DE1469292B - Verfahren zur Verminderung der Verfilzungsneigung von Keratin-Textilfasern - Google Patents

Verfahren zur Verminderung der Verfilzungsneigung von Keratin-Textilfasern

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DE1469292B
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alkali metal
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dichloroisocyanuric acid
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Pending
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English (en)
Inventor
Claude Antony Seine Renault (Frankreich)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Compagnie de Saint Gobain SA
Original Assignee
Compagnie de Saint Gobain SA

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Description

1 2
Die Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausbil- Vorteilhaft wird das erfindungsgemäße Verfahren so dung des Verfahrens zur Behandlung von Keratin- durchgeführt, daß die Behandlung bei einer Bad-Textilfasern zum Zwecke der Erhöhung ihres Wider- temperatur zwischen 5 und 350C innerhalb von 20 bis
Standes gegen Verfilzen gemäß Patent 1157194, 90 Minuten erfolgt, wobei das Gewichtsverhältnis wonach die Behandlung mit wäßrigen Lösungen von 5 zwischen der Behandlungslösung und den Fasern Alkalimetallsalzen der Dichlorisocyanursäure bei einem zwischen 5:1 und 60:1 liegt und der Gewichtsanteil an in der Nähe des Neutralpunktes liegenden pH-Wert Alkalimetalldichlorisocyanursäure 1 bis 5°/o und an erfolgt, und kennzeichnet sich dadurch, daß die Be- Kaliumpennanganat 0,5 bis 2,5% des Gewichts der
handlung mit einer wäßrigen Lösung von Alkalimetall- behandelten Fasern beträgt.
salzen der Dichlorisocyanursäure und Kaliumper- io Es kann vorteilhaft sein, dem Bad mit den Alkali-
manganat erfolgt. . salzen von dichlorierter Isocyanursäure und Alkali-
Im Hauptpatent 1157 194 wird gezeigt, daß das in permanganat eine oberflächenaktive Substanz beieinem neutralen, nur Natriumdichlorisocyanurat ent- zugeben, welche die Imprägnierung des Behandlungshaltenden Behandlüngsbad vorhandene wirksame gutes durch das Bad erleichtern soll. Zweckmäßig verChlor nur zum Teil verbraucht wird und die verwende- 15 wendet man dazu oberflächenaktive, anionische, nichtten Lösungen zum Zwecke ihrer Wiederverwendung ionische oder kationische Substanzen, wobei man unter erneut mit Salzen angereichert werden müssen. den zahlreichen bekannten Substanzen diejenigen aus-
Bekannt ist auch bereits ein Verfahren (britische wählt, die in dem wäßrigen, erfindungsgemäß einzu-
Patentschrift 569 730) zur Vermeidung einer Verfil- setzenden Behandlungsbad beständig sind. Die be-
zung von Keratinfasern, bei welchem diese Fasern in 20 nutzten oberflächenaktiven Substanzen dürfen außer-
Kontakt mit Lösungen aus Permanganat und Hypo- dem keinen Einfluß auf die Beständigkeit der Behänd-.,
chlorit oder Chlorstickstoff verbindungen, wie beispiels- lungslösungen und auf ihr Verhalten gegenüber den*
weise Stickstofftrichlorid, Monochloramin oder behandelten Keratinfasern haben. Unter den ober-
p-Toluolsulfonchloramid, gebracht werden. Wird die flächenaktiven Substanzen, die diesen Anforderungen
Behandlung mit einer Chlorstickstoffverbindung durch- 25 genügen, seien beispielsweise die Kondensate von
geführt, so erfolgt sie in zwei verschiedenen Bädern, Äthylenoxyd und Laurylalkohol genannt,
