DE1471691C3 - Verfahren zur Herstellung von AuIzeichnungs- und Durchschreibematerial - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AuIzeichnungs- und DurchschreibematerialInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Aufzeichnungs- und Durchschreibmaterial,
bestehend aus einem Blattmaterial, das von einer diskontiniuierlichen pigmentierten Geberschicht
und einer auf die Geberschicht abgestimmten Nehmerschicht versehen ist.
Es wurden bereits verschiedene Arten von derartigem Papier vorgeschlagen und hergestellt, das,
wenn in mehreren Bogen übereinandergelegt, durch Beschreiben der Oberseite des obersten Bogens, der
das Original oder die Reinschrift abgibt, die gleichzeitige Herstellung von mehreren Kopien gestattet,
wobei die Kopien die unter dem Original liegenden Papierbogen sind. Das Beschreiben des obersten Papierbogens
kann dabei von Hand oder mit der Maschine erfolgen. Derartiges Papier besteht im wesentlichen
aus einem Trägermaterial an sich bekannter Zusammensetzung, auf dessen Unterseite eine Pigmentschicht
besonderer Zusammensetzung aufgebracht ist, während seine Oberseite eine Schicht anderer
Zusammensetzung aufweist, auf die zwecks Herstellung einer klar erkennbaren Kopie durch den
darüberliegenden Papierbogen hindurch ein Abdruck übertragen wird. Auf Grund ihrer jeweiligen Aufgabe
wird die auf der Unterseite des Bogens befindliche Schicht im allgemeinen als »Geber- oder Übertragungsschicht«
und die auf der Oberseite des Bogens befindliche Schicht als »Aufnahmeschicht« bezeichnet.
Bei der Herstellung von derartigem Papier ist es ohne weiteres möglich, einen Teil der Bogen nur mit
ίο der unterseitigen Übertragungsschicht zu versehen,
wenn von Hand oder mit der Maschine direkt auf der nicht mit einer besonderen Aufnahmeschicht versehenen
Oberseite geschrieben werden soll, d. h., ' wenn ein Original anzufertigen ist. Ebenso ist es möglieh,
als letzte Durchschrift gedachte Bogen nur mit der Aufnahmeschicht zu versehen, da in diesem Fall
keine Notwendigkeit mehr besteht, den Abdruck auf weitere Schichten zu übertragen. In der vorliegenden
Beschreibung wird insbesondere die Herstellung von für Zwischenkopien verwendbarem Papier beschrieben,
d. h. von Papier, das mit einer unterseitigen Übertragungsschicht und einer oberseitigen Aufnahmeschicht
versehen ist. Die Herstellung von als· Original bzw. als letzte Kopie zu verwendendem Papier
erfolgt in der gleichen Weise, mit der einzigen Ausnahme, daß die Aufnahmeschicht bzw. die Übertragungsschicht
wegfällt.
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Papiers besteht darin, daß infolge eines auf seine
Oberseite durch wenigstens einen darüberliegenden Bogen hindurch ausgeübten örtlich begrenzten
Druckes ein entsprechender örtlich begrenzter Abdruck auf die mit dem darüberliegenden Bogen in
Berührung stehende Schicht des Papiers übertragen wird, wobei dieser Abdruck als klar erkennbares
Zeichen hervortritt, das sich in der Farbe deutlich von dem Rest der Oberfläche dieses unteren Bogens
abhebt, d. h., es erfolgt eine eindeutige Vervielfältigung des auf den obersten Bogen gedruckten oder
geschriebenen Zeichens durch eine Anzahl übereinandergelegter Bogen hindurch.
