DE1467237C3 - Verfahren zum Betrieb einer Zelle mit Quecksilberfließkathode - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer Zelle mit QuecksilberfließkathodeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Zelle mit Quecksilberfließkathode zum Elektrolysicren
von Alkalisalzen.
Die horizontale Quecksilberzelle besitzt in der allgemeinen Konstruktion einen schwach geneigten
Boden, der um weniger als 0,5° (gewöhnlich weniger als 0,25°) gegen die Horizontale geneigt ist und über
den Quecksilber, das die Kathode bildet, langsam vom Eingang zum Ausgangsende der Zelle fließt, die
bis zu 15 m lang sein kann. Die Anoden, die gewöhnlich aus Graphit hergestellt sind, sind über der
Quecksilberfließkathode aufgehängt. Ihre leitenden Oberflächen sind praktisch horizontal. Ein Elektrolyt,
der aus einer konzentrierten Salzlösung besteht, die elektrolytisch in dem Elektrolytspalt zwischen den
Anoden und der Kathode zersetzt werden kann, fließt gewöhnlich gleichzeitig mit dem Quecksilber
durch die Zelle. Wenn der Elektrolyt z. B. Natriumchlorid ist. wird Natrium vom Elektrolyten freigesetzt
und in oder auf der fließenden Quecksilberkathode abgeschieden, und Chlorgasbläschen werden auf den
Anodenoberflächen freigesetzt und entweichen um die Kanten der Anoden und steigen vertikal durch
den Elektrolyten zu dem Gasraum über dem Elektrolyten nach oben, wobei sich der Gasraum über die
gesamte Länge der Zelle erstreckt.
Vom Gasraum wird das Chlorgas zu einem Chlorgewinnungssystem abgezogen, und das Natrium-Quecksilberamalgan
fließt vom Auslaßende der Zelle zu einem Zersetzer, in welchem das Natrium in Natriumhydroxyd überführt und als solches gewonnen
wird und das praktisch von seinem Natriumgehalt befreite Quecksilber zum Einlaßende der Zelle
zurückgeführt wird, um einen weiteren Elektrolysezyklus zu durchlaufen. Eine gute Darstellung einer
solchen Zelle findet sich in der USA.-Patentschrift 2 232128.
Da die Chlorbläschen nur einige cm bzw. Zoll senkrecht nach oben durch den Elektrolyten wandern,
bevor sie in den Gasraum über dem Elektrolyten entweichen, wird durch die Gasbläschen eine verhältnismäßig
geringe Zirkulation der Sole erzeugt. Die Chlorgasbläschen sammeln sich häufig auf der Unterseite
der praktisch horizontalen Anoden und haften daran und decken dadurch Teile der Anoden ab und
vermindern die für die Elektrolyse zur Verfügung stehende Fläche zwischen den Anoden und der
Kathode, was eine höhere Stromdichte auf dem noch wirksamen Teil der Anoden sowie eine größere erforde'rliche
Spannung zur Folge hat. Wenn die Salzlösung gegen das Auslaßende der Zelle hin mehr erschöpft
ist und das Quecksilber beim Durchfließen durch die Zelle höher mit Natrium amalgamiert ist.
steigt der Widerstand der Sole quer zum Elektrolytspalt, es wird mehr Wärme erzeugt und es erfolgt ein
größerer Verschleiß oder eine stärkere Zersetzung der Graphitanoden gegen das Quecksilberauslaßende der
Zelle.
Dies erfordert ein häufiges Einstellen der Anoden, insbesondere am Auslaß- oder heißen Ende der
Zelle, und einige der horizontalen Quecksilberzellen sind so gebaut, daß die gesamte Anodenanordnung
der Zelle von einem Ende zum anderen rotiert werden kann, um diese ungleichmäßige Abnutzung
an den entgegengesetzten Enden der Zelle auszugleichen.
Außerdem, ist es wegen der Neigung der Elektrolytlösungen,
die langsam durch die Zellen fließen.
Verunreinigungen in fließendem Amalgam abzuscheiden und eine Wasserstoffentwickliing hervorzurufen,
notwendig, nur gereinigte Solen zu verwenden, die praktisch frei von Calcium-, Sulfat-, Nickel- und
Kupferionen sind und einen sehr geringen Magnesium- und Eisen- und einem außergewöhnlich geringen Vanadium-,
Molybdän-, Chrom- und Titangehalt haben. Aus der deutschen Patentschrift 882 847 ist ferner
eine Elektrolysezelle bekannt, bei der der Boden des
ίο Elektrolysebehälters schräg gestellt ist, um das Quecksilber
der Kathode in Bewegung zu halten. Der Deckel des Elektrolysebehälters ist waagerecht angeordnet.
Bei dieser Ausführungsform einer Elektrolysezelle wird vom stromenden Quecksilber eine Elektrolytströmung
induziert, die die an den Anoden liegenden Gasbläschen forlspült, die darauf zur Oberfläche
des Elektrolyten aufsteigen. Sie bewirken dabei eine senkrechte Strömungskomponente, die sich
mit der aus der Quecksilberströmung herrührenden Strömungskomponente überlagert, wodurch sich eine
schwache Elektrolytbewegung ausbildet. Wie jedoch bereits die Konstruktion der Anodenhalterungen
dieser bekannten Elektrolysezelle zeigt, die ein leichtes Nachstellen der Anoden ermöglichen soll, reicht die
vom Quecksilber und den Gasbläschen induzierte Bewegung nicht aus. die Gasbläschen schnell genug
fortzuspülen und die unterschiedliche Temperaturverteilung auszugleichen, so daß nach wie vor eine
ungleichmäßige Abnutzung der Anoden und ein zu hoher Leistungsverbrauch auftritt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Betrieb einer Zelle mit Quecksilberfließkathode
anzugeben, durch das die Gasauftriebswirkung der an den Anoden erzeugten Gasbläschen
zur Erzielung einer heftigen Bewegung und Zirkulation des Elektrolyten in der Zelle ausgenutzt
wird, um eine praktisch gleichmäßige Temperaturverteilung und Zusammensetzung des Elektrolyten
über die gesamte Zelle zu erhalten und die Gasbläschen schnell von den Anoden fortzuspülen, so
daß über die gesamte Anodenfläche eine gleichmäßige Stromdichte auftritt, die Anoden gleichmäßig abge-
' nutzt werden und die erforderliche Leistungszufuhr vermindert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb einer Zelle mit Quecksilberfließkathode zum Elektrolysieren
von Produkten wie Alkalisalzen zeichnet sich dadurch aus, daß man die Abdeckung und den
Boden der Zelle parallel und in gleichem Abstand um einen Winkel von 2 bis 85°, vorzugsweise von 5 bis
30°, gegen die Horizontale neigt und die Zelle praktisch bis in ihre höchstliegende Ecke mit Elektolyt
gefüllt hält.
Dadurch wird erreicht, daß die aufsteigenden Gasbläschen praktisch längs des gesamten, schräg liegenden
Deckels die ihnen mitgeteilte Auftriebskraft auf den Elektrolyten übertragen und dadurch auf die
Elektrolytflüssigkeit eine erhöhte Kraft ausüben, die der von dem am Boden der Zelle fließenden Quecksilber
induzierten Kraft entgegengesetzt ist. Dadurch ergibt sich eine Zirkulation, die stark genug ist, die
Gasbläschen schnell von den Anoden fortzuspülen und für eine gleichmäßige Temperaturverteilung und
Zusammensetzung des Elektrolyten zu sorgen. Dadurch werden die Anoden gleichmäßig und weniger
stark abgenutzt als bei bekannten Ausführungen. Der Elektrolyseprozeß geht schneller vonstatten, und der
Leistungsbedarf sinkt erheblich.
