DE1471825C - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Tafelglas - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von TafelglasInfo
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Description
ι ■. ■ ' " ' .■ ■ .. . 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur konti- Glases an den Längswänden der Wanne zu ver-
nuierlichen Herstellung von Tafelglas durch Aus- meiden, welche das Bad aus geschmolzenem Metall
breiten des aus dem Schmelzofen kommenden Glases enthält. ^
auf einem Bad geschmolzenen Metalls, über welches Eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
das gebildete Glasband vorgeschoben wird. 5 wird zweckmäßig so ausgebildet, daß die am Auslaß
Dieses bereits zu Beginn des Jahrhunderts vorge- eines Schmelzofens angeordnete Wanne aus feuerschlagene
Verfahren mit geschmolzenem Blei, Zinn festem keramischem Material im Boden zwischen
oder einer Legierung von Zinn mit Kupfer hat zwei Längswänden unterhalb einer gewölbten Decke,
gegenüber dem senkrechten Ziehen von Glas er- das Bad aus geschmolzenem Metall erhöht, auf dem
hebliche Vorteile. Davon ist einer die vollständig io die in einer ersten Zone gleichmäßig ausgebreitete
ebene Oberfläche des Glasbandes. Außerdem zeigt Glasschmelze in eine zweite Zone, zweckmäßig unter
das Tafelglas keine Streifen und Oberflächenmängel, einer Wand hindurch und über einen Damm im gewie
beispielsweise die Hämmerwirkung, welche von schmolzenen Metall hinweg, hineinwandert und,
thermisch heterogenen Luftströmungen herrührt, die solchermaßen von einer Schwelle am Auslaß des
beim Ziehen von Tafelglas nur schwer vermeidbar »5 Schmelzofens bis über eine endseitige Rampe auf
sind. Das auf einem Bad aus geschmolzenem Metall eine nachgeordnete Walze als gleichförmiges Glasgeglättete
Glasband zeigt einen Glanz, welcher einer band laufend, bei der geregelten Abkühlung an
Feuerpolitur gleicht, und die Herstellungsgeschwin- beiden Rändern von metallischen Kühlkästen bedigkeit
des Glasbandes auf einem Bad aus ge- grenzt ist, die mit Zuleitungen und Ableitungen
schmolzenem Metall ist größer als jene, die beim ao eines flüssigen Kühlmittels versehen sind. .-■
senkrechten Ziehen des Glases erzielbar ist. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die in der
senkrechten Ziehen des Glases erzielbar ist. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die in der
Die Verwendung eines Bades aus geschmolzenem zweiten Zone das erstarrende Glasband seitlich be- '-™
Metall erfordert jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen. grenzenden Kühlkästen sich in Fluchtlinie der
Es muß insbesondere vermieden werden, daß das Längswände teilweise unterhalb der Oberfläche des
Glas während seiner Erstarrung an den Längswänden as Bades aus geschmolzenem Metall und teilweise über
der Wanne anhaftet, welche das Bad aus geschmol- die Oberfläche des Glasbandes hinaus erstrecken,
zenem Metall enthält. Aus diesem Grunde wurde das Dazu wird zweckmäßig Vorgesehen, daß die me-
Bad, wenigstens auf einem Teil seiner Länge, immer tallischen Kühlkästen mit den Zuleitungen und
viel breiter als das Glasband gemacht, was jedoch Ableitungen jeweils in einer Nut der betreffenden
mehrere Nachteile hat. Einerseits sind die seitlichen 30 Längswand angeordnet sind. In anderen Fällen ist es
Abschnitte des Bades freigelegt und der Oxydation vorteilhaft, wenn die metallischen Kühlkästen mit
ausgesetzt. Andererseits müssen Führungseinrich- den Zuleitungen und Ableitungen jeweils an einer
tungen vorgesehen werden, um das noch formbare gegenüber der betreffenden Längswand abgesetzten
Glasband auf einem geradlinigen Weg in der Achse Wand angeordnet sind.
des Bades aus geschmolzenem.Metall zu halten. Die 35 Außerdem wird in Weiterbildung der Erfindung
Metalloxyde, die sich auf der Oberfläche des auf vorgeschlagen, daß die erste Zone zur Ausbreitung.
