DE1467023C - Verfahren zur Inkorporierung von Wasser in feinstverteilter Kieselsäure - Google Patents
Verfahren zur Inkorporierung von Wasser in feinstverteilter KieselsäureInfo
- Publication number
- DE1467023C DE1467023C DE1467023C DE 1467023 C DE1467023 C DE 1467023C DE 1467023 C DE1467023 C DE 1467023C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- water
- finely divided
- divided silica
- incorporation
- silica
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- VYPSYNLAJGMNEJ-UHFFFAOYSA-N silicium dioxide Chemical compound O=[Si]=O VYPSYNLAJGMNEJ-UHFFFAOYSA-N 0.000 title claims description 27
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 title claims description 23
- 239000000377 silicon dioxide Substances 0.000 title claims description 13
- 238000000034 method Methods 0.000 title description 2
- 238000010348 incorporation Methods 0.000 title 1
- 239000000126 substance Substances 0.000 claims description 4
- 238000006243 chemical reaction Methods 0.000 claims description 3
- 235000012239 silicon dioxide Nutrition 0.000 claims description 3
- 238000005507 spraying Methods 0.000 claims description 2
- 239000000839 emulsion Substances 0.000 description 6
- 229910004298 SiO 2 Inorganic materials 0.000 description 5
- 210000003491 Skin Anatomy 0.000 description 4
- 239000000443 aerosol Substances 0.000 description 4
- 239000006185 dispersion Substances 0.000 description 4
- 230000002209 hydrophobic Effects 0.000 description 3
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 3
- 239000002245 particle Substances 0.000 description 3
- 239000007864 aqueous solution Substances 0.000 description 2
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 2
- 239000007787 solid Substances 0.000 description 2
- 238000000889 atomisation Methods 0.000 description 1
- 230000015572 biosynthetic process Effects 0.000 description 1
- OKTJSMMVPCPJKN-UHFFFAOYSA-N carbon Chemical compound [C] OKTJSMMVPCPJKN-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 229910052799 carbon Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000003795 chemical substances by application Substances 0.000 description 1
- 230000001427 coherent Effects 0.000 description 1
- 238000001816 cooling Methods 0.000 description 1
- 239000002537 cosmetic Substances 0.000 description 1
- 239000003814 drug Substances 0.000 description 1
- 238000001035 drying Methods 0.000 description 1
- 238000004945 emulsification Methods 0.000 description 1
- 239000000945 filler Substances 0.000 description 1
- 239000012530 fluid Substances 0.000 description 1
- 238000005755 formation reaction Methods 0.000 description 1
- 238000007710 freezing Methods 0.000 description 1
- 229910021485 fumed silica Inorganic materials 0.000 description 1
- 238000006460 hydrolysis reaction Methods 0.000 description 1
- 230000002427 irreversible Effects 0.000 description 1
- 239000007791 liquid phase Substances 0.000 description 1
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 description 1
- 239000000463 material Substances 0.000 description 1
- QSHDDOUJBYECFT-UHFFFAOYSA-N mercury Chemical compound [Hg] QSHDDOUJBYECFT-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 229910052753 mercury Inorganic materials 0.000 description 1
- 229910052751 metal Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000002184 metal Substances 0.000 description 1
- 229910052752 metalloid Inorganic materials 0.000 description 1
- 150000002738 metalloids Chemical class 0.000 description 1
- 150000002739 metals Chemical class 0.000 description 1
- 238000002156 mixing Methods 0.000 description 1
- 239000012071 phase Substances 0.000 description 1
- 239000004033 plastic Substances 0.000 description 1
- 229920003023 plastic Polymers 0.000 description 1
- 239000000843 powder Substances 0.000 description 1
- 239000011164 primary particle Substances 0.000 description 1
- 230000002035 prolonged Effects 0.000 description 1
- 230000001698 pyrogenic Effects 0.000 description 1
- 239000011163 secondary particle Substances 0.000 description 1
- 238000000926 separation method Methods 0.000 description 1
- 229910052710 silicon Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000010703 silicon Substances 0.000 description 1
- 239000004753 textile Substances 0.000 description 1
- 238000010257 thawing Methods 0.000 description 1
- 239000002562 thickening agent Substances 0.000 description 1
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inkorporierung von Wasser in feinstverteilter Kieselsäure, bei
welchem ein System »Wasser in Kieselsäure« entsteht, das durch Druckeinwirkung zerstört werden
kann, wobei das Wasser wieder freigegeben wird.
Es ist bekannt, feinstverteilte Oxide von Metallen oder Metalloiden, insbesondere des Siliciums, als
Verdickungsmittel für Flüssigkeiten zu verwenden. Für viele Anwendungszwecke, insbesondere in der
Pharmazie, hat sich die pyrogen gewonnene Kieselsäure als im hohen Maße geeignet erwiesen. Sie stellt
ein koaguliertes Silicfumdioxid-Aerosol mit einer Primärteilchengröße
von etwa 10 bis 40 ΐημ Durchmesser dar.