Zweckmäßigerweise verwendet man dabei perforierte Anoden oder Streckmetallanoden, wodurch
die Zirkulationsbewegung innerhalb der Elektrolysezelle noch erhöht wird. Wird zudem noch der Raum
zwischen der wirksamen Anodenfläche und der Deckfläche der Zelle verhältnismäßig tief gemacht,
so kann sich eine besonders starke Zirkulation ausbilden, da die Gasbläschen auf einem verhältnismäßig
langen Weg senkrecht nach oben steigen, wobei die dem Elektrolyten mitgeteilte Geschwindigkeit naturgemäß
am höchsten ist.
An Hand der in der Zeichnung dargestellten beispielsweisen Ausführungsform wird die Erfindung
im folgenden näher erläutert. In der Zeichnung bedeutet .
F i g. 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform
der geneigten ebenen Quecksilberzelle, die etwa 15° von der Horizontalen geneigt ist, und zeigt ■
die Wirkung des Gasauftriebes der an den Anoden freigesetzten Gasbläschen für die Hervorrufung einer
Zirkulation des Elektrolyten in der Längsrichtung der Zelle,
F i g. 2 eine schematische Draufsicht einer ähnlichen
Zelle mit diagonal geschlitzten oder genuteten Anoden, die eine Ausführungsform der Anodenkonstruktion
wiedergibt, um eine Zirkulationswirkung der an den Anoden freigesetzten Gasbläschen
von einer Seite zur anderen oder in Querrichtung zu bewirken,
Fig. 3 eine Querschni'ttsansicht einer geschlitzten
Graphitanode längs der Linie 3-3 von F i g. 2.
F i g. 4 eine perspektivische Ansicht einer diagonal gewellten Metallanode und
F i g. 5 eine schematische Wiedergabe der verschiedenen Winkel, bei welchen die verbesserte Zelle
gemäß der vorliegenden Erfindung betrieben werden kann.
Elektrolysezellen der hier beschriebenen Art können für viele Zwecke verwendet werden, wie für
die Elektrolyse von Alkalisalzen und anderen Materialien. In - der folgenden Beschreibung werden
Konstruktion, und Betrieb der erfindungsgemäßen verbesserten Zelle an Hand der Elektrolyse von
Natriumchlorid zur Erzeugung von Chlor und Ätznatron als einer Ausführungsform der Erfindung
beschrieben. Selbstverständlich erfolgt dies jedoch nur zum Zwecke der Erläuterung, und die gleiche
Vorrichtung und das gleiche Verfahren können zur Elektrolyse von Lithium-, Kalium-, Caesium- und
Rubidiumchlorid eingesetzt werden.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist gezeigt, wie sich der
Zellenboden 1 etwa 15° unter die Horizontale neigt. Quecksilber fließt in den Quecksilberbeschickungskasten
2 von einer Einlaßleitung 3 und fließt als dünner Film 4 zum Auslaßkasten, aus welchem es als
Natrium-Quecksilberamalgam durch den Auslaß 6 zu einem Zersetzer (nicht gezeigt) läuft.
Über dem Boden 1 ist ein Abdeckkasten 7 vorgesehen, an welchem die Anoden 8 durch leitende
Aufhängungen 9 befestigt sind. Die Anoden 8 können durch Einstellen des Abstandes des Abdeckkastens 7
vom Boden 1 mittels Fsolierdichtungen verschiedener Dicke eingestellt werden. Die Stirnflächen der
Anoden 8 liegen parallel mit dem Boden 1 und haben die gleiche Neigung und befinden sich in gleichmäßigem
Abstand von dem über den Boden fließenden Quecksilberfilm 4. Das Oberteil des Abdeckkastens
7 ist vorzugsweise parallel zum Boden 1 und in ausreichender Entfernung über den Anoden 8, um
genug Raum für die elektrolytische Zirkulation über und um die Anoden 8 zu ergeben. Das Oberteil des
Abdeckkastens 7 braucht jedoch nicht genau die gleiche Neigung wie der Boden 1 zu haben. Es kann
mit einem verschiedenen Winkel wie der Boden der Zelle nach oben geneigt oder selbst in entgegengesetzter
Richtung zum Zellenboden geneigt sein.
