DE1475891C - Anordnung zum Lokalisieren von Rissen od dgl Leckstellen an einer Rohrleitung fur Kohlenwasserstoffe - Google Patents
Anordnung zum Lokalisieren von Rissen od dgl Leckstellen an einer Rohrleitung fur KohlenwasserstoffeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Lokalisieren von Rissen oder dergleichen Leckstellen
an einer Rohrleitung für Kohlenwasserstoffe mit Hilfe eines langgestreckten, einem Rohrleitungsabschnitt
zugeordneten Leckfühlelementes, welches ein von Wasser unbeeinflußtes, aber auf die Gegenwart
von aus der Rohrleitung austretender Flüssigkeit ansprechendes Material aufweist.
Aus der britischen Patentschrift 591822 ist eine
Spüreinrichtung für Gasleitungen bekannt, mit der Fehlstellen oder Leckstellen in der Gasleitung dadurch
festgestellt werden können, daß das Spürelement durch die Leitung hindurchgezogen wird,
um festzustellen, ob sich in der Leitung Wasser angesammelt hat. Das elektrische Spürelement weist
zwei im gegenseitigen Abstand angeordnete und normalerweise gegeneinander isolierte elektrische Kontakte
auf, welche über biegsame Leitungen mit einer außen liegenden Meldeeinrichtung in Verbindung
stehen. Bei Anwesenheit von Wasser in der Rohrleitung wirkt das zwischen den Kontakten liegende
Isoliermaterial elektrisch leitend, so daß ein Melde^
impuls ausgelöst wird. Für von einer Flüssigkeit durchströmte Leitungen läßt sich dieses Spürelement
nicht verwenden. Man hat jedoch das gleiche elekirische
Spürsystem auch bei von Flüssigkeiten, z. B. von Kohlenwasserstoffen, durchflossenen Leitungen
angewendet. Zu diesem Zweck wurde ein kabeiförmiges oder bandförmiges Spürelement entlang einer
Mantellinie oder schraubenförmig außen um das zu überwachende Rohr gewickelt. Dieses Spürelement
enthält zwei im Abstand voneinander verlaufende elektrische Leiter, die von einem Isoliermaterial getrennt
sind, das einen festen elektrischen Durchgangswiderstand besitzt,; der bei Eindringen der aus der
Rohrleitung austretenden Flüssigkeit stark absinkt und damit ein elektrisches Signal erzeugt. Ein solcher
langgestreckter und mit Hilfe eines Klebebandes oder einer Hülle am Rohrmantel festgelegter bandförmiger
Streifen ist aus der französischen Patentschrift 1377 519 bekannt. Ein kabeiförmiges Spürelement
dieser Art zeigt das deutsche Gebrauchsmuster 1 763 838, bei dem die konzentrisch zueinander angeordneten
elektrischen Leiter durch einen in öl quellfähigen Stoff getrennt sind, der beim Quellen
eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Leitern herbeiführt.
Bei all diesen bekannten Leckmelde- und Ortungseinrichtungen muß das elektrische Spürkabel außen
am Umfang des Rohres angeordnet sein. Damit ist es sehr leicht äußeren Einflüssen, z. B. Bewegungen im
Erdreich u.dgl., ausgesetzt, und damit empfindlich gegen Störungen. Hinzu kommt, daß je nach dem
umgebenden Erdreich der austretende Kohlenwasserstoff mehr oder weniger vom Erdreich aufgesaugt
oder bei feuchtem Grund oder hohem Wasserspiegel nicht bis zur tiefsten Stelle des Rohres gelangt, so
daß es häufig sehr lange dauert, bis nach Auftreten des Leckes das Spürelement sicher anspricht. Außerdem
muß die Funktionstüchtigkeit des Spürelementes selber ständig überwacht werden.
