
der Druck in der Bremsanlage so weit ansteigt, daß die Druckleitungen 3, 7, 8 und 8' die Rad-
zylinder 11, 12 und der Geberzylinder 1 überlastet werden, ist noch eine Rückfahrsperre 9 in die
Schlauchleitung 8, 8' zwischen dem Radbremszylinder 11 und dem Verteiler 6 eingeschaltet.
Diese Rückfahrsperre 9, die Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, besteht aus einem Gehäuse,
in dessen zylindrischer Bohrung 17 längsverschieblich ein Kolben 15 geführt ist, der von einer Druckfeder
16 auf den Dichtsitz. 18 an der Bodenfläche des Zylinders gepreßt wird. Der Kolben 15 ist hierzu
auf seiner Kopffläche mit einer Dichtung 19 versehen, die verhindert, daß die im Kanal 20 unter
'Druck stehende Bremsflüssigkeit mehr als nur zunächst die von der Verbindungsbohrung vom Kanal -^
30 zum Zylinder 17 gebildete Kreisfläche 13 auf der * Stirnfläche des Kolbens 15 beaufschlagt. Erst wenn
der Druck in der Bremsanlage eine kritische Größe erreicht hat, die etwa bei 200 atü liegt, wird der Kolben
15 von seinem Dichtsitz 18 abgehoben, so daß . die Bremsflüssigkeit schlagartig auf den Querschnitt
14 des Kolbens 15 wirksam wird und sich dieser entgegen dem Druck der Feder 16 im Zylinder 17 nach
rechts bewegt. Der vom Kolben 15 freigegebene Hubraum bildet nun einen Volumenspeicher. für die
nachströmende Bremsflüssigkeit, so daß ein weiterer | wesentlicher Druckanstieg in den Leitungen 7, 8 |
und 8' bzw. dem Geberzylinder 1 und den Radbremszylindern 11 und' 12 nicht mehr möglich ist.
Der Kolben 15 hebt beim Überschreiten des Haltedruckes schlagartig ab, während seine Geschwindigkeit
beim Aufsetzen nach Zurücklegen des größtmöglichen Hubes im Zylinder wieder annähernd
gleich 0 ist, da kein nachschiebendes Volumen mehr verbleibt. ;
Da nach Überschreiten des Schaltpunktes von beispielsweise 200 atü die Bremsflüssigkeit den gesamten
Querschnitt 14 des Kolbens 15 beaufschlagt, kann der Kolben 15 erst wieder bei Unterschreiten ;
eines Druckes von beispielsweise 10 atü je nach dem
Verhältnis der Druckeintrittsfläche vor dem Ventilsitz 13 zur Querschnittsfläche des Kolbens 15 auf den
Dichtsitz 18 aufsetzen und die Verbindungsbohrung vom Kanal 20 zum Zylinder 17 verschließen. Der
Volumenspeicher ist also in diesem Falle bis herab zu 10 atü offen. Auch in der gesamten Bremsanlage
halten sich in diesem Falle nur 10 atü als Höchstdruck. Da die Bremsenrückzugsfedern ungefähr
wiederum die Hälfte des Druckes von 10 atü zu ihrer Überwindung in Anspruch nehmen, können nunmehr
nur noch höchstens 5 atü auf den Kolben der Radzylinder lasten und hier die Bremsbacken beaufschlagen.
Beim Rückwärtsfahren liegen die Bremsbacken an, wobei jedoch nur eine verhältnismäßig geringe
Bremskraft vom Zugwagen überwunden werden muß, um den Anhänger zurückzuschieben. Erfahrungsgemäß
ist diese Restbremskraft so gering, daß selbst kleine Zugwagen ohne Schwierigkeiten den
Anhänger rückwärts schieben bzw. rangieren können.
Sofort nach dem Wiederausziehen der Zugdeichsel bzw. der Kolbenstange 10, d. h. also beim Vorwärtsfahren,
wird die Radbremsanlage wieder drucklos, das volle Speichervolumen wird dabei von der Druckfeder
16 bzw. dem Kolben 15 in den Bremskreislauf zurückgeschoben, und die Rückfahrsperre 9 schließt,
so daß die uneingeschränkte Bremsbereitschaft für Vorwärtsfahrt wieder vorhanden ist. Der Schaltpunkt
liegt wie vorstehend beschrieben mit 200 atü weit jenseits des bei Vorwärtsfahrt auftretenden Blockierdruckes
von 70 bis 80 atü, so daß eine Beeinträchtigung der Bremssicherheit vermieden wird.
Claims (1)
- Patentanspruch:Rückfahrsperre mit Überlastungsschutz für hydraulische Auflaufbremsen, insbesondere für Kraftfahrzeuganhänger, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Flüssigkeitsdurchfluß von dem Geberzylinder (1) der Auflaufeinrichtung zu den Radbremszylindern (11, 12) ein Volumenspeicher eingeschaltet ist, der aus einem Zylinder (17) mit einem verschiebbaren, entgegen der Druckmittelbeaufschlagung unter der Wirkung einer Feder (16) stehenden Kolben (15) gebildet ist, wie an sich bekannt, und daß.in die Stirnwand des Zylinders (17) eine mit der Bremsleitung (Kanal 20) in Verbindung stehende, im Vergleich mit der Bohrung des Zylinders-(17) enge Verbindungsbohrung (21) einmündet, deren Druckeintrittsfläche (13) in. den Zylinder (17) von einem Dichtsitz (18) am Kopf des Kolbens (15) unterhalb eines bestimmten Drucks in der Bremsleitung (Kanal 20) abgeschlossen ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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