einer hohen Temperatur gehaltenen Bades aus ge- der Glasschmelze von der zweiten Zone zur Abschmolzenem
Metall leicht bilden, haften an der kühlung des gebildeten Glasbandes durch eine Wand
Oberfläche des Glases und bilden nach der Ab- getrennt ist, die von der Decke bis dicht zur Oberkühlung
unangenehme Fehler. Wenn sie von der 40 fläche des Glasbandes herabreicht, und daß außer-Masse
des noch flüssigen Glases aufgenommen dem innerhalb des durchgehenden Bades aus gewerden,
verändern sie die Zusammensetzung und die schmolzenem Metall gegenüber der die beiden Zonen
physikalischen Eigenschaften des Glases oder sein trennenden Wand ein Damm im Boden der Wanne
Aussehen, wenn sie in der Masse nur teilweise auf- angeordnet ist, welcher bis dicht an die Oberfläche
gelöst sind. Es" ist daher erforderlich, ein Mittel vor- 45 des geschmolzenen Metalls hinaufreicht,
zusehen, welches :die Oxydation des geschmolzenen . In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele Metalls des Bades verhindert. Das am häufigsten der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgevorgeschiagene Mittel besteht in der Einführung von mäßen Verfahrens dargestellt. Es zeigt
neutralen oder reduzierenden Gasen in den oberhalb;.. - .Eig* 1 schematisch den Längsschnitt durch das des Bades aus geschmolzenem Metal! liegenden 50 erste Beispiel und
zusehen, welches :die Oxydation des geschmolzenen . In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele Metalls des Bades verhindert. Das am häufigsten der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgevorgeschiagene Mittel besteht in der Einführung von mäßen Verfahrens dargestellt. Es zeigt
neutralen oder reduzierenden Gasen in den oberhalb;.. - .Eig* 1 schematisch den Längsschnitt durch das des Bades aus geschmolzenem Metal! liegenden 50 erste Beispiel und
Raum. Es ist offensichtlich, daß durch diese Maß- Fig. 2 den Querschnitt nach Linie H-II in Fig. 1,
nähme die ganzen Vorgänge kompliziert werden und sowie die Unterscheidungsmerkmale des zweiten
daß eine vorherige; sehr weitgehende Entstaubung " "Ausführungsbeispieles; die ■■-■·■■■■·-■
der verwendeten Gase erforderlich ist. . . .... ·..·.,■ Fig. 3,und 4 sind, Querschnitte nach den Linien
Durch das Verfahren gemäßi: der Erfindung 55 ΙΠ-ΠΙ und IV-iy der Fig.2. " ;
werden alle diese Nachteile und Komplikationen ver- Die Vorrichtung besteht aus einer Wanne, die mieden. Zu diesem Zweck wird jm wesentlichen die durch den Boden 1 und die Längswände 2, 3 gebildet ganze Oberfläche des Bades aus geschmolzenem ist und von einem Deckengewölbe 4 überdeckt wird. Metall mit Glas bedeckt. Wenigstens längs eines Die Wanne enthält ein Pad 5 aus geschmolzenem Teils des Weges des Glases auf dem geschmolzenen So Metall, das beispielsweise aus Zinn oder einer Zinn-Metall werden dann auch beim Erstarren des plas- legierung besteht, wie z.B. aus einer Legierung von bandes Störungen des laminaren Gefüges sorgfältig Zinn mk Kupfer öder von Zinn mit Blei. Das Bad ist vermieden,Wenn man gemäß der Erfindung das Glas in zwei Zonen 6 und 7 unterteilt, die durch eine sich über die ganze Oberfläche des Bades aus ge- Wand 8 und einen Damm 9 voneinander getrennt schmolzenem Metall ausbreiten laßt und die Ränder 65 sind. Der Damm 9 ist gegenüber dem Boden 1 erdes kontinuierlich gebildeten Glasbandes wenigstens höht, und seine Höhe ist etwas geringer als die Tiefe ant einem Teil des Weges1 des Glasbandjes zusätzlich des Bades 5. Die Zone 6 ist durch eine Schwelle 10 abgekphlf werben, unj das Anhaften des erstarreiicleri mit dem Aüslaß eines Gjasofens 11 verbunden. Die
