DE1479541C - Patronenhülse - Google Patents
PatronenhülseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Patronenhülse aus kristallinem, thermoplastischem Material,
deren Bodenstück zusammen mit der zylindrischen Wand in einem Stück in Spritzguß hergestellt ist.
Es ist bei kristallinem, thermoplastischem Material allgemein bekannt, daß durch eine mechanische
Reckung des Materials die Moleküle in der Reckrichtung ausgerichtet werden und sich daher eine
verbesserte mechanische Festigkeit in dieser Richtung ergibt. So ist es insbesondere auch bei Rohren aus
solchem Material bekannt, etwa aus der österreichischen Patentschrift 210 127, dieselben mittels
eines Domes aufzuweiten. Schließlich ist es aus der französischen Patentschrift 1 267 370 in ähnlicher
Weise bekannt, ein rohrförmiges Teil mittels eines Domes aufzuweiten bzw. längs und quer zu
orientieren, wobei dieses Teil dann als Mantel einer Patronenhülse Verwendung findet. Nach diesem Verfahren
kann die Patronenhülse jedoch nicht in einem Stück hergestellt werden, was bei Patronenhülsen aus
Kunststoff von großem Nachteil ist, da diese vorteilhafterweise im Spritzgußverfahren hergestellt werden.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, auf eine im Spritzgußverfahren in einem Stück hergestellte
Patronenhülse das an sich bekannte Verfahren axialer Reckung der zylindrischen Wand der
Patronenhülse! in fertigungsmäßig zweckmäßigster Weise anzuwenden.
■ Diese Aufgabe.wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die im Spritzgußverfahren entstehende zylindrische Wand verdickt und mit einem Innendurchmesser,
der kleiner ist als der Fertigdurchmesser, ausgebildet ist und in derselben Form in
einem weiteren Arbeitsgang, in an sich bekannter Weise durch einen Dorn axial verfestigt, fertiggestellt
ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Patronenhülse wird ermöglicht, daß die Patronenhülse
trotz der Herstellung im Spritzgußverfahren noch in der Spritzgußmaschine gereckt und somit
verfestigt werden kann. Eine Verfestigung war bisher nur möglich, wenn der hülsenartige Teil getrennt
einem gesonderten Bearbeitungsverfahren unterzogen wurde. Es ergeben sich somit gegenüber dem Stand
der Technik erhebliche Zeiteinsparungen in der Fertigung und verfahrenstechnische Vereinfachungen
ίο bei sonst im wesentlichen gleichbleibenden Festigkeitsverhältnissen.
Der verdickt ausgebildete zylindrische Wandabschnitt kann im Vergleich mit der fertiggestellten
Patronenhülse den gleichen oder einen geringeren Außendurchmesser haben. In beiden Fällen wird der
Wandabschnitt durch den Dorn auf die fertige Wandstärke aufgeweitet.
Die Erfindung wird nunmehr ausführlich beschrieben. In den Zeichnungen zeigt die
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen Patronenhülse,
F i g. 2 einen Längsschnitt durch einen Patronenhülsenrohling, der in der Vorrichtung nach der
F i g. 1 geformt wurde,
F i g. 3 einen Längsschnitt durch einen Patronenhülsenrohling gleicher Art mit einer Metallkappe,
F i g. 4 einen verkleinerten Ausschnitt aus der F i g. 1 mit der Vorrichtung beim axialen Verfestigen
des Rohlings nach der F i g. 2,
Fig. 5 eine vergrößert gezeichnete Stirnansicht der
- Kernspitze der Vorrichtung nach den Fig. 1 und 4.
,- von der Linie 5-5 in der F i g. 4 aus gesehen, und zwar ohne "den Kunststoff,
Fig. 6 eine der Fig. 4 ähnliche Darstellung, die
die Vorrichtung beim Auswerfen der fertiggestellten Patronenhülse zeigt,
F i g. 7 eine Darstellung einer abgeänderten Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Patronenhülse in einer mit der Fig. 4 vergleichbaren
Bearbeitungsstufe,
Fig. 8 einen vergrößert, dargestellten Längsschnitt
mit einer Abwandlung des Hülsenmundes des Rohlings.
