DE1464830B1 - Schwimmbeckenkernreaktor - Google Patents
SchwimmbeckenkernreaktorInfo
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- Y02E30/30—Nuclear fission reactors
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schwimmbeckenreaktor
mit einer durch eine waagerechte, einen Druckausgleich ermöglichende Trennwand in
eine untere und obere Abteilung geteilten Wassermasse und einem in der unteren Abteilung angeordneten
und durch eine verschließbare, senkrecht über den Brennstoffelementen angeordnete Öffnung der
Trennwand von oben zugänglichen Reaktorkern, der durch einen, gegebenenfalls durch Umpumpen beschleunigten
Kreislauf des Wassers der unteren Abteilung unter Wärmeaustausch gekühlt ist.
Ein Schwimmbeckenreaktor mit diesen Merkmalen ist aus der französischen Patentschrift 1 224 251 bekanntgeworden.
Die Trennwand dient dazu, bei steigender Reak- *5
torleistung an der Oberfläche des Schwimmbeckens eine Wasserschicht mit schwachem Aktivitätsspiegel
aufrechtzuerhalten; sie muß daher im wesentlichen dicht sein, und der zum Verschluß der Öffnung dienende
Deckel muß daher im Fall eines stärkeren Auftriebs, beispielsweise durch einen nach oben
gerichteten Kühlwasserstrom, an der Trennwand befestigt sein. Um an den Reaktorkern zu gelangen
und Brennstoffelemente auszutauschen oder Versuchsanordnungen einzusetzen, muß der gesamte a5
verhältnismäßig große Deckel abgehoben werden, was zwangläufig die Wassermassen der unteren und
oberen Abteilung vermischt und letztere aktiviert.
Ferner ist aus »Directory of Nuclear Reactors«, Vol. Ill, 1960, Seite 24, ein Schwimmbeckenreaktor
bekannt, der Einrichtungen zur Entnahme und Entaktivierung von Wasser aus dem unteren Bereich des
Beckens und zu seiner anschließenden Rückführung in den oberen Bereich des Beckens aufweist. Derartige
Einrichtungen lassen zwar den Reaktorkern von oben gut zugänglich, sind aber bei höheren Reaktorleistungen
nicht mehr ausreichend, da man eine für den Schutz der oberhalb des Reaktors arbeitenden
Personen erforderliche, von radioaktiven Spaltprodukten freie Wasserschicht nicht mehr aufrechterhalten
kann.
Weiterhin ist es aus den deutschen Auslegeschriften 1 031 900 und 1 060 998 für Kernreaktoren mit vollkommen
geschlossenen Druckbehältern bekannt, den Plätzen der Brennstoffelemente zugeordnete und über
diesen angeordnete Verschließvorrichtungen für die über den Brennstoffelementen befindliche Trennwand
vorzusehen. Die dort vorgesehenen Dichtverschlüsse vermögen jedoch nicht die leichte Zugänglichkeit des
Reaktorkerns zu gewährleisten, wie sie bei Schwimmbeckenreaktoren gefordert wird, bei denen häufig
Veränderungen an den Brennelementen und an den in den Reaktorkern eingeführten Versuchsanordnungen
vorgenommen werden. Die bekannten Verschließvorrichtungen sind insbesondere nicht für eine in
Schwimmbeckenreaktoren über dem Reaktorkern angeordnete waagerechte, einen Druckausgleich ermöglichende
Trennwand geeignet, die die Wassermasse in eine untere und obere Abteilung teilt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Schwimmbeckenkernreaktor zu schaffen, der
hohe Sicherheit für das Bedienungspersonal, leichte Zugänglichkeit des Reaktorkerns von der freien
Wasseroberfläche her bei gleichzeitig hoher Leistung des Reaktors bietet.
Diese* Aufgabe wird bei einem Schwimmbeckenkernreaktor
der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in an sich bekannter
Weise Einrichtungen zur Entnahme und Entaktivierung von Wasser aus der unteren Abteilung
und zu seiner anschließenden Rückführung in die obere Abteilung vorgesehen sind und daß die Trennwand
mehrere verschließbare öffnungen senkrecht über den Brennstoffelementen aufweist, von denen
jede jeweils einem der Plätze der Brennstoffelemente des Reaktorkerns zugeordnet ist, und daß jedes Brennstoffelement
eine Verschließvorrichtung für die ihm zugeordnete öffnung trägt und mit diesen Verschließvorrichtungen
vertauschbare Verschließvorrichtungen für die öffnungen, welche nicht besetzten Brennstoffelementplätzen
entsprechen, vorgesehen sind.
Mit dem erfindungsgemäßen Schwimmbeckenreaktor wird nun durch die Anordnung einer Vielzahl von
getrennt verschließbaren, jeweils einem Brennstoffelement bzw. einer Brennstoffelementengruppe zugeordneten
öffnungen eine gute Zugänglichkeit des Reaktorkerns gewährleistet. Durch die gleichzeitig
vorgesehenen Einrichtungen zur Entnahme und Entaktivierung von Wasser aus der unteren Abteilung
und zu seiner anschließenden Rückführung in die obere Abteilung wird die Sicherheit des Bedienungspersonals
auch bei hoher Leistung des Reaktors gewährleistet. Die durch die Vielzahl der öffnungen
nunmehr merklichen, von der oberen Abteilung in die untere Abteilung fließenden Leckströme erweisen
sich als besonders verteilhaft, da dadurch eine ständige Entaktivierung der in der oberen Abteilung vorhandenen
Wassermasse erfolgt, so daß auch bei häufig vorgenommenen Umbauten am Reaktorkern die
Aktivität der in der oberen Abteilung befindlichen Wassermasse nicht zunimmt und die Sicherheit des
Bedienungspersonals gewährleistet ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Versuchsvorrichtungen, die aus dem
Reaktorkern nach oben bis über die Trennwand reichen und mit einer Verschließvorrichtung für eine
oder mehrere der Öffnungen versehen sind, vorgesehen. Derartige Versuchsvorrichtungen können
jeweils einen oder mehrere nicht besetzte Brennstoffelementplätze einnehmen und dazu gehörige Öffnungen
der Trennwand verschließen.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung verläuft der Kreislauf des Kühlmediums in den
zusammengesetzten Brennstoffelementen im aufsteigenden Sinn.
Weitere Einzelheiten und Abwandlungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
von Beispielen, die durch die F i g. 1 bis 4 erläutert sind. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Schwimmbeckenkernreaktors,
F i g. 2 eine schematische Darstellung des Prinzips einer Ausführungsform, bei der Deckel und zusammengesetztes
Brennstoffelement in einem Stück ausgebildet sind,
F i g. 3 mögliche räumliche Ausbildungen der Versuchsvorrichtungen
und
Fig. 4 eine besonders vorteilhafte Anordnung eines erfindungsgemäßen Schwimmbeckenkernreaktors.
In F i g. 1 ist der Reaktorkern 1 auf einem Schemel am Boden des bis zur Höhe 4 gefüllten Schwimmbeckens
3 angeordnet. Erfindungsgemäß ist eine Verschließvorrichtung (hier: ein Deckel) 6 über jedem
im Haltegerüst zur Aufnahme eines Brennstoffelements 5 vorgesehenen Platz angeordnet. Dieser
3 4
Deckel wird durch irgendeine geeignete Vorrichtung austauschbaren Einheit vereinigt. Ein Beispiel der
gehalten, beispielsweise durch ein Gitter7. Alle Ausführung einer solchen Einheit ist in Fig. 2 geDeckel
sind identisch. Jeder verschließt eine öffnung, zeigt. Der Teil 16 ist ein übliches zusammengesetztes
durch die ein Brennstoffelement in den Reaktorkern Brennstoffelement mit einem Fuß 17, der in das Tragan
den dafür vorgesehenen Platz senkrecht unter dem 5 gitter des Reaktorkerns eingreifen kann, und einer
Deckel eingeführt werden kann. Offensichtlich kann Anordnung von Brennstoffplatten 18, die in einer
nach Abheben des Deckels eine Vorrichtung von Hülle 19 enthalten ist. Diese Hülle ist nach oben
gleicher geometrischer Form wie ein Brennstoff- durch einen durchbrochenen metallischen Bauteil
element in gleicher Weise und ohne Schwierigkeit verlängert, der den Deckel 21 trägt, über dem wieeingeführt
werden. io derum ein Griff 22 angeordnet ist. Im Fall der F i g. 2
Wenn sich die Deckel 6 alle an Ort und Stelle be- hat der Deckel 21 einen mit dem rechteckigen Querfinden,
bilden sie in Verlängerung der festen Trenn- schnitt des zusammengesetzten Brennstoffelements
wand 8, die gegebenenfalls das Gitter 7 tragen kann, identischen Querschnitt. Selbstverständlich sind zahleine
Abschirmung. Die Trennwand 8 und die Ab- reiche Abwandlungen möglich,
schirmung trennen eine untere Abteilung, die den 15 Wenn man die Einheiten Seite an Seite anordnet,
Reaktorkern 1 enthält, von einer oberen Abteilung, indem man sie in die öffnungen des Haltegitters 7
die eine verhältnismäßig dicke Wasserschicht 9 um- eingreifen läßt, bilden die Deckel 21 die obenerfaßt.
Im Betrieb, wenn die Deckel an Ort und Stelle wähnte, im wesentlichen durchgehende Abschirmung,
sind, wird relativ warmes und aktiviertes Wasser in Das Kühlwasser der Brennstoffelemente dringt ohne
der Reaktorkernabteilung durch einen Sammler 10 20 wesentlichen Druckverlust durch die durchbrochenen
abgezogen. Der Hauptteil davon wird durch die Bauteile 20 ein oder aus. Zum Herausziehen eines
Pumpe 26 in den Wärmeaustauscher 27 gedrückt, wo Brennstoffelements genügt es, die Einheit an ihrem
er gekühlt wird, bevor er durch einen Verteiler 11 in Griff zu fassen und senkrecht zu verschieben,
die Reaktorkernabteilung zurückgeführt wird. Erfindungsgemäß endet jede Versuchsvorrichtung
Im Fall eines absteigenden Kreislaufs in den zu- 25 in einem Teil, dessen in den Kern einzuführender
sammengesetzten Brennstoffelementen geben die Abschnitt eine räumliche Gestalt hat wie die der in
Pfeile A die Fließrichtung des Wassers im ersten F i g. 2 gezeigten Einheit. F i g. 3 zeigt einige Beispie-Kreislauf
an. Die Pfeile B geben die Fließrichtung Ie von Formen der Versuchsvorrichtungen. Die von
für eine aufsteigende Kühlung an, wobei selbstver- oben gehaltenen Vorrichtungen brauchen keineswegs
ständlich Verteiler und Sammler vertauscht sind. 30 einen Zentrierfuß aufzuweisen. Diesen Fall zeigt die
Die Reinigungsvorrichtungen 13 behandeln den links in der Fig. 3 wiedergegebene schematische
vorzugsweise stromaufwärts vom Wärmeaustauscher Darstellung. Die hier als Kragen ausgebildete Ver-27
abgenommenen Restteil des Wassers des ersten schließvorrichtung 23 spielt dieselbe Rolle die der
Kreislaufs und leiten das reine, verhältnismäßig Deckel 21 einer Brennstoffeinheit. Die schematische
warme Wasser an der Oberfläche des Schwimmbek- 35 Darstellung in der Mitte zeigt ein Beispiel, bei dem
kens wieder ein. eine Verbindung mit der Oberfläche des Schwimm-
Erfindungsgemäß und in Verbindung mit der von beckens unnötig ist. Schließlich ist rechts eine Ausden
Deckeln gebildeten Abschirmung hält man mit- führungsform gezeigt, in der der Kragen 23 die zwei
tels der Pumpe 26 an der Unterseite der Abschirmung benachbarten Deckeln 21 entsprechende Öffnung
einen geringen Unterdruck aufrecht, so daß der in der 40 verschließt, wobei die Zentrierung beispielsweise mit-Höhe
der Deckel auftretende Leckstrom stets von der tels eines einzigen Fußes 17 bewirkt wird. Die neu-Schicht9
zur Kernabteilung hin gerichtet ist. Es sei artige Anordnung gestattet offensichtlich zahlreiche
bemerkt, daß dieser Leckstrom durch den Zulauf von Abwandlungen.
reinem, aus der Reinigungsvorrichtung 13 kommen- Erfindungsgemäß wird an der Innenseite der von
dem Wasser ausgeglichen wird. 45 den Deckeln gehaltenen Abschirmung ein leichter
Diese Anordnung und die Standardisierung der Unterdruck aufrechterhalten. Im Fall eines absteidurch
die Deckel 6 verschlossenen Öffnungen erleich- genden Kühlkreislaufs in den Brennstoffeinheiten
tern sehr jedes Hantieren an oder mit den Brennstoff- muß man an deren Unterseite einen relativen starken
elementen des Kerns von der freien Oberfläche des Unterdruck erzeugen, wobei die Gefahren von Siede-Schwimmbeckens
her, und zwar ohne bei normalem 50 und Kavitationserscheinungen bei einem Betrieb
Betrieb den Anteil des in der Schicht 9 befindlichen unter hohem Fluß nicht zu vernachlässigen sind,
aktivierten Wassers merklich zu erhöhen. Unter Berücksichtignug der Wirksamkeit der durch
Offensichtlich kann der für jedes zusammengesetzte den Deckel gebildeten Abschirmung zur Vermei-Brennstoffelement
im Kernl vorgesehene Platz in dung der Aktivierung der oberen Wasserschicht
gleicher Weise einen diesem in den äußeren Abmes- 55 kann man vorzugsweise eine Kühlung im aufsteigensungen
gleichenden Teil aufnehmen. Ein solcher Teil dem Sinn in den Brennstoffeinheiten vorsehen, wobei
kann sich gegebenenfalls außerhalb des Kerns in das Kühlwasser an der Unterseite der Einheiten unter
einer beliebigen Form fortsetzen. Es genügt, daß der Druck eintritt. Dabei wird unterhalb der Abschirabgehobene
Deckel 6 durch eine entsprechende mung ein leichter Unterdruck aufrechterhalten.
Verschließvorrichtung ersetzt wird. Beispielsweise 60 Fig. 4 zeigt eine Anordnung, bei der die untere
zeigt F i g. 1 eine aus dem Schwimmbecken heraus- Abteilung durch eine waagerechte Trennwand 8 beführende
Versuchsvorrichtung 14 und eine in den grenzt ist. Diese Raumform der Kernabteilung ist
Kern eindringende Regelstange 15. Gegebenenfalls günstiger für die Kühlung durch natürliche Konvekkönnen
mehrere Deckel abgenommen werden, um tion im Fall des Stillstands des ersten Kreislaufs. Der
genügend Platz für eine sperrige Versuchsanordnung 65 Verteiler 11 befindet sich unterhalb des Kerns und
zu lassen. der Sammler 10 im oberen Teil der Kernabteilung.
Erfindungsgemäß sind das zusammengesetzte Das Wasser tritt vom Sammler vorteilhafterweise in
Brennstoffelement und der Deckel in einer einzigen einen im Schwimmbecken enthaltenen Entaktivie-
rufigstänk 25. Es wird durch die Pumpe 26 abgezogen und Im Wärmeaustauscher 27 gekühlt. Die Pumpe 26
speist mit einem genügenden Druck, um den Druckverlüst in den Einheiten auszugleichen. Der Reinigungskreislauf
13 ist stromabwärts von der Pumpe abgezweigt. Er nimmt einen Teil des warmen, verhältnismäßig
aktiven Wassers ab, um es dekontamifliert, jedoch immer noch verhältnismäßig warm zur
Oberfläche des Schwimmbeckens zurückzuführen. Auf diese Weise wird im Inneren der oberen Abteilung
des Schwimmbeckens ein »Warmschicht«-Effekt erzeugt.
Claims (3)
1. Schwimmbeckenkernreaktor mit einer durch eine waagerechte, einen Druckausgleich ermöglichende
Trennwand in eine untere und obere Abteilung geteilten Wassermasse und einem in der
unteren Abteilung angeordneten und durch eine verschließbare, senkrecht über den Brennstoffelementen
angeordnete öffnung der Trennwand von oben zugänglichen Reaktorkern, der durch
einen, gegebenenfalls durch Umpumpen beschleunigten Kreislauf des Wassers der unteren Abteilung
unter Wärmeaustausch gekühlt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich
bekannter Weise Einrichtungen (25, 26, 27, 13) zur Entnahme und Entaktivierung von Wasser
aus der unteren Abteilung und zu seiner anschließenden Rückführung in die obere Abteilung vorgesehen
sind und daß die Trennwand (8) mehrere verschließbare Öffnungen senkrecht über den
Brennstoffelementen aufweist, von denen jede jeweib einem der Plätze der Brennstoffelemente
(5, 16) des Reaktorkerns zugeordnet ist, und daß jedes Brennstoffelement (16) eine Verschließvorrichtung
(6, 21, 23) für die ihm zugeordnete öffnung trägt und mit diesen Verschließvorrichtungen
vertauschbare Verschließvorrichtungen für die öffnungen, welche nicht besetzten Brennstoffelementplätzen
entsprechen, vorgesehen sind.
2. Schwimmbeckenkernreaktor nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch aus dem Reaktorkern
(1) nach oben bis über die Trennwand (8) reichende und mit einer Verschließvorrichtung
(23) für einen oder mehrere "der öffnung versehene Versuchsvorrichtungen.
3. Schwimmbeckenkernreaktor nach An- | sprach 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kühlwasserkreislauf in den zusammengesetzten Brennstoffelementen im aufsteigendem Sinn
stattrindet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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