werden alle diese Nachteile und Komplikationen ver- Die Vorrichtung besteht aus einer Wanne, die mieden. Zu diesem Zweck wird jm wesentlichen die durch den Boden 1 und die Längswände 2, 3 gebildet ganze Oberfläche des Bades aus geschmolzenem ist und von einem Deckengewölbe 4 überdeckt wird. Metall mit Glas bedeckt. Wenigstens längs eines Die Wanne enthält ein Pad 5 aus geschmolzenem Teils des Weges des Glases auf dem geschmolzenen So Metall, das beispielsweise aus Zinn oder einer Zinn-Metall werden dann auch beim Erstarren des plas- legierung besteht, wie z.B. aus einer Legierung von bandes Störungen des laminaren Gefüges sorgfältig Zinn mk Kupfer öder von Zinn mit Blei. Das Bad ist vermieden,Wenn man gemäß der Erfindung das Glas in zwei Zonen 6 und 7 unterteilt, die durch eine sich über die ganze Oberfläche des Bades aus ge- Wand 8 und einen Damm 9 voneinander getrennt schmolzenem Metall ausbreiten laßt und die Ränder 65 sind. Der Damm 9 ist gegenüber dem Boden 1 erdes kontinuierlich gebildeten Glasbandes wenigstens höht, und seine Höhe ist etwas geringer als die Tiefe ant einem Teil des Weges1 des Glasbandjes zusätzlich des Bades 5. Die Zone 6 ist durch eine Schwelle 10 abgekphlf werben, unj das Anhaften des erstarreiicleri mit dem Aüslaß eines Gjasofens 11 verbunden. Die
Zone 7 mündet mit einer Rampe 12 aus einem Material, welches das Glas nicht zerkratzt, in den Kühlofen,
von welchem in der Zeichnung nur die Walzen 13. dargestellt sind, welche das Glasband tragen.
Die Zone 7, welche die Erstarrungszone des auf dem Bad 5 aus geschmolzenem Metall vorrückenden
Glasbandes 14 ist, ist mit nebeneinanderliegenden Abkühlungskästen 15 versehen, die von einem kalten
Medium durchströmt werden, das durch die Leitungen 16 eintritt und durch die Leitungen 17 austritt.
Die Kästen 15 bestehen aus Metall und sind in der Fluchtlinie der Wände 2 und 3 angeordnet.
Bei der Ausführungsform, die im oberen Teil der F i g. 2 und in F i g. 3 gezeigt ist, sind die Kästen in
Nuten 18 (Fig. 3) eingelassen, die zu diesem Zweck in der Wand 2 vorgesehen sind. Bei der Ausführungsform, die im unteren Teil der F i g. 2 und in F i g. 4
gezeigt ist, sind die Kästen auf die Wand 3' aufgesetzt, die relativ zur. Wand 3 der Zone 6 vertieft
angeordnet ist. Diese Vertiefung entspricht im wesentlichen der Breite der Kästen 15, so daß in
beiden Ausführungsformen das Bad aus geschmolzenem Metall in den beiden Zonen 6 und 7 in der
Höhe seiner Oberfläche durch gerade Linien begrenzt ist, die zueinander parallel sind.
Die Erstarrungszone 7 ist mit den üblichen Heiz- und Kühleinrichtungen versehen, die entweder wie
die Abkühlungskästen 19 im Boden oder wie die Heizwiderstände 20 (Fig. 1) im Bad aus geschmolzenem
Metall oder wie die Heizeinrichtungen 21 und die Kühleinrichtungen 22 in dem durch das
Deckengewölbe 4 abgeschlossenen Raum angeordnet sind.
Das aus dem Ofen 11 kommende Glas fließt oberhalb der Schwelle 10 in einer dünnen Schicht, welche
vorzugsweise bereits die Breite des späteren Glasbandes hat oder welche diese Breite erreicht haben
wird, bevor sie auf das Bad 5 aus geschmolzenem Metall in der Zone 6 gelangt. In dieser Zone erfährt
das Glas die vorgesehene (thermische oder andere) Behandlung, und auf seinem Weg in die Zone 7 kann
es auch bereits den ersten Abkühlungen unterworfen werden. In der Zone 7 wird das Glas dann durch eine
entsprechende Kombination der Wirkung der Kühleinrichtungen 19, 22 und der Heizeinrichtungen 20,
21 einer progressiven Abkühlung unterworfen, so daß es über die Rampe 12 im insgesamt noch plastischen
Zustand geht, aber genügend erstarrte Oberflächen aufweist, die durch das Material der Rampe
nicht mehr zerkratzt werden. '"■■ '
Die Ränder des Glasbandes rücken apf dem Bad aus geschmolzenem Metall vor, wobei sie mit dem
feuerfesten keramischen Material der Wände 2 und 3
in Berührung stehen. Diese Berührung bremst in keiner Weise das Vorrücken des Glasbandes, solange das Glas noch eine verringerte Viskosität aufweist,
d.h. solange es sich in c|er Zone 6 befindet.
