DE1461028A1

DE1461028A1 - Verfahren zur Herstellung von Faservliesen oder Faserflocken aus Zellulosefasern,nach dem Verfahren hergestelltes Erzeugnis sowie Verwendung desselben

Info

Publication number: DE1461028A1
Application number: DE19651461028
Authority: DE
Inventors: Walti Rudolf P
Original assignee: WALTI RUDOLF P
Current assignee: WALTI RUDOLF P
Priority date: 1964-11-27
Filing date: 1965-02-09
Publication date: 1969-02-13
Also published as: AT281579B; FR1494707A; CH405062A

Description

Dr. Expl.

Rudolf P. Walti, Zurich (Schweiz)

Verfahren zur Herstellung von !Faservliesen oder Faserflocken aus Zellulosefasern, nach dem Verfahren hergestelltes Erzeugnis sowie Verwendung

desselben. .

Die Srfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von !Paservliesen oder faserflocken aus Zellulosefasern; sie betrifft ferner ein nach dem Verfahren hergestelltes Erzeugnis sowie eine Verwendung dieses Erzeugnisses.

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Das erfindungsgemdsse Verfahren ist durch, folgende Yerfahrensschritte gekennzeichnet :

a) aus Nadelhölzern, Laubhölzern, Gramineen, Alfa^ras, Bambus oder Baumv/olle wird nach an sich bekannten biochemischen oder che-

"' mischen und mechanischen Aufschluss- und Zerkleiner nassverfahren ein Zellulosebrei hergestellt,

b) der Zellulosebrei wird mechanisch durchgerührt in Yorblitten oder durch Auflösungsaggrsgate (Jordans Kegelstoffmühlen),

c) der Zellulosebrei wird kontinuierlich getrocknet und zu einer Zellulosepappenbahn mit

j, einer Dicke von 0,1 mm bis 10 cm, oder einem

Gewicht von 50 bis 7000 g/m. und einem !feuchtigkeit s^ehalt von 1 bis 4-Qfc gepresst,

d) die Zellulosepappenbahn wird auf einer Holz-, Stahl- oder Kartonhülse mit einem Durchmesser von 0,5 cm bis 40 cm zu einer Rolle mit einem Durchmesser von 10 cm bis 3 m aufgewickelt,

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e) die in Rollenform zum Verarbeitungsort transportierte Zellulosepappenbahn wird dort zerfasert, vorauf aie !Fasern bzv/. !Flocken in jform einer losen Bahn über Transportbänder in üaltehüllen eingefüllt werden. . a

Das Schutz'be^ehren erstreckt sich auch auf das iiüch üiesem Verfahren hergestellte Erzeugnis sovie auf die Verwendung dieses Erzeugnisses als hygienischer Artikel des täglichen Gobrauch.es.

In der Zeichnung ist das Verfahren gemüse der Erfindung sowie das nach demselben hergestellte Erzeugnis schematisch dargestellt, und zwar zeigen :

Fig. 1 den Ablauf der Verfahrensschritte a) bis d), i Fig. 2 den Verfahrensschritt e) und Fig. 3 die perspektivische Darstellung eines aufgeschnittenen, nach dem Verfahren hergestellten Erzeugnisses.

Dar Verfulirensscliritt a) des in Jig. I und 2 Lclianatibch dargestellten Verfahrens ist an sich bekannt und waist folgende liassnahmen auf :

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Ungeschältes Holz 1 wird in der Schälmaschine von der Rinde und vom Cambium befreit und anschliessend in der Hackmaschine 3 zu Schnitzeln zerkleinert. Die Holzschnitzel werden im Kocher 4 mit Kalzium-Bisulfitlösung gekocht und dabei durch direkte"'Dampfeinleitung bei Endtemperaturen von 14O⁰C in 10 bis 16 Stunden aufgeschlossen. Der aus dem Kocher 4 kommende rohe Stoff durchläuft nacheinander den Zerfaserer 5, den Astfang 6, den Sandfang 7 und den Sortierer 8. Sodann wird der Stoff'erforderlichenfalls im Bleich-HoLUnder 9 mit Chlor-Lauge gebleicht; wenn jedoch keine Bleichung erforderlich ist oder gewünscht wird, wird der Stoff vom Sortierer 8 unmittelbar in die Maschinenbütte 10 geleitet. Ton dort.gelangt er in die Entwässerung 11, in öle Rühr bütte 12 und in die Jordans Kegelstoffmühle 12a. Anschliessend durchläuft der Stoff die Langsiebmaschine 13, in der er entwässert wird; die aus verfilzten Fasern bestehende Bahn wird dann in der Trockenpartie 14 getrocknet und gegebenenfalls in einem Kalander 15 gepresst. Bis hierher ist das Verfahren im Prinzip bekannt, wob2i selbstverständlich statt des soeben beschriebenen SuIfit-Yerfahrens ebensogut das SaI- * petersäure-Aufschlussverfaliren, das Hagnetf it-Auf lösungsverfahren, das i\atron-Yerfaiiren, das Sulfat-Verfahren,