Das bekannte Papier der genannten Art weist zahlreiche Nachteile auf. Insbesondere, wenn eine größere
Anzahl von Durchschriften, beispielsweise mehr als fünf, hergestellt werden soll, ist es bei dem bekannten
Durchschreibpapier beispielsweise im allgemeinen nicht möglich, eine klare und saubere Vervielfältigung
zu erzielen und ein Zeichen zu drucken, das auf der untersten Durchschrift noch genau dem
auf dem Original aufgedruckten Zeichen entspricht. Das bekannte Papier kann auch nicht mit sehr
dünnen Schichten versehen werden, wie es für die Herstellung einer verhältnismäßig großen Anzahl von
Kopien angebracht wäre, beispielsweise für kontinuierliche Vordrucke und Streifenrollen für Fernschreiber,
um viele Kopien, beispielsweise zehn oder mehr, zu erhalten. Die Schichten, insbesondere die Übertragungsschicht, sind im allgemeinen nicht trocken
und stabil genug und beschmutzen die Finger der das Papier benutzenden Person sowie durch unabsichtliches
Darüberhinfahren auch die darunterliegenden Papierbogen. Viele Arten des bekannten Papiers sind
weder robust genug noch beständig genug gegen Alterung, Licht und ultraviolette Strahlen. Ihr Kopiervermögen
verändert sich mit der Zeit. Der Abdruck auf den Kopien wird mit zunehmendem Alter des Papiers
schwächer, wenn es dem Sonnenlicht, der Wärme u. dgl. ausgesetzt war. Um wenigstens einen Teil
dieser Mangel zu beheben,, wird in der italienischen
Patentschrift 641 897 vorgeschlagen,Durchschreibepapiere mit Geberschichten diskontinuierlicher Art
auszustatten, im Gegensatz zu den bekannten Durchschreibepapieren, welche Geberschichten in Form
eines im wesentlichen homogenen und kontinuierlichen Films aufweisen. Zu diesem Zweck verwendet
man laut der italienischen Patentschrift organische Fixiermittel, wie z.B. Tanninsäure. Es hat sich aber
herausgestellt, daß die so erhaltenen Schichten trotz ihrer Unterteilung in mikroskopisch kleine :und
nebeneinanderliegende— jedoch voneinander getrennte—
Teilchen noch zu fest am Träger haften, und der zu erreichende Körnungsgrad noch immer
ungenügend ist, wodurch die Zahl der zu erreichenden Durchschläge stark beschränkt wird. Weiter eignet
sich das dort beschriebene Verfahren nicht zur Herstellung von Schichten mit genau der gewünschten Feinstverteilung, weil sich bei Anwendung von
Fixiermitteln der Koagulationsgrad der Schichten nicht verschiedenartig regulieren läßt. .
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Papier der oben beschriebenen
Art für den obenerwähnten Zweck zu schaffen, das jedoch die vorstehend angeführten und
andere bekannte Nachteile nicht oder nur in bedeutend geringerem Maße aufweist.
Insbesondere ist es die Aufgabe der Erfindung,, ein
Papier der genannten Art herzustellen, mit dem Kopien durch direkte Berührung und Übertragung eines
Abdrucks hergestellt werden können und das mit einer trockenen und festen Übertragungsschicht versehen ist, die ihre Farbteilchen nur bei einer Berührung
mit der Aufnahmeschicht eines darunterliegenden Papierbogens wahlweise und mit größter Genauigkeit
und Sauberkeit auf die Aufnahmeschicht übertragen kann, wobei sich die Farbteilchen sauber
und fest mit der Aufnahmeschicht des unteren Papierbogens verbinden.
Die Erfindung besteht darin, daß ein Aufzeichnungs- und Durchschreibematerial hergestellt wird,
bestehend aus einem Blattmaterial, das von einer diskontinuierlichen, pigmentierten Geberschicht und
einer auf die Geberschicht abgestimmten Nehmerschicht versehen ist, wobei die Geberschicht aus
einem Gemisch hergestellt wird, das den polymeren Filmbildner in einem Lösungsmittel, wenigstens einen
als Koagulierungsmittel für den Filmbildner dienenden sekundären Weichmacher und kolloidale oder
kristalline Füllstoffe enthält, wobei Weichmacher sowie Füllstoffe dem Filmbildner gegenüber in mengenmäßigem Überschuß verwendet werden.
Infolge des geringen Haftvermögens der Teilchen des Übertragungsfilms können sich die Teilchen
leicht von dem als Trägerelement dienenden Papierbogen und von den benachbarten Teilchen, die nicht
dem Druck ausgesetzt sind, trennen und einzeln auf und in die darunterliegende Aufnahmeschicht des
nächsten Papierbogens übertragen werden.
Unter dem in diesem Zweig der Technik bekannten Ausdruck »sekundäre Plastikatoren« sind diejenigen Weichmacher zu verstehen, die eine entsprechende
polymere Substanz aufteilen und vornehmlich mechanisch plastifizieren, indem sie im wesentlichen
in die Ketten des Polymers eindringen, ohne jedoch deren Auflösung oder teilweise Auflösung hervorzurufen.
Im Verlauf der Verringerung der Konzentration der Lösungsmittel durch Verdunstung machen
die sekundären Piastikatoren das Polymer flockig und hemmen dessen filmbildende Eigenschaften erheblich.
