DE1466837C3 - Schaltungsanordnung für einen Ergometer - Google Patents
Schaltungsanordnung für einen ErgometerInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für ein Ergometer mit einem von einer zu
untersuchenden Person über ein mechanisches Getriebe angetriebenen Generator, an dessen Ausgang
ein Belastungswiderstand angeschaltet ist, der mit einer Regelschaltung zur Regelung der vom Belastungswiderstand
aufgenommenen Leistung verbunden ist.
Bei einem Ergometer der obengenannten Art (»Dynamo-Ergometer«), wie es z. B. aus der deutschen
Patentschrift 1054204 und der Zeitschrift »Medizinalmarkt« Heft 11, 1957, Seite 412 bekannt
ist, treibt die zu untersuchende Person einen elektrischen Dynamo an, der mit einem Verbraucher, wie
einem Widerstand, verbunden ist, in dem die erzeugte elektrische Leistung vernichtet wird. Es ist bekannt,
Regelschaltungen zu verwenden, die meist auf das Feld des Generators wirken und die vernichtete Leistung
unabhängig von der Drehzahl auf einem einstellbaren Wert konstant halten, wenn eine Mindestdrehzahl
überschritten ist. Die zu untersuchende Person kann also den Dynamo mit einer praktisch beliebigen
ihr genehmen Drehzahl antreiben, ohne daß die abgegebene Leistung dadurch beeinflußt würde.
In elektrischer Hinsicht ist an den bekannten Schaltungsanordnungen
zur drehzahlunabhängigen Leistungsstabilisierung für Ergometer nichts auszusetzen.
Außer der vernichteten elektrischen Leistung muß die untersuchte Person jedoch auch eine Reibungslei-
!5 stung aufbringen, die unvermeidbar in der Kraftübertragung
zwischen der Kurbel und dem Dynamo und in den verschiedenen Lagern verbraucht wird. Diese
mechanische Reibungsleistung ist etwa proportional der Drehzahl und läßt sich durch die bekannten elekfrischen
Stabilisierungsschaltungen nicht erfassen. Die elektrische Leistung wird bei den bekannten Schaltungen
gewöhnlich durch ein Meßinstrument ange- r zeigt, das die Verbraucherspannung oder den Verbraucherstrom
mißt und in Leistungseinheiten geeicht ist. Man hat bisher versucht, die Reibungsleistung
durch eine Umeichung des Meßinstrumentes jedenfalls bis zu einem gewissen Grade zu berücksichtigen;
dies kann natürlich nur einen sehr unzulänglichen Kompromiß darstellen, da die erzeugte elektrische
Leistung ja durch die Stabilisierungsschaltung im normalen Betriebsbereich des Gerätes unabhängig von
der Drehzahl ist und der Anteil der Reibungsleistung an der von der untersuchten Person aufgebrachten
Gesamtleistung daher in weiten Grenzen schwanken
kann. >
Durch die vorliegende Erfindung soll daher eine Schaltungsanordnung für ein Ergometer angegeben
werden, bei der die gesamte Leistung, die die untersuchte Person an das Ergometer abgibt, unabhängig
von der Generatordrehzahl konstant gehalten wird und nicht wie bisher nur die elektrische Leistung.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Schaltungsanordnung der eingangs genannten
Art gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß eine ( der Reibungsleistung entsprechende drehzahlabhängige
elektrische Größe der Regelschaltung als Störgröße aufgeschaltet ist.
Durch diese Maßnahme wird die Genauigkeit der ergometrischen Messungen wesentlich erhöht.
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt
F i g. 1 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit der verschiedenen Leistungsanteile von der Antriebsdrehzahl
des Ergometers,
F i g. 2 ein vereinfachtes Blockschaltbild einer Ausführungsform
der Erfindung und
F i g. 3 ein Detailschaltbild eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung.
Bei ergometrischen Untersuchungen soll die Belastung der zu untersuchenden Person, also die an das
Ergometer abgegebene Gesamtleistung unabhängig von der Antriebsdrehzahl auf einem eingestellten
Wert konstant bleiben. In der Praxis setzt dies eine gewisse Mindestdrehzahl no voraus, und der Verlauf
der Gesamtleistung N soll dann im Idealfalle inner-
halb des Betriebsbereiches oberhalb von no der der
Abszisse parallelen Geraden N entsprechen. Die Gesamtleistung
Ng setzt sich jedoch aus zwei voneinander unabhängigen Anteilen zusammen, nämlich der im
Übertragungsmechanismus und den Lagern verbrauchten mechanischen Reibungsleistung Nr, die
etwa proportional der Drehzahl η ist und der elektrischen
Leistung, die in einem an den elektrischen Generator des Ergometers angeschlossenen Belastungswiderstand
in Wärme umgesetzt wird. Die bisherigen Ergometerschaltungen hielten diese elektrische Leistung
konstant, so daß die elektrische Leistung entsprechend der Kurve Ng in Fig. 1 verlief. Die von
der zu untersuchenden Person aufgebrachte wahre Leistung verläuft dann aber entsprechend der Kurve '5
Nw, da durch die bekannten elektrischen Schaltungen
nur die elektrische Leistung konstant gehalten wurde. Durch eine Umeichungdes die vernichtete elektrische
Leistung anzeigenden Instrumentes läßt sich natürlich der Reibungsanteil nicht erfassen, da dieser im Regelbereich
unabhängig von der eingestellten elektrischen Leistung ist.
Durch die Erfindung wird der Nachteil dadurch beseitigt, daß die Regelschaltung so ausgebildet ist, daß
die vom Belastungswiderstand aufgenommene elektrische Leistung um einen der Generatordrehzahl
proportionalen Betrag herabgesetzt wird. Bei der Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung verläuft
die elektrische Leistung also entsprechend der in Fig. 1 gestrichelt gezeichneten Geraden Ne, so daß
nun die Summe Nt + Nr, also die vom Patienten aufzubringende
Gesamtleistung Ng, im gesamten Arbeitsbereich wirklich konstant ist.
Die Erfindung läßt sich auf verschiedene Weise realisieren. Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform
der Erfindung baut auf einer bekannten Schaltungsanordnung mit Feldregelung auf. Ein Anker 1
eines Generators oder Dynamos 2 ist über ein mechanisches Getriebe 3 mit einer von der zu untersuchenden
Person zu betätigenden Kurbel 4 verbunden. Der Dynamo ist außerdem mit einem Tachometergenerator
5 gekuppelt, der eine drehzahlabhängige Spannung liefert, die durch ein in Drehzahlwerte geeichtes
Spannungsmeßinstrument 6 angezeigt wird. Ein Spannungsversorgungsgerät 7 speist einen Feldregler
8, an den eine Feldwicklung 9 des Generators 2 angeschlossen ist, und liefert eine Bezugsspannung an
ein Potentiometer 10, von dessen Schleifer 11 eine einstellbare Vergleichsspannung i/„ abgenommen
wird, die den durch die Regelspannung konstant gehaltenenLeistungswert
N0 (Fig. 1) bestimmt. An den
Anker 1 des Generators ist ein Belastungswiderstand 12 angeschlossen, in dem die vom Generator 2 erzeugte
elektrische Leistung in Wärme umgewandelt wird. Die eine Klemme des Ankers 1 ist über eine
Schaltdiode 13 mit einem an die Regelschaltung 8 angeschlossenen Verstärker 14 verbunden. Läßt man die
noch zu beschreibende Kompensationsstufe 15 und das Potentiometer 16 außer Betracht, so liegt dem
Belastungswiderstand 12 ein Spannungsmeßgerät 17 parallel, das in Leistungseinheiten geeicht ist und die
vom Patienten abgegebene Leistung anzeigen soll. Bis auf die Stufe 15 und das Potentiometer 16 ist die oben
beschriebene Anordnung bekannt. Denkt man sich die beiden zuletzt erwähnten Bauteile weg, so arbeitet
die bekannte Schaltungsanordnung folgendermaßen: wenn der Anker 1 des Generators 2 stillsteht, liegt an
der Schaltdiode 13 als Sperrspannung die Vergleichsspannung £/„; Der vom Feldregler 8 an die Feldwicklung
9 gelieferte Feldstrom hat dann seinen Maximalwert. Wenn der Anker 1 nun über die Antriebsanordnung
3, 4 in Umdrehung gesetzt wird und die Drehzahl einen bestimmten Wert no übersteigt, wird
die Ankerspannung größer als die Vergleichsspannung Uv, die Diode 13 wird entsperrt und de"r Feldregler
8 setzt den Feldstrom so weit herab, daß die Ankerspannung (bis auf die Regelabweichung) gleich der
Vergleichsspannung ist. Auch bei weiter steigender Drehzahl η bleibt dann bei der bekannten Anordnung
die Ankerspannung und damit die elektrische Leistung konstant, während die vom Patienten zusätzlich
aufzubringende Reibungsleistung Nr proportional der
Drehzahl schwankt.
Um nun die Reibungsleistung zu erfassen und die Gesamtleistung Ng, also die elektrische Leistung plus
Reibungsleistung, konstant zu halten, ist der Ankerspannung, die am Widerstand 12 abfällt, noch eine
Kompensationsspannung, die von der Stufe'15 geliefert wird, in Reihe geschaltet, so daß der Feldregler
nun die Summe aus Ankerspannung und Kompensationsspannung konstant hält. Diese Summe wird bei
der erfindungsgemäßen Schaltung auch durch das In-. strument 17 angezeigt. Im Idealfalle soll die Kompensationsspannung
proportional der Wurzel der Drehzahl sein, da die im Widerstand 12 in Wärme umgesetzte elektrische Leistung proportional dem
Quadrat der Ankerspannung ist. '
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform wird die von der Stufe 15 gelieferte Kompensationsspannung Uk aus der vom Tachometergenerator 5 gelieferten
drehzahlproportionalen Spannung erzeugt. Die Stufe 15 enthält also ein nichtlineares Glied, das
aus der am Potentiometer 16 abgegriffenen drehzahlproportionalen Spannung eine Kqmpensationsspannung
Uk herstellt, die wenigstens annähernd proportional
der Wurzel der Drehzahl ist. Das Potentiometer 16 gestattet den Proportionalitätsfaktor einzustellen
und damit den absoluten Betrag des Reibungswiderstandes der mechanischen Teile zu berücksichtigen.
In der Praxis kann der Tachometergenerator 5 ein Wechselspannungsgenerator sein und die gewünschte
Nichtlinearität kann dann durch die Gleichrichterschaltung und einen entsprechend bemessenen Verstärkergebildet
werden. Bis zu einem gewissen Grade ist auch die Ankerrückwirkung im Generator 2 zu berücksichtigen.
Schaltungsanordnungen mit Wurzelcharakteristik sind an sich bekannt.
Das in Fig. 3 dargestellte Detailschaltbild entspricht
dem Blockschaltbild der Fi g. 2 und es wurden daher die gleichen Bezugszeichen verwendet. Das
Schaltbild ist für einen Elektroniker ohne weiteres verständlich, so daß sich eine ins einzelne gehende
Beschreibung dieses Schaltbildes erübrigt.
Bei der beschriebenen Schaltungsanordnung nimmt der Feldstrom mit zunehmender Drehzahl ab, er ist
dementsprechend bei der Drehzahl Null maximal. Dies kann bei den oft unvermeidlichen langen Wartezeiten
zwischen den einzelnen Untersuchungsphasen zu einer unerwünschten Erwärmung der Feldwicklung
und damit der Generatoranordnung führen. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist daher zur Behebung
dieses Mangels in den Stromkreis der Feldwicklung 9 (Fig. 2) ein Schalter 18a geschaltet, der
von einer drehzahlempfindlichen Einrichtung gesteuert wird, z. B. einem nur schematisch dargestellten
elektronischen oder elektromagnetischen Relais 18b, das zweckmäßigerweise an den Tachometergenerator
5 angeschlossen ist. Der Feldstrom ist also so lange unterbrochen wie die Drehzahl unterhalb eines bestimmten
Wertes, in der Praxis beispielsweise 5 bis 10 U/min, liegt.
Die beschriebenen Ausführungsformen 1-assen sich
natürlich in der verschiedensten Weise abwandeln, ohne den Rahmen der Erfindung zu übersteigen. Die
Kompensationsspannung kann auch auf andere Weise erzeugt werden. Statt einer Spannungskompensation
kann natürlich ebenso mit einer Stromkompensation gearbeitet werden, in diesem Falle wird dann durch
den Lastwiderstand ein zusätzlicher, drehzahlabhängiger Strom geschickt und der Gesamtstrom wird konstant
gehalten. <
Hierzu 1 Blatt Zeichnunccn
Claims (6)
1. Schaltungsanordnung für ein Ergometer mit einem von einer zu untersuchenden Person über
ein mechanisches Getriebe angetriebenen Generator, an dessen Ausgang ein Belastungswiderstand
angeschaltet ist, der mit einer Regelschaltung zur Regelung der vom Belastungswiderstand
aufgenommenen Leistung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Reibungsleistung
entsprechende drehzahlabhängige elektrische Größe der Regelschaltung als Störgröße
aufgeschaltet ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drehzahlabhängige
elektrische Größe eine Kompensationsspannung ist, die der Wurzel des Betrages der Drehzahl wenigstens
annähernd proportional ist, und daß die Summe der am Belastungswiderstand abfallenden
Generatorausgangsspannung und der Kompensationsspannung mit dem Istwerteingang der Regelschaltung
verbunden ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Feldstrom des Generators
in an sich bekannter Weise die Stellgröße der Regelschaltung ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die der Reibung
entsprechende elektrische Größe mittels eines Tachometergenerators erzeugt wird, der eine
drehzahlproportionale Spannung liefert.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des Tachometergenerators
mit einem Potentiometer (16) verbunden ist, und daß ein mittels des Potentiometers
(16) einstellbarer Teil der Ausgangsspannung des Tachometergenerators einer Schaltungsanordnung
zugeführt ist, deren Übertragungsfunktion der Quadratwurzelfunktion entspricht.
6. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in Reihe mit derFeldwicklung (9) ein Arbeitskontakt (18a) geschaltet ist, der von einer
drehzahlempfindlichen Einrichtung (186) beim Überschreiten einer Mindestdrehzahl geschlossen
wird.
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