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das Pomilio-Verfahren oder das Send-Chemical-Ver fahren angewandt werden kann, je nachdem, ob man als Ausgangsstoffe Nadelhölzer, Laubhölzer, Gramineen, Alfagras (Esparto), Bambus oder Baumwolle wählt. In gleicher ¥eise kann die Bleichung statt mit Chlor-Lauge auch mit anderen Oxydationsmitteln oder Reduktionsmitteln durch- : ■ geführt werden. Ss können auch optische Aufhellungsmittel verwendet werden, die dem Zellulosebrei vor dem Trocknen beigemischt werfen,

Srfindungsgemäss erfolgt das Trocknen des

Zellulosebreies und das Pressen so, dass eine Zellulosepappenbahn mit einer Dicke von 0,1 mm bis 10 cm, oder einem Gewicht von 50 bis 7000 g/m und einem Feuchtigkeits gehalt von 1 bis 40jl entsteht. Diese Zellulosebahn, die also - im Gegensatz zu Papier - keine füllstoffe, Leime und !Farben enthält, wird nun zu einer Rolle 16 mit einem Durchmesser von 10 cm bis 3 m aufgewickelt, wobei als Kern eine Holz-, Stahl- oder Kartonhülse mit einem Durchmesser von 0,5 cm bis 4o cm dient. Aus zolltechnischen Gründen kann di© Zellulosepappenbahn vor dem Aufwickeln zu einer Rolle auf der ganzen Breite mehrmals gelocht werden. Ausserdsm kann die Bolle 1$, die eine erhebliche

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Breite aufv/eisen kann, durch rotierende Messer zu Kleinrollen mit einer Breite von 3 cm bis 7 m geschnitten werden. Die einzelnen Rollen kommen dann in ein Lager oder unmittelbar zum Versand an den Yerarbeitungsort, z.B. in einen zellstoffverarbeitenden Betrieb.

Fig. 2 zeigt schematisch die Vorgänge am Yerarbeitungsort gemäss dem Verfahrensschritt e). Die in Form einer Rolle 16 vorliegende Zellulosepappenbahn wird einem Schläger 17 oder einer anderen Zerfaserungsvorrichtung zugeführt und zerfasert. In einem von einem Gebläse stammenden Luftstrom werden die Fasern bzw. Flocken aufgelockert, von einem Saugband 19 aufgenommen und auf ein Transportband 20 abgelegt und zwischen diesem und einem weiteren Transportband 21 abgeführt. Zwischen die Transportbänder 20, 21 laufen von Rollen 22, 23 Haltehüllen 24, 25 ein, so dass nach dem Verlassen der Transportbänder 20, 21 die Zellulosefasern bzw. -flocken 26 eine zwischen den Haltehüllen 24, 25 liegende lose Bahn bilden (vgl. auch Fig. 3). Die Haltehüllen 24, 25 können aus Papier, z.B. Seiden-Krepp-Papier, bestehen oder aus Vliesstoffen (Faserverbundstoffen - "non-wovens", "bonded fabrics" oder "bonded fibre fabrics"), Geweben, insbesondere Dreherge-

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weben (Gazestoffen) oder Gewirken. Das so entstandene Flüehengebilde durchläuft eine Rändelmaschine 27, in welcher die in Pig. 3 mit 28 bezeichneten Längs- und »4uerränder eingeprägt werden. Im Schneidwerk 29 erfolgt das Abtrennen der einzelnen Erzeugnisse 30, von denen eines im Schnitt in Fig. 3 dargestellt ist. Diese Erzeugnisse werden als hygienische Artikel des täglichen Gebrauchs verwendet, insbesondere - je nach Grosse und Beschaffenheit - als Damenbinden, Finderwindeln, Schutzunterlagen gegen Blut, Urin usv.

Das beschriebene Verfahren kann selbstverständlich im Rahmen des Srfindungsgedankens liegende Abwandlungen erfahren. Beispielsweise kann dem Zellulosebrei vor dem Trocknen ein desinfizierendes und/oder desodorierendes Iiittel oder ein Hämostypticum zugesetzt werden, und zwar als,.Flüssigkeit oder Pulver, wobei nur beispielsweise genannt seien : alkoholische Lösung von Menthol, Lugol'sche Lösung, Chlorophyll-Derivat, alkoholische Eumarin-Lösung, Tannin, Alaun, Eisenchloridlösung usw. Die Zerfaserung der Zellulosepappenbahn kann nicht nur durch einen Schläger erfolgen, sondern auch in anderen Zerkleinerungsbzw, Zerfaserungsvorrichtungen, z.B. in Messer- oder

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Steinmühlen, Kardiermaschinen usw. Bei zu geringer feuchtigkeit der Zellulosepappenbahn können der letzteren vor dem Zerfasern 1 bis AUp Wasser zugesetzt werden. Schliesslich können die Längs- und i^uerränder des nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Erzeugnisses nicht nur durch Prägen verstärkt' werden, sondern auch auf andere Weise, z.B. durch Verschweissen, wenn die Haltehüllen aus thermoplastischen Fäden bestehen. Statt des Verschveissens wäre auch ein Absteppen möglich. Ganz allgemein ist die Trockenverarbeitung der Zellulosepappenbahn an keine bestimmte maschinelle Einrichtung gebunden, vielmehr kann sie auf allen bekannten Verarbeitungsmaschinen, z.B. des Typs Rieter, Joa, Drehsen und Dreesbach, Hobema, J. H. Spoerl, Stille-Werner, Mönlyke· usw., erfolgen.

Claims

Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung von Faservliesen oder Faserflocken aus Zellulosefasern, gekennzeichnet * durch folgende Verfahrensschritte :

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a) aus Nadelhölzern, Laubhölzern, Gramineen, üfagrae j Bambus oder Baumwolle wird naoh an sioh bekannten biochemischen oder chemischen und mechanischen Aufschluss- und Zerkleinerungsverfahren ein Zellulosebrei hergestellt,

b) der Zellulosebrei wird mechanisch durohgerllhrt in Yorbütten oder durch Mahlaggregate (Jordans KegelstoffmUhlen),

c) der Zellulosebrei wird kontinuierlich getrocknet und zu einer Zellulosepappenbahn mit einer Dicke von 0,1 mm bis 10 cm oder einem Gewicht von 50 bis 7000 g/m und einem feuchtigkeitsgehalt von 1 bis AC$ gepresst,

e) die in Rollenform zum Terarbeitungsort transportierte Zellulosepappenbahn wird dort zerfasert, vorauf die lasern fczw. !locken in form

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einer losen Bahn über Transportbänder in Haltehüllen eingefüllt werden.

2· Nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1 hergestelltes Erzeugnis.

3. Verwendung des nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1 hergestellten Erzeugnisses als hygienischer Artikel des täglichen Gebrauchs.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zellulosebrei vor dem Trocknen gebleicht wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zellulosebrei, sei es in Bütten oder mit Auflösun^saggregaten (Jordans Kegelstoffmühlen) vor dem Trocknen durchgerührt v/ird.

6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Zellulosebrei vor dem Trocknen optische Aufhellungsmittel beigemischt werden.

7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Zellulosebrei vor dem Trocknen ein

j Desinfiziens zugesetzt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-

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zeichnet, dass dem Zellulosebrei vor dem Trocknen ein Desodorans zugesetzt wird.

9. Verfahren.nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Zellulosebrei vor dem Trocknen ein Himostypticum zugesetzt wird.

10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellulosepappenbahn vor dem Aufwickeln zu einer Rolle auf der ganzen Breite mehrmals gelocht wird.

11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die Zellulosepappehbahn enthaltende Rolle uurch rotierende Hesser zu Kleinrollen mit einer Breite von 3 cm bis 7 m geschnitten wird.

12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in Rollenform vorliegenden Zellulosepappenbahn vor dem Zerfasern 1 bis 40/e Wasser zugesetzt wird.

13. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Haltehüllen aus Papier.

14. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von HaltehUllen aus Vliesstoffen.

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15. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von ualtehüllen aus Gewebe.

16. Verfahren nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch uie Verwendung von Haltehüllen aus Drehergewebe (G-azestof f) ·

17. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von HaltehUllen aus G-ewirke.

18. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das aus den Haltehüllen und der zwischen ihnen liegenden losen Bahn aus Fasern bzw. Flocken bestehende flächengebilde wenigstens an den beiden Seiten mit einer Randverstärkung versehen wird.

19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Fläcliengebilde auch mit in Abständen voneinander angeordneten, yuer zur Bahnrichtung verlaufenden Randverstärkimgen versehen und durch Abtrennen l^.ngs der letzteren in einzelne Stücke aufgeteilt wird.

für Rudolf P. Haiti,
der Patentanwalt :

BAD ORIGINAL

DR. WALTER NIELSCH

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CJ.I: «l-O. IfVM*