, „ ,. ; ■ ■ .■.,;.·.· v-r-V · ::
In einem gewissen Stadium der Verdunstung-'und
bei einer bestimmten Konzentration, die von Polymer zu Polymer verschieden ist, entstehen zwei amorphe,
halbflüssige Phasen, von denen die eine aus.dem mit dem Plastikator gesättigten Polymer und die andere
aus dem mit dem Polymer gesättigten Plastikator be-
IP steht. ..·,..'.■ ..;;,.-■.,■ -. .;.·.-;■.';■' ..-■..■.■■■■■...■■ -.v = ;;■...-—:.,
Die Bedingungen, die das gleichzeitige Vorhandensein der beiden gesättigten Lösungen, ermöglichen,
sowie die Kontrolle der kolloidalen Präzipitation, die beispielsweise durch Regulierung der Verdun-
stungsgeschwindigkeit des Lösungsmittels bzw. der Lösungsmittel durch Lüftung erfolgt, gestatten auch
die Bildung des erwähnten Agglomerate. Durch Hinzufügen von reaktionsträgen kolloidalen und
kristallinen Pigmenten kann die Präzipitation yorteil-
haft beschleunigt werden. : ■■·.;.;.
Die von dem mit dem Plastikator gesättigten Polymer gebildete Phase, die nachstehend als »polymere
Phase« bezeichnet wird, da sie polymerreicher ist, verleiht der Übertragungsschicht das für die
Verbindung mit dem als Trägermaterial dienenden Papierbogen erforderliche Haftvermögen und verhindert gleichzeitig die Bildung eines homogenen Films,
d.h.,·sie gewährleistet, daß die Übertragungsschicht
praktisch ein Teilchenagglomerat ist.
Die von dem mit dem Polymer gesättigten Plastikator gebildete Phase, die nachstehend als »plastifizierende
Phase« bezeichnet wird, wird von dem als Trägermaterial dienenden Papierbogen und. den
Pigmenten absorbiert, und es wird angenommen, daß diese Phase mit der Zeit wenigstens zu einem großen
Teil verdunstet. Daß diese Phase vorhanden ist, wird für notwendig gehalten, um die obenerwähnte
kolloidale Präzipitation zu gewährleisten, nach deren Beendigung die Wirksamkeit der plastifizierenden
Phase erschöpft ist.
Mit anderen Worten, die Übertragungsschicht des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Papiers besteht praktisch aus einem heterogenen Film begrenzter Kohäsion, der aus einer großen Zahl
kleinster Teilchen besteht und durch Erreichen eines bestimmten Gleichgewichts zwischen einer polymeren
Komponente und einem oder mehreren sekundären Plastikatoren erhältlich ist.
Die Verwendung von primären Plastikatoren für die polymere Komponente ist ebenfalls nicht ausgeschlossen, d. h. von solchen Plastikatoren, die aus
physikalisch-chemischem Wege auf den polymeren Bestandteil einwirken, insbesondere, wenn die verwendete polymere Substanz oder Substanzen für die
Ausführung der erforderlichen Behandlung in ihrem Inneren nicht ausreichend plastifiziert werden.
Durch entsprechende Wahl der polymeren Substanzen und der Plastikatoren können Übertragungsschichten feinster Körnung erzielt werden, die einen
sehr dünnen Film bilden, dessen Dicke beispielsweise zwischen 10 und 30 μ liegt, was einem Gewicht von
4 bis 12 g/m2 entspricht. ,
Durch die Herstellung von derartig dünnen Filmen auf entsprechend feinem Trägerpapier ist es überraschenderweise
möglich, ein Papier herzustellen, mit dem direkt eine große Anzahl von Kopien,
beispielsweise fünfzig gleichzeitig, auf einer gewöhnlichen Schreibmaschine hergestellt werden können,
wobei jede der Kopien mit der größten Sauberkeit ausgeführt ist.
Der Zusammensetzung der Übertragungsschicht wird vorteilhaft wenigstens ein spannungsaktives
Mittel zugesetzt, das die Bildung des gewünschten heterogenen Films unterstützt und die Erscheinung
der sogenannten »Impolmonierung« verhindert.
Vorzugsweise werden Vinylpolymere verwendet, beispielsweise Polyvinylpyrolidon, Polyvinylbutyral,
Azetale im allgemeinen, Polyvinylalkohole und Polyvinylchloride, insbesondere Polyvinylchlorid mit einem
Chlorgehalt von .64 bis 67 %.