Es ist weiterhin bekannt, daß dieses Kieselsäureaerosol
das Fließverhalten von Flüssigkeiten steuerbar beeinflußt, wobei schon mit 5 bis 8°/o dieses Aerosols
ein Gel aufgebaut werden kann. Es läßt sich so z. B. eine wäßrige Dispersion feinstverteilter Kieselsäure
herstellen, wobei dieses System je nach der zugegebenen SiO2-Menge als Dispersion in flüssiger
oder halbfester Form als Gel vorliegt und die Kieselsäufeteilchen vom Wasser benetzt sind.
Aus der Zeitschrift »Angewandte Chemie«, 72, 744 bis 750 (1960), ist auch bekannt, daß ein hochdisperses
Siliciumdioxid, welches durch »Flammenhydrolyse« gewonnen ist, in Mehrschichtenadsorption
bis über 40% seines Gewichtes an Wasser aufzunehmen vermag und dennoch den Habitus eines frei fließenden
»trockenen« Pulvers behält; jedoch befindet sich hierbei das Wasser auf der SiO2-Oberfläche,
indem die SiO2-Teilchen vom Wasser umhüllt und ~ '
ebenfalls benetzt sind. _·...,
Der Erfindung lag die Aufgabenstellung zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches die Einarbeitung
von Wasser in feinstverteilter Kieselsäure derart ermöglicht, daß die Bildung einer Dispersion oder eines
Gels im üblichen Sinne vermieden wird und die SiO2-Teilchen
nicht vom Wasser benetzt sind, wobei ein System gebildet werden soll, welches als Pseudo-Emulsion
vom Typus W/ö bezeichnet werden könnte.
Das kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, daß Wasser im Gewichtsverhältnis von 5:1 bis"
10 :1, insbesondere 8 bis 9 :1, in pyrogen gewonnenes,
feinverteiltes und durch Umsetzung mit einem -45 Halogensilan modifiziertes Siliciumdioxid durch intensives
Schütteln und/oder Verdüsen in einer Zweistoffdüse inkorporiert wird.
Als hydrophobiertes Kieselsäureaerosol verwendet man vorteilhafterweise hierbei ein durch Umsetzung
mit 10 % entsprechend 0,75 mMol Dimethyldichlorsilan
gewonnene, hydrophobierte Kieselsäure mit einer Oberfläche nach BET von 150 m2/g und einem Kohlenstoffgehalt
von 1,0 bis 1,5%.
Ein nach der deutschen .Auslegeschrift 1163 784
gewonnenes hydrophobiertes Produkt wird mit Wasser im Gewichtsverhältnis von Füllstoff zu Wasser
= 1:8 bis 1:10 zusammengegeben. Damit erhält man nach zwei- bis dreistündigem Schütteln auf der
Schüttelmaschine (zylindrische Gefäße, Füllgrad nicht über 60 Volumprozent) und/oder nach kontinuierlicher
Verdüsung beider Komponenten im entsprechenden Mischungsverhältnis in einer Zweistoffdüse
mit nachfolgender geeigneter Abscheidung ein pulvriges einheitlich wirkendes System, wobei das Wasser
scheinbar verschwunden ist.
Bringt man das Material in Kontakt mit, der Haut, so verspürt man eine Kühlwirkung, jedoch wird die
Haut vom Wasseranteil nicht benetzt. Die Standfestigkeit der Emulsion ist außerordentlich (groß. Nur
bei starken Temperaturschwankungen wird ein gewisses Ausschwitzen des Wassers beobachtet. Prüfungen
zur Beständigkeit der Emulsion ergaben, daß beim Einfrieren eine relativ feste, weiße {Masse entsteht,
welche sich mit einem Spatel noch zerteilen läßt. Nach Auftauen wird der Hauptteil Wasser irreversibel
als zusammenhängende flüssige Phase ausgeschieden. Beim vorsichtigen Eintrocknen hinterbleibt
ein homogenes, einwandfrei hydrophobes?' Produkt, wie es vor der Emulgierung vorgelegen hat. ■ ■
Bei Produkten mit minderer Hydrophobie gelingt keine einwandfreie Inkorporierung. Hierbei entstehen
Bezirke größeren Ausmaßes, welche als echte Dispersion auftreten und zum Abtrennen einer zweiten
Phase führen. ,
Hinweise auf die Natur des Vorganges ergeben sich auch aus den Mikrofotos gemäß der Fig. 1, 2 und 4.
Die F i g. 3 dient zur Erläuterung des Größenbereiches der Emulsionsteilchen, wobei ein Teilstrich
0,01 mm bedeutet. Die Fig. 4 stellt eine Auflichtaufnahme
dar. ■ - '"■:".
Durch das langdauernde Schütteln und/oder Verdüsen wird das Wasser in Tröpfchen von 2 bis
3 · 10~2 mm zerrissen, und die sehr viel kleineren ■Sekundärteilchen des schwach agglomerierten hydrophoben
SiO2 legen sich auf die Oberfläche des Wassers
wie eine Haut. Durch die hydrophoben Eigenschaften dieser Haut wird das Zusammenläufen der
Tröpfchen verhindert, ähnlichstem Effekt bei schmutzigem
Quecksilber. Durch Reibung oder starken Druck kann diese Pseudo-Emulsion zerstört werden,
so daß das Wasser austritt und irgendeinem gewünschten Verwendungszweck zugeführt werden kann. Es
ist auch möglich, zur Inkorporierung nicht nur reines Wasser, sondern wäßrige Lösungen geeigneter Stoffe,
z. B. Pharmazeutika oder Kosmetika oder andere, zu verwenden, wobei in Betracht gezogen werden muß,
daß solche Stoffe in wäßriger Lösung verwendet werden sollen, welche keine Störung des Systems eintreten
lassen.
Das erfindungsgemäße System (Pseudo-Emulsion) kann beispielsweise auch als Feuerlöschmittel, in der
Kautschuk- und Kunststoffertigung sowie in der Textil- und Papierindustrie zur Anwendung gelangen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Inkorporierung von Wasser in feinstverteilter Kieselsäure, dadurch gekennzeichnet,
daß Wasser im Gewichtsverhältnis 'von 5 :1 bis 10:1, insbesondere 8 bis
9:1, in pyrogen gewonnenes, feinstverteiltes und durch Umsetzung mit einem Halogensilan modifiziertes
Siliciumdioxid durch intensives Schütteln und/oder Verdüsen in einer Zweistoffdüse inkorporiert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine durch Umsetzung mit
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1467023B2 (de) | ||
DE69825149T2 (de) | Zusammenstellung bestehend aus einer absorbierden flüssigkeit auf einem träger auf basis von fällungskieselsaüre | |
DE2924029A1 (de) | Verfahren zur herstellung von sphaeroidisch geformten, bei raumtemperatur festen produkten | |
DE2844052A1 (de) | Waessrige dispersion einer hydrophoben kieselsaeure | |
DE69606255T3 (de) | Verfahren zur herstellung von fällungskieselsäure, zinkenthaltenden fällungskieselsäuren und deren verwendung zur verstärkung von elastomeren | |
DE2103243A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von weitgehend kugelförmigen, Kieselsäure enthaltenden Hydrogelen | |
DE1284547B (de) | Verfahren zur Herstellung hydrophober, feinverteilter, nicht alkalischer Fuellstoffe oder Pigmente | |
DE3850834T2 (de) | Hautbehandlungsmittel als Aerosolschaum, das Vaseline enthält. | |
DE102011077298A1 (de) | Kern-Hülle-Partikel mit einem hohen Gehalt an Glycerin, ihre Herstellung und Verwendung | |
EP0023533A1 (de) | Mittel zum Entschäumen flüssiger Medien | |
DE2701645A1 (de) | Auf wasser basierende masse mit einem in wasser und einer traegerfluessigkeit unloeslichen und in sprayform bzw. aus einem unter druck stehenden aerosolbehaelter zu verspruehenden pulverfoermigen feststoff und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE1467023C (de) | Verfahren zur Inkorporierung von Wasser in feinstverteilter Kieselsäure | |
DE1519151B2 (de) | Gegen wasser und feuchtigkeit bestaendige silkonueberzugsmasse | |
DE1110862B (de) | Verfahren zur Herstellung von waessrigen Organopolysiloxanemulsionen mit verbesserten Antischaumeigenschaften | |
DE60004876T2 (de) | Lagerstabile belüftete gelzusammensetzung und verfahren zu dessen herstellung | |
DE69005306T2 (de) | Herstellungsverfahren für ein pulver aus geordneten teilchen durch zerstäubung ausgehend von mindestens zwei verschiedenen korngerössen und ein dadurch hergestelltes pulver. | |
DE1667078B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von kugelförmigen Kieselsäurehydrogelen | |
DE69919284T2 (de) | Zusammensetzung bestehend aus einer flüssigkeit, die auf einem träger aus gefällter kieselsäure absorbiert ist | |
DE2348926A1 (de) | Feste feuerloeschzusammensetzungen | |
DE3606742A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines rieselfaehigen, kieselsaeuregefuellten pulverkautschuks | |
AT254136B (de) | Verfahren zur Herstellung eines pulverförmigen Produktes aus feinst verteilter Kieselsäure und Wasser bzw. wässerigen Lösungen | |
DE2013763A1 (en) | Powders contng hydrogen peroxide andsilica | |
Wiącek et al. | Studies of oil-in-water emulsion stability in the presence of new dicephalic saccharide-derived surfactants | |
DE1147928B (de) | Verfahren zur Herstellung einer kolloiden Dispersion von Siliciumdioxyd in organischen Fluessigkeiten | |
DE1812352B2 (de) | Verfahren zur Überführung flussiger Antioxidantien in Pulverform |