Die Seiten, Enden und die innere Oberseite des Abdeckkastens 7 und auch die Seiten der Anodenaufhängungen
9 und die Oberteile der Anoden 8 sind mit einer isolierenden Schicht 10 aus Kautschuk oder
einer anderen geeigneten Isolierung überzogen, und alle anderen Innenteile der Zelle, die in Kontakt mit
dem Elektrolyten kommen, mit Ausnahme der leitenden Stirnflächen der Anoden und der Kathode sind
ähnlich mit einer Isolierung bedeckt.
Wegen der hohen Bewegung des Elektrolyten in der Zelle kann der gesättigte Elektrolyt an jedem gewünschten
Punkt zugeführt werden. In der Zeichnung wird er durch die Öffnungen 11 nahe dem unteren
Ende der Zelle zugeführt. Der erschöpfte Elektrolyt und Chlor fließen vom oberen Ende der Zelle durch
die Öffnungen 12. Es ist jedoch nicht wesentlich, daß der Elektrolyt nahe dem unteren Ende der Zelle zugeführt
wird, jedoch wird dies bevorzugt. Es ist jedoch notwendig, daß die Zelle praktisch voll Elektrolyt
gehalten wird, und es wird bevorzugt, den Elektrolytspiegel praktisch, wie bei 13 gezeigt, zu
halten, so daß nicht nur der Elektrolytspalt zwischen den Anoden 8 und der fließenden Quecksilberkathode
4 mit Elektrolyt gefüllt gehalten wird, sondern auch eine beträchtliche Tiefe des Elektrolyten
über dem Quecksilbereinlaßkasten 2 aufrechterhalten wird, wie dies durch den Abstand 14
zwischen der horizontalen Linie 14 a, die den Elektrolytspiegel angibt, und der horizontalen Linie 14 b,
die das obere Niveau des Quecksilbers im Kasten 2 am oberen Ende der Zelle angibt, zum Ausdruck gebracht
wird. Das Aufrechterhalten einer beträchtlichen Tiefe von Elektrolyt über dem Quecksilbervorrat,
der in die Zelle fließt, ergibt einen Weg für die Elektrolytzirkulation nach oben durch die Zelle
über dem Oberteil der Anoden 8, entlang der Unterseite des Abdeckkastens 7, durch den Vorrat 14 über
das Oberteil der Zelle und nach unten durch den Spalt zwischen dem unteren Ende der Anoden 8 und
der Oberseite des Quecksilberfilmes 4, wie dies durch die Pfeile in F i g. 1 wiedergegeben ist, sowie auf einer
Seite nach oben und horizontal quer über das Oberteil der Zelle und an der anderen Seite herunter, wie
dies durch die Pfeile in F i g. 2 gezeigt ist, wo diagonal geschlitzte oder gewellte Anoden verwendet
werden.
Die von Stopfen 17 α verschlossenen öffnungen
17 können für das Durchspülen der Zellen vorgesehen werden. Anschlüsse für die positive und
negative Sammelschiene sind bei 18 und 19 angegeben. Ein Abstandshalter 21 im Auslaßkasten 5 erstreckt
sich quer zur Zelle und regelt die Breite des Amalgamvorrates im Quecksilberauslaßkasten 5 und
vermindert die Menge an Quecksilber, die im Auslaßkasten 5 gehalten werden muß, und verkleinert
auch die Amalgamoberfläche des Vorrates, die sich in Kontakt mit der Sole und festen Verunreinigungen
befindet: Der Deckel 7 ist vom Boden 1 durch Kautschuk oder eine andere Isolation 22 isoliert, die in
Form von isolierenden Dichtungsabstandshaltcrn vorliegen kann. Der Quecksilberspiegel im Auslaßkasten
S wird etwas unter dem durch die Schwancnhalsform des Auslasses 6 angegebenen Spiegel wegen
des hydrostatischen Druckes der Sole in der Zelle gehalten.
Im Betrieb einer Zelle der in F i g. 1 gezeigten Art werden, da der Deckel, der Boden und die Anoden
bei dieser besonderen Ausführungsform praktisch parallel zueinander liegen und da jede Zelle im
wesentlichen ein geneigter, mit Elektroly gefüllter Kasten ist. beim Durchleiten eines Gleichstroms
durch den Elektrolyten zwischen den Oberflächen der Anoden 8 und dem Quecksilberfilm 4 bei der
Elektrolyse von Natriumchlorid beispielsweise Natriumionen vom Elektrolyten am Amalgamkathodenfilm
4 reduziert, treten in das Amalgam ein, und die Chloridionen werden an den Anodenstirnflächen
8 unter Bildung von Gasbläschen unter den Anoden zu Chlor oxydiert. Die Gasbläschen b
wandern entlang der Stirnflächen der Anoden oder im Fall von gekerbten oder geschlitzten Anoden in
und durch die Schlitze zu den Kanten der Anoden und steigen durch den Elektrolyten e zum Gasraum g
über dem Elektrolytspiegel 13. Die Neigung der Anodenstirnflächen bei etwa 2. bis etwa 85°, vorzugsweise
5 bis 30°, zur Horizontale erleichtert die Bewegung der Gasbläschen längs der Unterseite der
Anoden, und wenn die Gasbläschen b sich von den Kanten der Anoden lösen, steigen sie mit einer
vertikalen und einer diagonalen Bewegungskomponente durch den Elektrolyten über den Anoden
zum Gasraum g an der oberen Ecke des Zellenkastens. Die längs der geneigten Flächen der
Anoden 8 freigesetzten und im Elektrolyten nach oben wandernden Gasbläschen rufen die Zirkulation
der Sole hervor, was die Anodenflächen frei von Gasbläschen spült und eine Abschirmung durch.Gas
verhindert und die Leitfähigkeitsfläche der Anoden praktisch gleich groß hält.
Wenn die in der Nähe des unteren Endes der Zelle freigesetzten Gasbläschen diagonal nach oben zum
Auslaß 12 für Chlor und erschöpften Elektrolyten wandern, treffen sie auf andere Gasbläschen, die an
den Kanten der Anoden 8 weiter aufwärts in der Zelle freigesetzt wurden, entlang der ganzen Zelle
vom Boden bis zum Oberteil derselben steigen Gasbläschen vertikal auf und wandern diagonal längs der
Unterseite des Deckelkastens 7 zur oberen Ecke der Zelle, was eine Auftriebwirkung ergibt, die eine
heftige Bewegung des gesamten Elektrolyten liefert. Die Beobachtung eines Elektrolyten beim Elektrolyseverfahren
durch Schaugläser, die in die Seite einer Versuchszelle eingelassen sind, zeigt, daß der
Elektrolyt in einem Zustand heftigen Aufwallens gehalten wird und mit kleinen Bläschen gefüllt ist,
die vertikal und diagonal darin wandern ähnlich wie Wasser, das über einer heißen Flamme siedet.
Zusätzlich zu der heftigen Bewegung des Elektrolyten, die durch die Gasbläschen b hervorgerufen ist.
ergibt der den Zellenboden 1 hinabfließende Quecksilberfilm eine nach abwärts gerichtete Bewegungskomponente, die teilweise dem Elektrolyten mitgeteilt
wird, und da eine beträchtliche Tiefe des Elektrolyten, angezeigt durch die Zahl 14. am oberen
Ende der Zelle 1 aufrechterhalten wird, neigt der Elektrolyt dazu, durch die Gasbläschen längs der
Unterseite des Abdeckkastens 7 nach aufwärts und längs des fließenden Quecksilberfilmes 4 nach abwärts
gespült zu werden, wie es durch die Pfeile in Fig. 1 angezeigt ist. wodurch eine dauernde Bewegung
des Elektrolyten sowie eine Zirkulation des Elektrolyten durch den Spalt zwischen den Anoden 8
und dem fließenden Quecksilbcrfilin 4 erreicht wird.