Nach der Erfindung wird das Kunststoffmateria! zuerst durch Spritzguß zu einer besonderen Gestalt
vorgeformt, nachstehend als Rohling bezeichnet, wonach ein Teil des Rohlings in derselben Spritzgußform
einer Nachbearbeitung unterworfen wird, die aus Ziehen oder Recken besteht, um die Festigkeit
in diesem Teil durch Orientierung zu erhöhen, und zugleich eine nochmalige Formung zur endgültigen
Gestalt und Größe zum Ziele hat. Die Nachbearbeitung des durch Druckguß geformten Rohlings
erfolgt, während dieser sich noch in der Spritzgußform befindet. Beim Abkühlen wird das verfestigte
oder sich verfestigende Kunststoffmaterial plastisch verformt, und die Patronenhülse erhält dabei die
endgültige Gestalt und Größe.
Nach der Erfindung entsteht zuerst ein Materialrohling,
der an dem einen Ende eine Verdickung oder eine Wulst aufweist, an die sich ein mittlerer
dünner oder unterschnittener Teil anschließt. Die Wulst dient als Vorratsmasse, aus der eine verhältnismäßig
dünne rohrförmige Wandung gezogen wird. Die Verformung erfolgt in axialer Richtung
aus der vorgeformten Vorratsmasse. Die Wulst ist vorzugsweise radial nach innen verdickt vorgeformt,
so daß durch das Ziehen die größte umfangmäßige Orientierung zusammen mit einer Erhöhung der
Festigkeit des fertigen Rohres in der Längsrichtung erfolgt, wobei die Festigkeit mindestens das Doppelte
und vorzugsweise das Dreifache der Festigkeit des s geformten Kunststoffes betragen soll.
Das Ziehen bedingt eine Vergrößerung des mittleren Durchmessers, wodurch die Festigkeit in
der Umfangsrichtung erhöht wird.
Das Formen erfolgt bei den für den Druckguß von geschmolzenen Kunststoffen geeigneten Tempera^-
turen und Drücken. Beispielsweise wurde ein Polyäthylen mit hoher linearer Dichte durch Druckguß
bei einer Schmelztemperatur von ungefähr 175°.C bei einem Druck von ungefähr 1,000 kg/qcm geformt
und dabei der Formhohlraum in ungefähr 2 Sekunden gefüllt, wobei ein Materialrohling mit einem Durch- ■
messer (ohne Rand) von ungefähr 20 mm erzeugt wurde, der sich für die nochmalige Formung zu einer
Patronenhülse Kaliber 12 eignet. Nach einer Halteperiode von ungefähr 4 Sekunden wird die Vorratsmasse von einer Dicke von ungefähr 1,9 mm an
einer Seite auf eine Dicke von 0,5 mm durch Ziehen mit einer axialen Geschwindigkeit von 2,8 bis
5,6 Sekunden/cm in axialer Richtung vermindert, wobei der sich verfestigende Kunststoff auf der höchstzulässigen
Temperatur gehalten wird und ihm Zeit zum Abkühlen auf die Ziehtemperatur gelassen werden
muß. Die Temperatur und die Zeit zum Formen, Abkühlen und zum Verformen müssen je nach der
Form des Gegenstandes ermittelt werden, bis die gewünschte Neuformung und SuperOrientierung erreicht
werden.
Es hat sich gezeigt, daß mit Hilfe der Erfindung Patronenhülsen aus kristallinischen Kunststoffen, wie
Polyäthylen, mit hoher linearer Dichte hergestellt werden können, deren verfestigter rohrförmiger
Körperteil wegen der resultierenden Superorientierung widerstandfähiger gegen Abreißen oder gegen
ein axiales Aufspalten ist. '
Mit SuperOrientierung ist eine Orientierung gemeint, die die Festigkeit um einen Faktor von mindestens
2 und vorzugsweise von 3 erhöht im Vergleich zur Festigkeit des Kunststoffes vor der Nachbearbeitung
durch Ziehen nach der Erfindung.
