DE1469477C - Verfahren zur Veredelung von textlien Geweben oder Gewirken - Google Patents

Verfahren zur Veredelung von textlien Geweben oder Gewirken

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DE1469477C
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Auf Nichtnennung Antrag
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Norsk Tekstiiforskningsinstitutt; Sentralinstitutt for industriell forskning; Oslo
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Die Begriffe »Relaxation« bzw. »Relaxations- Ein Teil der normalerweise im Gewebe vorliegenden Schrumpfung« werden im Lexikon der Textil- Feuchtigkeit kann unter bestimmten Umständen zuveredlung und ihrer Grenzgebiete, 1966, Carl- sammen mit dem Ammoniak ausgetrieben werden. Heinz Fischer-Bobsien, S. 1714 bzw. 1715, de- Durch direkte Regenerierung des Ammoniaks sammelt finiert. Demgemäß sind unter »Relaxation« Nach- 5 sich in diesem rasch Wasser an. Es bereitet keine Wirkungserscheinungen im Sinne einer als Ent- Schwierigkeiten, den Wassergehalt bis hinab zu etwa spannung oder auch Ermüdung verzögerten und 2 % zu eliminieren, welcher Gehalt etwa dem Wassermehr oder weniger langsam abklingenden (vor- gehalt, wie er bei der Regenerierung über eine wäßrige herigen) Reaktion, bis der endgültige (alte oder Ammoniaklösung erhalten wird, entspricht. Falls sich neue) Gleichgewichtszustand wiederhergestellt ist, io Wasser im flüssigen Ammoniak ansammelt, wird es zu verstehen. Die »Relaxationsschrumpfung« ist schwierig und teuer, den Wassergehalt durch Reeine Entspannungsschrumpfung, die darauf be- generierung auf weniger als 0,5% herabzudrücken, ruht, daß beim Befeuchten von z. B. Tuch aus Zunehmender Wassergehalt vermindert die Wirkung der Verarbeitung (Spinnen, Weben, Veredeln) der Ammoniakbehandlung.
stammende, übermäßige Dehnung und Spannung 15 Um ein glattes Material als Endprodukt zu erhalten,
wieder ausgleichend zurückgehen, also ohne ist es notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, die das
äußere Arbeitszufuhr. Gewebe während der Behandlung davor bewahren,
2. Das verknitterte Aussehen, das textile Ma- Jnitteng zu werd«· D«fe Knittrigkeit zeigt sich terialien nach dem Waschen zeigen, beruht teil- beispielsweise sobald sich das Gewebe ohne Spannung weise auf der Relaxation des Gewebes oder Ge- 20 «n^.der !n ^asf5 °ler.in. flussi8em Ammoniak wirkes während des Waschens und teilweise auf befindet; der Grad der Knittngkeit hangt hauptsachmechanischem Knittern während des Waschens ^h vom Material und der Steuerung der Zugspannung und Zentrifugieren oder auch während der wahrend des Spinnens und Webens ab Erfindungs-Trocknung. Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß wird diese Knittngkeit vermieden da das eliminiert das. verknitterte Aussehen, das auf 2S Gewebe oder Gewirke entweder wahrend der^Quellung die Relaxation zurückzuführen ist, völlig oder und/°der der Ammoniakentfernung unter Spannung teilweise gehalten wird, die mindestens so groß ist, daß das
Gewebe und Gewirke nach der Behandlung glatt ist,
3. Eine wesentlich erhöhte Dehnbarkeit des Ge- imd niedriger als die einen Wascheinlauf von mehr webes kann auf Grund der Schrumpfung, die 3o als 5 % für Gewebe und von mehr als 7 °/0 für Gewirke bei der erfindungsgemäßen Behandlung eintritt, bewirkende Spannung. Die notwendige Spannung erhalten werden. wird auf einen Wert nahe einer Grenze eingestellt, die
so nah als möglich bei der Grenze liegt, bei welcher
II. Sekundäre Eigenschaften die Knittrigkeit gerade eliminiert wird. Diese Grenze
35 hängt, wie bereits erwähnt, von dem Material und der
1. Das Material wird in nassem Zustand weicher, Produktionssteuerung während des Spinnens und und als Folge davon wird die Abnützung beim Webens ab. Die Knittrigkeit kann entfernt oder ver-Waschen geringer. hindert werden, indem man das Gewebe zwischen
2. Das Material wird in nassem Zustand knitter- einer Trockenwalze und einem trocknenden Filz fester, was zusätzlich zu den Eigenschaften, die 4<> führt, oder mit Walzen gegen die Trockenwalze unter Punkt 2 der primären Eigenschaften ge- drückt, wobei der Druck gegen den Zylinder hinreinannt sind, eine weitere bessere Formbeständig- chend ist, um das Gewebe zu glätten. Der Grad des keit zur Folge hat. Knitterns kann mittels einer Standardprobe, bestehend ■
., ~. ,-, * , α η u ■ -U* ο* α λ- o~ aus Photographien von Geweben, mit verschiedener