wobei das erste Bad bei einem pH-Wert von 5 bis Die Behandlung gegen die Verfilzungsneigung wird
10 Kaliumpermanganat und das zweite Bad bei einem durch eine gewöhnliche Entchlorungs-Behandlung
pH von 1 bis 3 die Chlorstickstoffverbindung enthält. vervollständigt, die gleichzeitig das Mangandi-
Zu diesem Stand der Technik ist darauf hinzuweisen, 30 oxyd auf den Fasern beseitigt. Zu diesem Zweck daß Natriumdichlorisocyanurat nicht zu den dort verwendet man wäßrige Lösungen von Natriumoffenbarten Chlorstickstoffverbindungen zählt, da Di- disulfit, Natriumhydrosulfit oder jede andere, lauchlorisocyanursäure sowie deren Salze erst lange nach fend in der Textilindustrie benutzte Entchlorungsder Offenbarung dieser Erfindung (britische Patent- substanz,
schrift 569 730) offenbart worden ist. 35 Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch auf Arti-
Vom erfindungsgemäßen Verfahren unterscheidet kel, die ganz oder teilweise aus Keratin-Textilfasern
sich das eben beschriebene Verfahren dadurch, daß bestehen, wie z. B. lose Fasern, Füllhaar, Kammzug-
das eben beschriebene Verfahren in zwei verschiedenen oder Krempelbänder, Faser- oder Zugbänder, Fäden,
Bädern durchgeführt wird. Außerdem erfolgt die Be- Garne, Gewebe, Zwirne, Trikots, Strickwaren und
handlung in dem Bad, welches Chlorstickstoffverbin- 40 fertige Artikel, anwendbar,
düngen entfallt, bei einem sauren pH-Wert. Die Hinzufügung von Alkalipermanganat zum Bad
Zum Stand der Technik gehört ferner ein Verfahren ruft eine Steigeiung der Aktivität der Alkalimetallsalz-
(belgische Patentschrift 588 884) zur Vermeidung des lösungen der N-dichlorierten Isocyanursäure gegen-
Verfilzens von Keratinfasern, welches darin besteht, über den Keratinfasern hervor, durch welche man den
daß diese Fasern zuerst mit Lösungen oder Dispersio- 45 Keratinfasern eine ausgezeichnete Unverfilzbarkeit mit
nen von Polymerisaten imprägniert werden, die Säure- Lösungen verleihen kann, die eine geringere SaIz-
amidgruppen, Harnstoff gruppen oder Urethangruppen konzentration aufweisen und deren Gehalt an aktivem
enthalten, worauf sich an die Imprägnierung eine mehr Chlor am Ende der Behandlung sehr gering oder prak-
oder weniger vollständige Trocknung und anschließend tisch gleich Null ist. Man erkennt unmittelbar den
eine Behandlung der imprägnierten Fasern in Bädern so daraus resultierenden Vorteil einer Vereinfachung des
aus Dichlor- und/oder Trichlorisocyanursäure an- Verfahrens. Man braucht die nicht verbrauchten Di-
schließt, die gegebenenfalls Oxydationsmittel, wie bei- chlorisocyanursäuresalze weder durch Wiedergewin-
spielsweise Kaliumpermanganat, enthalten. nung noch durch Neueinstellung des Bades zu erneuter
Die Di- oder Trichlorisocyanursäurebäder enthalten Benutzung verfügbar zu machen.
2 bis 5°/0 aktives Chlor. Diese Bäder besitzen einen 55 Durch die Behandlung mit an aktivem Chlor weniger
sauer, neutral oder alkalisch gepufferten pH-Wert. konzentrierten Lösungen ergibt sich eine viel regel-
Durch die Erfindung wird ein Verfahren offenbart, mäßigere Behandlung. Ein anderer Vorteil der Be-
dessen technischer Fortschritt auf seiner Arbeitsweise nutzung von Bädern, die ein Gemisch aus Alkalisalzen
im neutralen pH-Bereich und auf der vollen Ausnutz- von N-dichlorierter Isocyanursäure und Alkaliper-
barkeit der Behandlungsbäder ohne zwischenzeitliche 60 manganat darstellen, besteht darin, daß nach der Be-
Wiederanreicherung derselben mit Alkalimetallsalzen handlung keine Vergilbung des Materials feststellbar
der Dichlorisocyanursäure basiert. Außerdem ist es ist, sondern in manchen Fällen sogar eine merkliche
überraschend, daß beispielsweise im Gegensatz zu dem Aufhellung der Keratin-Textilfasern beobachtet wer-
in der belgischen Patentschrift 588 885 offenbarten den kann.
Verfahren die Aktivität der Alkalimetallsalzlösungen 65 Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung,
der Dichlorisocyanursäure gegenüber den Keratin- nicht aber der Begrenzung der Erfindung,
fasern durch den Zusatz von Kaliumpermanganat Die Versuche wurden mit folgenden Textilmateria-
wesentlich gesteigert wird. lien vorgenommen:
a) Kammgarnlunte, 45 m pro kg, Herkunft Australien, . Qualität 100/105, mittlerer Durchmesser 21,55 Mikron,
b) Kammgamfäden, Nm 1/28, Merinoqualität, ungefärbt, entfettet.
Die Auswertung der Verringerung der Verfilzungsneigung der Wolle wurde wie folgt vorgenommen:
a) Kammgarnlunte
Man wählt auf der Kammgarnlunte eine Länge von 23 cm, die man an jedem Ende und auf jeder Viertellänge zwischen den Enden mit HiUe eines Baumwollfadens verknotet. Der Abstand zwischen den äußeren Knoten beträgt nach Vorbereitung der Probe 21 cm. Die Messung erfolgte, indem man die Probe unter eine Zugspannung von 100 g setzte.
Die Probe wurde dann einem Walkversuch unterworfen, indem sie in-ein 1000-ccm-Gefäß eingetaucht wurde, welches 10 Gummikugeln und 150 ecm einer Lösung folgender Zusammensetzung enthielt:
Seife 5 g/l
Natriumcarbonat 0,5 g/l
schaumzerstörende Emulsion auf Silikonbasis 2 ccm/1
Das Gefäß sitzt auf einem Rad, das 44 Umdr./Min. in einem Wasserbad mit genau 400C ausführte. Der Walkversuch dauerte 15 Minuten.
Nach diesem Versuch wurde die Probe gespült, ausgewrungen und an frischer Luft, ohne sie unter Spannung zu setzen, getrocknet. Danach wurde die Länge zwischen den äußeren Knoten bei einer Spannung von 100 g gemessen.
Der Widerstand gegen Verfilzungen wird durch den Prozentsatz der Verkürzung nach der folgenden Formel berechnet:
Verkürzung in % =
(21 -L) ■ 100
21
50
55
In dieser Formel bedeutet L die Länge der Probe nach dem Walkversuch.
Ferner wurden aus verschiedenen Proben von Kammgarnlunte Fäden oder Garne von Nm 2/28 hergestellt, aus denen achtzehn Litzen entnommen wurden, die geschnitten und unter den gleichen Bedingungen wie beim Versuch mit der Kammgarnlunte geknotet und dem gleichen Walkversuch unterworfen wurden. Auf diese Weise kann man eine Beziehung zwischen dem Einlaufen der Kammgarnlunte und der aus diesem Band hergestellten Garne erhalten.
b) Kammgarnfäden
Man arbeitet wie bei den Fäden aus Kammgarnlunte. Außer bei besonderer Angabe sind die angegebenen Prozentsätze in bezug auf das Gewicht des Materials ausgedrückt.
Beispiel 1
Man behandelt eine Kammgarnlunte, wie unter a) definiert, 60 Minuten lang bei Zimmertemperatur mit einer wäßrigen Lösung folgender Zusammensetzung:
Natriumsalz von Dichlorisocyanursäure — 2%
aktives Chlor
Kaliumpermanganat 2°/o
oberflächenaktives Mittel, erhalten
durch Kondensation von 9 Mol
Äthylenoxyd mit 1 Mol Laurylalkohol lg/1
pH-Wert 6,65
Das Material wird in Form von Spulen in einem das Bad umwälzenden Apparat behandelt; das Gewichtsverhältnis zwischen behandelten Textilien und Bad beträgt 1:13.
Nach dieser Behandlung werden die Proben entchlort, und zwar mit Hilfe einer Lösung von 7,5°/oigem Bisulfit 36°Be, woran sich eine Spülung anschließt.
Die Walkprobe ergibt folgende Resultate für die Kammgarnlunte:
Probe
Nicht behandelte Probe ....
Nach Beispiel 1 behandelte Probe
Einlaufen in Vo
54
15
35
40 Behandelt man in der gleichen Weise die Garne Nm 2/28, dann erhält man in diesem Fall ein Einlaufen von 2,8 % für nach Beispiel 1 behandeltes Material und von 55 % für nicht behandeltes Material. Außerdem fühlt sich das nach dem Beispiel 1 behandelte Material sehr weich an (besaß eine sehr gute Griffigkeit), und es läßt sich eine leichte Aufhellung feststellen.
Beispiel 2
Man behandelt Wollfäden (Game) nach b) 45 Minuten lang bei Zimmertemperatur mit einer wäßrigen Lösung von folgender Zusammensetzung:
Natriumsalz von Dichlorisocyanursäure 2%
aktives Chlor
Kaliumpermanganat 2 %
oberflächenaktives Mittel, erhalten
durch Kondensation von 9 Mol
Äthylenoxyd und 1 Mol Laurylalkohol lg/1
pH-Wert 6,65
Das Material wird in Form von Spulen in einem das Bad umwälzenden Apparat behandelt, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen behandelten Textilien und Bad 1:6 beträgt.
Nach dieser Behandlung werden die Proben mittels einer Lösung von 5% Bisulfit 36° Be entchlort und anschließend gespült.
Der Walkversuch ergibt folgende Ergebnisse:
45 Probe
Nicht behandelte Probe .
Nach Beispiel 2 behandelte Wolle
Einlaufen
42 4,8
Außerdem weist die nach diesem Beispiel behandelte Wolle eine gute Griffigkeit auf, und es läßt sich eine leichte Aufhellung feststellen.
Beispiel3
Man behandelt Wollfäden (Garne) nach b) 60 Minuten lang bei Zimmertemperatur mit einer wäßrigen Lösung folgender Zusammensetzung:
Natriumsalz von Dichlorisocyanursäure 3 °/o
aktives Chlor
Kaliumpermanganat ........... 2%
oberflächenaktives Mittel, erhalten durch Kondensation von 9 Mol ■ ■
Äthylenoxyd und 1 MoI Laurylalkohol lg/1
pH-Wert 6,65
Das Material wird in Strangform in einer sögenannten Strangküfe behandelt, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen behandelten Textilien und Bad 1:30 beträgt.
Nach dieser Behandlung werden die Proben mittels einer Lösung ve-a 10%Bisulfit 36°Be entchlort und anschließend gespült.
Probe
Nicht behandelte Probe
Nach Beispiel 3 behandelte Wolle
Einlaufen
46,6 2,4
Außerdem läßt sich bei dem behandelten Material eine ausgezeichnete Griffigkeit und eine merkliche Aufhellung feststellen.

Claims (2)

Patentansprüche: -
1. Weitere Ausbildung des Verfahrens zur Behandlung von Keratin-Textüfasern zum Zwecke der Erhöhung ihres Widerstandes gegen Verfilzen gemäß Patent 1157 194, wonach die Behandlung mit wäßrigen Lösungen von Alkalimetallsalzen der Dichlorisocyanursäure bei einem in der Nähe des Neutralpunktes liegenden pH-Wert erfolgt, d a-'durch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit einer wäßrigen Lösung von Alkalimetallsalzen der Dichlorisocyanursäure und Kaliumpermanganat erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung bei einer Badtemperatur zwischen 5 und 35° C innerhalb von 20 bis 90 Minuten erfolgt, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen der Behandlungslösung und den Fasern zwischen 5:1 und 60:1 liegt und der Gewichtsanteil von Alkalimetalldichlorisocyanursäure 1 bis 5 % und an Kaliumpermanganat 0,5 bis 2,5% des Gewichts der behandelten Fasern be-; trägt. :

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