Dies erfolgt innerhalb eines weiten Temperatürbereiches
unterhalb der kristallinen Schmelztemperatur des Kunststoffes und bei begrenzten Verformungsgeschwindigkeiten, um eine Erhitzung des Kunststoffes
auf diese Temperatur zu verhindern. Während der Formung wird die Temperatur vorzugsweise
etwas höher gehalten. Für die in Betracht gezogene Polyäthylenart wird die Arbeitstemperatur gut unterhalb
des Bereiches von ungefähr 125 bis 130° C gehalten, während die Bearbeitung vorzugsweise bei
Temperaturen von ungefähr 66 bis 93° C bis zu etwas unterhalb von 130° C erfolgt, je nach den zur
Verfügung stehenden Sorten und Fabrikaten der Thermoplaste, die nach verschiedenen Verfahren,
z.B. nach dem Zeigler-Verfahren oder nach dem Phillips-Verfahren, hergestellt worden sind. Für Polypropylen
liegt die Grenztemperatur etwas höher, und die Formung erfolgt unterhalb des viel weiteren Bereiches
von ungefähr 135° C bis 165 bis 168° C. Das
Ziehen dieses Kunststoffes soll bei Temperaturen von ungefähr 93 bis 168° C durchgeführt werden.
Der mit Hilfe verschiedener Verfahren, z. B. nach dem Röntgenstrahlen-Diffraktionsverfahren, zu bestimmende
Grad der Kristallinität wird vorzugsweise so hoch wie möglich bemessen, während bei Polypropylen
ein hoher Grad von Isotaktizität vorzuziehen ist.
. Bei der kristallinen Schmelztemperatur sieht das Polymer bei Betrachtung durch gekreuzte Nicholsche
Prismen in einem Mikroskop mit heißer Brühe klär aus, da die gesamte kristallinische Struktur verschwunden
ist. ,'
Während des gesamten Ziehens wird vorzugsweise eine Niederhaltung unter einem Strömungsmitteldruck
bei einer geeigneten Temperatur bewirkt, so daß die Deformation allmählich in einer Weise vor
sich geht, bei der die gewünschten Abmessungen des nachbearbeiteten Teils der Gegenstände erhalten
bleiben. Wird z. B. der Strömungsmitteldruck von innen her ausgeübt, so beschränkt sich die Nachbearbeitung
auf die Verformung nicht nur zu der im wesentlichen endgültigen Dicke, sondern auch zu
dem endgültigen Außendurchmesser, der genau gleich dem Außendurchmesser des Basisteils der Patronenhülse
!St. .v·':·
Durch fortschreitendes Ziehen unter der Einwirkung des Strömungsmitteldruckes umfaßt das
Nacharbeiten nicht nennenswert die bereits verformten Teile, so daß während des Ziehens im
wesentlichen keine weitere Halsbildung auftritt. Für diesen Zweck wurde ein Gas, wie warmer Stickstoff,.
unter einem Druck von ungefähr 17,5 kg/qcm benutzt. Die Temperatur des Niederhalteströmungsmittels
kann so lange verändert werden, wie die erwünschte -Temperatur des Kunststoffes in der Einrichtung
nicht unstetig wird.
Das Strömungsmittel wirkt auf die eine Seite der verformten und angestauten Masseteile ein und preßt
den Kunststoff gegen eine einen Reibungswiderstand entgegensetzende Fläche. Die Niederhaltung wird
daher von dem Zustand dieser Fläche des Formhohlraumes gegenüber der Seite, auf die der
Strömungsmitteldruck einwirkt, beeinflußt. . Diese Fläche kann durch Ätzen oder Sandstrahlen genügend
aufgerauht werden, um den Halt für den höchsten Grad des in Betracht kommenden Nacharbeitens
zu vergrößern; jedoch darf die Aufrauhung nicht so weit getrieben werden, daß an der Außenseite
des Kunststoffgegenstandes Schrammen erzeugt werden. Auf diese Weise wird ein unkontrolliertes
Recken vermieden.
Durch geeignete Wahl der Gestalt und der Masse des Kunststoffes in der Vorratswulst des Rohlings
bis zu einem gewünschten Grad der Vorverdickung und der Vorverkürzung um einen Faktor von. mindestens
2 bis 3 wird der entsprechende Teil der fertigen Patronenhülse verfestigt, während sie bis zur endgültigen
Länge langgezogen wird.