Es können jedoch auch andere polymere Stoffe verwendet werden, wie Chlorpolyäthylen, Terpenpolymere
und reine oder mit Fettsäuren modifizierte Alkydpolymere, mit Gerbsäure modifizierte Phenolharze
sowie Gemische der obengenannten Polymere mit filmbildenden Substanzen, wie Schellack und
Gerbsäure.
Der bzw. die in Verbindung mit den Polymeren zu verwendenden sekundären Plastikatoren werden nach
ihrer Vereinbarkeit mit den Polymeren ausgewählt und nach ihrer Fähigkeit, während und nach der
Verdunstung des bzw. der Lösungsmittel als Koagulierungsmittel auf die Polymere einzuwirken. Diese
Plastikatoren werden daher auf Grund der über Plastikatoren und Weichmacher der verwendeten
Polymere veröffentlichten Erkenntnisse und Hinweise ausgewählt und können zahlreichen Gruppen
angehören, wie z. B.:
1. Unter den Phosphaten: Tributyl-, Trikresyl-, Tri-k-äthylhexyl, Triphenyl- und Kresyldiphenylphosphat
sowie 2-Äthyldiphenylphosphat.
2. Unter den Phthalsäureestern: Diäthyl-, Dibutyl-, . Diamyl-, Diäthylesil-, Butoxyäthyl- und Dicaprylphthalat.
3. Unter den Adipin- und Sebacinsäureestern: Butyl- und Octyladipat und Butyl- Octyl- und
Benzylsebacat.
4. Unter den Fettsäureestern: Methylglykololeat sowie Methylglykol-, Äthylenglycolmonobutyläther
und Amylstearat.
5. Unter den Abietin- und Rizinolsäureestern: Äthylenglykol- und Diäthylenglykolabietat und
Butyl azetyl rizinolat.
6. Unter den Diphenylderivaten: chloriertes Diphenyl
und Orthonitrodiphenyl.
7. Unter den polymeren Plastikatoren: die Polyester aus Propylenglykol und Sebacinsäure und
Butadienakrylnitrilcopolymere.
8. Unter den Pflanzenölen: Rizinusöl, Olivenöl, Leinöl und andere Samenöle.
Für die Pigmentierung der Übertragungsschicht können je nach der Art der gewünschten Farbe und
des gewünschten Farbkontrastes bekannte Pigmente verwendet werden. Beispielsweise können Kien ruß,
ferner eine hellere Sorte des Berliner Blau, bekannt unter der Bezeichnung Miloriblau oder andere Pigmentfarbstoffe,
bekannt unter der Warenbezeichnung Reflexblau TBK, Phthalozyanine, Lackfarben und
organische Pigmente verwendet werden. Als reaktionsträge Pigmente können Kaolin, Titandioxyd,
Kalziumsulfat, Zinkoxyd, Lithopon u. dgl. verwendet werden.
Als spannungsaktive Mittel können bekannte Handelserzeugnisse verwendet werden, beispielsweise
Ester aus Fettsäuren, die unter den Warenzeichen »Span«, »Tween« und »Brij« bekannten Erzeugnisse
und die zur Gruppe der Amine und Diamine gehörenden Erzeugnisse, beispielsweise die unter den
Warenzeichen »Armeen« oder »Duomeen« bekannt sind. ■'' '
Das Gemisch der Übertragungsschicht wird in verdünntem Zustand auf das Trägerpapier aufgestrichen,
wobei zur Verdünnung bekannte Lösungsmittel dienen, wie beispielsweise aliphatische, chlorierte und
ίο aromatische Alkohole, Ketone, Ester und Glykole.
Die Mischung wird vorzugsweise in Kugelmühlen
gemahlen, wobei die Lösungsmittel zugesetzt werden, um mit den Pigmenten und Plastikatoren eine Paste
zu bilden, die mit dem in den Lösungsmitteln gelösten
Polymer verdünnt wird.
Für die Herstellung der Aufnahmeschicht wird eine Suspension oder Emulsion eines polymeren
Stoffes in einem wäßrigen Bindemittel in Gegenwart von spannungsaktiven Mitteln verwendet. Das Trägerpapier,
das bekanntlich aus Zellulosefasern besteht, wirkt als Filter für die Emulsion und läßt die
gewünschte Aufnahmeschicht auf der Oberfläche des Papiers zurück.