Wenn jedoch die Viskosität zunimmt, besteht die Gefahr, daß das ölas ari den'\yänden anhaftet. Infolge
der raschen Abkühliing der Ränder des Glasbandes , durch die kalten Kästen 1$ in der Zone 7 nehmen die
Ränder des Glasbarides * fast sofort eine viel tiefere
Temperatur an, bei vvelcher das Glas kerne Neigung zum Anhaften mehr zeigt Das Glasband rückt daher
längs der Kästen ohne erheblichen, durch Reibung erzeugten Widerstand von Dadurch wird ermöglicht,
daß die ganze Oberfläche des Bades aus geschmolzenem
Metall durch "das Glasband bedeckt gehalten
und diese Oberfläche daher der Oxydation entzogen wird.' ;" ' " ■..·■-■■■■■■■·.■. ■ ■■■ ■ .
Claims (7)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Tafelglas durch Ausbreiten des aus dem
Schmelzofen kommenden Glases auf einem Bad
ίο geschmolzenen Metalls, über welches das gebildete
Glasband vorgeschoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das Glas sich
über die ganze Oberfläche des Bades aus geschmolzenem Metall ausbreiten läßt und die
Ränder des kontinuierlich gebildeten Glasbandes wenigstens auf einem Teil des Weges des Glasbandes
zusätzlich abgekühlt werden, um das Anhaften des erstarrenden Glases an den Längswänden
der Wanne zu vermeiden, welche das
so Bad aus geschmolzenem Metall enthält.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die am Auslaß (11) eines Schmelzofens angeordnete Wanne aus feuerfestem keramischem'
Material im Böden (1) zwischen zwei Längswänden (2,3) unterhalb einer gewölbten Decke
(4) das Bad (5) aus geschmolzenem Metall enthält, auf dem die in einer ersten Zone (6)
gleichmäßig ausgebreitete Glasschmelze in eine zweite Zone (7), zweckmäßig unter einer Wand
(8) hindurch und über einen Damm (9) im geschmolzenen Metall hinweg, hineinwandert und,
solchermaßen von einer Schwelle (10) am Auslaß (11) des Schmelzofens bis über eine endseitige
Rampe (12) auf eine nachgeordnete Walze (13) als gleichförmiges Glasband (14) laufend, bei der
geregelten Abkühlung an beiden Rändern von metallischen Kühlkästen (15) begrenzt ist, die
mit Zuleitungen (16) und Ableitungen (17) eines flüssigen Kühlmittels versehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in der zweiten Zone (7) das
erstarrende Glasband (14) seitlich begrenzenden Kühlkasten (15) sich in Fluchtlinie der Längswände
(2, 3) teilweise unterhalb der Oberfläche des Bades (5) aus geschmolzenem Metall und teilweise
über die Oberfläche des Glasbandes (14) hinaus erstrecken.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die metallischen Kühlkasten
(15) mit den Zuleitungen (16) und Ableitungen (17) jeweils in einer Nut (18) der betreffenden
Längswand (2) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die metallischen Kühlkasten
(15) mit den Zuleitungen (16) und Ableitungen
(17) jeweils an einer gegenüber der betreffenden
Längswand (3) abgesetzten Wand (3') angeordnet
■'. ■ sind. 'N '■' '" "J: :'" ": '''^," ' '■ .■·.■'■.■
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Zone (6) zur
Ausbreitung der jG]dsschmeize von der zweiten
Zone (7) zur Abkjjhiung des gebildeten Glasbarides
(14) durch eine Wand (7) getrennt ist, die
von der Decke (4) bis dicht zur Oberfläche des
Glasbandes (14) lierabreicht.
7. ybrncW'ung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß innerhalb des durchgehenden
Bades (5) aus geschmolzenem Metall gegenüber der die beiden Zonen (6,7) trennenden Wand (8)
ein Damm (9) im Boden (1) der Wanne angeordnet ist, welcher bis dicht an die Oberfläche
des geschmolzenen Metalls hinaufreicht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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