3. Die Gefahr daß bei genahten Stoffen d.e Saume Knittrigkeit gemessen werden.
beim Waschen ausgleiten, wird vermindert. In F i g. 1 wird gezeigt, wie die notwendige und
Ähnlich wie bei der Mercerisierung kann bei der ausreichende Spannung während der zur Erzielung
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens das von Bügelfreiheit (F i g. la) und Einlaufbeständigkeit
Gewebe schmutzabweisender werden, und eine ge- (Ib) dienenden Behandlung bestimmt wird. Wird
gebenenfalls vorhandene Färbung wird im allgemeinen 5° die Spannung erfindungsgemäß oberhalb dem zur
tiefer, vorausgesetzt, daß der Farbstoff gegen flüssiges Erzielung von Bügelfreiheit und unterhalb dem zur
Ammoniak beständig ist. Erzielung von Einlaufbeständigkeiten nicht zu über-
Die Quellung in einer mit NH3-Dampf gefüllten schreitenden Wert gehalten, so erhält man ein Gewebe,
Kammer kann z. B. bei 0,5 bis 20 Atmosphären und das sowohl Bügelfreiheit wie auch befriedigenden
Temperaturen (des Gewebes) von —70 bis +50°C 55 Einlaufwiderstand zeigt.
erfolgen, wobei niedrigere Partialdrücke an über- Fig. la zeigt die Knittrigkeit des fertigen Ma-
hitztem Ammoniakdampf zu niedrigen Temperaturen terials gemäß visueller Beurteilung auf der Ordinate
des Gewebes bei ein und demselben Gesamtdruck als Funktion der Spannung während der Behandlung
führen. Die Bedingungen müssen so gewählt werden, (Abszisse). Ferner wird ein Grenzwert angegeben für
daß das flüssige Ammoniak gesamthaft während der 6° die noch annehmbare Knittrigkeit (&) und den ent-
Quellung im Material verbleibt, worauf es schließlich sprechenden Minimalwert der Spannung (/);
ausgetrieben wird. Bei dieser Behandlung muß die F i g. 1 b zeigt den Wascheinlauf in Prozenten
Spannung des Gewebes oder Gewirkes in jeder Rieh- (Ordinate) als Funktion der Spannung (Abszisse) und
tung während der Quellung und/oder der Entfernung den Grenzwert der Einlaufbeständigkeit gemäß De-
des Ammoniaks reguliert werden. Vorzugsweise erfolgt 65 finition (m) sowie die maximale Spannung, die diesem
die Quellung während einer Zeit von mindestens Wert entspricht (n).
Sekunden, insbesondere während einer Zeit von Die obere Grenze für die Spannung (untere Grenze
Minuten. für die Einlaufbehandlung), die zu einem annehmbaren
.Wascheinlauf führt, ändert sich von Material zu Material und kann auf folgende Weise definiert werden:
Falls ein nicht einlaufendes Material gewünscht wird, so darf die Spannung in jeder Richtung während der Behandlung einen Wert nicht überschreiten, welcher die Wirkung zeigt, daß eine nachfolgende einmalige Waschoperation mit dem gewobenen Material gemäß dem Verfahren laut schwedischem Textilstandard Standardblatt No. 76 »Determination of dimension changes in textile goods« zu einem Wascheinlauf von mehr als ±5% in jeder Richtung führt, während bei gewirkten Materialien nach dem schwedischen Standard SIS 650 040 ein Wascheinlauf in beiden Richtungen von mehr als ±7% der Grenzwert ist.
Fig. Ic zeigt die Wirkung der Spannung auf die Eigenschaften des fertigen Materials, wobei I ein einlauf beständiges Gewebe, II ein erfindungsgemäß behandeltes, einlaufbeständiges und bügelfreies Gewebe und III ein bügelfreies Gewebe ist.
Unter Laufmetergewicht wird das Gewicht von 1 m des Gewebes, d. h., also bei einer Gewebebreite von 1 m das Gewicht von Im2 verstanden.