Diese Emulsion besteht im wesentlichen aus einer Seife, in der Wachse, Pigmente, Hilf sstoffe wie Antischaum-
und optische Bleichmittel sowie Harze und/
oder Polymere suspendiert sind, die mit dem polymeren Bestandteil der mit der Aufnahmeschicht zusammenwirkenden
Übertragungsschicht eine gewisse Affinität aufweisen.
Vorzugsweise werden Alkali- und Erdalkaliseifen verwendet, wie beispielsweise Ammonium-, Kalium-
und Natriumstearat oder Kalzium-, Kalium- und Natriumoleat oder auch Ölsäure, Palmitinsäure und
Stearinsäure, in Verbindung mit Aminen, wie Diäthanolamin, Triäthanolamin und Morpholin.
Als Wachse können künstliche Wachse und/oder suspendierte oder emulgierte wachshaltige Substanzen
verwendet werden oder Erdwachse, Paraffine und Japanwachs.
Zur Herstellung der Aufnahmeschicht können zahlreiche polymere Stoffe verwendet werden, wie
beispielsweise die Polybutene, Polyisobutylene Chlorpolyäthylene, Terpenpolymere, Polyäthylen, Copoly-
mere aus Vinyläthylenazetat, Polyvinylalkohole, Alkydharze, Maleinatharze, reine und modifizierte
Polyvinyläther, Polyvinylpyrrolidon, Akryloligomere, Methyl-, Äthyl- und Butylpolyacrylate in Emulsion
und Polyvinylazetate und -azetale.
Um den Grad der Affinität der Übertragungsschicht zu kontrollieren und aus der Übertragungsschicht wahlweise diejenigen Fraktionen aufzunehmen,
auf die der Abdruck durch den bzw. die darüberliegendeh
Papierbogen hindurch übertragen wurde, können die Emulsionen Zusatzstoffe wie Kasein Aluminium-, Kalzium-, Zink- und Kadmiumstearate,
Aluminium-, Kalzium-, Zink- und Kadmiumpalmitate und Kalziumnaphthenat enthalten.
Außerdem ist es vorteilhaft, wenn das auf seiner Oberseite eine Aufnahmeschicht zur Herstellung von
Durchschriften aufweisende Papier auch direkt beschrieben werden kann, und zwar insbesondere durch
typographischen oder lithographischen Druck, um beispielsweise gedruckte Formulare, Briefköpfe u.dgl.
herzustellen. Daher werden der Zusammensetzung der Aufnahmeschicht vorzugsweise gegenüber den
verwendeten Druckfarben absorbierend wirkende Pigmente wie beispielsweise Kaolin, Kalziumsulfat,
Tonerde, Titandioxyd, Zinkoxyd, Lithopon, kolloidaler Kiesel, Kieselgur und Bariumsulfat zugesetzt.
Als Antischaummittel können Siliconöle, Stearate und Polyglykole verwendet werden.
Nachstehend werden einige Beispiele für die Zusammensetzung der Übertragungssichten sowie der
Aufnahmeschichten angegeben. In diesen Beispielen sind die verschiedenen Bestandteile proportional in
Gewichtsteilen angegeben.
B e i s ρ i e 1 1
Titaridioxyd 14,400
»Tween 20« Polyöxyäthylensorbitan-
monolaurat 0,300
Kalziumsulfat . 8,000
Rizinusöl 7,540
; Trikresylphosphat 6,300
Methylglykolazetat 2,400
Kienruß (Druckerschwärze) 1,260
94°/oiger Äthylalkohol 51,050
Alkydharz (in 23,050 Teilen 94%>igem
Äthylalkohol) 6,950
Lithopon 22,300
Rizinusöl 7,540
Dibutylphthalat 6,300
Äthylglykol 4,000
Sorbitan-Monopalmitat ...·.' 0,360
Phthalzyaninblau ......:. 1,500
Methylenchlorid 72,500
Chlorpolyäthylen mit einem Chlorgehalt von 54 bis 67 %> (in 34,500
Teilen Methylchlorid) 5,500
Titandioxyd ..... 14,700
Kalziumsulfat 8,000
Rizinusöl 7,540
Trikresylphosphat ...:.. 6,300
Methylglykol 4,200
Kienruß 1,260
94"/oiger Äthylalkohol ............. 51,050
Mit Gerbsäure modifiziertes Phenolharz (in 25,030 Teilen 94°/oigem
Äthylalkohol) 6,950
Äthylalkohol) 6,950
B e i s ρ i e 1 3
Kaolin 15,000
Titandioxyd 5,000
Rizinusöl 9,000
pioctylphthalat 5,000
Äthylenglykol 10,000
Kienruß 0,500
Tonalrot 5,000
Fettsäurediamine, bekannt unter dem
Warenzeichen »Duomsen TDO« .. 0,500
94°/oiger Äthylalkohol 45,000
