DE1470325C - Verfahren zur Herstellung von Azepinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Azepinen

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DE1470325C
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DE
Germany
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distilled
benzene
alkyl
torr
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English (en)
Inventor
Dr. Klaus 6100 Darmstadt; König Dr. Claus 5000 Köln Hafner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Deutsche Gold und Silber Scheideanstalt

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Description

Monocyclische Azepine mit der Gruppierung
\\ Ν— · II
konnten bislang noch nicht hergestellt werden.
Es wurde nun gefunden, daß man Azepine der allgemeinen Formel
— COO-Alkyl
III
die im Ring gegebenenfalls durch einen oder mehrere Alkylreste oder den Methoxyrest oder ein Halogenatom substituiert sind, erhält, indem man Benzol, alkyliertes Benzol, Anisol oder Monohalogenbenzol im Überschuß mit einem Amido-ameisensäurealkylester bei bis zu 200°C erhöhter Temperatur oder unter Bestrahlung mit UV-Licht (gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur), gegebenenfalls in Anwesenheit eines inerten Lösungsmittels, umsetzt.
Für das Verfahren können beispielsweise Toluol, die Xylole, Mesitylen, Anisol und Chlorbenzol als Ausgangsstoffe eingesetzt werden.
Die Reaktion verläuft unter Verwendung von Benzol als Ausgangsstoff nach folgendem Schema:
= N-H-COOC2H5
N — COOC2H5
V
+ Ii-COOC2H5
IV
Das Verfahren wird wie folgt ausgeführt: Der Azidoameisensäurealkylester wird in Benzol bzw. dem gemäß vorstehender Definition substituiertes Benzolderivat, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines inerten Lösungsmittels, falls das Benzolderivat bei der Reaktionstemperatur fest-ist, gelöst, und die Reaktionsmischung wird dann entweder mit Ultraviolettlicht bestrahlt, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, oder sie wird auf bis zu 200° C, vorzugsweise auf 100 bis 200° C erhitzt. Dabei geht der Azidoameisensäurealkylester rasch unter Stickstoffabspaitung offenbar in das reaktive Radikal
]3 —COO Alkyl
über und dieses reagiert mit dem eingesetzten Benzol(derivat) vermutlich zunächst unter Bildung eines Aza-norcaradiens vom Typ V, das sich dann unter den Reaktionsbedingungen sogleich in das valenzisomere Azepinderivat der Formel VI bzw. der allgemeinen Formel III umwandelt. Die Ausbeuten an Endprodukt liegen dabei im allgemeinen zwischen 70 und 95% der Theorie.
Im Gegensatz zu der in »Tetrahedron Letters«, 1962, S. 277 bis 280 beschriebenen Anlagerung von Azidoameisensäureestern an olefinische Doppelbindungen unter Bildung eines N-Carbäthoxyaziridins entstehen erfindungsgemäß gegenüber der Ausgangsverbindung ringerweiterte Verbindungen. Die Struktur der letzteren ist durch UV- und NMR-Spektroskopie eindeutig bewiesen. Das UV-Spektrum des N-Carbäthoxyazepins zeigt in η-Hexan zwei Maxima, und zwar bei 208 ηΐμ (log ε 4,44) und 330 m μ, (log e 2,72). Ein Aza-norcaradien-System vom Typ I
müßte hingegen im UV-Bereich ein charakteristisches Dien-Spektrum mit einem Maximum bei etwa 260 ΐτίμ liefern. Das NMR-Spektrum des N-Carbäthoxyazepins zeigt neben den charakteristischen Signalen für die Äthylprotonen der Estergruppierung (Quartett bei 5,8 τ und Triplett bei 8,7 τ) ein Multiplen für die sechs olefinischen Ringprotonen zwischen 3,7 und 4,7 τ. Eine Verbindung vom Typ I kann im »olefinischen Bereich« des NMR-Spektrums nur ein Signal für vier Protonen zeigen und muß außerdem ein weiteres Signal zwischen 6 und 7 τ für die beiden an den .Verknüpfungsstellen von 3- und 6-Ring stehenden Protonen aufweisen. Derartige Signale wurden jedoch in den NMR-Spektren der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Produkte niemals beobachtet.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren Verbindungen sind.auf Grund ihrer pharmakologischen Eigenschaften oder als Ausgangsstoffe für neue Verbindungen wertvoll.
Beispiel!
Eine Lösung von 10 g Azidoameisensäureäthylester in 250 ecm reinstem Benzol wird bei 60 bis 70° C 60 Stunden mit Ultraviolettlicht (Quecksilber-Hochdruckbrenner Q 81, Modell Hanau) bestrahlt. Dabei tritt eine Reaktion unter Stickstoffentwicklung und Gelbfärbung der Lösung ein. Anschließend werden das Benzol und der nicht umgesetzte Azidoameisensäureäthylester im Vakuum abdestilliert. Der gelbbraune Rückstand wird im Hochvakuum destilliert. Man erhält das N-Carbäthoxyazepin in einer Ausbeute von 67% der Theorie als gelbes öl mit einem Siedepunkt von 46 bis 47 0C bei einem Druck von 0,005 Torr (Sdp.20 1300C).
B e i s ρ i e 1 2
Eine Lösung von 10 g Azidoameisensäuremethylester in 250 ecm reinstem Benzol wird 60 Stunden bei etwa 70°C mit Ültraviolettlicht gemäß Beispiel 1 bestrahlt. Nach dem Abdestillieren des Benzols und
des nicht umgesetzten Azidoameisensäuremethylesters im Vakuum wird der gelbrote Rückstand im Hochvakuum destilliert. Das N-Carbmethoxyazepin wird in 60- bis 70%iger Ausbeute als gelbes öl mit einem Siedepunkt von 51 bis 52CC bei einem Druck von 0,3 Torr erhalten.
B e i s ρ i e 1 3
Eine Lösung von 10 g Azidoameisensäuremethylester in 250 ecm destilliertem Toluol wird 42 Stunden bei 1000C mit Ultraviolettlicht gemäß Beispiel 1 bestrahlt. Anschließend wird das Toluol und der nicht umgesetzte Azidoameisensäuremethylester im Vakuum abdestilliert. Der orange Rückstand wird im Hochvakuum destilliert. Das N-Carbmethoxy-methylazepin wird als Isomerengemisch in Form eines gelben Öls mit einem Siedepunkt von 49 bis 58° C bei einem Druck von 0,005 Torr in 42%iger Ausbeute erhalten.
B e 1 s ρ 1 e I 4
Eine Lösung"von 10 g Azidoameisensäuremethylester in 250 ecm reinstem o-Xylol wird zum Sieden erhitzt und entsprechend Beispiel 1 mit Ultraviolettlicht bestrahlt. Nach etwa 20 Stunden wird das o-Xylol zusammen mit dem nicht umgesetzten Azidoameisensäuremethylester im Vakuum und der rote Rückstand im Hochvakuum destilliert. Es wird ein Gemisch der Isomeren des N-Carbmethoxy-dimethylazepins als gelbes öl mit einem Siedepunkt von 69 bis 78 0C bei einem Druck von 0,0001 Torr erhalten. Entsprechend der Stellung der Methylgruppen im o-Xylol dürften auch bei dem in 37%iger Ausbeute gewonnenen Isomerengemisch die Methylgruppen bei allen Isomeren an benachbarten Kohlenstoffatomen stehen.
25
Beispiel5
Eine Lösung von 10 g Azidoameisensäuremethylester in 250 ecm reinstem p-Xylol wird 48 Stunden bei 1250C mit Ultraviolettlicht entsprechend Beispiel 1 bestrahlt. Nach beendeter Reaktion wird das p-Xylol zusammen mit nicht umgesetztem Azidoameisensäuremethylester im Vakuum abdestilliert. Der Rückstand liefert bei der Destillation im Hochvakuum das N-Carbmethoxy-3,6-dimethylazepin in 40- bis 45%iger Ausbeute als gelbes öl mit einem Siedepunkt von 71 bis 73 ° C bei einem Druck von 0,001 Torr. Daneben wird in geringer Ausbeute ein isomeres N-Carbmethoxy-dimethylazepin, ebenfalls als gelbes öl, mit einem Siedepunkt von 59 bis 71'C bei einem Druck von 0,001 Torr erhalten.
B e i s ρ i e 1 6
Eine Lösung von 10 g Azidoameisensäuremethylester in 250 ecm reinstem Mesitylen wird etwa 50 Stunden bei 700C mit Ultraviolettlicht nach Beispiel 1 bestrahlt/ Anschließend werden das Mesitylen und der nicht umgesetzte Azidoameisensäuremethylester im Vakuum abdestilliert. Aus dem Rückstand wird nach der Hochvakuumdestillation das N-Carbmethoxy-2A6-trimethylazepin in 39%iger Ausbeute als gelbes öl mit einem Siedepunkt von 90 bis 95 C bei einem Druck von 0,0001 Torr erhalten.
B e i s ρ i e 1 7
Eine Lösung von 10 g Azidoameisensäuremethylester in 250 ecm frisch destilliertem Anisol wird 15 Stunden bei 9O0C mit Ultraviolettlicht entsprechend Beispiel 1 bestrahlt. Nach Entfernen des Anisols im Vakuum wird der Rückstand im Hochvakuum destilliert. Dabei wird ein Gemisch der isomeren N-Carbmethoxy-methoxyazepine in 7%iger Ausbeute als gelbes öl mit einem Siedepunkt von 71 bis 78C bei einem Druck von 0,0001 Torr erhalten.
Beispiel 8
Eine Lösung von 10 g Azidoameisensäureäthylester in 250 ecm frisch destilliertem Anisol wird auf 120 bis 130c C erhitzt. Nach etwa 4 Stunden ist die Reaktion, die an der Stickstoffentwicklung verfolgt werden kann, beendet. Dann wird das Anisol im Vakuum entfernt und der Rückstand im Hochvakuum destilliert. Es wird ein Gemisch der isomeren N - Carbäthoxy - methoxyazepine in etwa • 10%iger Ausbeute als gelbes öl mit einem Siedepunkt von 81 bis 92 "C bei einem Druck von 0,0001 Torr erhalten.
Beispiel 9
Eine Lösung von 10 g Azidoameisensäureäthylester in 250 ecm frisch destilliertem Chlorbenzol wird bei 120"C etwa .48 Stunden mit Ultraviolettlicht entsprechend Beispiel 1 bestrahlt. Danach wird das Chlorbenzol im Vakuum entfernt und der Rückstand im Hochvakuum destilliert. Dabei wird ein Gemisch der isomeren N-Carbäthoxy-chlorazepine in 27%iger Ausbeute als gelbes öl mit einem Siedepunkt von 57 bis 68 C bei einem Druck von 0,01 Torr erhalten.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Azepinen der allgemeinen Formel
    ( N — COO Alkyl
    die im Ring gegebenenfalls durch einen oder mehrere Alkylreste oder den Methoxyrest oder ein Halogenatom substituiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß Benzol, alkyliertes Benzol, Anisol oder Monohalogenbenzol im Überschuß mit einem Azido-ameisensäurealkylester bei bis zu 200° C erhöhter Temperatur oder unter Bestrahlung mit UV-Licht (gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur), gegebenenfalls in Anwesenheit eines inerten Lösungsmittels, umgesetzt wird.

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