DE1460701C3 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Schrumpfen eines Garnes - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Schrumpfen eines GarnesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Schrumpfen eines Garnes mit einer rohrförmigen
Schrumpfkammer, die an ihrem Eintrittsende eine Zuleitung für ein Behandlungsmedium aufweist,
und mit Einrichtungen zur Änderung der Garnzulauf- und/oder -abzugsgeschwindigkeit
Bei einer derartigen, durch die GB-PS 9 91 771 bekannten Vorrichtung, bei der das Garn mit einem
bis zu 25% betragenden Zufuhrüberschuß der Schrumpfkammer zugeführt wird, kommt es zwar zu
einer Schrumpfung des Garnes, doch ist kein freies gleichmäßiges Ausschrumpfen des Garnes möglich,
weil das Garn in erheblich komprimiertem Zustand durch die rohrförmige Schrumpfkammer hindurchgedrückt
wird, wodurch der Schrumpfvorgang eine nachteilige Beeinflussung erfährt.
Der Erfindung liegt zur Vermeidung dieses Nachteils die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die
ein ungehindertes, freies Ausschrumpfen von Garnen beim kontinuierlichen Durchlauf durch eine Schrumpfkammer
ermöglicht.
Diese Aufgabe wird ausgehend von der in Rede stehenden bekannten Vorrichtung dadurch gelöst, daß
die Zuleitung für das Behandlungsmedium in eine vor dem Eintrittsende der Schrumpfkammer angeordnete
Garnführungsdüse mündet, daß die Schrumpfkammer seitliche Austrittsöffnungen für das Behandlungsmedium aufweist und daß eine Druckmeßeinrichtung
zur Messung des Druckabfalls des Behandlungsmediums in der Schrumpfkammer vorgesehen ist, durch
welche die Einrichtungen zur Änderung der Garnzulauf- und/oder der Garnabzugsgeschwindigkeit geregelt
werden. Dadurch wird das Garn in der Schrumpfkammer in lose angehäuftem Zustand gehalten, damit
es hier ungehindert ausschrumpfen kann. Um dabei den erwünschten gleichmäßigen losen Füllzustand zu
erreichen, wird die Regelung der Garnzulauf- und/oder Garnabzugsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von dem
auftretenden Druckabfall des Behandlungsmediums in ■ 15 der Schrumpfkammer besonders feinfühlig vorgenommen.
Auf diese Weise kann das Garn in der Schrumpfkammer kontinuierlich mit hoher Garnlaufgeschwindigkeit
geschrumpft werden, so daß dieses Schrumpfen auch in einem Arbeitsgang mit dem Spulen, Weben oder Wirken erfolgen kann, da das zu
schrumpfende Garn trotz seiner hohen Laufgeschwindigkeit genügend lange in der Schrumpfkammer der
Einwirkung des Behandlungsmediums ausgesetzt bleibt. Die Schrumpfvorrichtung ist an Hand mehrerer in
der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele beschrieben. Dabei zeigt
Fi g. 1 eine besonders einfach gestaltete Schrumpfkammer
in axialem Längsschnitt,
F i g. 2 verschiedene Querschnittsformen der Schrumpfkammer,
F i g. 3 eine komplette Schrumpfbehandlungsvorrichtung mit selbsttätiger Regulierung der Schrumpfkammer-Füllung
und
F i g.4 eine gegenüber F i g. 3 abgewandelte Steuereinrichtung für einen dem Fadenlieferwerk zugeordneten
Fadenführer.
Bei derti in F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
wird das zu schrumpfende, aus Stapelfasern bestehende Bauschgarn 1 in die öffnung 2 des Rohres 3 eingeführt.
Im Rohr 3 strömt von der Zuleitung A ein auf 60° bis 2000C erhitztes Gas, erwärmte Flüssigkeit oder eine
Gas-Flüssigkeits-Mischurig, z. B. Dampf, Luft usw. unter einem entsprechenden Überdruck. Da die öffnung 2 in "
der Verengung 4 des Rohres 3 angebracht ist, mithin eine Düse bildet, fädelt sich das Garn unter der Wirkung
des Unterdruckes in unmittelbarer Nähe der öffnung 2 selbst ein. Es wird von dem Schrumpfmedium in
die zylindrische Schrumpfkammer 5 mitgenommen bzw. eingeblasen und darin in losem Zustand gespei-
chert. Vor Beginn der Weiterführung des zu schrumpfenden Garnes 1 wird dieses mit Hilfe eines Häkchens
od. dgl. durch die enge öffnung bzw. öse 6 im Schrumpfkammerboden 7 gefädelt.
Damit das durch das Rohr 3 zugeführte Schrumpf-
medium aus der Schrumpfkammer ausströmen kann, muß letztere am Umfang perforiert sein. Dabei soll die
gesamte Fläche der öffnungen in der Schrumpfkammer 5 mindestens so groß sein wie die Querschnittsfläche
des Rohres 3. Der Durchmesser der einzelnen öffnungen soll aber je nach dem zu behandelnden Garnmaterial
nicht größer als 2,5 mm sein, da ansonsten das Garn aus den öffnungen heraustreten und Schlingen
bilden kann. In F i g. 1 ist die eigentliche Schrumpfkammer 5 aus einer Spirale 8 so gebildet, daß der Zwi-
schenraum zwischen den einzelnen Windungen nicht größer als 2,5 mm ist.
Die Schrumpfkammer kann, wie in F i g. 2 dargestellt, einen runden, ovalen oder auch rechteckigen
Querschnitt besitzen. Damit das erhitzte Schrumpfmedium nicht frei in den Arbeitsraum ausströmen kann, ist
die Schrumpfkammerspirale 8 von einem Schrumpfkammerrohr 9 umgeben, aus dem das Schrumpfmedium
durch den Stutzen 10 in einen nicht dargestellten Sammelbehälter od. dgl. abströmen kann. Wie die rechte
Querschnittsdarstellung in Fig.2 zeigt, kann die Schrumpfkammer als ein geschlossenes Rohr 14 ausgebildet
sein, wobei seine Innenfläche mit einigen Längsrillen 19 versehen ist. Diese ermöglichen den ungehinderten
Austritt des Schrumpfmediums aus der Kammer, deren Rohr 14 in diesem Fall also nicht perforiert
zu sein braucht.
Die Garnzulauf- und/oder -abzugsgeschwindigkeit erfolgt in Abhängigkeit von dem in der Schrumpfkammer
auftretenden Druckabfall des Behandlungsmediums in solcher Weise, daß das Garn in der
Schrumpfkammer in ausreichender Menge stets in losem Zustand gehalten wird. Die Schrumpfkammer
soll dabei in aller Regel etwa zu 2h bis 5Ze mit Garn
gefüllt sein. Ist z. B. die Spulgeschwindigkeit 800 m/min und das Fassungsvermögen der Schrumpfkammer 120 m
Garn, dann verbleibt dieses in fast losem Zustand für die Dauer von 9 Sekunden in der Kammer unter der Einwirkung
des Schrumpfmediums.
Da selbst bei großer Länge des Rohres 3 im Abschnitt zwischen der Öffnung 2 und der Schrumpfkammer
5 die vom Schrumpfmedium hervorgerufene Abzugskraft des Garnes von einer Spule oder von der
Spinndüse nicht allzu groß ist, ist es in aller Regel vorteilhaft, den eigentlichen Abzug des Garnes von der
Spinndüse oder vom Ablaufkörper mit Hilfe eines entsprechenden Abzugwerkes, z. B. mittels einer Galette
oder eines Walzenpaares, durchzuführen.
Da z. B. beim Abzug des Garnes von der Spinndüse die Abzugsgeschwindigkeit tunlichst konstant bleiben
muß, wird man in diesem Fall den Abzug des Garnes aus der Schrumpfkammer regulierbar gestalten.
Sofern das Schrumpfen auch mit einer Schlingenbildung der einzelnen Fasern des Garnes kombiniert werden
soll, muß der Schrumpfmediumstrom gleichzeitig ein Rotieren des Garnes bewirken. Dies geschieht am
besten so, daß die Luft oder der Dampf teilweise tangential aus der Düsenöffnung in die Kammer einströmt
und dem Garn dadurch gleichzeitig eine Rotationsbewegung aufgezwungen wird.
Eine Vorrichtung, bei der das Füllen der Schrumpfkammer in Abhängigkeit von den in ihr herrschenden
Druckverhältnissen gesteuert wird, ist in F i g. 3 dargestellt. Hier wird das Bauschgarn 21 von einer Kreuzspule
22 abgezogen und durch einen Ballonführer 23 und eine Fadenbremse 24 geführt. Weiter wird das
Garn über einen Fadenführer 37 zwischen konischen Abzugswalzen 25 und 28 geführt. Die Abzugswalze 25
wird durch eine Riemenscheibe 26 und ein Antriebsband 27 angetrieben. Die Abzugswalze 28 wird durch
eine Feder 29 an die Abzugswalze 25 gedrückt. Die Abzugswalzen 25, 28 haben eine mittlere Umfangsgeschwindigkeit,
welche der Spulgeschwindigkeit entspricht. Sie fördern das von der Kreuzspule abgezogene
Garn 21 zu einer Düse 30 der Schrumpfkammer 31. Durch das darin einblasende Schrumpf- bzw. Fördermedium,
insbesondere Dampf, kann das Garn geschrumpft werden. Es kann alsdann von einer Aufwikkelspule
oder von dem Schußgreifer abgezogen werden. Das Garn kann auch in eine weitere Schrumpfkammer
32 geführt werden, die durch eine Heizvorrichtung 33 z. B. elektrisch beheizt wird, so daß hier das
Garn getrocknet und gegebenenfalls weiter geschrumpft werden kann. Das Trocknen bzw. Fertigschrumpfen
kann mit Hilfe einer Heizvorrichtung auch in dem verlängerten Teil der ersten Schrumpfkammer
31 durchgeführt werden.
Der Boden 34 des Schrumpfkammerrohres 32 kann die Form einer Blattfeder haben, die leicht gegen das
Schrumpfkammerende 35 drückt. In diesem Fall wird das Garn nicht axial, sondern radial durch den Aufwikkelkörper
bzw. durch den Schußgreifer 36 abgezogen.
Damit die Schrumpfkammer 31 gleichmäßig mit dem zu verarbeitenden Garn 21 gefüllt ist, führt der Fadenführer
37 mit Hilfe der Membran 38 und Führung 39 das Garn zwischen dem großen oder kleinen Umfang
der konischen Walzen 25 und 28. Dadurch vergrößert oder verkleinert sich die Fadenabzugsgeschwindigkeit
von der Vorlagespule. Die Lage des Fadenführers 37 wird von dem Druckunterschied zwischen Ringkanälen
40 und 41 bestimmt, die durch Rohrleitungen 42 und 43 mit den beiden Hälften der Membrankammer 44 verbunden
sind. Bei leerer Schrumpfkammer 31 ist der Druck in beiden Ringkanälen 40, 41 und dadurch an
beiden Seiten der Membran 38 praktisch gleich. Der Fadenführer 37 befindet sich dann am großen Umfang
der Abzugswalzen 25, 28, wodurch die Schrumpfkammer mit höchster Faden-Liefergeschwindigkeit gefüllt
wird. Sobald sich die Schrumpfkammer teilweise mit Garn füllt, verringert sich die Durchflußmenge des
Schrumpf- oder Fördermediums, wodurch der Druck vorwiegend im Druckring 41 ansteigt. Im Sammelring
40 kann der Druck nicht so stark ansteigen, da dessen Zuströmöffnungen in der Schrumpfkammerwand teilweise
durch das Garn abgedeckt sind. Dadurch wird der Fadenführer 37 von der Membran 38 vom großen
zum kleinen Durchmesser der Abzugswalzen geführt, bis sich eine gleichbleibende Füllung in dem Schrumpfkammerrohr
einstellt.
Die in F i g. 4 gezeichnete Steuervorrichtung für den Fadenführer 53 reguliert ebenfalls die Füllung der
Schrumpfkammer mit Garn, arbeitet aber nur mit Hilfe des Gas- und/oder Flüssigkeitsdruckes, der im Bereich
der Düsenmündung 46 herrscht. Die Schrumpfkammer 45 ist nahe der Düsenmündung 46 durch eine Leitung
47 mit einem Behälter 48 verbunden, der teilweise mit Flüssigkeit 49, z. B. Öl, gefüllt ist. Darüber herrscht derselbe
Druck wie in der Schrumpfkammer. Im Behälter
48 befindet sich unter der öloberfläche ein Zylinder 50,
in welchem ein Kolben 51 mit einer den Fadenführer 53 tragenden Kolbenstange 52 verschieblich gelagert ist.
Eine Schraubenfeder sucht den Kolben 51 nach innen zu drücken. Sobald sich die Schrumpfkammer 45 mit
Garn füllt, wird das Ausströmen des Schrumpf- oder Fördermediums aus der Schrumpfkammer behindert.
Dadurch steigt der Druck in der Schrumpfkammer wie auch im Behälter 48 an, so daß der Kolben 51 entgegen
der Kraft der Spiralfeder nach außen gedruckt wird. Dadurch verringert sich die Fadenzufuhrgeschwindigkeit.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Schrumpfen eines Garnes mit einer rohrförmigen Schrumpfkammer,
die an ihrem Eintrittsende eine Zuleitung für ein Behandlungsmedium aufweist, und mit Einrichtungen
zur Änderung der Garnzulauf- und/oder -abzugsgeschwindigkeit, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuleitung für das Behandlungsmedium in eine vor dem Eintrittsende der Schrumpfkammer (5, 31) angeordnete Garnführungsdüse
mündet, daß die Schrumpfkammer seitliche Austrittsöffnungen für das Behandlungsmedium aufweist und daß eine Druckmeßeinrichtung
(40 bis 44) zur Messung des Druckabfalls des Behandlungsmediums in der Schrumpfkammer vorgesehen
ist, durch welche die Einrichtungen zur Änderung der Garnzulauf- und/oder der Garnabzugsgeschwindigkeit
(25, 28, 37) geregelt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Änderung der Garnzulaufgeschwindigkeit
ein durch den Druckabfall in der Schrumpfkammer gesteuerter verschiebbarer Fadenführer (37 bzw. 53) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuerorgan für den Fadenführer
(37) eine Membran (38) dient, die in einer Steuerkammer (44) angeordnet ist, deren Kammerhälften
über Leitungen (42, 43) mit am vorderen und hinteren Ende der Schrumpfkammer (31) angeordneten
Ringkanälen (40, 41) verbunden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuerorgan für den Fadenführer
(53) ein unter Federdruck stehender Steuerkolben (51) dient, der in einer teilweise mit Flüssigkeit gefüllten
Steuerkammer (48) verschieblich gelagert ist, die über eine Druckverbindungsleitung (47) mit dem
der Garn-Förderdüse zugewandten Ende (46) der Schrumpfkammer (45) verbunden ist.
Priority Applications (3)
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DE19661635293 DE1635293A1 (de) | 1965-11-15 | 1966-10-15 | Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Behandeln von textilen Faeden oder Garnen |
FR83579A FR1499744A (fr) | 1965-11-15 | 1966-11-15 | Procédé et appareillage de traitement en continu de fils ou retors textiles |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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