Teilweise hydrolysierter Polyvinylalkohol mit geringer Viskosität (in
20,000 Teilen 94»/oigem Äthylalkohol) 5,000 so
20,000 Teilen 94»/oigem Äthylalkohol) 5,000 so
Polyvinylbutyral mit geringer Viskosität (in 20,000 Teilen 94%igem
Äthylalkohol) 5,000
Äthylalkohol) 5,000
Die übrigen Bestandteile entsprechen denen des Beispiels 3, mit Ausnahme des Polyvinylalkohole,
der fortgelassen wurde,
ίο Beispiele für die Zusammensetzung der Aufnahmeschichten:
ίο Beispiele für die Zusammensetzung der Aufnahmeschichten:
ölsäure 3,500
Morpholin..... 3,500
Antischaummittel ... 0,200
Wachs 2,000
Polyisobutylen 10,000
Paraffin 8,000
Emulsionsfähiges Polyäthylen AC ... 5,000
Titandioxyd 4,000
Kaolin 7,500
Chemisch reine Kieselsäure, bekannt
unter dem Warenzeichen »Acrosil« 0,100
Wasser 86,200
ölsäure 3,500
Triäthanolamin 3,500
Antischaummittel 0,200
Paraffin 10,000
Emulsionsfähiges Polyäthylen 5,000
Milchkasein 5,000
Titandioxyd 3,000
Kaolin 7,000
Wasser (leicht ammoniakalisch) 92,800
Ölsäure 3,500
Morpholin 3,500
Antischaummittel — 0,200
Copolymer aus Polyvinyläthylenazetat 6,000
Paraffin 5,000
Emulsionsfähiges Polyäthylen ...... 10,000
Acrylpolymer in 5O°/oiger Emulsion.. 10,000 ....
Lithopon 5,000
Kaolin 4,000
Kieselsäure ; 0,100
Wasser 82,700
45 An Stelle des Acrylpolymers können modifizierte
Maleinatharze verwendet werden.
Die nach dem Beispiel 6 hergestellten Aufnahmeschichten
können vorzugsweise mit den nach den Beispielen 1 bis 4 hergestellten Ubertragungsschichten
verbunden werden, während die nach dem Beispiel 7 hergestellten Aufnahmeschichten vorzugsweise
mit den nach den Beispielen 1 und 2 hergestellten Übertragungsschichten und die nach dem Beispiel 8
hergestellten Aufnahmeschichten vorzugsweise mit den nach den Beispielen 3 und 5 hergestellten Übertragungsschichten
verbunden werden können.
509 649/350
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen von Aufzeichnungs-
und Durchschreibmaterial, bestehend aus einem Blattmaterial, das von einer diskontinuierlichen pigmentierten Geberschicht und einer auf
die Geberschicht abgestimmten Nehmerschicht versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geberschicht aus einem Gemisch hergestellt wird, das den polymeren Filmbildner in
einem Lösungsmittel, wenigstens einen als Koagulierungsmittel für den Filmbildner dienenden sekundären
Weichmacher und kolloidale oder kristalline Füllstoffe enthält, wobei Weichmacher sowie Füllstoffe dem Filmbildner gegenüber in
mengenmäßigem Überschuß verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmeschicht mittels eines Hydrosols eines polymeren Bestandteils hergestellt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeschicht aus
einem Hydrosol hergestellt wird, das im wesentlichen aus einer Seife besteht, in der Wachse,
Farbstoffe, Antischaummittel, optische Bleichmittel und ein polymerer Bestandteil suspendiert
sind, wobei der polymere Bestandteil eine gewisse Affinität mit dem polymeren Bestandteil der Übertragungsschicht
aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Suspension verwendet
wird, die aus einer Alkali- oder Erdalkaliseife und wenigstens einer Fettsäure in Verbindung mit
Aminen besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß als polymerer Bestandteil
oder als eines der Elemente des polymeren Bestandteils ein Vinylpolymer verwendet wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als polymerer Bestandteil
oder als eines der Elemente desselben ein reines oder mit Fettsäuren modifiziertes Alkydpolymer
verwendet wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |