DE1471200C - Basische, feuerfeste Magnesiasteine - Google Patents

Basische, feuerfeste Magnesiasteine

Info

Publication number
DE1471200C
DE1471200C DE1471200C DE 1471200 C DE1471200 C DE 1471200C DE 1471200 C DE1471200 C DE 1471200C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
magnesia
silica
refractory
mgo
basic
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Der Anmelder Ist
Original Assignee
Heuer, Rüssel Pearce, Dr., Philadelphia, Pa. (V.StA.)
Publication date

Links

Description

3 4
Tonerde und Manganoxyd sollen in der gebrannten Steine entwickeln beim Abkühlen infolge der Här-
Magnesia vorzugsweise in einer Menge von nicht tung des Teeres bzw. Peches eine Bindung und sind
über etwa 1% vorliegen. dann für eine Verwendung im Konverter geeignet.
Das kieselsäurehaltige Material kann in Form von Es wurde festgestellt, daß der Teer bzw. das Pech feinen Teilchen von Kieselsäure vorliegen, von welchen 5 bei der Verwendung der Steine an der heißen Steinmindestens 65°/0 eine Korngröße von unter 325 fläche ausbrennt. In den inneren Abschnitten der Maschen (0,044 mm) aufweisen, oder es kann von Steine wird der Teer bzw. das Pech durch die im einem Magnesiumsilikat, wie Olivin, Talk oder Ser- Ofen bzw. im Gefäß herrschende Temperatur in pentin, gebildet sein, und schließlich ist es auch Koks übergeführt, der als Bindemittel für das feuermöglich, daß als kieselsäurehaltiges Material eine io feste Material wirkt. Die Festigkeit der verkokten andere gebrannte Magnesia (zweite Magnesia), vor- Teerbindung läßt jedoch viel zu wünschen übrig, zugsweise in einer Menge von 10 bis 75 °/0 vorliegt, Es ist ferner ein Verfahren zur Herstellung feuerfester die über 75°/o MgO enthält und einen hohen Kiesel- Magnesiaprodukte bekannt, bei welchem einem körsäuregehalt, d. h. einen Kieselsäuregehalt von 3 oder nigen, feuerfesten, Magnesia enthaltenden Grund-4 bis 15°/0, aber nur einen geringen Kalkgehalt, 15 material Forsteritmaterial in einer Menge von mehr nämlich einen Kalkgehalt von 0,3 bis 3%, aufweist als ungefähr 5% zugesetzt wird, wobei die Menge und daher Kieselsäure in Form von Forsterit und/ des zugesetzten Forsteritmaterials geringer ist als die oder Kalziummagnesiumsilikat enthält. In der dabei Menge des verwendeten feuerfesten Materials und erhaltenen Mischung aus erster und zweiter Magnesia zweckmäßig nicht über 35 % beträgt (österreichische sind weniger als 90% MgO vorhanden. Die feinen 20 Patentschrift 151961). Als Forsteritmaterial kann Teilchen von Kieselsäure können z. B. von Rauch natürlicher oder künstlicher Forsterit verwendet oder Staub, der beim Betrieb von elektrischen Öfen werden. Bei diesem Verfahren wird jedoch keine bei der Herstellung von Ferrosilizium anfällt, gebil- Magnesia mit einem Gehalt an Dikalziumferrit verdet sein. wendet, und es kann in den erhaltenen Erzeugnissen
Die Mischung aus gebrannter Magnesia (erste 25 auch nicht ein Kalk-Kieselsäure-Verhältnis von über Magnesia) und dem kieselsäurehaltigen Material kann 1,3 vorliegen. Bei einem älteren Verfahren zur Hermit Pech bzw. Teer bei einer Temperatur oberhalb stellung von Sintermagnesia aus nicht sinterfähigem der Raumtemperatur vermischt werden, und die heiße Magnesit mit Zuschlag von Kalk und Eisenoxyd Mischung kann dann zur Herstellung von Steinen enthaltenden Stoffen, z. B. Kalziumferrit, werden unter einem Druck von über 350 kg/cm2 verpreßt 3° dem grob zerkleinerten Rohmagnesit die feingemahwerden. Diese Mischungen können aber statt mit lenen Stoffe mit Kalk und Eisenoxyd in einem solchen Teer bzw. Pech auch mit einem chemischen Binde- Verhältnis zugesetzt, daß sie auf 1 Mol Fe2O3 mehr mittel, wie Lösungen von Schwefelsäure, Magnesium- als 1 Mol CaO, vorzugsweise unter 2 Mol CaO, entchlorid, Magnesiumsulfat, Chromsäure, Natrium- halten (deutsche Patentschrift 646 859). Dabei wird silikat, Sulfitablauge bzw. -pech oder anderen orga- 35 beispielsweise ein Magnesit mit einem Gehalt von nischen Bindemitteln, befeuchtet und dann unter 0,2 % Kieselsäure, 0,5 °/0 Kalk und 0,4% Sesquihohen Drücken zwischen 350 und 1050 kg/cm2, vor- oxyden als Ausgangsmaterial verwendet. In diesem zugsweise Drücken über 560 kg/cm2, zu Steinen ver- Magnesit sind nur Spuren von Dikalziumferrit vorpreßt werden. Beim Brennen der Steine vor oder handen, keineswegs aber mehr als 7°/0 Dikalziumwährend ihrer Verwendung erfolgt durch Umsetzung 4° ferrit. Ferner entspricht dieses Magnesit auch nicht des in der gebrannten Magnesia (erste Magnesia) der Bedingung, daß er 4 bis 20% Kalk und 4 bis vorhandenen Dikalziumferrits und des gegebenenfalls 15% Eisenoxyd enthält. Schließlich ist auch noch vorliegenden freien Kalks mit der in dem kieselsäure- zu berücksichtigen, daß es sich bei diesem Verfahren haltigen Material anwesenden Kieselsäure die Bildung um die Herstellung von Sintermagnesia, nicht aber einer In-situ-Bindung. 45 um die Herstellung von Steinen mit 'einem Gehalt
Nach der derzeitigen Praxis werden für die Aus- an Magnesia handelt. Ein anderes zum Stande der kleidung von Öfen bzw. Gefäßen für das Sauerstoff- Technik gehörendes Verfahren betrifft die Herstellung blasen, wie LD-Konverter, Steine verwendet, die aus von Flickmassen und besteht darin, daß als Ausgebranntem Dolomit oder aus einer Mischung von gangsmaterial eine Mischung von metallurgischem gebranntem Dolomit mit gebrannter Magnesia oder 5° Magnesit mit 10 bis 15% Martinschlacke verwendet aus gebrannter Magnesia, die mit Pech oder Teer wird, wobei das Verhältnis der Komponenten so eingebunden ist, aufgebaut sind. Nach in der neueren geregelt wird, daß das Material nach dem Brennen Zeit entwickelten Verbesserungen scheint man von 67 bis 72 % Periklas und 10 bis 15 % Dikalziumferrit der ursprünglichen Verwendung von gebranntem enthält. Es wird also im Gegensatz zur vorliegenden Dolomit abzugehen und Auskleidungen zu verwenden, 55 Erfindung nicht eine Magnesia einer bestimmten die gebrannte Magnesia enthalten und einen Gehalt Zusammensetzung mit einem Gehalt von über 7% von etwa 70% an MgO aufweisen, insbesondere Dikalziumferrit verwendet, sondern der Gehalt an wenn die Kapazität der Öfen bzw. Gefäße 50 Tonnen Dikalziumferrit wird erst durch einen Zusatz von überschreitet. Das gebrannte feuerfeste Material wird Dolomit oder Kalkstein und Eisenerz eingeregelt; zerkleinert, gemahlen und auf eine geeignete Teilchen- 6° der Dikalziumferrit bildet sich beim Brennen von größe, die grobe und feine Körnungen umfaßt, gesiebt, Kalksteindolomit aus CaO und Fe2O3 (aus Eisenerz), und diese Körnungen werden mit etwa 6 bis 7% Dieses Material wird nach dem Brennen in einer Teer bzw. Pech mit einem Schmelzpunkt von etwa Korngröße von 0 bis 10 mm als Flickmasse verwen-30 bis 80° C vermischt, und die Mischung wird zur det. Ferner ist auch die Gewinnung von gebrannter Erleichterung des Mischvorganges auf eine Tempe- 65 Magnesia aus feingemahlenem Magnesit, der als ratur von etwa 115°C erhitzt. solcher oder durch geeignete Zuschläge ein KaIk-
Dann wird die Mischung bei Drücken von Kieselsäure-Verhältnis von über etwa 1,4, einen
350 kg/cm2 oder darüber zu Steinen verpreßt. Die Gehalt von unter 10 % an Eisenoxyd und. einen Kalk-
5 6
gehalt von unter 15%, bezogen auf den gebrannten bis 3% Kalk, enthält, zugesetzt. Eine typische Ana-
Zustand, aufweist, beschrieben worden. Beispielsweise Iyse einer solchen Magnesia ist wie folgt:
können als Ausgangsmaterialien für die Herstellung
der gebrannten Magnesia zwei verschiedene Arten SiO2 9,70 %
von Rohmagnesit miteinander vermischt und in bri- 5 Fe2O3 0,25 %
kettierter oder granulierter Form gebrannt werden, Al O 0 23 °/
wobei eine Mischung mit einem Gehalt von 5,56% 2 3 ιΊοο/0
Kieselsäure, 3,76% Ferrioxyd und 10,42% Kalk CaU V^ /o
erhalten wird (französische Patentschrift 1014 475). Glühverlust 0,30%
Diese gebrannte Magnesia enthält demnach nicht io MgO 86,33%
4 bis 15% Fe2O3 und höchstens 3% SiO2, und es
kann in ihr überhaupt kein Dikalziumferrit vorhanden Eine solche Bindemagnesia enthält Monticellit sein. Schließlich kann noch erwähnt werden, daß (CMS) und Forsterit (M2S). Die in diesen Verbindun-Sintermagnesia, die der erfindungsgemäß eingesetzten gen enthaltene Kieselsäure reagiert beim Erhitzen gebrannten Magnesia (erste Magnesia) weitgehend 15 mit dem in der ersten Magnesia vorhandenen C2F entspricht und auch Dikalziumferrit enthält, an sich und bildet Merwinit (C3MS2) oder Dikalziumsilikat bereits bekannt ist (deutsche Patentschrift 767 579). (C2S). Das dabei freigesetzte Eisenoxyd vereinigt Aus einer solchen Sintermagnesia allein, also ohne sich mit Magnesia unter Bildung von Magnesiaferrit Zusätze von kieselsäurehaltigem Material, erhaltene (MF). Die Bildung dieser neuen Verbindungen bewirkt Steine sind jedoch mit den Steinen gemäß der Erfin- 20 eine Bindung des feuerfesten Materials. Diese neuen dung nicht vergleichbar, weil aus dieser Sintermagnesia Verbindungen haben eine viel höhere Feuerfestigkeit ohne Zusätze an Kieselsäure erhaltene Steine keine als die in der ursprünglichen Magnesia vorhandenen In-situ-Bindung, die durch eine Umsetzung von Di- Verbindungen C2F und CMS. Wenn die erste Magnesia kalziumferrit mit Kieselsäure gebildet ist, aufweisen keinen freien Kalk enthält, dann sind für das vorkönnen. 25 handene C2F folgende Umsetzungen möglich:
Die in den Magnesiasteinen gemäß der Erfindung
verwendete gebrannte Magnesia (erste Magnesia) 4 CMS + C2F -^ 2C 3MS2 + M + MF
kann durch Brennen von natürlichem Magnesit der 2 CMS + CF -» 2CS + M + MF
gewünschten Zusammensetzung, der gegebenenfalls ,Μς ,' „ J^ , ,,, , , Mp
aufbereitet worden sein kann, in einem Drehofen 30 4 M2S + 3 C2F -* 2 C3MS2 + 3 M + 3 MF
oder durch Brennen von Magnesiumhydrat, das aus M2S + C2F -»■ C2S + M + MF
Solen bzw. Ablaugen oder Seewasser gewonnen wurde,
die auf die gewünschte chemische Zusammensetzung Wenn die erste Magnesia C3S enthält, reagiert dieses eingestellt worden sind, in einem Drehofen (USA.- gleichfalls mit CMS und M2S, die in der zweiten Patentschrift 2 447 412) erhalten werden. Ein solches 35 Magnesia vorliegen, und bildet C2S oder C3MS2.
Brennprodukt hat ein Kalk-Kieselsäure-Verhältnis Die Reaktionsprodukte, nämlich Magnesia (M), von über 2. Aus diesem Grunde liegt in dem Brenn- Magnesiumferrit (MF), Dikalziumsilikat (C2S), Triprodukt eine kristalline Phase von Dikalziumsilikat kalziumsilikat (C3S) und Trikalziummagnesiumsilikat (C2S) oder Trikalziumsilikat (C3S) oder beiden diesen (C3MS2), bilden eine feuerfeste Bindung für die verVerbindungen und ferner Kalk mit Eisenoxyd unter 40 wendeten Arten von gebrannter Magnesia. Es ist Bildung von Dikalziumferrit (C2F) vereinigt vor. offensichtlich, daß die verschiedenen Kieselsäure-Wenn Kalk in einer Menge vorhanden ist, welche verbindungen, die ursprünglich vorhanden sind (CMS die zur Bildung von C3S und C2F geeignete Menge oder M2S), verschiedene Mengen an den Reaktionsüberschreitet, wird freier bzw. ungebunden vorlie- produkten ergeben, auch wenn die Menge an Kieselgender Kalk vorhanden sein. Diese Menge an freiem 45 säure in den Ausgangsmaterialien konstant gehalten Kalk muß auf einem Minimum gehalten werden, wird. Daher wird die Zusammensetzung der als wenn wässerige Lösungen von Bindemitteln an Stelle Ausgangsmaterialien für die Mischung verwendeten von Teer bzw. Pech zum Binden der Steine verwendet Arten von Magnesia einen Einfluß auf die Bindemittelwerden, weil freier Kalk die Neigung hat, zu hydra- menge haben, selbst wenn der Gehalt an Kalk und tisieren. 50 Kieselsäure im Endprodukt konstant gehalten wird. Eine geeignete Magnesia dieser Art hat die folgende Wenn die erste Magnesia freien Kalk enthält, sind typische Zusammensetzung: in Abhängigkeit von den vorhandenen Mengen an
Kalk und Kieselsäure auch folgende Umsetzungen möglich:
SiO2 0,80% 55
Fe2O3 5,90%
Al2O3 0,62%
CaO 6,30%
Glühverlust 0,28% 60
MgO 86,10%
Zu dieser Magnesia werden gemäß einer der bereits Die Mischung der beiden Arten von gebrannter obenerwähnten Ausführungsformen 10 bis 75 % einer 65 Magnesia soll Kalk und Kieselsäure in einem Gewichtseine Bindung bewirkenden Magnesia (zweite Magnesia), verhältnis in den Grenzen von 1,3 bis 3,0 oder 3,5 die über 75 % Magnesia, zwischen 4 und 15 % Kiesel- enthalten,
säure und verhältnismäßig wenig Kalk, nämlich 0,3 Eine Mischung von 70 Gewichtsteilen erste Magnesia
2 CMS + C -
CMS + C
CMS + 2 C -
2 M2S + 3 C -
M2S + 2 C -
M2S + 3 C -
> C3MS2+ M
> C2S + M
> C3S + M
> C3MS2 + 3 M
> C2S + 2 M
> C3S + 2 M
7 8
und 30 Gewichtsteilen der Bindemagnesia (zweite 0,044 mm lichter Maschenweite hindurchgehen, verMagnesia) sind zur Erreichung dieses Zieles geeignet. mischt werden. Solche Teilchen können aus dem Rauch Die Mischung hat folgende Zusammensetzung: von elektrischen Öfen, in welchen Ferrosilizium hergestellt wird, erhalten werden und gehen zu 99% SiO2 3,47 % 5 durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von etwa
Fe2O3 4,21% 0,044 mm.
AiQ Q go ο/ Beispielsweise kann eine Mischung von 98 Gewichts-
23 ' 0 ° teilen dieser Magnesia mit 2 Gewichtsteilen Kiesel-
' ' ° säurerauch verwendet werden. Die erhaltene Mischung
Glühverlust 0,30% 10 hat folgende Zusammensetzung:
MgO 86,15%
SiO2 3,18%
Eine andere Mischung, die geeignet ist, besteht aus Fe2O3 6,37 %
80 Gewichtsteilen erster Magnesia und 20 Gewichts- Al O 0 69 0I
CaO 11,86%
teilen zweiter Magnesia und hat folgende Zusammen- 15 * *2 Setzung:
Glühverlust 0,20%
SiO2 2,58% MgO 77,70%
Fe2O3 4,78%
AiQ Q 55 0 / 20 Wenn dies gewünscht wird, kann an Stelle der Kiesel-
23 ' 0 ° säureteilchen Magnesiumsilikat, z. B. in Form von
CaO 5'6° /0 Talk, Olivin oder Serpentin, vorzugsweise in Form
Glühverlust 0,28% Von feinen Teilchen einer Korngröße von unter
MgO 86.13 % 0,074 mm, verwendet werden. Beispielsweise stellt
25 eine Mischung von 93,3% Magnesia und 6,7% Talk
Zur Herstellung von Steinen aus diesen Magnesia- eine brauchbare Mischung dar.
mischungen werden Teilchen einer Korngröße von Die Steine können vor ihrer Verwendung auch in
unter 4,699 oder 3,327 mm und über 0,589 mm und einem Ofen gebrannt werden.
ferner Teilchen einer Korngröße von unter 0,208 bzw. Wenn im vorliegenden Zusammenhang von der
0,147 mm oder darunter verwendet. 59 bis 70 % der 30 Menge an Dikalziumferrit (C2F), die in der gebrannten
gröberen Teilchen werden mit 30 bis 50% der feineren Magnesia (erste Magnesia) vorhanden ist, gesprochen
Teilchen und mit Pech eines Schmelzpunktes von 30 wird, dann wird diese Menge dadurch bestimmt,
bis 8O0C gründlich vermischt, wobei die Mischung daß zuerst die Menge an Kalk berechnet wird, die
auf einer Temperatur von 115°C gehalten wird, und für eine Vereinigung mit der vorhandenen Kieselsäure
unter einem Preßdruck von über 350 kg/cm2 zu Steinen 35 unter Bildung von C2S erforderlich ist, und diese
verpreßt. Beim Abkühlen bildet sich in den Steinen Menge von der gesamten vorhandenen Kalkmenge
eine Bindung, und diese sind dann gebrauchsfertig. abgezogen wird, um die Menge an im Überschuß
Für gewisse Zwecke kann es wünschenswert sein, vorliegendem Kalk zu ermitteln. Von dieser über-
wenn der Kalkgehalt in der ersten Magnesia bis zu schüssigen Menge an Kalk wird dann angenommen,
20% beträgt, um die Anwesenheit von freiem Kalk 40 daß sie sich zuerst mit Eisenoxyd unter Bildung von
zu gewährleisten. In einem solchen Fall kann es zweck- C2F umsetzt und ein gegebenenfalls verbleibender
mäßig sein, die Mischung so einzustellen, daß das Rest an Kalk sich weiter mit Kieselsäure bzw. dem
Kalk-Kieselsäure-Verhältnis in der Mischung über 3,5 bereits entstandenen C2S unter Bildung von C3S
und beispielsweise 5 oder mehr beträgt. Durch den vereinigt. Von einem dann nach der Umsetzung der
Zusatz von zweiter Magnesia soll eine ausreichende 45 gesamten Kieselsäure unter Bildung von C3S zurück-
Menge an Kieselsäure eingebracht werden, damit die bleibenden Überschuß an Kalk wird angenommen,
Mischung 8% oder 10% C2S und/oder C3S enthält. daß er freien bzw. ungebundenen Kalk darstellt.
Durch die Bildung von C2S oder C?S wird der Gehalt In den meisten Fällen wird eine allenfalls vorhandene
an freiem Kalk in den Steinen verringert, doch wird geringe Menge Tonerde (A) noch vor der Bildung von
ein solches feuerfestes Material vorzugsweise mit 50 C2F Tetrakalziumaluminiumferrit (C4AF) bilden, doch
Teer bzw. Pech gebunden und kann bei langem Lagern wird im vorliegenden Zusammenhang diese Menge
in feuchter Atmosphäre gegen eine Hydratation bzw. als in der berechneten Menge an C2F eingeschlossen
Verschlechterungen anfällig sein. erachtet.
Ein typisches Beispiel für eine erste Magnesia mit Die Steine gemäß der Erfindung sind in erster Linie
hohem Kalkgehalt ist eine Magnesia der folgenden 55 für die Auskleidung von mit Sauerstoff geblasenen
Zusammensetzung: Konvertern bestimmt, können jedoch auch an solchen
Stellen bzw. für solche Zwecke verwendet werden,
SiO2 1)20% an welchen bzw. für welche teergebundene Steine
pe O 6,50 % °der Massen aus Dolomit oder dolomitischem Ma-
», n 070°/ 6o Snesti Verwendung finden, wie z. B. an Stelle großer
£ 2T3 ίο ino/° Blöcke für die Zustellung der Wände von elektrischen
CaO 12'1U Lichtbogenofen oder für die Herstellung solcher oder
Glühverlust 0,20 % anderer Blöcke.
MgO 79,30 % Die Prozentangaben beziehen sich auf Gewichts-
65 prozente.
Diese Magnesia kann mit zweiter Magnesia oder Wenn im vorliegenden Zusammenhang von einer mit Kieselsäure in Form von kleinen Teilchen, von gebrannten Magnesia für die Herstellung von feuerweichen mindestens 65 % durch ein Sieb mit etwa festem Material, das mit einem chemischen Bindemittel
209 519/331
9 10
gebunden ist, gesprochen wird, dann wird für diesen eines niedrigeren Kornraumgewichtes, z. B. Kör-Zweck vorzugsweise ein gebranntes Kornmaterial nungen mit einem Kornraumgewicht von etwa 2,9 mit einem Kornraumgewicht von etwa 3,05 bis 3,40 bis 3,1, zu verwenden. Solche Körnungen haben eine verwendet. Im Fall von vorgebrannter Magnesia größere Porosität und absorbieren den Teer bzw. das für die Herstellung von teergebundenen, feuerfesten 5 Pech und ermöglichen dadurch eine bessere Koks-Erzeugnissen kann es vorteilhaft sein, Körnungen bindung.

Claims (14)

Patentansprüche:
1. Basische, feuerfeste Magnesiasteine für die Zustellung von metallurgischen Öfen und Gefäßen, insbesondere von Konvertern für die Herstellung von Stahl durch Blasen mit Sauerstoff bzw. sauerstoff haltigen Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus gebrannter Magnesia (erste Magnesia), die 65 bis 90% MgO, 4 bis 20% CaO, 4 bis 15% Fe2O3 und 0,05 bis 2% SiO2 und im Gleichgewicht mehr als 7% Dikalziumferrit enthält, wobei jedoch diese Magnesia bei einem MgO-Gehalt von weniger als 80% einen Gehalt von 0,05 bis 3% SiO2 aufweist, und ferner aus einem kieselsäurehaltigen Material in einer solchen Menge, daß das Kalk-Kieselsäure-Verhältnis in der Mischung zwischen 1,3, vorzugsweise mindestens 1,5, und 3,5 liegt und in der Mischung mindestens 77% MgO vorhanden sind, hergestellt sind.
2. Basische, feuerfeste Magnesiasteine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gebrannte Magnesia (erste Magnesia) freien Kalk enthält und das Kalk-Kieselsäure-Verhältnis in den Steinen zwischen 1,3 und 5,0 liegt, wobei die Steine nach dem Brand Dikalziumsilikat und/ oder Trikalziumsilikat in Mengen von über 8% enthalten.
3. Basische, feuerfeste Magnesiasteine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das kieselsäurehaltige Material in Form von feinen Teilchen von Kieselsäure vorliegt, von welchen mindestens 65% eine Korngröße von unter 0,044 mm aufweisen.
4. Basische, feuerfeste Magnesiasteine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das kieselsäurehaltige Material ein Magnesiumsilikat ist.
5. Basische, feuerfeste Magnesiasteine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als kieselsäurehaltiges Material eine gebrannte Magnesia (zweite Magnesia), vorzugsweise in einer Menge von 10 bis 75 %, vorliegt, die über 75% MgO, sowie Kieselsäure in Form von Forsterit und/oder Kalziummagnesiumsilikat enthält, wobei in der Mischung weniger als 90% MgO vorhanden sind.
6. Basische, feuerfeste Magnesiasteine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch, gekennzeichnet, daß sie Teer bzw. Pech als Bindemittel enthalten.
7. Basische, feuerfeste Magnesiasteine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie verdünnte Schwefelsäure als Bindemittel enthalten.
8. Verfahren zur Herstellung von basischen, feuerfesten Magnesiasteinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gebrannte Magnesia (erste Magnesia), die 65 bis 90% MgO, 4 bis 20% CaO, 4 bis 15% Fe2O3 und 0,05 bis 2% SiO2 und im Gleichgewicht mehr als 7% Dikalziumferrit enthält, jedoch bei einem MgO-Gehalt von weniger als 80% einen Kieselsäuregehalt von 0,05 bis 3% aufweist, mit solchen Mengen eines kieselsäurehaltigen Materials vermischt wird, daß in der Mischung ein KaIk-
Die Erfindung betrifft basische, feuerfeste Magnesiasteine für die Zustellung von metallurgischen öfen und Gefäßen, insbesondere von Konvertern, wie beispielsweise basischen Bessemer-Konvertern, LD-Konvertern, Kaldo-Konvertern u. a., für die Herstellung von Stahl aus Roheisen durch Blasen mit Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltigen Gasen.
Die Erfindung zielt darauf ab, für die Auskleidung von solchen Öfen und Gefäßen geeignete feuerfeste Magnesiasteine zu schaffen, die aus feuerfester, gebrannter Magnesia geringer Güte, die im allgemeinen für eine Verwendung für die Herstellung von hochwertigen feuerfesten Erzeugnissen nicht geeignet ist, aufgebaut sind. Dieses Ziel wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die feuerfesten Magnesiasteine aus gebrannter Magnesia (erste Magnesia), die 65 bis 90% MgO, 4 bis 20% CaO, 4 bis 15% Fe2O3 und 0,05 bis 2% SiO2 und im Gleich-
gewicht mehr als 7% Dikalziumferrit enthält, wobei jedoch diese Magnesia bei einem MgO-Gehalt von weniger als 80% einen Gehalt von 0,05 bis 3% SiO2 aufweist, und ferner aus einem kieselsäurehaltigen Material in einer solchen Menge, daß das KaIk-Kieselsäure-Verhältnis in der Mischung zwischen 1,3, vorzugsweise mindestens 1,5, und 3,5 liegt und in der Mischung mindestens 77% MgO vorhanden sind, hergestellt sind.
Kieselsäure-Verhältnis von 1,3 bis 3,5 vorliegt, und diese Mischung dann nach Zusatz eines flüssigen Bindemittels unter einem Druck von über 350 kg/cm2 zu Steinen verpreßt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die gebrannte Magnesia (erste Magnesia) freien Kalk enthält und das Kalk-Kieselsäure-Verhältnis in den Steinen zwischen 1,3 und 5,0 liegt, wobei die Mengen an Kalk und Kieselsäure in dem Stein so gewählt werden, daß beim Brennen der Steine Dikalziumsilikat und/ oder Trikalziumsilikat in Mengen von über 8% gebildet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß als kieselsäurehaltiges Material feine Teilchen von Kieselsäure verwendet werden, von welchen mindestens 65% eine Korngröße von unter 0,044 mm aufweisen. j
11. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch ' gekennzeichnet, daß als kieselsäurehaltiges Ma- ; terial ein Magnesiumsilikat verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch \ gekennzeichnet, daß als kieselsäurehaltiges Ma- ; terial eine gebrannte Magnesia (zweite Magnesia), | vorzugsweise in einer Menge von 10 bis 75%, | verwendet wird, die über 75 % MgO sowie Kiesel- j säure in Form von Forsterit und/oder Kalzium- ■ magnesiumsilikat enthält. ;
13. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel Teer oder Pech verwendet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn- : zeichnet, daß als Bindemittel verdünnte Schwefel- ; säure verwendet wird.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3008823C2 (de) Verfahren zum Agglomerieren von kohlenstoffhaltigem Feinmaterial
DE2308851A1 (de) Verfahren zur herstellung von hydratationshaertendem material aus stahlerzeugungshochofenschlacke
DE3620473A1 (de) Feuerfeste masse fuer feuerfeste auskleidungen von metallurgischen gefaessen
EP0793625A1 (de) Portlandzementklinker und dessen verwendung
DE1471200C (de) Basische, feuerfeste Magnesiasteine
DE1471217C2 (de) Basische feuerfeste Materialien in Form von Formkörpern aus Magnesiumoxid und Chromerz
AT247773B (de) Basische, feuerfeste Steine für metallurgische Öfen und Gefäß, insbesondere Konverter und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1471200B2 (de) Basische, feuerfeste Magnesiasteine
DE1471227B2 (de) Basisches feuerfestes erzeugnis und verfahren zu seiner herstellung
DE2151911A1 (de) Verfahren zur Herstellung von kaltgebundenen Agglomeraten aus partikelfoermigem Eisenerzkonzentrat
EP0003761B1 (de) Feuerfeste, basische Massen und ungebrannte Steine
DE2044289C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines feuerfesten Sintermaterials
DE2638458B2 (de) Ungebrannte, feuerfeste Massen oder Steine für metallurgische Gefäße, auf der Basis Chromerz, Sintermagnesia und Hartpech als kohlenstoffhaltiges Bindemittel
DE1471283C (de) Verfahren zum Herstellen feuerfester Dolomitziegel
DE1471231A1 (de) Feuerfester Stein auf der Grundlage von Magnesia und Chromerz,insbesondere Magnesitchromstein,und Verfahren zu seiner Herstellun
DE1815438C (de) Feuerfester, gebrannter Magnesit stein
AT244213B (de) Basisches feuerfestes Erzeugnis und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1646595A1 (de) Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Steinen,Bloecken und Massen
AT249569B (de) Verfahren zur Herstellung von stabilisierten, feuerfesten Dolomitsteinen
DE1646837B1 (de) Verfahren zur herstellung von feuerfesten insbesondere unge brannten magnesitchrom und chrommagnesitsteinen
DE2011805B2 (de) Verfahren zur herstellung von feuerfesten magnesiachromit-und chromitmagnesiasteinen
AT247777B (de) Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Steinen, Blöcken und Massen
DE3210140A1 (de) Verfahren zur herstellung von forsteritsteinen und nach dem verfahren hergestellte forsteritsteine
DE2025487A1 (de) Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Stoffen auf der Grundlage von Calciumoxid
AT200987B (de) Verfahren zur Herstellung von temperaturwechselbeständigen, hochfeuerfesten, basischen Steinen, insbesondere Magnesitsteinen