Im allgemeinen läßt sich sagen, daß die Dehnbarkeit oder Elastizität direkt vom kollektiven Einlauf während des Quellens und Verdunstens abhängt.: Der Grad der Dehnbarkeit, die erzielt wird, hängt von der Faserart ab. Maximale Behandlung gegen Einlauf und damit eine entsprechende Dehnbarkeit in einer . Richtung erhält man, wenn das Material während der Behandlung einer maximalen Spannung in der anderen Richtung unterworfen wird. Maximale und minimale"" Spannung in jeder Richtung hängen ab von den Spannungsbedingungen, die im Hinblick auf die gewünschte Knittrigkeit und die gewünschte Einlaufbeständigkeit beobachtet werden müssen. Wird beispielsweise maximale Dehnbarkeit in Kettrichtung gewünscht, so sollte die Spannung während der Behandlung in Kettrichtung minimal und in Schußrichtung maximal sein. Maximale Behandlung gegen Einlaufen und damit Dehnbarkeit in beiden Richtungen erhält man, falls in beiden Richtungen ohne Spannung gearbeitet wird. Mittlere Spannung während der Behandlung führt zu mittlerer Dehnbarkeit. Beliebige Kombinationen von minimaler bis maximaler Dehnbarkeit in den verschiedenen Richtungen können erzielt werden, indem man Dimension oder Spannung während der Quellung und/oder dem Verdunsten geeignet steuert. Als Dehnbarkeit wird die Verlängerung in Prozent bezeichnet, welche ein Gewebe bei einer Belastung von 350 g/cm Materialbreite zeigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert, wobei in den Beispielen folgende Gewebe behandelt wurden:
1. Baumwolle, Bettuchstoff, Leinwandbindung.
2. Baumwolle/Kunstseide 70/30, rauher S-Grat-Köper (Overall Baumwollstoff).
3. Kunstseide, Zellwolle, Dekorationsmaterial.
4. Leinen, gebleichtes Kanevasleinen, Leinwandbindung.
Beispiell
Mindestens 50 Gewichtsprozent Ammoniak, bezogen auf das Gewicht des Gewebes, werden auf das Gewebe aufgebracht, indem man das Gewebe durch ein Ammoniakbad durchtreten läßt und dann durch eine Kammer hindurchleitet, in der eine Ammoniakatmosphäre vorliegt. Der Druck in der Kammer muß so groß sein und die Temperatur so erniedrigt, daß das auf das Gewebe aufgebrachte Ammoniak im wesentlichen auf diesem Gewebe zurückbleibt, während das Gewebe sich in der Ammoniakkammer befindet. Geeigneterweise liegt der Druck zwischen 0,5 und 20 atm, und die Temperatur, die auf dem Gewebe
ίο herrscht, liegt im Bereich zwischen —70 und +500C. Die Geschwindigkeit, mit der das Gewebe oder Gewirk durch die Kammer hindurchgeführt wird, und die Dimensionierung der Kammer werden so aufeinander abgestimmt, daß die Verweilzeit in der Kammer für jede Längeneinheit des Gewebes mindestens 15 Se-' künden und . vorzugsweise etwa 3 Minuten beträgt.
Die Zuführung des Gewebes muß so durchgeführt werden, daß das Gewebe zu dem Zeitpunkt, wo es sich im Ammoniakbad und der Kammer befindet einer gewissen Spannung unterworfen wird oder, falls es gewünscht wird, überhaupt keiner Spannung. Aus der Ammoniakkammer läuft das Gewebe oder Gewirke zur Oberfläche eines heißen Zylinders, und hierbei wird das Ammoniak abgedampft, während das Gewebe einem einstellbaren Zug unterworfen ist. Die hierbei angewandte Spannung oder der hierbei angewandte Zug sollen durch Vorversuche bestimmt werden, indem man eine Probe des Gewebes verwendet, das mit dem zu behandelnden Gewebe oder Gewirke identisch ist. Im allgemeinen wird die Spannung innerhalb des beim erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugten Bereiches gehalten.
Beispiel 2
Mindestens 50 Gewichtsprozent Ammoniak, bezogen auf das Gewicht des unbehandelten Gewebes, werden auf das Gewebe aufgebracht, indem man es in einer Kammer, in der eine Ammoniakatmosphäre unter den im Beispiel 1 beschreibenen Bedingungen vorliegt, besprüht, und sodann wird das Gewebe wie im Beispiel 1 beschrieben weiterbehandelt. Die Dehnbarkeiten (ausgedrückt in Prozent) der behandelten oben beschriebenen textlien Materialien wieserf vor dem Waschen die folgenden Werte auf, wenn in der Ammoniakkammer kein Zug angewandt wurde:
Baumwolle, Bettuchstoff
S-Grat-Köper
Kunstseide, Zellstoff ...
Leinen
Kette
Schuß
9,0 18,0
11,5 5,0
20,5 1,5
24,0 1,0
Die gleichen Gewebe wurden dann sechsmal in Wasser gewaschen, wobei die Temperatur für die Baumwolle und den S-Grat-Köper bei 850C lag und für das Leinen und Kunstseide bei 6O0C. Die beim Waschen auftretende Schrumpfung wurde in % gemessen und die Bügelfreiheit durch einen Vergleich mit dem Monsanto-Knitter-Standard bestimmt (Wash an wear fabrics — appearance of fabrics after homelaundring, tentative test method 88-1958«. The American Association of Textile Chemists and Colorists, 1958).
Hierbei ist der tiefste Wert 1 und der höchste 5. Es wurden die folgenden Resultate erzielt:
Baumwolle, Bettuchstoff
S-Grat-Köper
Kunstseide, Zellstoff
Leinen
Schrumpfung Schuß
nach dem . -4,5*
Waschen in % 0,7
Kette 0,0
-0,6* 3,0
1,2
4,7
0,3
Formbeständigkeit
3-4
4-3
* Bedeutet, daß eine Ausdehnung stattgefunden hatte.
Wenn die gleichen Textilmaterialien getestet wurden, jedoch ohne daß sie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wurden, dann ergaben sich die folgenden Werte:
Baumwolle,
Bettuchstoff .
S-Grat-Köper
Kunstseide, Zellstoff
Leinen
einzigen Waschvorgang
Belastung während der
Ammoniakbehandlung
3,6 g/cm I 50 g/cm I 110 g/cm
-0,6*
0
-1,4*
-4,5*
1,5
4,2
4,9
0,7
3,0
6,4
13,7
3,0
Zeigt eine Expansion an.
Dehn Schuß Schrumpfung Schuß Form
barkeit beim Waschen bestän
Kette 12,5 Kette -1,3* digkeit
Baumwolle, 4,0 5,0
Bettuchstoff . 11,3 10,0
S-Grat-Köper 3,3 3,5 18,3 10,0 1
Kunstseide, 0,5 10,0
Zellstoff .... 3;0 23,3 2
Leinen ....... 1,0 19,0 2
* Bedeutet, daß Dehnung stattgefunden hatte.
Testl
Dieser Test beschreibt den Einfluß verschiedener Spannung.
Proben des gleichen Gewebes, das in den Beispielen erwähnt wurde, wurden zwischen zwei Klammern gebracht. Die eine Klammer wurde an einem Rahmen befestigt, und man ließ die andere Klammer frei an dem zu prüfenden Gewebe hängen. Jedes Prüfstück wurde einer verschiedenen Spannung unterworfen, indem man verschiedene Belastungen an der freien Klammer anbrachte, wobei die Belastungen während des gesamten Testes konstant waren.
Die belastete Probe wurde in flüssiges Ammoniak eingetaucht, und man ließ sie dort quellen. Die Behandlung wurde so lange fortgesetzt, bis die Probe die Tendenz zeigte, die Länge zu verändern. Das Ammoniak wurde bei Zimmertemperatur abgedampft. Die Änderung der Länge wurde jede halbe Minute lang festgestellt.
Die F i g. 2 bis 5 zeigen die Änderung der Dimension in % (Ordinate) als Funktion der Zeit (die Minuten sind auf der Abszisse aufgetragen), die während der Behandlung A und während der Verdampfung B bei einer bestimmten Belastung in Gramm pro Zentimeter Breite des Materials angewandt wurde. Diese Werte sind für das Baumwollbettuch (F i g. 2), den S-Grat-Köper (F i g. 3), Kunstseide Zellstoff (F i g. 4) und das Leinen (F i g. 5) angegeben.
Nach der Behandlung wurden die Proben einmal, wie vorhin beschrieben, gewaschen und die beim Waschen aufgetretene Schrumpfung wurde bestimmt, wobei die folgenden Ergebnisse erzielt wurden:
Bei einer visuellen Beurteilung zeigte sich, daß der Baumwoll-Bettuchstoff, die Kunstseide und das Leinen eine unannehmbare Knittrigkeit aufwiesen, wenn die Belastung die geringste angegebene war. Hingegen wies die Oberfläche bei sämtlichen Proben eine annehmbare Glätte auf, wenn die Belastung 50 g pro Zentimeter betrug.