Bei der in der F i g. 1 dargestellten Einrichtung zum Herstellen von Patronenhülsen ist ein rohrförmiges
Formglied 1 in die Halteplatte 2 einer Presse in die Bohrung 3 eingesetzt und wirkt mit der
Formkernspitze 10, der Gießtrichterbuchse 15 und der zurückziehbaren Hülse 20 zusammen, so daß in
der Bohrung 5 ein Formhohlraum 30 geschaffen wird. Bei der dargestellten Lage der Teile zueinander kann
in den Formhohlraum der Kunststoff aus einer in den Düsensitz 36 in der Buchse 15 eingesetzten
Zylinderdüse eingebracht werden. Der Formhohlraum wird durch den Einlauf 37 gefüllt, und nach
einer Standzeit von einigen Sekunden kann die Düse
5 6
zurückgezogen werden, wobei ein Rohling 70 zurück- in den Formhohlraum eindringt, wenn die Form 37
bleibt, der der Übersichtlichkeit wegen in der F i g. 2 durch das Zusammenpressen der Formplatten 13 und
gesondert dargestellt ist. 17 zwischen der Einlauf buchse 15 und dem Rahmen-
Zwischen einer Stange 12 und der Form 1 ist eine block 16 eingeklemmt wird.
Ziehhülse 20 gleitbar gelagert, die mit Hilfe des 5 Die Hülse 20 ist am innenliegenden Ende mit
zahnstangenartigen Gliedes 25 hin und her bewegbar einer Zubemessungslippe 21 versehen, die an der
ist, das bei 26 mit dem einen Ende der Ziehhülse Rückseite der Spitze 10 anliegt,
verschraubt ist. Das auf der Stange 10 gleitbar ge- Im Formhohlraum 30 bildet der Außenrand 35
lagerte hohle zahnstangenartige Glied 25 wird mit der Spitze 10 zusammen mit der Lippe 21 einen verHilfe
des Zahnrades 40 von einer geeigneten Kraft- 10 engten Durchlaß 31, der vom abgesetzten Endteil 22
quelle aus in Bewegung gesetzt, das im Antriebs- , der Ziehhülse 20 aus schräg verläuft. Liegt die Lippe
block 14 gelagert ist, während das zahnstangenartige .21 an der Spitze 10 an (Fig. 1), so wird das von der
Glied 25 in der Bohrung 41 des Antriebsblockes 14 Einlauföffnung 37 entfernte Ende des Formhohl-
und in der Verlängerung 42 dieser Bohrung im raumes zwischen dem Absatz 22 der Hülse und der
Formrahmenblock 16 hin und her bewegbar ist, 15 angrenzenden Innenseite der Form 1 zu einem Formweiche
beiden Blöcke 14 und 16 zusammen an der raum. mit großem Volumen, in den als erster Ver-Formbasisplatte
13 beispielsweise mittels einiger fahrensschritt nach der Erfindung der Kunststoff in
Zylinderkopfschrauben befestigt sind. An der Basis- Form einer eine Vorratsmasse bildenden Wulst 75
platte 13 ist ferner die Stange 10 befestigt. des Rohlings 70 eingepreßt wird.
Der Rahmenblock 16 ist mit einer Anzahl von 20 Während des Druckgusses und des Ziehens
Führungsstiften 43 versehen, die in die an der schließt die Buchse 15 das eine Ende des Form-Platte
2 vorgesehenen Führungsbohrungen 50 einge- raumes in der Hülsenbohrung 5 ab, während das
setzt werden können und eine intermittierende Hin- andere Ende von der Hülse 20 abgeschlossen wird,
und Herbewegung der Platte 2 von einer am Die im Formraum ortsfest bleibende. Kernspitze 10
Rahmenblock 16 (Fig. 1) anliegenden Stellung aus 25 ist bei 11 mit einer hohlen Tragstange 12 verschraubt,
zu einer vom Rahmenblock entfernten Stellung zum die am entgegengesetzten Ende bei 32 in die Form-Auswerfen
(Fig. 6) der fertigen Patronenhülse aus basisplatte 13 eingeschraubt ist. Die Stange 12 weist
der Form 1 ermöglichen, die mit den Zonenband- einen Kanal 33 auf, in den ein Strömungsmittel
heizelementen 60 ausgestattet ist, die über die Leitun- durch den Einlaß 34 über den Durchbruch 32 eingen
61 so mit Strom versorgt werden, daß eine un- 30 gelassen wird, an welcher Stelle die Stange 12 und
gleichmäßige und zu starke Abkühlung des Kunst- der Einlaß 34 miteinander in Verbindung stehen. Die
stoffes vermieden wird. Kernspitze 10 ist mit den Auslassen 39 versehen, die
Die Halteplatte 2 wird durch geeignete Mittel, an dem einen Ende mit dem Kanal 33 und am
z. B. durch zwei Luftzylinder 44 und 45 hin und her -· anderen Ende mit der geneigten Rückseite der Spitze
bewegt, die an der Presse angefacht und schema- 35 nahe der Hülsenlippe 21 in Verbindung stehen, die
tisch dargestellt sind und deren Kolben mit den An- abwechselnd in Richtung zu den Auslassen hin und
triebsstangen 46 und 47 verbunden sind, die an den her bewegbar ist. Die Hülse 20 weist an dem zur
Ansätzen 48 und 49 der Platte 2 befestigt sind. Die Lippe abgewandten Ende eine Schraubverbindung
Platte 2 wird mit der eingesetzten Form 1 von einem mit dem zahnstangenartigen Glied 25 auf, das von
geeigneten Mittel, z. B. von den Rückführfedern 53 40 einem durch ein geeignetes Mittel angetriebenen und
und 54, in den Zylindern nachhaltig gegen den im Antriebsblock 14 angeordneten Zahnrad 40 in
Formrahmenblock 16 gedrückt, während des Druck- Bewegung gesetzt wird.
gusses und des Formens jedoch zwischen den Nach der F i g. 3 kann die Verfahrensstufe des
Pressenplatten 13 und 17 eingeklemmt, die über die Formens dadurch abgeändert werden, daß zuerst in
Buchse 15 und den Rahmenblock 16 wirken. Das 45 den Formraum 30 eine Metallkappe 82 eingelegt
Formglied 1 wird in der Platte 2 von der Schraube 6 wird, wobei ein Rohling 80 entsteht, dessen Basis 81
festgehalten. von der eingelegten becherförmigen Metallkappe 82
Die Platte 2 ist an der dem Block 16 abgewandten umschlossen wird, die einen Rand 83 und eine
Seite mit einem kegelförmigen Ansatz 56 versehen, Öffnung 84 für den Zünder aufweist. Der Teil 81
der ein Führungs- und Einmittungshilfsmittel dar- 50 wird mit der Metallkappe 82 durch Druckguß zu der
stellt und mit dem Führungsring 57 der Einlauf- im wesentlichen endgültigen Gestalt zusammen mit
buchse 15 zusammenwirkt, die mit dem Ring 57 an der dicken, als Materialvorrat dienenden, verdickt
der Platte 17 mit Hilfe des Arretierungsringes 58 be- ausgebildeten Wand 85 und dem dünnen Mittelfestigt
ist. abschnitt 87 dazwischen geformt, wobei die Unter-
Wird diese Buchse an der Formklemmplatte 17 55 schneidung 88 gebildet wird, an der die nochmalige
der Presse zusammen mit dem Führungsring 57 Formung der verdickten Wand 85 zur endgültigen
gegen die Form 1 bewegt, so wird der Einlauf 37 von Wandstärke beginnt.
der konkaven Aussenkung 59 des Führungsringes 57 Der nächste Schritt des Ziehens wird durchgeführt,
konzentrisch auf den Formhohlraum 30 ausgerichtet wie in der F i g. 4 dargestellt. Beispielsweise kann der
sowie auf den Führungsstift 18, der eine Verlange- 60 Rohling 70 mit der in der F i g. 2 dargestellten Form
rung der Kernspitze 19 bildet, die zusammen mit der durch Nachbearbeitung mit der Rohrwandung einer
Stange 12 und der Hülse 20 den dreiteiligen Kern Patronenhülse versehen werden. Zu diesem Zweck
der Form bildet. Wie in der Fig. 1 dargestellt, stellt bildet das eine bei 76 abgeschrägte Ende 75 eine
der Stift 18, der sich in die Einlauföffnung 37 hinein Vorratsmasse, während das andere Ende 71 durch
erstreckt, ein Einmittungs- und Traglager dar. Der 65 das Fehlen eines Extraktionsrandes 73 und eine
Stift 18.ist mit gleichmäßig verteilten Längsnuten 19 Öffnung 74 für den Zünder gekennzeichnet ist, so
versehen (Fig. 1 und 5), durch die der Kunststoff daß beim Druckguß der Kopf oder das Basisendc
aus dem Einlauftrichter 37 während des Druckgusses der Patronenhülse die im wesentlichen endgültige
Form erhält. Das Ende 75 stellt eine dicke Kunst- Form 1, der Platte 2, der Kernspitze IO mit dem
stoffwulst dar im Vergleich zu der endgültigen Dicke Durchlaß 39 und der Tragstange 12 mit dem Kanal
am kurzen dünnen Mittelteil 77 des Rohlings, an 33 auf.
welcher Stelle die Wulst 75 eine Unterschneidung 78 Jede Ausführung einer verwendeten Druckgußbildet,
an der die Wirkung der Lippe 21 einsetzt, 5 einrichtung wird entlüftet, um das Einschließen von
wenn das Langziehen durch Zurückziehen der Hülse Luft und die Erzeugung von unerwünschten Hohl-
20 erfolgt, wie in der Fig. 4 dargestellt. Das Zurück- räumen zu verhindern. Bei der in den Fig. 1 und 4
ziehen erfolgt unter Anwesenheit eines Druckmittels, bis 6 dargestellten Einrichtung wird der Formraum
das an den Durchlässen 39 in den Hohlraum 23 ein- an der Nut 38 an einer Seite der Hülse 20 entlüftet,
gelassen wird und den bereits gezogenen Teil 73, der 10 Um die Orientierung und die resultierende Festigden
gewünschten Außendurchmesser aufweist, gegen keit längs des nochmals geformten Teils des fertigen
die Innenseite der Bohrung 5 der Form 1 preßt. Bei Gegenstandes nach Wunsch verändern zu können,
der in der Fig. 4 dargestellten Verfahrensstufe kann der Vorratsmasseteil des Rohlings mit einer unbleibt
ein Restteil der Kunststoffvorratsmasse für gleichmäßigen Dicke versehen werden,
die fortgesetzte Nachbearbeitung zurück, um die 15 Der in der Fig. 8 dargestellte Rohling 500 mit Patronenwandung in die endgültige Form mit einer der gleichen Hülsenbasis 501 an dem einen Ende ist vorherbestimmten Länge, Dicke und Kaliber zu an der anderen Seite des dünnen Mittelteils 507 mit ziehen. einer Wulst 508 versehen, deren radiale Dicke sich
die fortgesetzte Nachbearbeitung zurück, um die 15 Der in der Fig. 8 dargestellte Rohling 500 mit Patronenwandung in die endgültige Form mit einer der gleichen Hülsenbasis 501 an dem einen Ende ist vorherbestimmten Länge, Dicke und Kaliber zu an der anderen Seite des dünnen Mittelteils 507 mit ziehen. einer Wulst 508 versehen, deren radiale Dicke sich
Nach Beendigung des Ziehens wird die in der verändert. Der dickste Teil soll die stärkste Super-Fig.
6 dargestellte und von der Kernspitze 10 und 20 orientierung ergeben, während der dünne Teil 506
deren Stift 18 abgezogene fertige Patronenhülse 100 am Ende die geringste Orientierung ergibt, so daß
|| aus dem Formraum 5 in der Weise ausgeworfen, daß das Ende zum Verschließen der Hülse durch Zu-'
die Platte beim Extraktionshub von den Stangen 46, sammenpressen od. dgl. biegsam bleibt. Wird der
47 (Fig. 1) in die Stellung A -A bewegt wird, wenn dünne Teil 506 nicht gezogen, so braucht das offene
in die Zylinder 44 und 45 durch die Einlasse 51 und 25 Ende der Patronenhülse mit größter Wahrscheinlich-
52 ein hydraulisches oder pneumatisches Druckmittel keit nicht beschnitten zu werden," um eine gerade
eingelassen wird. Die Platte 2 ist in der von den Kante zu erzeugen.
Federn 53 und 54 zurückgeführten Lage dargestellt. In allen Fällen wird der dünne Teil der Hülse zur
Federn 53 und 54 zurückgeführten Lage dargestellt. In allen Fällen wird der dünne Teil der Hülse zur
Die fertige Patronenhülse weist eine dem Teil 71 genügenden Länge und mit verbesserter Festigkeit
des Rohlings im wesentlichen gleichende Basis 101 '30 ausgezogen, wobei ein Endteil erzeugt wird, der,
auf, während die dünne langgestreckte Hülsen- wenn erforderlich, beschnitten und nach innen umwandung
102 dem Teil 75 des Rohlings entspricht. gefaltet wird, wodurch ein umgefalteter Endverschluß
Auf diese Weise können auch andere Gegenstände hergestellt wird, der von besonderem Nutzen zuals
Patronenhülsen hergestellt werden. sammen mit einer Watteeinlage zwischen der Pulver-
Die F i g. 7 zeigt eine Zwischenstufe des Ziehens 35 ladung und dem Schrot oder der Kugel ist, wie in
der Kunststoffvorratsmasse, die als verdickte Wand der USA.-Patentschrift 2 582125 beschrieben ist. Der
401 dargestellt ist und die innen jenseits des ge- rohrförmige Teil der Kunststoffhülse ist widerstandszogenen,
verhältnismäßig dünnen Teils 402 liegt, so fähig gegen ein Abtrennen mindestens eines Teils des
daß sie während des Ziehens über die verhältnis- vorderen Teils der Hülse von dem randtragenden
mäßig dicke Wulst 401 hinaus nach außen verdrängt 40 Kopfteil oder dem übrigen Teil des rohrförmigen
werden muß. Ebenso wie nach der Fig. 1 wird hier- Teils.
bei umfangsmäßig wie auch in der Längsrichtung Mit Hilfe der Erfindung kann die Patronenhülse
eine plastische Verformung vom Vorratsmasseteil des 100 aus einem Kunststoff mit einer hohen linearen
Kunststoffrohlings aus durchgeführt, welcher Teil mit Dichte, z. B. aus Polyäthylen oder aus einem PoIydem
Basisende 403 eine Einheit bildet; 45 propylen vorzugsweise mit hochisotaktischen Eigen-
Bei der Vorrichtung nach der F i g. 7 erfolgt um- schäften oder aus Polyolefin oder auch aus einem
fangsmäßig die größte Streckung. Mit Hilfe dieser ähnlichen kristallinischen Kunststoff, hergestellt wer-Anordnungen
ist es möglich, das Verhältnis und die den, der durch Druckguß und Verformung zugleich
Güte der axialen und umfangsmäßigen Orientierung zur endgültigen Gestalt nicht nur der Basis, sondern
im nochmals geformten Teil des fertigen Gegen- 50 auch der rohrförmigen Seitenwandung geformt wird.
Standes nach Wunsch zu verändern. Die Verfestigung wird vorteilhafterweise so weit ge-
Die in der F i g. 7 dargestellte Einrichtung unter- trieben, bis die Zugfestigkeit der fertiggestellten
scheidet sich von der Einrichtung nach der Fig. 1 zylindrischen Wand in axialer Richtung mindestens
durch eine andere Ziehhülse 27 mit einer Ziehlippe das Dreifache der Zugfestigkeit des im Spritzguß-28,
die in einem hohlen Endteil 29 endet, der zum 55 verfahren verdickt ausgebildeten zylindrischen Wand-Formen
des Kunststoffmassevorratsteils 401 eines zu abschnittes beträgt. Die Zugfestigkeit der fertigziehenden
Rohlings dient. Die Einrichtung nach der gestellten zylindrischen Wand soll in Längsrichtung
F i g. 7 weist im übrigen dieselbe Ausführung einer mindestens 844 kg/qcm betragen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Patronenhülse aus einem kristallinen, thermoplastischen Material, deren Bodenstück
zusammen mit der zylindrischen Wand in einem Stück in Spritzguß hergestellt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die im Spritzgußverfahren entstehende zylindrische Wand (85,
401) verdickt und mit einem Innendurchmesser, der kleiner ist als der Fertigdurchmesser,, ausgebildet
ist und in derselben Spritzgußform in einem weiteren Arbeitsgang in an sich bekannter
Weise durch einen Dorn axial verfestigt fertiggestellt ist.
2. Patronenhülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verdickt ausgebildete
zylindrische Wandabschnitt (85) den gleichen Außendurchmesser hat wie die fertiggestellte
Patronenhülse.
3. Patronenhülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verdickt ausgebildete
zylindrische Wandabschnitt (401) einen geringeren Außendurchmesser hat als die fertige Patronenhülse.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US144919A US3377951A (en) | 1961-10-13 | 1961-10-13 | Plastic cartridge case |
US14491961 | 1961-10-13 | ||
DEO0009022 | 1962-10-12 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1479541A1 DE1479541A1 (de) | 1970-11-26 |
DE1479541C true DE1479541C (de) | 1973-03-22 |
Family
ID=
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