Es sind deshalb auch schon andere Spürmethoden' entwickelt worden. So hat man für ein Leitungssystem,
welches aus einem ausgemauerten Kanal und darin verlegten Rohren besteht, ein Spürelement entwickelt,
welches ein Leck in den Rohren dann aufzuzeigen und zu lokalisieren gestattet, wenn der ausgemauerte
Kanal geneigt zur Horizontalen verläuft und in Abständen Mannlöcher aufweist, durch die
man Zugang zu dem ausgemauerten Kanal erhält.' Bei diesem aus der USA.-Patentschrift 3 025 606 bekannten
System wird ein langgestrecktes flexibles Element, das mit einem chemischen Stoff imprägniert
oder verbunden ist, welches bei Auftreten von Feuchtigkeit seine Farbe wechselt, von einem höher
liegenden Mannloch durch den Kanal zum nächst tiefer liegenden Mannloch gezogen und danach zum
höheren Mannloch wieder eingeholt. Aus einer auftretenden Verfärbung und der Lage der verfärbten
Zone an dem biegsamen Element kann man das Auftreten und die Stelle eines Leckes feststellen.
Zum Schütze von Kohlenwasserstoffe führenden Rohrleitungen hat man gemäß der französischen
Patentschrift 1 357 553 das Leitungsrohr mit einem weiteren Mantelrohr zur Bildung eines Doppelwandrohres
versehen und den Wandzwischenraum mit einer Flüssigkeit gefüllt. Diese Flüssigkeit kann beispielsweise
Wasser sein, die unter einem vorbestimmten, den Leitungsdruck geringfügig übersteigenden
Druck gehalten wird. Zur Feststellung eines Leckes hat man dabei das Wasser im Wandzwischenraum
gefärbt, so daß das bei Auftreten einer Leckstelle" durch den Überdruck im Wandzwischenraum in das
innere Leitungsrohr eintretende gefärbte Wasser an einer Überwachungsstelle festgestellt werden kann.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung zum Lokalisieren von Rissen oder dergleichen Leckstellen
der eingangs näher bezeichneten Art so weiterzubilden, daß nach Auftreten und Melden einer
Leckstelle diese mit einfachen Mitteln zuverlässig und mit großer Genauigkeit ermittelt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination der Merkmale gelöst, daß
a) eine an sich bekannte Leck-Warneinrichtung in Verbindung mit einem — vorzugsweise mit
einer Flüssigkeit gefüllten — Wandzwischenraum eines Doppelwandrohres vorgesehen ist,
b) ein Zugseil im Wandzwischenraum angeordnet ist, an dem Spürelemente befestigt und mit
dessen Hilfe nach erfolgter Leckmeldung durch den Wandzwischenraum gezogen werden können,
und daß
c) Anschlußstutzen und Abdichtungskästen für das Ein- und Ausführen des Zugseils und der Spürelemente
vorgesehen sind.
Bei einem Doppelwandrohr, dessen Wandzwischenraum mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, läßt
sich auch das Auftreten von Leckstellen am Innenoder am Außenrohr rasch und zuverlässig und auf
einfache Weise feststellen, "sei es durch den bei Auftreten einer Leckstelle sich ändernden Druck im
Zwischenraum oder durch den bei Auftreten solcher Risse od. dgl. eintretenden Verlust an der Füllflüssigkeit
im Wandzwischenraum. Sobald auf diese Weise das Vorhandensein eines Risses oder Leckes festgestellt
ist, läßt sich das Zugseil mit den Spürelementen rasch und zuverlässig in den Wandzwischenraum
einziehen. Die Arbeitsweise des Spürelementes ist dabei von äußeren Einflüssen unabhängig,
da das Spürelement durch den Wandzwischenraum des Doppelwandrohres hindurchgezogen
wird. Da dieser Wandzwischenraum mit Wasser gefüllt sein kann, auf dem ein etwaig austretender
Kohlenwasserstoff zu schwimmen sucht, sammeln sich auch schon geringe austretende Mengen
an Kohlenwasserstoff stets an der höchsten Stelle,
also im Bereich der oberen Mantellinie des Mantelrohres. Wenn man das Spürelement daher durch
diesen Bereich des Wandzwischenraumes zieht, werden auch schon geringe austretende Leckmengen zuverlässig
und rasch festgestellt. Ein Versickern von austretendem Kohlenwasserstoff in dem umgebenden
Erdreich und eine dadurch bedingte Erschwerung der Feststellung und Ortung der Leckstelle, wie dies
bei einfachen Rohrleitungen der Fall ist, wird hierbei vollständig vermieden. Da das Spürelement auch
erst nach Meldung eines Leckes eingezogen zu werden braucht, läßt sich auf einfache Weise gewährleisten,
daß das Spürelement intakt ist und daher eine zuverlässige Ortung ermöglicht. Irgendwelche
elektrischen Meßeinrichtungen und Kabel sind bei der Ortung nicht notwendig. Die Anordnung gemäß
der Erfindung ist daher außerordentlich robust und wenig störanfällig.
Um in besonderen Fällen, z. B. bei gegenüber der Horizontalen geneigt verlegten Leitungen, ein Ausbreiten
des ausgeleckten Kohlenwasserstoffes über eine längere Rohrstrecke zu verhindern und damit
die Genauigkeit der Ortung oder Lokalisierung der Fehlstelle zu verbessern, können im Wandzwischenraum
Schuhe zur Einengung der Ausbreitung der Leckflüssigkeit angeordnet sein, welche Durchgänge
für das Zugseil und die Spürelemente frei lassen.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht, teilweise im Längsschnitt,
einen Rohrleitungsabschnitt mit einer Anordnung gemäß der Erfindung;
F i g· 2 und 3 sind Querschnitte durch verschiedene Stellen der Rohrleitung nach Fig. 1.
In F i g. 1 ist ein Rohrleitungsabschnitt dargestellt, der aus einem inneren Leitungsrohr 1 und einem
dieses mit Abstand umgebenden Mantelrohr 2 besteht. Zwischen den beiden Rohren wird auf diese
Weise ein Wandzwischenraum 3 gebildet. Dieser Rohrleitungsabschnitt ist über Verbindungsstücke 4
und 4' mit Rohrleitungsabschnitten Γ verbunden,
welche als einfache Rohrleitungen ohne Mantelrohr dargestellt sind. In den Verbindungsstücken sind
Ringkammern 5 gebildet, welche mit der inneren Rohrleitung in Verbindung stehen, und daher mit
Kohlenwasserstoff gefüllt, welcher dem gleichen Druck unterliegt wie der Kohlenwasserstoff in. der
Leitung 1. Getrennt von diesen Ringkammern 5 sind an den Enden des Wandzwischenraumes 3 mit
diesem in Verbindung stehende Ringkammern 6 vorgesehen. Ah den beiden Ringräumen 5 und 6 sind
Anschlußstutzen 7 und 8 für Leitungen vorgesehen, die zu einem nicht dargestellten Differentialkolben
führen können, wenn der Zwischenraum unter Überdruck steht und dieser Überdruck in Abhängigkeit
vom Druck innerhalb der Leitung 1 automatisch gesteuert wird. In dem Fall, daß der Zwischenraum
unter niedrigerem Druck steht oder unter Atmosphärendruck, werden diese Anschlußleitungen durch
Ventile 21 geschlossen. Auf diese Weise kann zu jeder Zeit eine Rohrleitung des zweiten Typs durch
Anschließen der entsprechenden Steuereinrichtung in eine Rohrleitung des ersten Typs umgewandelt werden
und umgekehrt.
An das Mantelrohr 2 sind entsprechende Anschlußstutzen 9 angeschlossen, z. B. angeschweißt, an
die sich Dekompressionsrohre 10 anschließen. An den freien Enden der Dekompressionsrohre sind Abdichtungskästen
11 vorgesehen, die mit einem Deckel 12 verschlossen sein können. An dem Kasten 12 ist
ein Druckentlastungsventil 13 angeschlossen. In dem Kasten 12 liegt das Ende eines Einzugdrahtes oder
Einzugseils 15 in Form einer Schleife 14. Zur Erhöhung der Sicherheit kann noch ein Reservedraht
oder Reserveseil vorgesehen sein, das in den Fig. 2
ίο und 3 mit 15' bezeichnet ist.
In dem Wandzwischenraum 3 sind Stützschuhe 16,
17, 18 und 20 vorgesehen, die dazu dienen, das Rohr 1 in dem Mantelrohr 2 im wesentlichen konzentrisch
zu halten. Der Stützschuh 20 gemäß F i g. 3 bildet eine Sperrwand zum Verhindern des Ausbreitens
von aus dem Rohr 1 ausgetretener Flüssigkeit in dem Zwischenraum 3. Die in Umfangsrichtung
verteilten Schuhe können miteinander durch Federn od. dgl. verbunden sein.
Die Schuhe 16 und 20 unterscheiden sich in der Weise, daß der Schuh 16 das Seil oder den Draht 15
bzw. 15' an die Innenseite des Mantelrohres 2 in der Nähe der oberen Mantellinie dieses Rohres führt,
während der Schuh 20 den oder die Drähte an die
as Außenfläche des Innenrohres 1 heranführt.
An dem Seil oder an dem Draht 15,15' kann ein
Spürelement befestigt werden und mit Hilfe des Drahtes oder Seils in den Zwischenraum 3 eingezogen
werden. Durch die Dekompressionsrohre wird sichergestellt, daß die Drähte und Spürelemente ohne Entlastung
des Überdruckes im Wandzwischenraum 3 in diesen eingezogen werden können. Zum Einziehen
können entsprechende Spindeln oder Haspeln an den Abdichtungskästen angeordnet sein. Außerdem können
entsprechende Zählwerke oder dergleichen Einrichtungen vorgesehen sein, um die Länge des eingezogenen
Spürelementes bis zum Eintreffen der durch den Kohlenwasserstoff auf dem Spürelement
hinterlassenen Marke messen zu können.
Das Spürelement kann ein geeignetes Material umfassen, welches, durch den Kohlenwasserstoff oder
dem Kohlenwasserstoff beigemengte andere Stoffe auf physikalischem, chemischem, mechanischem oder
radioaktivem Wege markiert, z. B. in der Farbe verändert wird. Das Material des Spürelementes ist
nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Eine Gasfüllung im Mantelzwischenraum 3 ändert nichts an der Funktion des Erfindungsgegenstandes.
Claims (2)
1. Anordnung zum Lokalisieren von Rissen oder dergleichen Leckstellen an einer Rohrleitung
für Kohlenwasserstoffe mit Hilfe eines langgestreckten, einem Rohrleitungsabschnitt zugeordneten
Leckfühlelementes, welches ein von Wasser unbeeinflußtes, aber auf die Gegenwart
von aus der Rohrleitung austretender Flüssigkeit ansprechendes Material aufweist, g e k e η η zeichnet
durch die Kombination der Merkmale, daß
a) eine an sich bekannte Leck-Warneinrichtung in Verbindung mit einem mit einer Flüssigkeit
gefüllten Wandzwischenraum (3) eines Doppelwandrohres (1, 2) vorgesehen ist,
b) ein Zugseil (15, 15') im Wandzwischen
b) ein Zugseil (15, 15') im Wandzwischen
raum (3) angeordnet ist, an dem Spürelemente befestigt und mit dessen Hilfe nach
erfolgter Leckmeldung durch den Wand-
Zwischenraum gezogen werden können, und daß
c) Anschlußstutzen (9) und Abdichtungskästen (11) für das Ein- und Ausführen des Zugseils
(15,15') und der Spürelemente vorgesehen sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Wandzwischenraum Schuhe
(16, 20) zur Einengung der Ausbreitung der Leckflüssigkeit angeordnet sind, welche Durchgänge
für Zugseil (15,15') und Spürelemente frei
lassen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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