Test 2
Der Zweck dieses Testes war es, eine Behandlungsschrumpfung in der Längsrichtung zu verhindern und gleichzeitig eine maximale Behandlungsschrumpfung in der Querrichtung zu erzielen. Als Proben wurden zwei verschiedene Baumwollqualitäten verwendet, und zwar a) betrug der Kaliko (weißer Baumwollstoff), Leinwandbindung, lockere Webung und b) Bettuch, Leinwandbindung, feste Webung, Die Proben wurden mit Ammoniak auf einem Rahmen behandelt. Die Ammoniakbehandlung wurde durchgeführt, indem man besprühte und in einer Ammoniakatmosphäre quellen ließ, und die Proben wurden während der Quellung einem Zug ausgesetzt, indem sie um zwei Walzen befestigt wurden, die 20 cm entfernt vom Rahmen angebracht waren, wobei die Walzen frei gedreht werden konnten. Die Walzen wurden während der gesamten Behandlung gedreht, so daß eine gleichmäßige Schrumpfung in der Querrichtung auftrat. Die Behandlungszeit betrug 3 Minuten. Nach dem Abdampfen des Ammoniaks zeigte es sich, daß die Dehnbarkeit in der Querrichtung für den bedruckten Kaliko 36 % betrug und für das Bettuch 31 %.
Test 3
Der Zweck dieses Tests bestand darin, eine maximale Behandlungsschrumpfung in beiden Richtungen zu erzielen. Die gleichen Arten von Geweben wurden, wie unter Test 2 beschrieben, behandelt, wobei jedoch in keiner Richtung ein Zug angewandt wurde. Nach der Abdampfung des Ammoniaks betrug die Dehnbarkeit des bedruckten Kalikos 24% in der Längsrichtung und 33% m der Querrichtung. Für das Bettuch betrug die Dehnbarkeit 26% in der Längsrichtung und 21% in der Querrichtung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
109 587/404

Claims (1)

1 2
flüssigem Ammoniak auf Cellulosefasern in solcher
_ Weise auszunützen, daß man zu einem Verfahren
Patentanspruch: gelangt, welches im Vergleich mit den bislang be
kannten Verfahren wesentlich wirkungsvoller und
Verfahren zur Veredelung von textlien Geweben 5 wirtschaftlicher zu Geweben und Gewirken mit oder Gewirken, die natürliche oder regenerierte mäßiger bis hoher Dehnung, Einlaufbeständigkeit und Cellulosefasern aufweisen, durch Behandlung mit Bügelfreiheit führt.
flüssigem Ammoniak, dadurch gekenn- Hierzu schlägt die Erfindung vor, daß man das
zeichnet, daß man das Gewebe oder Gewirke Gewebe oder Gewirke mit mindestens 50 Gewichtsmit mindestens 50 Gewichtsprozent — bezogen io prozent — bezogen auf das Trockengewicht des unauf das Trockengewicht des unbehandelten Ge- behandelten Gewebes oder Gewirkes — flüssigem webes oder Gewirkes — flüssigem Ammoniak Ammoniak durch Aufsprühen oder durch kurzes durch Aufsprühen oder durch kurzes Eintauchen Eintauchen in ein Bad mit flüssigem Ammoniak "bein ein Bad mit flüssigem Ammoniak beaufschlagt, aufschlagt, dann mindestens 15 Sekunden lang einer dann mindestens 15 Sekunden lang einer in einer 15 in einer Kammer befindlichen Ammoniakatmosphäre Kammer befindlichen Ammoniakatmosphäre aus- aussetzt, deren Ammoniakpartialdruck ausreicht, um setzt, deren Ammoniakpartialdruck ausreicht, um flüssiges Ammoniak in den Geweben oder Gewirken flüssiges Ammoniak in den Geweben oder Ge- zu halten, dann das Ammoniak aus den Geweben oder wirken zu halten, dann das Ammoniak aus den Gewirken gegebenenfalls durch Heißluft, Dampf, Geweben oder Gewirken gegebenenfalls durch 20 überhitzten Ammoniakdampf, durch gegebenenfalls Heißluft, Dampf, überhitzten Ammoniakdampf, heißes Wasser oder durch Anpressen an eine heiße durch gegebenenfalls heißes Wasser oder durch Walze austreibt, wobei die Gewebe oder Gewirke Anpressen an eine heiße Walze austreibt, wobei während der Ammoniakbehandlung und/oder der die Gewebe oder Gewirke während der Ammo- Ammoniakentfernung entweder in der Kett- und/oder niakbehandlung und/oder der Ammoniakentfer- 25 Schußgarnrichtung unter bestimmten, zu einem Spannung entweder in der Kett-. und/oder Schußgarn- nungsbereich gehörigen Spannungen gehalten werden, richtung unter bestimmten, zu einem Spannungs- die stets größer als eine nach Behandlungsabschluß bereich gehörigen Spannungen gehalten werden, eben noch Naßknitterfestigkeit vermittelnde und stets die stets größer als eine nach Behandlungsabschluß kleiner als eine nicht mehr als 7%'gen Wascheinlauf eben noch Naßknitterfestigkeit vermittelnde und 30 bewirkende Spannung sind, und wobei die im Bereich stets kleiner als eine nicht mehr als 7°/oigen Wasch- der Maximalspannung dieses Spannungsbereichs lieeinlauf bewirkende Spannung sind, und wobei die genden Spannungen in der Schußgarnrichtung und im Bereich der Maximalspannung dieses Span- die im Bereich der Minimalspannung dieses Spannungsnungsbereichs liegenden Spannungen in der Schuß- bereichs liegenden Spannungen in der Kettgarnrichtung garnrichtung und die im Bereich der Minimal- 35 oder umgekehrt oder gleichzeitig in Kett- und Schußspannung dieses Spannungsbereichs liegenden garnrichtung wirken können oder Kett-und Schußgarn-Spannungen in der Kettgarnrichtung oder um- richtung unter beliebigen, jedoch gleichzeitig innergekehrt oder gleichzeitig in Kett- und Schußgarn- halb und außerhalb des Spannungsbereichs liegenden richtung wirken können oder Kett- und Schuß- Spannungen gehalten werden.
garnrichtung unter beliebigen, jedoch gleichzeitig 40 Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können innerhalb und außerhalb des Spannungsbereichs z. B. Gewebe oder Gewirke aus Baumwolle, Leinen* liegenden Spannungen gehalten werden. Hanf, Jute oder Kunstseide behandelt werden. Der
Bereich der anwendbaren Spannung liegt insbesondere zwischen 2,5 und 25 g pro Gramm laufenden Meter-45 gewichts.
Aus den obenerwähnten Zusammenhängen zwischen der innerhalb des angegebenen Bereiches angewandten Spannung und der erzielten Dehnbarkeit ergibt sich, daß man, um zu einer maximalen Dehn-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Veredelung 50 barkeit in Kettrichtung zu gelangen, die Spannung von textlien Geweben oder Gewirken, die natürliche in Schußrichtung maximal und in Kettrichtung oder regenerierte Cellulosefasern aufweisen, durch minimal halten soll. Andererseits soll zur Erzielung Behandlung mit flüssigem Ammoniak. Das Verfahren maximaler Dehnbarkeit in Schußrichtung die Spannung dient zur gleichzeitigen Verbesserung des Knitter- in Schußrichtung minimal und in Kettrichtung Verhaltens, der Dehnbarkeit und der Einlaufbeständig- 55 maximal sein bzw. für maximale Dehnbarkeit in keit. Insbesondere können den nach diesem Ver- beiden Richtungen minimal in beiden Richtungen,
fahren behandelten Textilien gleichzeitig verbesserte Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens können
Naßknitterfestigkeit, Bügelfreiheit und Einlaufbestän- die folgenden primären und sekundären Eigenschaften digkeit verliehen werden. des behandelten Gewebes oder Gewirkes erhalten
Die Behandlung von Cellulosefasern und cellulose- 60 werden,
haltigen Garnen mit Ammoniak zwecks Erhöhung der
Festigkeit ist bekannt, auch die Behandlung von Ge- I. Primäre Eigenschaften
weben aus solchen fasern wurde bereits erwähnt
(vgl. zum Beispiel deutsche Auslegeschrift 1063 572 1. Die üblicherweise auftretende Relaxations-
und USA.-Patent 1998 551), mit den vorbekannten 65 schrumpfung und der Wascheinlauf vieler Gewebe Verfahren werden jedoch nicht die günstigen, er- und Gewirke der obengenannten Art können mit
(iiulungsgcniiill cr/ielbaren Resultate erhalten. dein erlindimgsgemälkii Verfahren vermieden
e der i'.rliiuluiig isl. die Wirkung von werden.

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