Diese Zirkulation wird weiter durch die Gasauftriebswirkung
der Bläschen b gefördert, die die tatsächliche Dichte der Flüssigkeit über den Anoden
ίο herabsetzen, wodurch ein Zurückfließen der dichteren
Flüssigkeit, die nach Abgabe der Gasbläschen in den Gasraum hinterbleibt, nach unten längs der
- Quccksilberoberfläche auf der Oberseite des Zellenbodcns
1 hervorgerufen wird. Der ganze Effekt ist somit eine heftige Bewegung und Zirkulation des
Elektrolyten. Messungen der Elektrolytemperatur und der Zusammensetzung entlang der gesamten
Länge der Zelle zeigen keinen Unterschied in der Temperatur oder der Zusammensetzung.
Wenn diagonal geschlitzte oder diagonal mit Nuten versehene oder gewellte Anoden verwendet werden.
wie in F i g. 2. 3 und 4 gezeigt, wandern die Gasbläschen von den Stegen 25 in die Nuten 26 der
Anoden und entweichen dann von den oberen Kanten der Nuten 26 in den Raum 27 entlang der
Seite der Zelle, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Perforierte Anoden können verwendet werden, um
das Entweichen der Chlorbläschen durch die Anoden zu erleichtern. Wegen der Gasauftriebswirkung und
der Tatsache, daß die dichtere Sole gegen das stromabwärts gelegene Ende der Nuten 26, nämlich die
Seite 28 der in F i g. 2 gezeigten Zelle, wandert, wird eine horizontale, drehende Bewegungskomponente,
wie durch die Pfeile in Fig. 2 gezeigt, der durch die
Pfeile in F i g. 1 gezeigten vertikalen Drehungsbewegung überlagert, was die folgenden Wirkungen
ergibt:
1. Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Elektrolyttemperatur
und Konzentration von einem Ende der Zelle zum anderen.
2. Verminderung einer lokalisierten Erschöpfung von Sole unter den Anoden.
3. Wegspülen der Gasbläschen unterhalb der Anoden und eine Erhöhung der Solezirkulation
unter den Anoden, so daß die gesamten Anodenflächen kontinuierlich in Gebrauch sind und ein
Aufbau von Flächen hoher Stromdichte, welche die Spannung erhöhen, verhindert wird.
4. Wegen der schnellen Entfernung der Chlorbläschen steht genügend Elektrolyt für den
Durchtritt von Strom zur Verfügung.
5. Die sofortige Entfernung der Gasbläschen von unterhalb der Anoden hilft die Rekombination
der Zellenprodukte zu verhindern und erhöht dadurch die Stromausbeute der Zelle.
6. Die Solebewegung hält kleine Fremd teilchen in der Sole suspendiert, so daß sie nicht auf der
Amalgamoberfläche abgeschieden werden und beim Zellenbetrieb, stören, gleichzeitig werden
sie automatisch von der Zelle durch die Solezirkulation entfernt.
Zusätzlich zu den obigen Vorteilen der hohen Solebewegung und Zirkulation ist das Volumen des
Gasraumes in der oberen Ecke der Zelle sehr klein, und da die Zelle sehr wenig Wasserstoff liefert und
ein großer Teil des Gasraumes g mit einem schaumigen Gemisch von Chlor und Sole gefüllt ist, ist die
Wahrscheinlichkeit einer Explosion viel geringer als
bei horizontalen oder vertikalen Quecksilberzellen, welche einen Gasraum von viel größeren Volumen
haben.
F i g. 2 und 3 zeigen geschlitzte Graphitanoden, und F i g. 4 zeigt eine Titananode 30 mit einer
Platinelektrodenstirnfläche 31, die mit Rillen oder Schlitzen 32 ausgestattet ist. Die Rillen 32 können so
gebildet sein, daß sie diagonal über die Anode laufen oder im rechten Winkel zu den Kanten derselben
liegen. Auch perforierte Anoden oder Streckmetallanoden können gewünschtenfalls verwendet
werden.
Zwar kann die hier beschriebene Zelle bei jedem gewünschten Winkel zwischen etwa 2 und 85° zur
Horizontalen betrieben werden, wie es in F i g. 5 gezeigt ist. jedoch sind Winkel von etwa 5 bis etwa 30°
bevorzugt. Über etwa 30° können sich Riffeln bzw. kurze Wellen auf dem Quecksilberfilm ausbilden, was
Kurzschlüsse zwischen den Anoden und dem Quecksilberfilm zur Folge haben kann und die Verwendung
eines weiteren Elektrodenspaltes erforderlich machen kann, was die gesamte Energieausbeute der Zelle
herabsetzt. ,
Fig. 5 zeigt die Zelle in den Umrissen, wobei der
Zellenboden 1 etwa 15° zur Horizontalen geneigt ist,
und zeigt in gestrichelten Linien verschiedene andere Winkel, welche die Zelle einnehmen kann.
Der Deckel des Zellenkastens kann nach oben mit einem anderen Winkel geneigt sein als der Winkel des
Bodens 1 und kann auch in entgegengesetzter Richtung zur Neigung des Bodens 1 geneigt sein. Das
wesentliche Merkmal besteht darin, daß sich der Deckel nach oben gegen den Gasauslaßraum neigt
und daß der Raum zwischen den Anoden und dem Deckel mit Elektrolyt gefüllt ist, so daß sich die Gasbläschen
nach aufwärts durch den Elektrolyten sowohl mit einer vertikalen als auch mit einer diagonalen
Bewegungsrichtung bewegen.
Zur einfacheren Darstellung wurden nur diejenigen Teile der Zelle in schematischer Form gezeigt, die für die Erläuterung ihres Betriebs erforderlich sind. Viele, dem Fachmann bekannte Teile wurden weggelassen. Die gezeigte Zelle kann innerhalb des Erfindungsbereiches verschiedene Form haben. Die
Zur einfacheren Darstellung wurden nur diejenigen Teile der Zelle in schematischer Form gezeigt, die für die Erläuterung ihres Betriebs erforderlich sind. Viele, dem Fachmann bekannte Teile wurden weggelassen. Die gezeigte Zelle kann innerhalb des Erfindungsbereiches verschiedene Form haben. Die
ίο wesentlichen Merkmale sind die Neigung des Deckels
des Zellenkastens und der Anoden und der Kathode, so daß die Gasbläschen eine rasche Zirkulation und
Bewegung des Elektrolyten hervorrufen und die Neigung der Anoden, so daß die Zirkulation des
Elektrolyten die Anodenstirnflächen von Gasbläschen freispült.
Claims (3)
1. Verfahren zum Betrieb einer Zelle mit Quecksilberfließkathode zum Elektrolysieren von
Alkalisalzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abdeckung und den Boden der
Zelle parallel und in gleichem Abstand um einen Winkel von 2 bis 85°, vorzugsweise von 5 bis
30°, gegen die Horizontale neigt und die Zelle praktisch bis in ihre höchstliegende Ecke mit
Elektrolyt gefüllt hält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man perforierte oder Streckmetallanoden
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Raum zwischen der
wirksamen Anodenfläche und der Deckfläche der Zelle verhältnismäßig tief macht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 6Π/190
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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- 1963-10-31 GB GB43075/63A patent/GB1061446A/en not_active Expired
Also Published As
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |