DE1459238C - Autoklav zum beschleunigten Abbinden von auf der Basis von Zement hergestell ten Formungen - Google Patents
Autoklav zum beschleunigten Abbinden von auf der Basis von Zement hergestell ten FormungenInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft einen Autoklav zum beschleunigten Abbinden von auf der Basis von
Zement hergestellten Formungen, insbesondere von Asbcstzementplattenformlingen, die auf Wagen in
den Autoklav geführt und im Autoklav nebeneinander in hochkant gestellter Lage mit Dampf erhitzt
werden.
Bei derartigen Autoklaven kann auf Grund der hochkant gestellten Lage der Dampf einen Wärmetransport
zwischen den Platten vornehmen. Auch ist ein freier Umlauf des Wassers möglich, d. h., die
Formlinge können gleichmäßig mit Kondenswasser berieselt und gewaschen werden, um eine gleichmäßige
Farbe zu erhalten.
Wenn die Formlinge ihre Formmaschinen verlassen, sind sie noch so weich, daß sie aus Festigkeilsgründen
einer hochkant gestellten Lage nicht standhalten können. Sie werden deshalb einer Vorabbindebehandlung
in einem Trockenofen oder an der freien Luft unterworfen, durch welche sie eine hinreichende Festigkeit erhalten, die ihre Handhabung
ermöglicht. Sobald dieser halbstarre Zustand erzielt ist, werden die Formlinge in flacher Lage auf
Auflegetischen von besonderer Form aufgestapelt und durch Kippvorrichtungen aus der horizontalen
in die hochkant gestellte Lage gekippt. Die Auflegetische, deren besondere Form die Handhabung der
Formlinge sowohl in der flachen wie in der hochkant gestellten Lage ermöglicht, werden anschließend
auf Wagen aufgesetzt, welche in den Autoklav einfahren können. Nach der Behandlung im Autoklav
werden die Wagen zurückgezogen, und jeder Auflegetisch wird von neuem gekippt, um die Formlinge
wieder in ihre horizontale Lage zu bringen.
Bekannte Autoklaven der eingangs genannten Art weisen den Nachteil auf, daß sie einen erheblichen
Platzbedarf erfordern. Sie müssen in ihrer Größe nämlich an die besondere Form der Auflegetische
angepaßt sein. Damit erhalten sie einen Durchmesser, der größer ist als derjenige, welcher an sich vom
Gesichtspunkte der Abmessungen der Formlinge ausreichen würde.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß der Betrieb der bekannten Autoklaven eine Vielzahl von Arbeitsgängen erforderlich macht. Die Auflegetische mit
den gestapelten Formungen müssen nämlich einzeln gekippt werden, und zwar sowohl vor dem Beladen
des Autoklavs als auch nach beendigter Behandlung im Autoklav. Bei einem Autoklav von beispielsweise
50 m Länge, der 16 bis 25 Wagen enthalten kann, muß dementsprechend ein beachtlicher Arbeitsaufwand
getrieben werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen bekannten Autoklav der eingangs genannten Art
unter Vermeidung der oben angedeuteten Nachteile so auszubilden, daß sich der Platzbedarf verringert
und daß eine Ersparnis an Arbeitsaufwand während des Betriebes erzielt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Autoklav um eine parallel zur Wagenbahn
verlaufende Achse durch auf seinem äußeren Umfang auf Tragrollen gelagerte Abrollkränze und
einen einen Zentriwinkel von etwa 90° bildenden Zahnkranzabschnitt drehbar ist, in den ein von einem
Motor mit Reduktionsgetriebe angetriebenes Ritzel mit wechselnder Drehrichtung greift, und daß weiter
im Inneren des Autoklavs Stützmittel angeordnet sind, von denen nach dem Einführen der Wagen mit
flach übereinanderliegenden Platten bei der Drehung des Autoklavs die Wagen gehalten sind und die
Platten hochkant in einer fächerartigen Stellung zueinander gestützt sind.
Der Autoklav nach der Erfindung ermöglicht es, sämtliche zu behandelnden Stapel von Formungen
gleichzeitig und in einem einzigen Arbeitsgang zu kippen. Außerdem können einfach und klein ausgebildete
Ablegetische verwendet werden, die eine Durchmesserverminderung des Autoklavs gegenüber
bekannten Vorrichtungen zulassen.
In zweckmäßiger weiterer Ausgestaltung des Autoklavs nach der Erfindung können die Wagen im
Autoklav von Schienen, von einer über die Räder des Wagens greifenden Gegenschiene und von die
Wagen gegen Verschiebung parallel zur Schienenebene stützenden keilförmigen Profilen gehalten sein
und die Stützmittel für die Platten aus einem auf der der Schienenebene gegenüberliegenden Seite im
Autoklav angeordneten Anschlag und aus einer senkrecht zu der Schienenebene verlaufenden und einen
Plattenstapel seitlich begrenzenden Stützplatte gebildet sein.
Vorzugsweise laufen die Tragrollen in parallel zur Drehachse des Autoklavs beweglich gehaltenen
Lagern.
Im folgenden wird ein Ausfiihrungsbeispie! der Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben. Es
zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Autoklavs, bei
welcher Teile weggebrochen sind,
F i g. 2 einen vertikalen Schnitt durch den Autoklav
entlang der Linie 2-2 in Fig. 1,
F i g. 3 einen der F i g. 2 entsprechenden Schnitt in der Stellung des Autoklavs nach einer Viertelumdrehung.
Der in der Zeichnung dargestellte Autoklav A besteht in an sich bekannter Weise aus einem zylindrischen
Behälter mit der Achse X-X und mit gewölbtem Boden sowie mit ebenfalls gewölbtem
Deckel 1. Er ist mit einer Dampfzuleitung, die durch eine nachgiebige Leitung oder eine Drehkupplung in
nicht dargestellter Weise an eine Dampfleitung angeschlossen ist, versehen und mit Leitungen für das
Austreten der Luft und das Abführen des Kondenswasser sowie mit allen üblichen Sicherheits-, Meß-
und Kontrollvorrichtungen ausgerüstet.
Der Autoklav weist einerseits an seiner Außenseite Vorrichtungen auf, welche eine Viertelumdrehung,
und zwar um seine Achse X-X, bewirken können. Andererseits sind innen Führungs- und Abstützvorrichtungen
vorgesehen, welche den Inhalt des Autoklavs in flacher und hochkant stehender Lage
im Gleichgewicht halten.
Die außen angeordneten Vorrichtungen für die Drehung des Autoklavs bestehen aus zwei an seinem
zylindrischen Teil befestigten Abrollkränzen 2, von denen jeder auf einem Paar von in Lagern 4 gelagerten
Tragrollen 3 ruht. Um die Längenausdehnung des gesamten Autoklavs zu ermöglichen,
sind diese Lager 4 ihrerseits auf Wagen 5 gelagert, die eine geringfügige Bewegung des Autoklavs
parallel zu seiner Achse X-X und damit dessen Längenausdehnung ermöglichen. Auf dem Außenumfang
des Autoklavs ist außerdem ein kreisbogenförmiger Zahnkranzabschnitt 6, dessen Zentriwinkel
etwas größer ist als 90°, befestigt, mit welchem ein durch einen Motor M mit Reduktionsgetriebe angetriebenes
Ritzel 7 kämmt.
Die im Inneren des Autoklavs A angeordneten Führungs- und Abstützorgane bestehen aus einem
Paar von längs gerichteten Schienen 8 (Fig. 2), die
eine Laufbahn für die Wagen 9 bilden, welche die Ablegetische 10 mit den darauf aufgestapelten
Platten P aus Asbestzement tragen. Die durch die auf der Seite des Zahnkranzabschnitts 6 angeordnete
Schiene 8 gebildete Führung wirkt mit einer oberen Gegenschiene 11 von Winkeleisenprofil zusammen,
welche die Wagen 9 in der hochkant gekippten Stellung hält. Dieser Rollbahn gegenüber erstreckt
sich etwa in einer Symmetrieebene zu der durch die Schienen 8 gebildeten Rollbahn ein an der zylindrischen
Innenwandung des Autoklavs befestigter, sich durchlaufend in der Längsrichtung erstreckender
Anschlag 12. Ferner sind im zylindrischen Innenraum des Autoklavs in zu der genannten Symmetrieebene parallelen Ebenen auf deren anderer Seite in
bezug auf die Gegenschiene 11 eine längs gerichtete Stützplatte 13 für die Kanten der aufgestapelten
Platten P, ein längs gerichtetes keilförmiges Profil 14 als Anschlag für die Kanten der Ablegetische 10 für
die Plattenstapel und ein längs gerichtetes keilförmiges Profil 15 als Anschlag für die Seitenkanten
der Wagen 9 vorgesehen. Die längs gerichteten Profile 14 und 15 können auch durch Balken ersetzt
werden.
Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt:
Zur Beschickung des Autoklavs mit den Platten P wird der Autoklav in der Stellung gemäß F i g. 2
stillgesetzt, in welcher die durch die Schienen 8 gebildete Laufbahn horizontal verläuft.
Nach Abnehmen des Deckels I des Autoklavs werden die Wagen 9 aufeinanderfolgend auf eine
sich in der Verlängerung der Schienen 8 erstreckende Rollbahn gebracht und durch eine Stoßvorrichtung
in den Autoklav eingeschoben, bis der erste Wagen dessen Rückwand erreicht. Nach Beendigung des
Beschickungsvorganges wird der Deckel 1 wieder geschlossen. Es ist dann als Folge der entsprechend
begrenzten Höhe der auf dem Wagen 9 befindlichen Plattenstapel ein geringes Spiel zwischen dem
Scheitelbereich der Plattenstapel und dem oberen Anschlag 12 vorhanden. Die Höhe der Plattenstapel
kann so begrenzt werden, daß das Spiel zwischen der obersten Platte desselben und dem Anschlag 12 zwischen
1 und 10% der Höhe des Stapels beträgt.
Zur Drehung des Autoklavs in die Behandlungsstellung wird der bis dahin stillgesetzte, aus einem
Motor M mit Reduktionsgetriebe bestehende Antrieb derart in Drehung versetzt, daß der Autoklav sich in
Richtung des Pfeils / (Fig. 2) um eine Viertelumdrehung,
dreht, so daß die Stützplatte 13 für die Kanten der Platten P in die horizontale Lage gelangt
(Fig. 3).
Während dieser Drehung werden die Wagen durch die Schienen 8 und die Gegenschiene 11 gehalten
und stützen sich mit ihren Kanten bzw. Rändern auf dem Profil 15 ab, während die Ablegetische 10 unter
gleitender Bewegung zur Auflage auf das Profil 14 gelangen. Auch die Platten P gleiten etwas und
stützen sich dann hochkant und in fächerartiger Stellung zueinander, d. h. entsprechend den Seiten
eines eben etwas aufgeblätterten Buches, einerseits auf der Stützplatte 13 und andererseits seitlich zwischen
dem Anschlag 12 und den Ablegetischen 10 ab.
Die für das Hindurchströmen des Dampfes und den Transport der Wärme zwischen den Platten besonders
günstige fächerartige Stellung der Platten zueinander ergibt sich als Folge des zwischen dem
Anschlag 12 und dem Scheitel des Plattenstapels vorhandenen Spiels.
Der Antrieb wird stillgesetzt, sobald der Autoklav die Stellung gemäß Fig. 3 erreicht hat.
Dann wird in den Autoklav während einer für die Behandlung der Platten P zweckentsprechenden
Zeitdauer Dampf unter einem geeigneten Druck eingeleitet.
Nach der Behandlung wird der Dampf aus dem Autoklav entleert und dann der Antrieb von neuem,
jedoch in zu der des Pfeils / umgekehrten Richtung, in Drehung versetzt, wodurch die Wagen 9 mit den
von ihnen getragenen Platten P zwecks Entleerung des Autoklavs in die horizontale Stellung gebracht
werden. Nach einer Viertelumdrehung wird der Antrieb wieder stillgesetzt. Die Wagen 9 befinden sich
dann wieder in ihrer Ausgangsstellung gemäß F i g. 2, in welcher sie die aus flach übereinanderliegenden
Platten gebildeten Plattenstapel tragen. Der Deckel 1
wird geöffnet, und die Wagen 9 werden mit Hilfe einer geeigneten Zugvorrichtung aus dem Autoklav
herausgezogen.
Wie sich aus den vorstehenden Erläuterungen ergibt, werden, weil nunmehr der Autoklav selbst als
Kippvorrichtung wirkt, sämtliche die Stapel aus Asbestzementplatten tragenden Wagen 9 auf einmal
um eine Viertelumdrehung gekippt. Hierdurch ergibt sich ein erheblicher Zeitgewinn.
Als Folge des Vorhandenseins des längs gerichteten Anschlags 12, der Stützplatte 13 und der Profile
14 und 15 bleibt die aus dem Wagen 9, den auf diesem vorhandenen Ablegetischen 10 und den
Stapeln aus Asbestzementplatten P bestehende, in den Autoklav eingesetzte Einheit während der
Drehung des Autoklavs in Richtung des Pfeils / und in zu diesem umgekehrter Richtung ebenso wie auch
dann, wenn die Platten wie gemäß F i g. 3 hochkant stehen, im stabilen Gleichgewicht.
In Abwandlung des beschriebenen Ausführungsbeispiels kann z. B. der Längsanschlag 12 statt durch-
o laufend auch unterbrochen sein und entweder ganz oder in voneinander getrennten Abschnitten höhenverstellbar
ausgebildet sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Autoklav zum beschleunigten Abbinden von auf der Basis von Zement hergestellten Formlingen,
insbesondere von Asbestzementplattenformlingen, die auf Wagen in den Autoklav geführt
und im Autoklav nebeneinander in hochkant gestellter Lage mit Dampf erhitzt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Autoklav um eine parallel zur Wagenbahn verlaufende
Achse durch auf seinem äußeren Umfang auf Tragrollen (3) gelagerte Abrollkränze (2) und
einen einen Zentriwinkel von etwa 90° bildenden Zahnkranzabschnitt (6) drehbar ist, in den ein
von einem Motor (M) mit Reduktionsgetriebe angetriebenes Ritzel (7) mit wechselnder Drehrichtung
greift, und daß weiter im Inneren des Autoklavs Stützmittel angeordnet sind, von
denen nach dem Einführen der Wagen (9) mit flach übereinanderliegenden Platten (P) bei der
Drehung des Autoklavs die Wagen (9) gehalten sind und die Platten (p) hochkant in einer fächerartigen
Stellung zueinander gestützt sind.
2. Autoklav nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wagen (9) im Autoklav
von Schienen (8), von einer über die Räder des Wagens (9) greifenden Gegenschiene (11) und
von die Wagen (9) gegen Verschiebung parallel zur Schienenebene stützenden keilförmigen Profilen
(14,15) gehalten sind und daß die Stützmittel für die Platten (P) aus einem auf der der
Schienenebene gegenüberliegenden Seite im Autoklav angeordneten Anschlag (12) und aus
einer senkrecht zur Schienenebene verlaufenden und einen Plattenstapel seitlich begrenzenden
Stützplatte (13) gebildet sind.
3. Autoklav nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragrollen (3) in parallel
zur Drehachse des Autoklavs beweglich gehaltenen Lagern (4) laufen.
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