DE1471379B2 - Alkalimetalldampf enthaltende elektrische entladungslampe - Google Patents
Alkalimetalldampf enthaltende elektrische entladungslampeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Alkalimetalldampf enthaltende elektrische Entladungslampe, insbesondere
eine Natriumdampf-Hochdruckentladungslampe, die ein vorwiegend aus Aluminiumoxid bestehendes Entladungsgefäß
hat, das an den Enden mit je einem Verschlußteil verlötet ist.
Gefäße aus derartigem Material sind für Alkalimetalldampf-Entladungslampen
besonders geeignet, da das Material auch bei hohen Temperaturen beständig
gegenüber der aggressiven Einwirkung dieser Metalldämpfe auf das Kolbenmaterial ist. Auch bei
Lampen, deren Betriebstemperatur über 800° C liegt, ist die Verwendung von Entladungsgefäßen aus keramischem
Material vorteilhaft, wenn nicht sogar notwendig.
Die Schwierigkeit bei Verwendung von Entladungsgefäßen aus keramischem Material besteht in dem
vakuumdichten Verschließen des Lampengefäßes und in der ebenfalls vakuumdichten Einschmelzung der
Elektrodenzuführung. Es sind mehrere Arten der Verbindung von Keramikteilen untereinander oder
mit Metallteilen bekanntgeworden. Beispielsweise wird ein Hartlotdraht aus einer Legierung von Silber
und Kupfer zwischen die eng aneinanderliegenden
ίο Flächen von einem Keramikteil, z. B. aus Aluminiumoxid,
und einem Metallteil, z. B. aus Titan oder einer Legierung mit hohem Titangehalt, gelegt, wobei nach
Erhitzen der Anordnung das Hartlot mit dem Titan eine neue, mit Aluminiumoxid reagierende Legierung
bildet. Eine andere Möglichkeit der mechanischen Verbindung von Metall mit keramischem Material
ist in einem mehrstufigen Verfahren verwirklicht worden, das aus dem Überziehen der Keramik mit
einer halbleitenden Schicht, anschließendem Metallisieren und Verschweißen besteht; doch ist diese
Verbindung nur bei Temperaturen bis 600° C brauchbar. In der italienischen Patentschrift 353 418, der
französischen Patentschrift 844064 und der deutschen Auslegeschrift 1086 351 sowie der deutschen Patentschrift
762 234 und der deutschen Auslegeschrift 1093 055 werden ebenfalls Verschmelzungen beschrieben.
Aus der Zeitschrift für technische Physik, Nr. 1, S. 494 bis 496 (1934), sind Metallhautdurchführungen
bekannt. Doch können die in den Patent-Schriften beschriebenen Lampen entweder wegen Erweichen
des Materials nicht so. hohen Belastungen ausgesetzt werden wie die Lampen gemäß der Erfindung
oder die Ausdehnungskoeffizienten der zu verschmelzenden Materialien sind bei den hohen, zur
Anwendung kommenden Temperaturen zu verschieden oder die Ausführung der Verschmelzungen ist
sehr umständlich. Auch reicht die Dichtungslänge oder die mechanische Stabilität oft nicht aus. Meist
handelt es sich auch nicht bei den zu verschmelzenden Teilen um Teile aus transparentem Sinterkorund.
Es sind auch Verschmelzungen bekanntgeworden, bei denen Stützkörper aus schwer schmelzbarem
Material verwendet werden (deutsche Patentschrift 967 320, Glas-Email-Keramo-Technik, 14, Heft 6
(1963), S. 209, und deutsche Patentanmeldung S 14862). Bekannt ist auch das Aufbringen von
Kappen, unter anderem aus Nickel und Chrom, die durch eine Titanzwischenlage angeschweißt werden.
Auch für Glaslote sind günstige Zusammensetzungen bekannt.
Die vorliegende Erfindung gibt nun eine konstruktiv einfache Lösung für einen sicheren und
haltbaren Endverschluß eines Alkalimetalldampf enthaltenden Entladungsgefäßes an. Die Alkalimetalldampf
enthaltende elektrische Entladungslampe, insbesondere Natriumdampf-Hochdruckentladungslampe,
mit einem vorwiegend aus Aluminiumoxid bestehenden transparenten Entladungsgefäß und
einem mit dem Entladungsgefäß verlöteten Verschlußteil ist dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußteil
aus einer in das Gefäßende mit einem geringen Zwischenraum eingepaßten, den Gefäßquerschnitt
bis auf Öffnungen für Stromzuführung und Haltedraht ausfüllenden Scheibe aus keramischem
Material mit einem Ausdehnungskoeffizienten gleich oder ähnlich dem des Gefäßmaterials und
einer sich zwischen Entladungsgefäß und Scheibe befindenden Schicht eines Lots mit ähnlichem Aus-
dehnungskoeffizienten aus einer Schmelze eines Gemisches aus verschiedenen Metalloxiden mit einem
Schmelzpunkt nahe unterhalb des Schmelzpunktes des keramischen Materials oder aus einem Metall
oder einer Metallegierung, die mit dem keramischen Material reagiert und eine Verbindung eingeht, besteht
und derart angeordnet ist, daß das Ende des Entladungsgefäßes über das Verschlußteil hinausragt.
Bei Verwendung von Metalloten muß ein wesentlicher Bestandteil der Legierung aus Titan oder
Zirkon bestehen.
Die Lampe gemäß der Erfindung hat eine vakuumdichte Einschmelzung, die den Vorteil hat, daß die
Metallmasse klein gehalten ist. Eine große Metallmasse ist insofern ungünstig, da dann die Wärmeableitung
von der Elektrode zu groß ist, was beispielsweise bei Natriumdampf-Hochdruckentladungslampen
zur Folge hätte, daß der gesättigte Natriumdampf zu stark kondensieren und der Dampfdruck
so niedrig würde, daß die Daten der Lampe nicht mehr zu erreichen wären. Die Einschmelzung ist
einfach herzustellen. Sie ist mechanisch sehr stabil und infolge der gegenüber den bekannten Anordnungen
großen Dichtungslänge auch vakuumdicht. Die durch die verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten
auftretenden Spannungen werden bei der Einschmelzung gemäß der Erfindung auf eine gegenüber
den bekannten Einschmelzungen größere Fläche des Entladungsgefäßes verteilt, so daß die Gefahr des
Springens und demzufolge Undichtwerdens der Ein-Schmelzung gegenüber anderen bekannten Ausführungen
vermieden wird. Durch die Kombination von Formgebung und Lötung wird gemäß der Erfindung
eine Lampe mit einer Einschmelzung hoher Temperaturwechselbeständigkeit erhalten.
Die Scheibe kann so gestaltet sein, daß sie nur eine zentrale Bohrung aufweist. In diese Bohrung ist
dann mittels eines Lotes die Stromzuführung der Elektrode eingeschmolzen. Als Stromzuführung kann
ein massiver Stab aus einem hochschmelzenden Metall oder einer hochschmelzenden Metallegierung
mit einem dem keramischen Material ähnlichen Ausdehnungskoeffizienten verwendet werden. Als Stromzuführungsmetall
eignen sich gut Tantal oder Niob. Will man aber gleichzeitig die Lampe über ihren
Endverschluß pumpen, so kann diese zentrale Stromzuführung in Form eines Pumpröhrchens ausgebildet
sein, das nach dem Pumpvorgang an seinem außerhalb des Entladungsgefäßes liegenden Ende nach
bekannten Verfahren verschlossen wird. Ist in der Lampe außerdem noch eine Zündelektrode vorgesehen,
so kann auch die Zuführung und gleichzeitig Halterung für diese Elektrode durch eine zusätzliche
Bohrung in der Scheibe geführt werden.
Die Festlegung der Scheibe kann so vorgenommen werden, daß sie auf einem innen im Entladungsgefäß
befindlichen Vorsprung aufliegt. Eine andere Möglichkeit der Festlegung der Scheibe bei einer innen
glatten Oberfläche des Gefäßes besteht darin, daß die Scheibe zunächst auf die Stromzuführung, an der
sich ein Sprengring zur Halterung der Scheibe befindet, aufgeschoben wird. Danach wird an der
Stromzuführung ein Querstift provisorisch angebracht, dessen Länge größer als der Durchmesser
des Entladungsgefäßes ist und der nach Einführung der Scheibe in die Lampe mit seinen Enden auf der
Stirnfläche des Entladungsrohres aufliegt und später, nach Verschmelzen von Entladungsrohr, Scheibe und
Stromzuführung, wieder entfernt wird.
In den Fig. 1 und 2 sind Ausführungsbeispiele der vakuumdichten Elektrodeneinschmelzung gemäß
der Erfindung dargestellt. In F i g. 1 ist die Elektrodenstromzuführung als massiver Stab dargestellt, in
F i g. 2 als Pumpröhrchen. Gleiche Teile der Figuren sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
In F i g. 1 besteht der Kolben 1 der Lampe aus einem transparenten keramischen Material mit
hohem Aluminiumoxidgehalt. Die Scheibe 2 ist aus demselben keramischen Material wie das Entladungsgefäß.
Durch eine zentrale Bohrung in der Scheibe ist ein massiver Stab 3 aus Niob geführt. In eine
zweite Bohrung ist ein dünnerer Stab 4 aus Tantal, der gleichzeitig als Zündelektrode dient, eingeschoben.
Die vakuumdichte Verbindung zwischen der Scheibe und den Stromzuführungen sowie der Scheibe
und dem Entladungsgefäß wird durch ein Glaslot 5, das aus einem Gemisch aus 3O°/o Bariumoxid, 3O°/o
Aluminiumoxid und 40 Vo Boroxid besteht und dessen Schmelzpunkt bei etwa 1400° C liegt, hergestellt.
An der Stromzuführung 3 ist die Elektrode 6 aus Wolfram befestigt. In der F i g. 2 ist die zentrale
Stromzuführung als Pumpröhrchen 7 ausgebildet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Alkalimetalldampf enthaltende elektrische Entladungslampe, insbesondere Natriumdampf-Hochdruckentladungslampe,
mit einem vorwiegend aus Aluminiumoxid bestehenden transparenten Entladungsgefäß und einem mit dem
Entladungsgefäß verlöteten Verschlußteil, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußteil
aus einer in das Gefäßende mit einem geringen Zwischenraum eingepaßten, den Gefäßquerschnitt
bis auf Öffnungen für Stromzuführung und Haltedraht ausfüllenden Scheibe aus keramischem
Material mit einem Ausdehnungskoeffizienten gleich oder ähnlich dem des Gefäßmaterials
und einer sich zwischen Entladungsgefäß und Scheibe befindenden Schicht eines Lotes
ähnlichen Ausdehnungskoeffizienten aus einer Schmelze eines Gemisches aus verschiedenen
Metalloxiden mit einem Schmelzpunkt nahe unterhalb des Schmelzpunktes des keramischen
Materials oder aus einem Metall oder einer Metallegierung, die mit dem keramischen Material
reagiert und eine Verbindung eingeht, besteht und derart angeordnet ist, daß das Ende
des Entladungsgefäßes über das Verschlußteil hinausragt.
2. Entladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe eine zentrale
Bohrung aufweist, in die die Stromzuführung der Elektrode mit dem Lot vakuumdicht eingeschmolzen
ist.
3. Entladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Stromzuführungen
der Elektrode zwischen der Scheibe und dem Entladungsgefäß mit dem Lot vakuumdicht
eingeschmolzen sind.
4. Entladungslampe nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführung
aus einem hochschmelzenden Metall oder einer hochschmelzenden Metallegierung mit einem dem
keramischen Material ähnlichen Ausdehnungskoeffizienten besteht.
5. Entladungslampe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführung
als ein Massivstab oder als ein Pumpröhrchen ausgebildet ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP0033865 | 1964-03-18 | ||
DEP0033865 | 1964-03-18 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1471379A1 DE1471379A1 (de) | 1968-12-19 |
DE1471379B2 true DE1471379B2 (de) | 1972-11-30 |
DE1471379C DE1471379C (de) | 1973-06-20 |
Family
ID=
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2641880A1 (de) * | 1975-09-29 | 1977-03-31 | Philips Nv | Elektrische entladungslampe |
DE2814411A1 (de) * | 1977-04-15 | 1978-10-19 | Philips Nv | Hochdruckmetalldampfentladungslampe |
DE3133795A1 (de) * | 1980-09-05 | 1982-05-13 | Naamloze Vennootschap Philips' Gloeilampenfabrieken, 5621 Eindhoven | "hochdrucknatriumdampfentladungslampe" |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2641880A1 (de) * | 1975-09-29 | 1977-03-31 | Philips Nv | Elektrische entladungslampe |
DE2814411A1 (de) * | 1977-04-15 | 1978-10-19 | Philips Nv | Hochdruckmetalldampfentladungslampe |
DE3133795A1 (de) * | 1980-09-05 | 1982-05-13 | Naamloze Vennootschap Philips' Gloeilampenfabrieken, 5621 Eindhoven | "hochdrucknatriumdampfentladungslampe" |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1471379A1 (de) | 1968-12-19 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |